3 3 9 %% ]§«² . öw½v JJ 1 5 J a de Ae JTadenbur Allgemeiner Aenzeiger für 4e een ger, l W Lad enburg und Amgegend. 5 44 —— 1 5 100 enhla nals uke tungsblatt 1 ß. 70 Pf. excl. Poſtproviſion. Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt nehmen Inſerate für uns an. 8 Erſcheint Mittwoch und Samstag und ko Inſerate, welche am Tage vor dem Er paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., ſcheinen bis Mittags Local-Anzeigen ſtet für Tad enburg und Umgegend viertelfährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhal⸗ 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet, Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer * Nr. 90. Berlin. Aus Paris wird der Poſt telegraphirt: Der Rath der Ehrenlegion hat nach lebhafter Debakte die Frage, ob die Ainneſtie auch in die Ordensrechte wieder einſetze, verneint und ein motivirtes Gutachten darüber dem Präſidenten über⸗ keſchk. Dieſem ſteht jetzt die endgültige Entſcheidung zu, Über die heute im Miniſterrathe entſcheidender Beſchlus gefaßt werden wird. Der Beſchluß des Rathes der Ehrenlegion hat großes Aufſehen in ra⸗ dikalen Kreiſen gemacht. Berlin, 3. Nov. Der ſeitherige komman⸗ dirende General des 15 Armeekorps v. Franſecky it zum Gouverneur von Berlin ernannt. München, 3. Nov. An die gegangene Nachricht, daß in Oeſtreich über den Win⸗ ker 15 Monn per Kampagnie beurlaubt würden, wurde der Wunſch geknüpft, daß Gleiches in Deutſch⸗ land geſchehen möge. Dem gegenüber iſt zu kon⸗ faftren, daß im deutſchen Herre eine weit ausge⸗ dehnkere Beurlaubung ſchon ſtattgefunden hat, indem u Ende Septembers und Anfang Oktobers ein anzer Jahrgang, alſo ein Drittel der Friedensprä⸗ ſenz des deulſchen Herres durch alle Waffengattun⸗ en in Dispoſitjonsurlaub entlaſſen wurde; die ſo eurlaubten ſollen vor Februar 1880 nicht wieder inberufen werden und bleiben meiſt bis zu den erbſtübungen, ein großer Theil bis zum Uebertritte in die Reſerve, in Urlaub. Außerdem werden die leßjährigen Rekruten wieder um mehr als 5 Wochen heute iageſte llt. ſe 2. Eskadron des 3. Chevleg.⸗Regiments liegt, durch die Preſſe uch dem eigentlichen Einſtellungstermine (1. Olt.) In der JIſarkaſerne (Kohleninſel), in der Erkrankungen erfolgt. Die Kaſerne wurde deßhalb geräumt und die Abtheilung nach Nymphenburg verlegt. — König Ludwig II. wird den päpſtlichen Nuntius Migr. Roncelti in dieſen Tagen zum erſten Mal empfangen. Die Kommiſſion zur Ausarbeitung eines Ent⸗ wurfs des bürgerlichen Geſetzbuches, welche zu zwei Sitzungen am 30. und 31. Oct. zufammengekreten ö war, hat ſich über die fernere geſchäftliche Behand⸗ lung der Arbeiſtn derſtändigt. Es liegt hiernach die Gewißheit vor, daß im Sommer des nächſten Jahres mehrere Theile des Entwurfes vollſtändig feſtgeſtellt ſein werden. Heidelberg, 5. Nov. Bisher ſind als neu eintretende Studirende inſkribirt 8. Theologen, 59, Juriſten, 23. Mediziner, 37 Philoſophen und 37 vorgemerkt, alſo zuſammen einen Zugang von 164 Studirenden. 2 nen man e ion 8 mk Italie. e eee e 0, h zt ttentat auf den Biſchoſ von Pia⸗ genza. Wie das „Sccolo“ ſchreibt, iſt der Biſchof von Piacenza Monſignor Scalabrini, am 30. Oct. auf einer Viſitatiousreiſe in Igio eingetroffen. Wäh⸗ rend er der knieenden Menge ſeinen Segen ſpendete, entſtand plötzlich eine ſo che Detonation, daß ſich zum Schrecken des Publikums die Pferde bäumten, es war in der Entfernung von wenigen Schritten ein Piſtolenſchuß gegen den Biſchof abgefeuert wor⸗ den. Der Thäter wurde ſogleich verhaftet aber es heißt, daß ſich Monſignore um deſſen Freilaſſung verwendet habe. Es geht das Gerücht, daß der Samſtag, den 8. November Fan en 9 f 5 eee ee 3 land. iſt der Typhus ausgebrochen, es ſind ziemlich viele [Urheber des Attentats ein Menſch ſei, welcher ſchon ſeit lange den Gebrauch ſeiner Vernunft verloren hat. 0 nada neee a n E n . 21 55 ni tis mme Madrid, 3. Nov. Die Korkes wurden heute Der Miniſterpräſident machte Mittheilun⸗ 55 gen über die Vermählung des Königs, welche am Becerra brachte in der Kammer der Kammer den Antrag ein, dieſelbe möge ihre hohe Befriedigung über die Mildthätigkeit anderer Nationen gegenüber den Ueberſchwemmten ansſprechen. eröffnet. 1. Dezember ſtattfindet. 1 Großbritanien. a 5 1 London, 1. Nov. Es heißt, Kapitän Carey der für den Tod des Prinzen Louis Napoleons ver⸗ Intwortlich gemacht worden, beabſichtige, den Mili⸗ tärdienſt zu verlaſſen und ſich der Kirche zu widmen. Der „Daily Nems“ wird unterm 1. ds. aus Rangun gemeldet: Ein Bruch wird mit Sichek⸗ heit erwartet. König Thibau iſt erboff wegen der ſeiner Geſandtſchaft bewieſenen Mißachtung. (Sſe wurde bekanntlich vom Vizekönig nicht ⸗ungenemmen.) Eine Depeſche des Standard aus Algoa Bay 12, Okt. meldet, daß die Voers in Middleburg, Transvaal, ſich erhoben, der Pulvermagazine ſich bemächtigt und die Republik. ausgerufen hälten Britſſche Streitkräfte ſeien gegen ſie dufgeboten wordel London, 3. Nov. „Reuter“ meldet aus Kon⸗ ſtantinopel von geſtern: Der Botſchafter Layard, von dem Miniſterium übee die Ankunft eines eng⸗ liſchen Geſchwaders in den türkiſchen Gewäſſern in⸗ terpellirt, äußerte, das Geſchwader werde vorläufig ile on eld. rot milli 1 uar 15 Freiwillige. 1 det Dumoriſtiſche Erzählung von A. Cz.“ * 0 * . (Fortſetzung.) 05 . „Nun es kommt den doch auch wohl etwas 2 ubef auf Fräulein Emili: ſelbſt an,“ ſagte die Tante it allem Selbſtgefühl weiblicher Würde. „So ſehr ih Weiſchachern der Töchter fetzt auch an der Tages⸗ kdnung iſt — Emſlie wird ſich nicht verſchachern fen, und ihr Vater liebt ſie viel zu ſehr, als daß * ihre Neigung unberückſichtigt laſſen ſollte.“ „Etwas Niederkrächtigeres als dieſen Töchter⸗ andel gibt es auf Gottes Erdboden nicht!“ eiferte lattner mit dem Ausdruck des höchſten Zorns in eder Geſichtsmuskel — „es wäre entſetzlich, wenn in ſo ſchönes, lieblches Mädchen, wie Emilie, ſo ir nichts, Dir nichts dem erſten beſten Kapitaliſten — agetreten würde!“ „Du kennſt alſo Fräulein Emilie, lieber Julius?“ . gte die Tante verwundert. 1 „Ich? — Nein, ich habe kein Wort mit ihr gewechſelt, liebe Tante,“ erwiederte der Doktor, in- 0 meer ſein verlegnes Geſicht in eine Wolke von 5 abaksdampf hüllte. „Eine Freundin von ihr ſagte ir aber viel Gutes von ohr, ſo daß ich mir ein . dußerſt vortheilhaftes Bild von ihr entworfen habe.“ „Noch heute Abend ſollſt Du das Original hen, lieber Neffe,“ verſetzte der Unterſteueramts⸗ rektor. Einen paſſendern Tag hätteſt Du zu — Deiner Ankunft gar nicht wählen können — heute iſt große „Harmonie-Reunon“ und zwar eine extra ordinäre, wo Fremde äußerſt willkommen ſind.“ „Namentlich wenn es junge unverheirathete Herten aus der Reſidenz ſind,“ fügte die Unter⸗ ſteueramts⸗Direktorin mit einer ſtolzen Miene hinzu, als ob ſie ſchon am Arm ihres Neffen in den Reu⸗ nionsſaal ſchreite — „die ſtehen trotz dem Schelten meines Mannes bei den jungen Damen in hohem Anſehen!“ „Dort werd' ich alſo alle Standes⸗ und Ver⸗ mögensperſonen mit Weib und Kind kennen lernen?“ fragte Plattner. „Alle — vom Bürgermeiſter und erſten Sena. tor an bis zum Unterſteueramts⸗ Schreiber herab,“ erwiederte Wunderlich; „und ich bin ſtolz darauf, Dich unſern Honoratioren vorſtellen zu können. — Damit Du jedoch nicht gegen die Geſetze unſerer „Harmonie“ verſtößt, will ich Dich mit einigen der⸗ ſelben bekannt machen.“ Mit dieſen Worten trat er zu einem alter⸗ thümlichen Glasſchranke, in welchem Muſcheln, Taſ⸗ ſen, ausgeſtopfte Vögel, Porzellanpuppen mit wackeln⸗ den Köpfen, Spieldoſen, Schmetterlinge, Käfer und Mineralen in bunter Abwechſelung durcheinander lagen und ſtanden, nahm aus einer verborgenen Schublade ein Heftchen von vergilbtem Papier her⸗ aus und händigte es dem Neffen ein mit der Bitte, ſich deſſen Inhalt genau einzuprägen. „Dies Büchelchen,“ fuhr er fort, indem er ſich wieder in's Sopha ſeßte, „iſt ein Erbſtück von dem mungen ei Stifter unſerer Harmonie, der vor drei Jahren ge⸗ * ſtorben iſt. Da er einer meiner beſten Freunde war, ſo bewahre ich dieſe Blätter als ein heiliges Am⸗ denken auf. — Die Vorſchriften ſelbſt ſind etwaß veraltet, das iſt war, dürfen aber trotz dem durch keine neuen erſetzt werden, da der Gründer der Här⸗ monie dieſelben unter der ausdrücklichen Bedingung gegeben hat, daß ſie fünfzig Jahre unabäderlich Geltung haben ſollten. Obgleich nun die Geſetze ihrer etwas abſonderlichen Faſſung wegen nicht im Reunionsſaale unter Glas und Rahmen hängen, ſo hat ſie dennoch jedes Mitglied vollſtändig im Kopfe; da Jedermann bei feinem Eintritt das feierliche Ver⸗ ſprechen geben muß, ſich getreulich nach ihnen zu richten. In unſerm Reunionsgebäude iſt auch unſere Bühne, auf welcher jeden Winter regelmäßig geſpfelt, wird, und welche ſich — ich rede ohne Uebertreſbung — in mancher Beziehung mit den erſten Bühnen Deutſchlands meſſen kann. Auch Konzerte finden dort ſtatt — wirklich ausnehmend klaſſiſche Konzerte — Du würdeſt Deine Freude d'ran haben, lieber Julius, das weiß ich gewiß!“ g Dieſer ergötzte fich im Stillen an dem unend⸗ lich ſtarken patriotiſchen Selbſtgefühls und dachke: „Seh' ich nur Emilien heute Abend, ſo mögen in Gottes Namen Konzerte, Raufereien, Opern und Nachtwächter meine Pfade kreuzen — ohne Dornen iſt leine Roſe, das ſeh' ich wohl!“ n 3. Die Harmonie. e Um die ſechſte Nachmittagsſtunde ging etwas wie ein feierliches Wehen durch die Gaſſen Gold⸗ Bei größeren Aufträgen entſprechende 5 “jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 5 1879. 3 . Eiinmf b Aten Nin 4 — b ro