die Anerkennung Rumäniens durch Deutſchland, Frankreich und Italien. die nun vorausſichtlich nicht mehr lange wird auf ſich warten laſſen. ( õVVVTVVTTVbbbbbGbGbbTbTbTbTTTTbTTTTTTeee e Verſchiedenes. Waldshut. Am letzten Montag ertranken in der Schlücht bei Gutenberg, Amtsbezirk Walds⸗ hut, zwei Männer, welche damit beſchäftigt waren, das von dem hochangeſchwolenen Fluſſe herge⸗ ſchwemmte Holz bei einer Brücke aufzufangen, um ſolche vor dem ihr drohenden Einſturz zu ſchützen. Auf einmal ſtürzt die Brücke aber doch zuſammen und alle drei Männer mit ihr in das Waſſer. Einer von ihnen rettete ſich glücklich an das Land, die anderen zwei fanden in dem reißenden Strom ihr naſſes Grab. Wie wir hören, iſt einer der Verunglückten von Dogern, der andere ſoll ein Schweizer ſein. Renchen, 24. Okt. Geſtern morgen war dahier Kupferſchmied Joſef Behrle mit 2 Geſellen und einem Zimmermann beſchäftigt, die Dachrinne an dem alten Schulgebäude anzubringen, wozu ein ſchon ſeit einiger Zeit ausgebrauchtes Gerüſte benützt wurde. Daſſelbe brach während der Arbeit zuſam⸗ men und ſämmtliche 4 Männer ſtürzten aus einer beträchtlichen Höhe ſo unglücklich zu Boden, daß der eine Geſelle, Namens Herbſt von Ulm, bald nach dem Sturze ſtarb. Herr Behrle wurde ſchwer ver⸗ letzt vom Platze getragen und iſt ebenfalls geſtorben. Der Zimmermann, Herr Huber jung von Renchen, erlitt einen doppelten Armbruch und nur der zweite Geſelle kam mit dem Schrecken davon. Offenbach. In unſern Tagen iſt man es ſo gewöhnt, die haarſträubendſten Beispiele des elendeſten Wuchers, der Ausbeutung armer Menſchen zu hören und zu leſen, daß es ſchon einer ſtarken Doſis bedarf, um den ruhigen Leſer derartiger trau⸗ riger Geſchäfte, die er ja in der Wirklichkeit nicht geſehen und kennen gelernt hat, in den Harniſch zu bringen. — Hier ein derartig Exempel: In unſerer guten Stadt ſind bekanntermaßen wie allerwärts die ſogenannten An⸗ und Rückkaufsgeſchäfte in den letzten Jahren aufgeſchoſſen wie die Pilze, oder beſſer noch, wie das Unkraut. Wir zweifeln gar nicht, daß dieſes Handwerk auch ehrliche Leute treiben, allein es haben ſich auch andere darin breit gemacht, denen mehr nichts heilig iſt. Eine recht arme hieſige Frau. Mutter von ſieben lebenden Kindern mußte in ihrer Noth Einiges aus ihrem Hausratb auf dem Leihhaus verſetzen. Die dort erhaltenen Scheine nahm nun eine ſehr — bekannte hieſige Pfandleiherin der Frau für M. 12 — ab; es war dies im letzten Mai und vor etwa 14 Tagen wollte dieſe ihre Scheine wieder einlöſen, wofür die Pfand⸗ 6— leiherin ihr die Summe von M. 24 — Zins, zu⸗ ſammen alſo nach 6 Monaten für ihre zwölf Mark, nunmehr Sechsunddreißig Mark anrechnete! Sprach⸗ los ſtand die Frau da, woher ſollte ſie die weiteren Mark 24 — denn nehmen? Darauf eben ſpekulirte die Rückkäuferin, das weiß ſie ja, daß das arme Volk ihr unter zehn Fällen ſieben Mal das bischen Habe laſſen muß. Wer wehrt es ihr auch? Sie hat ihre Conzeſſion, bezahlt ihre Steuer und im Uebrigen kräht kein Hahn danach, ob ſie die 480 Prozentchen mit Recht oder Unrecht nimmt. Kein Geſetz verurtheilt ſie, denn ſeit der Aufhebung der Wuchergeſetze nennt man dieſes Geſchäftchen einen „freien Vertrag“ zwiſchen jenen Beiden und wenn es gleich manchem ehrenwerthen Richter warm ums Herz und noch wärmer nach dem Kopfe zu wird angeſichts ſolcher Schindereien, die er nur tief bedauern, nicht hindern kann, gebeſſert iſt nichts daran! — — Jener Frau iſt zwar geholfen wor⸗ den, aber iſt denn dies der einzige Fall, der vor⸗ kommt? Leider nein, jene Kreuzſpſnne — um mich bildlich auszudrücken — ſitzt heute noch ruhig im Netz und wartet, bis die dumme Mücke zappelt, — ein Biß und ein neues Opfer naht vielleicht ſchon. — Gewöhne man ſich doch ab, nur daheim oder am Biertiſch über ſolche Geſchäfte zu raiſonniren, ziehe man jedes derartige Vorkommniß unbarmherzig an die Oeffentlichkeit. Nach und nach dringt das Bewußtſein des unberechenbaren Schadens, des Wehes, das über ſo manche arme Familie gebracht wird, in immer weitere Kreiſe und vielleicht erleben wir eine wahrhaft „aufgeklärte“ Zeit, wo man den ſchwer mit Zuchthaus beſtraft, der ſeines Nächſten Armuth ſchamlos benutzt, um ſich zu bereichern. (Das Erdbeben in Permanens.) Aus Neu⸗Moldova wird unter dem 20. d. M. geſchrie⸗ ben: „Das Erdbeben dauert noch immer fort, die Stöße nehmen an Intenſität zu, die letzte Erſchütte⸗ rung war am 20, ds. Mts. Mittags um 11 Uhr 57 Minuten Die Aufregung der Bevölkerung iſt eine unbeſchreibliche. Viele Bewohner ſuchen ihr Heil in der Flucht und verlaſſen die Gegend wo das Verbleiben immer unheimlicher wird. In Alt⸗ Moldova iſt jetzt der Remorpueur „Ipar“ ſtationirt, auf welchem zahlreiche Flüchtlinge Unterkunft ſuchen. Gegenwärtig weilt der Kraſſoer Vizegeſpan Herr v. Gyika dort, um die Schäden zu beſichtigen und etwa nothwendige Verfügungen zu treffen. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß auf der Alt⸗Moldova gegenüberliegenden Inſel ein Vulkan im Entſtehen begriffen iſt. (Origineller Selbſtmord.) Am 21. d. entleibte ſich der beim Spenglermeiſter Kaſtner bei Kirchdorf bedienſtete Werkführer Joſef Touriſer, 27 Jahre alt, in einem Anfalle von Trübſinn dadurch, daß er eine explodirende Maſſe (Schießpulver oder 1 Dynamit) in die Mundhöhle brachte und ohe zune 105 die Ladung mit einer glühenden Kohle ent 15 olgen 5 1 Der Kopf des Selbſtmörders wurde total e 0 db. Prel und hierdurch der augenblickliche Tod herbefgefſſ 545 1 (Die Juſtiz hat einen langen Aeg . bi 26.50 . Vom Thüringee Wald. Die Juſtiz hat einen fan aiich 23.50. 10 Arm und die italieniſche Juſtiz hat jetzt bis in 5 26.50. Californiſ ſeren Thüringer Wald hinein gelangt. Das 1 pfalzer 18.— ſo zu. Im Sommer 1877 durchzogen zien 1850 ſtanz. 15. kamen auch durch den bekannten Fabrikott Scheib Hier veruneinigten ſie ſich offenbar, ſie zogen di der Nähe von Scheibe im Walde den einen Di ſackpfeifer ermordet, es war offenbar der, der vor ſeinem Landsmann gefürchtet hatte, Die e richte thaten die nöthigen Schritte, aber bon de Erfolge hoͤrte man nichts mehr in der Oeſfenigg keit und die Sache, lich wieder auf. Der Ortsvorſteher in Scheiße der Einwohner, gegen den der Ermordete ſeine Za geäußert hatte, haben zum 11. November eine e ladung nach Italien vor das Schwurgericht erhallg um auszuſagen, was ſie über die Sache soi denn der Mörder iſt ermittelt. Sie machen auf Staatskoſten die Reiſe nach dem ſchönen Ila was ſie ſich nicht haben träumen laſſen. (Gaſparone), der berüchtigte Räuberhah mann, der einſt der päpſtlichen Gensdarmerie ſo h zu ſchaffen gem icht und ſich den Ruf eines wahßz Fra Diavola gemacht hat, iſt, 90 Jahre all einem Schlagfluſſe im Spital von Abbiate ⸗ Gra geſtorben. (Bären in Ober⸗Ungarn.) Im Sohle Komitat wird lebhaft über das Ueberhandnehmg des Wildes geklagt. Der Bären und Wildſchwe gibt es ſo viele, daß man ſich ihrer kaum erwehren kann und es nachgerade unmöglich ſein wird Vieh aus den Ställen zu laſſen. Vor Kurzem wurden von den Beſtien 25 Stück Horn vieh riſſen, worauf man eines großes Treibjagen beta ſtaltete, das jedoch trotz des Heeres von Treſhe D das aufgeboten ward, und trotz des unauf hör Böllerknallens vollſtändig reſultatlos verlief, 0 einer andern Gelegenheit indeß gelang es dem gariſchen Lehrer von Prihrad, einen zweiführig Eber zu erlegen. Zum Zweck der Afelung werden a iu undw. Verein be ehen, hiermit aufoe „ obember bei der Dabei wird aus Agen keine Veri Ladenburg, den J bel 0 ligen in dem H Redaction, Druck und Verlag von Wucherer & Mo lile Ladenburg. richtete: ob ſie Republikaner oder Königlichgeſinnte wären, erhielt er die lakoniſche Antwort: „Dies Dorf nennt ſich Königsfeld.“ Plattner wußte nicht, ob er dieſe Leute wegen ihrer dummen Unſchuld bedauern oder beneiden ſollte. Da er mit den Sitten und Gewohnheiten der Bauern bekannt war, ſ fiel es ihm nicht ſchwer, die an⸗ fangs Zurückhaltenden bald zutraulich zu machen. So erzählten ſie ihm dann Einer nach dem Andern ihren täglichen Lebenslauf, ihre Hoffnungen und Befürchtungen, ihre Freuden und Leiden, ud ſchie⸗ nen ſich höchlich zu ergötzeu, daß der fremde Herr ſolches Gefallen an ihrem Thun und Treiben finde. Plattner fühlte ſich unter dieſen einfachen Na⸗ turkindern ordentlich heimiſch — nach dem wüſten Gewühl der Reſidenz that ihm dieſe patriarchaliſche Ruhe ungemein wohl. „Schade, daß mich der Wedel, der große Re⸗ ferendar and maitre de plaisir nicht einen kurzen Augenblick in dieſer Umgebung ſehen kann!“ dachte er — „er würde ſchöne Geſichter ſchneiden!“ Am andern Morgen ging die Reiſe friſch und fröhlich weiter, und als die Sonne ihren Lauf vol⸗ lendet hatte, rollte der Doktor aus der Reſidenz in Goldſtadt ein. Um das alte Ehepaar Wunderlich nicht in ſei⸗ ner Ruhe zu ſtören, und um ſich vorher einiger⸗ maßen mit den Verhältniſſen des Städtchens bekannt zu machen, beſchloß er, den Abend im Gaſthauſe zuzubringen. Mit dem Schlage der ſiebenten Stunde füllte ſich das geräumige Gaſtzimmer im „ſchwarzen Bären“ mit den täglichen Stammgäſten, die ſich behaglich ihre Pfeifen ſtopften und anbrannten, ſich vor ihre Bier⸗, Wein⸗ oder Groggläſer ſetzten und eine Con⸗ verſation begannen, welche dem Arzte anfangs un⸗ verſtändlich war, da dieſelbe ſich nur um die ſpe⸗ ciellſten Specialia drehte. Um ungeſtört die Geſellſchaft beobachten zu kön⸗ nen, hatte ſich Plattner an einen Nebentiſch geſetzt und bemühte ſich, von dort aus jede Phyſiognomie ſeinem Gedächtniß einzuprägen. „Einen oder den andern dieſer ehrenfeſten Bür⸗ ger und Stammgäſte werd' ich gewiß noch während der Dauer meines Hierſeins kennen lernen,“ dachte er, und nahm ſich vor, ſich durchaus paſſiv zu ver⸗ halten. Allein der Menſch denkt und Gott lenkt. Ein gewaltiges: „Stille!“ aus dem Munde eines penſionirten alten Hauptmanns machte plötz⸗ lich dem allgemeinen Geſpräch ein Ende, und aus einer Nebenthür trat der Bärenwirth mit einer rie⸗ ſigen Punſchbowle herein und lud ſämmtliche An⸗ weſende ein, zur Feier ſeines heutigen Geburtstages ein Gläschen zu trinken. Jubelnd wurde das Anerbieten angenommen. Man rückte die Tiſche zuſammen und ſetzte ſich in bunter Reihe herum. Plattner konnte ſich natürlich nicht ausſchließen und erhielt ſeinen Platz neben dem Schneidermeiſter Zwirnhuber, einem gar politiklieben⸗ den Manne. Gegenüber ſaß ein wohlbeleibter Fun ziger mit einem Geſicht, auf dem ariſtokratikch⸗gol ſtädtiſcher Hochmuth und unerſchöpfliche Gutmüthig keit in ſtetem Kampfe mit einander lagen. Anfangs bildeten die Trinkſprüche und Geſund heiten die ausſchließliche Unterhaltung; nach u nach aber tauchten auch andere Geſpräche al Namentlich bemühte ſich der Schneidermeiſter, Plattner über politiſche Gegenſtände zu reden. De dieſer aus der Reſidenz kam, war Waſſer auf ſel ner Mühle, und, da er ſelbſt in früheren Jahr dort als Geſell gearbeitet, ſo hatte er nach taufehh und aber tauſend Dingen zu fragen. g Plattner konnte den dringenden Bitten deſſell ben nicht widerſtehen, und ſchilderte in kurzen Un riſſen die Zuſtände der Hauptſtadt. Es war malle lich, daß bald nicht nur der Schneidermeiſler f der größten Aufmerkſamkeit lauſchte, ſondern unwilll kürlich auch Andere, die in der Nähe ſaßen. Plattner erzählte von der Volksbewaffnung un dem Exercitium der Bürgerwehr. „O, wir ſind auch bewaffnet!“ rief der Scheiß dermeiſter mit ſtolzem Blick — „wir rücken fe Woche zweimal zum Exerciren aus — 's iſt wahre Luft! tithſchaften im — Daden-A Hauen 1 le an und deren 1 enten uml 10