8 A 5 ung. 0 ge in der — betr. 70 . 1 im ſoge 55 5 3 1 * 5 rläuter⸗ Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet für Taden burg und Umgegend vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhal⸗ 5 b. M. kungsbratt 1 Ng. 70 Pf. excl. Poſtproviſion. Sa g Zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Wulag tige Petitzeile oder deren Raum mit N 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende igeſchten baktbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 12 en Inſerate für uns an. ö f Unter⸗ aiger all⸗ *. 88. Samſtag, den 1. November g lerungen 5 hne 0 Deutſchland. 0 Frankreich. Mann, welche in kürzeſter Zeit beurlaubt werden 1 3 5 N . l' ſollen. Allerdings handelt es ſich nicht um dauernde 5 Berlin, 28. 10 Der Eröffnung des Lond⸗ Paris, 28. Okt. Agence Havas will wiſ⸗ ] Entlaſſungen, ſondern wie ausdrücklich bemerkt wird, uber, war ein Gottes dienſt bee eee dem der ſen, es ſei Don Karlos eröffnet worden, daß er aus] um Beurlaubungen bis zum Anfang März 1880, r ſet mit dem Prinzen im Dome beiwohnte und Frankreich ausgewieſen werden würde, wenn er ſein [alſo über den Winter. Officielle ruſſiſche Kreiſe erſt zahlreich von den Abgeordneten beſucht war. Predigt hielt Hofprediger Kögel, die Schluß⸗ gie Hofpr. Stöcker. Im weißen Saale des kgl. loſſes waren die Mitglieder des Herrenshauſes Abg.⸗Hauſes ſehr zahlreich (gegen 250) erſchie— „die Uniform war vorherrſchend. In der Dip⸗ atenloge befanden ſich der öͤſtreich. Botſchafter Szechenyi in ungarjſcher Magnatenuniform, kürkiſche Botſchafter Sadullah Bey, der ſchwe⸗ ge und der amerikaniſche Geſandte nebſt anderen rieshein mmtliche nit dem d Nicht⸗ tragten eſchlage⸗ Tagfahrt beiſtim⸗ ö f 4 1 7 gliedern des diplomatiſchen Corps. Die Tribüne zahl der das größere Publilum war überfüllt. Jeder⸗ miſſion u war hocherfreut über die friſche Erſcheinung Kaiſers und namentlich über die ebenſo wohl⸗ ende als kräftige Stimme, womit der Kaiſer die 9 1 ge Thronxede verlas. Um 12 Uhr traten die der 1 ſſter ein und nahmen links vom Throne Auf⸗ gehött ung. Kurz vor 12 Uhr erſchien der Kaiſer, dem oberſten Hofchargen voranſchritten. Der bis⸗ ge Ptäfident des Herrenhauſes, Herzog v. Rati⸗ 0 brachte ein dreimaliges Hoch auf den Kaiſer „in welches die Verſammlung begeiſtert ein⸗ mite. Der Kaiſer beſtieg den Thron, von wel⸗ rechts die Prinzen Karl, Friedrich Karl und rg, ſowie Prinz Auguſt von Württemberg Auf⸗ g nahmen, bedeckte das Haupt mit dem Helm verlas die Thronrede. Die Stelle von der führung einer Steuer auf den Ausſchank geiſtiger ünke wurde mit einzeluen Beifallsrufen begleitet, hrend dem letzten Abſchnitt (Ausgleichung der gegenwärtiges Verhalten fortſetze. Paris, 26. Okt. Eine Depeſche aus Per⸗ pignan ſignaliſirt für Anfang Dezember zwei neue Sendungen von zuſammen 850 Amneſtirten. Die Regierungsmaßregeln gegen die Theilnehmer an den legit miſtiſchen Banketten ſollen nunmehr auch auf Officiere der Territorialarmee ausgedehnt werden. Paris, 24. Okt. Dem „Temps“ wird aus London gemeldet: „Die „Daily News“ ver⸗ öffentlichen einen Drahtbericht aus Berlin, welcher verſichert, daß Rußland entſchloſſen iſt, in Afghani⸗ ſtan einen Feldzug zu unternehmen. Dieſe Nach⸗ richt hat Aufſehen gemacht, da ſie von einem Blatt gebracht wird, das bisher nicht an die Feindſeligkeit der Ruſſen geglaubt hat. Die militäriſchen Kreiſe gewahren eine ungewohnte Thätigkeit auf dem Kriegs⸗ miniſterium. Einige Officiere ſollen im Hinblick auf Möglichkeiten in Afghaniſtan ihre Dienſte an⸗ geboten haben. Die Unzufriedenheit der ruſſiſchen Diplomatie über die Rede des Lord Salisbury tritt immer ſchärfer hervor. Die chauviniſtiſche Partei in England rathet der Regierung entſchiedene Maß⸗ regeln an.“ 10 f 425 Oeſter reich. Wien, 27. Okt. Nach vollkommen zuver⸗ läſſigen Nachrichten, die aus Petersburg eingetroffen ſind, iſt die ruſſiſche Regierung ſoeben im Begriffe, Beurlaubungen von Truppen in ſehr großem Style eintreten zu laſſen. Man ſpricht von nicht weniger als 100,000, nach anderen Angaben ſogar 150,000 8 75 führten die Maßregel auf finanzielle Gründe zurück. Jedenfalls glaubt man in diplomatiſchen Kreiſen die Bemerkung daran knüpfen zu können, daß jene um⸗ faſſenden Beurlaubungen immerhin im friedlichen Sinne gedeutet werden dürfen. Wenn Rußland wirklich großartige Pläne ſchmiedet, ſo muß es doch deren Ausführung mindeſtens bis zum kammendeſt Frühjahr vertagt haben. Wien, 26. Okt. Das öſterreichiſche Handels⸗ miniſterium bereitet zwei Vorlagen vor, betreffs Ver⸗ längerung des Meiſtbegünſtigungs ⸗ Vertrages mit Deutſchland auf ſechs Monate und des Vertrages mit Frankreich auf ein Jahr. Die öſtreichiſchen delegirten reiſen Ende dieſer Woche nach Berlin ab. Zold Kaen 0 5 0 1 Ai i i N N . Großbritanien. London, 28. Okt. Daily News beſtätigt die Zerſtreuung der feindlichen Stämme am Schu⸗ turgardan. General Roberts empfing 100 der an⸗ geſehendſten Stammhäupter von Kohiſtan, welche Verſicherungen ihrer Freundſchaft gaben. if red Nee nn en ee e. Rin h Rumänien. Eine bisher endlos ſcheinendes Fragezeichen ſcheint aus der Geſchichte Europas endlich verſchwinden zu wollen die rumäniſche Juden⸗ frage. Die Verfaffungsdurchſicht iſt vollzogen und die Angelegenheit in der unter den gegenwärtigen Verhältniſſen beſten Form gelöſt. Es erübrigt noch hrt im en Gegenſätze), den der Kaiser ſelbſt beſonders 19 inte, unmittelbar die lauteſten Beifallsrufe folgten. Beh e 1 Der Freiwillige. 00 umoriſtiſche Erzählung von A. 7 25 . 1 10 ſFbördehnd 1.20 ber der Herr Doktor hörte nicht mehr; er 1.30 bereits auf der unterſten Stufe der Treppe 130 gelangt und hätte in ſeiner Freude beinahe zwei 1.60 lende Kinder umgerannt. Mit Plattner's Freude verhielt es ſich aber 1M. geudermaßen. In Goldſtadt wohnte ein entfern⸗ 1.30, Verwandter von ihm, der Unterſteueramts⸗Direk⸗ Wunderlich, der füher in der Nähe der Landes⸗ 1 berſitätsſtadt angeſtellt geweſen war, und den Miner zur Zeit ſeiner akademiſchen Studien von Muſenfitze aus häufig beſucht, ſpäterhin aber 1 heſinniger Weiſe gänzlich vernachläſſigt hatte. An en „Onkel Wunderlich,“ wie er gewöhnlich ge— * nit wurde, ſchrieb Plattner ſofort einen äußerſt le.) lichen Brief, der von Erinnerungen an frühere . Goldſtadt verlebte glückliche Tage wimmelte und 1 verblümten Wunſch enthielt, das Paradies ſeiner zohn⸗ 5 a . enen Udentenferien einmal wieder zu ſehen. „Kenn ich den Onkel recht,“ ſprach Plattner 1 ſich, indem er den Brief couvertirte und ſiegelte, 90 4 kommt mit umgehender Poſt die zärtlichſte Ein⸗ ung für mich an — und dann Adieu Reſidenz, tungen, Bälle und Volksverſammlungen!“ Der Sicherheit wegen trug er den Brief ſelbſt Poſt und zählte auf dem Heimwege mit großer Selbſtzufriedenheit die Stunden bis zum wahrſchein⸗ lichen Eintreffen der Wunderlich'ſchen Antwort. 2. Die Provinzialſtadt. Groß war Plattner's Jubel, als nach Verlauf von vier Tagen wirklich die erſehnte Einladung an⸗ kam. Dieſelbe war in einem ſo freudigen, wahrhaft herzlichen Ton abgefaßt, daß Plattner mit rechter Beſchämung an die eigennützige Abſicht dachte, die ſeinem Beſuche zum Grunde lag. Zwei Stunden nach dem Empfang des Briefes ſaß er ſchon im Wagen und ſah mit unendlichem Behagen die Thürme der Reſidenz hinter ſich ver⸗ ſchwinden. Da Goldſtadt zwanzig Meilen entfernt war und dieſe ſich nicht wohl in einem Zuge abmachen ließen, ſo beſchloß er, in einem Städtchen zu über⸗ nachten, von welchem man in einer kleinen Tag⸗ reiſe Goldſtadt erreichen konnte. Das Schickſal aber wollte es anders. Als er ſich dieſem Städtchen bis auf eine Meile genähert hatte und eben in ein Dorf einfahren wollte, hörte er plotzlich einige hundert Schritte ſeitwärts in einer Nebenſtraße ein gewaltiges Geſchrei mit Verwünſch⸗ ungen und Flüchen untermiſcht. Er ließ halten und ging dem Orte des Tumultes zu. Ein ſchwerer Frachtwagen hatte das leichte Fuhrwerk eines ält⸗ lichen Herrn gegen einen Stein geſchleudert und faſt gänzlich zertrümmert. Der Beſitzer des zer⸗ brochenen Wagens, der Bürgermeiſter Friedlein von Buchfeld, war durch den heftigen Zuſammenſtoß nicht unbedeutend am Arm verletzt. Da derſelbe noch vor Einbruch der Nacht ſeinen Wohnort zu erreichen wünſchte, ſo ſtellte Plattner ihm ſeinen eigenen Wagen zur Verfügung, welches Anerbieten der Bürgermeiſter mit dem lebhafteſten Danke an⸗ nahm. Noch größer ward die Erkenntlichkeit des Letztern, als Plattner auch ſeine Verletzungen unter⸗ ſuchte und verband, und ihm zur Linderung der Schmerzen ein kleines Fläschchen mit Wundbalſam einhändigte, welches er zufällig bei ſich führte. Der alte Herr bat ihn dann um ſeinen Namen und Wohnort, und ſchied mit den Verſicherungen des innigſten Dankes von ihm, indem er verſprach, den Wagen noch an demſelben Abend zurückzu⸗ ſchicken. Plattner wanderte darauf wohlgemuth zum erſten Wirthshauſe des Dorfes, um dort ſein Nacht⸗ quartier zu nehmen. Viele Bequemlichkeiten waren nicht zu hoffen; allein auf ſeinen Studentfahrten hatte er gelernt, ſich in die Umſtände zu fügen, und freute ſich faſt, heute einmal wieder nach alter Wander⸗ ſitte anf einer Streu zu ſchlafen. In der düſtern Wirthsſtube fand er zu ſeinem Erſtaunen mehrere Zeitungsblätter. Neugierig, ob die Leute auf dem platten Lande denn auch einiger⸗ maßen mit den neueſten politiſchen Schlagwörtern, Tendenzen und Ereigniſſen vertraut ſeien, knüpfte er mit einigen Gäſten ein Geſpräch an, ſab ſich aber arg in ſeiner Erwartung getäuscht. Auf die Frage, welche er nach manchen politiſchen Erörte⸗ rungen an zwei unmittelbar neben ihm Sitzende 1