auf die Erbſchaft Jules Grevys ſpeculiren wolle, ſich bei Zeiten den Beifall derjenigen Politiker erwerben müſſe, die vor den Thüren des Parlaments ihr Ge⸗ werbe treiben und händereibend dem Augenblicke ent⸗ 18 18 gegenſehen, wo „das Volk von Par an dieſe hüren pochen wird. Spanien. 5 Madrid, 19. Okt. Der S die Ueberſchwemmung wird auf mehr als 60 Mill. Fr. veranſchlagt. In der Provinz Marcia kamen ber 500 Menſchen um; 3500 Häuſer und 120 Mühlen wurden vernichtet. Auch in den Provinzen Almeria und Malaga ſind die Verluſte groß, deß⸗ gleichen in den vom Sturme heimgeſuchten kleinen Häfen der Provinz Alicante. In den Vorſtädten von Lorca, Orihuela, Murcia ſind Hunderte von Häuſern eingeſtürzt oder vorſichtshalber geräumt. Der König hat 50,000 Fr. geſpendet, die Prin⸗ zeſſin von Auſtrien 5000 Piaſter 5 chaden durch 8 2 Großbritanien. London, 21. Okt. Aus Simla wird von heute gemeldet, Nachrichten aus Alikhaib zufolge zer⸗ ſtreuten ſich die feindlichen Grenzſtämme wieder in Folge des Falles von Kabul. 8 London, 21. Okt. Die „Daily Nems“ er⸗ fahren aus Lahore: Man glaube, daß der Sohn Dakubs, 5 Jahre alt, ſeinem Vater folgen werde. Die Engländer würden während der Minderjährig⸗ keit die Verwaltung überwachen. Die Khans in der Richtung von Jellalabad ſind entſchieden feindſelig, die Transporte durch die Engpäſſe des Khyber ſchwierig in Folge von Verſchüttungen. f Nach dem „Standard“ will die engliſche Re⸗ gierung mit Rußland in Verhandlungen über die afghaniſ chen Verhälniſſe nicht eintreten, ſondern hierbei ganz ſelbſtſtändig vorgehen. Die ruſſiſche Expedition gegen die Tekle⸗Turkmenen, bezw. gegen Merw, macht den Engländern alſo noch keine großen Beſorgniſſe, da dieſer Zug noch weit vom Ziel iſt. Auch ſonſt muß wohl die gegenwärtige Lage Ruß⸗ lands dem Kabinet von St. James nicht geeignet erſcheinen, um den Ruſſen eine für England bedroh⸗ liche Kraftentwicklung zu geſtatten. „In Afghani⸗ ſtan habt Ihr Ruſſen uns nicht dreinzureden,“ da⸗ mit weiſen die Britten die ruſſiſchen Einmiſchungs⸗ gelüſte einfach zurück. Sie würden eine ſolche Sprache nicht führen, wenn ſie gegenwärtigen Augenblicke Urſache hätten, Rußland zu fürchten. 5 8 — * Petersburg, 19. Okt. Nachrichten, welche die behufs Erforſchung des Amu⸗Darjafluſſes ent⸗ ſendete ruſſiſche Expedition bei ihren Forſchunagen von hundert berittenen Teke⸗Turkmenen angegriffen worden iſt. Der Angriff wurde abgeſchlagen. Die Afghanen boten dagegen den Ruſſen Gaſtfreundſchaft an, obſchon ſie ſich ſehr reſervirt verhielten, um nicht den Verdacht hervorzurufen, als ob ſie in beſonderen Beziehungen zu Rußland ſtänden. Der ganze Lauf des Amu⸗Darfa, ſowie deſſen Zuflüſſe ſind als ſchiff⸗ bar befunden worden. Der „Temps“ macht darauf aufmerkſam, daß ein einigermaßen wichtiger Vorgang der neueſten Zeit beinahe gar nicht bemerkt worden ſei. Ru ß⸗ land habe nämlich im ſchwarzen Meere faſt ganz abgerüſtet. Die Mannſchaften der Flotte ſeien auf ein Drittel herabgeſetzt und zählten kaum mehr als 1000, welche zu Hafen- und Küſtendienſt verwandt würden; das Material ſei gleichfalls vermindert und alle als unnöthig betrachteten Fahrzeuge ſeien zer⸗ ſtört oder verkauft worden. Pagegen ſuche Ruß⸗ land Erſatz im ſtillen Weltmeere. Ein Geſchwader iſt nach Yokohama abgegangen, um dort Station zu nehmen. Es ſei dazu beſtimmt, die ruſſiſche Küſte zu unterſuchen, die Koloniſationfähigkeit der Inſel Sachalin zu erforſchen und die ruſſiſche Fiſcherei zu ſchützen, ſowie das ſtille Meer in Hinſicht auf einen Krieg mit Kreuzern zu ſtudiren. Die Fregatte Minin iſt auf dem Wege nach Yokohama durch den Suez⸗ kanal; das ſonſtige Geſchwader beſteht aus Kreuzern. Es wird das erſte Mal ſein, daß ein ruſſiſches Pan⸗ zerſchiff in japaneſiſchen und chineſiſchen Gewäſſern erſcheint. 5 8 9 a d, 22. Okt. Die Regierung beſchloſſen, den Eiſenbahnbau ö Es wird eine Kaution von 10 hat ffentlich zu vergeben. pCt. verlangt Aus Sim la wird vom 20. d. gemeldet: Im 67., 72. und 92. Inf.⸗Reg. iſt die Cholera aufgetreten und hat bereits 2 Opfer verlangt. — Im Hindu⸗Kuſch iſt mehrere Zoll hoher Schnee gefallen. Der Standard läßt ſich aus Berlin vom 19. ds. melden: „Seit der Einnahme von Kabul ſieht ſich Rußland genöthigt, Badakſchan, Vaktan, Herat und das ganze afghaniſche Turkeſtan als ebenſo viele unabhängige Fürſtenthümer zu betrachten, mit welchen unabhängig von jedem früheren Abkommen in Betreff des „erloſchenen“ (wie Rußland es er⸗ achtet) Königreichs Afghaniſtan, verfahren werden darf. Dieſe Anſicht iſt adoptirt worden, ſeitdem die britiſche Regierung es unterließ, irgend einen via Orenburg hier eingetroffen ſind, beſagen, daß beſonderen Wunſch für ein neues Abkommen betreffs r war er 6 Stunden außer Dien der Zukunft Afghaniſtan's zu erkennen zu gebe Wenn darnach gehandelt wird, müſſen wir erwart die Ruſſen von Darvas nach dem lang begehrte Badakſchan und Vaktan, die an Kaſchmir grenzen den und durch ihr Gold, ihre Juwelen, ihr Wetrehz und ihre Kameele berühmten Länder, vorrücken ſehen.“ Verſchiedenes. Aus dem Breisgau. Wegen N Prozeſſe entſtanden: viele Landwirthe akkord' gen z Blätter; jetzt gelten ſie 5 bis 6 Mart, haben manche größere Landwirthe vorgez gen, die! da dieſe geringer iſt als der Verkaufsverluſt. I daher Prozeſſe. Karlsruhe. Die „Karlsr. Ztg.“ erhäl von der Königl. Württemb. Eiſenbahn⸗ Direktion in Stuttgart folgende Zuſchrift mit dem Exfucheg um Veröffentlichung: Mehrere Blätter bringen Bezug auf das Eiſenbahn⸗Unglück in Heidelsheig die Nachricht, daß ein bei der Beerdigung des Volg motivführers Hohl in Eßlingen anweſender ander Lokomotivführer ausgeſagt habe, daß Hohl ſchon Nächte Dienſte gethan und am 13. d. M. Abend ſich geweigert habe, weiteren Dienſt zu hug Außerdem ſei bezeugt, daß Hohl 26 Tage ununleg brochen im Dienſt geſtanden ſei, ohne außer Thätig⸗ keit gekommen zu ſein. ungen gänzlich unwahr. Nach dem Inhalt deſſelbeg hatte Hohl am 6. d. M. 18 Stunden, am 7. M. 20 Stunden keinen Dienſt zu thun, am 8. ſt, vom 9. auf 10, 12 Stunden, vom 10. auf 11. 10 Stunden, an 11. in Mühlacker 4 Stunden dienſtfrei, vom 11. auf 12. hatte er 6 Stunden Nachtruhe, am 12. 4 Stunden frei, vom 12. auf 13. 6 Stunde Nachtruhe, in Stuttgart, dann im Laufe dieſes le; ten Tages eine Leerfahrt von Stuttgart nach Bruch ſal zu machen, ſowie mit halbſtündiger Pauſe Stunden Rangirdienſt auf der Zwiſchenſtation Bretteh zu leiſten, hierauf hatte er in Bruchſal 4 Stunde frei, ehe er die Führung eines Güterzugs übernahm und er bekam dieſen Dienſt vom Bruchſaler Werk führer nur deßhalb zugewieſen, weil der im Roſter dazu beſtimmte Führer im Umzug von Bruchſal nach Eßlingen begriffen war, gerade wie für Hoh ein anderer Führer den Dienſt übernahm, als er den Umzug ſeiner Familie bewerkſtelligte. Auch it Plattner war nichts weniger als ein unermüd⸗ licher Tänzer. Das tolle Raſen in unaufhörlicher Kreisbewegung ſonder Anmuth und Zier war ihm ein Gränel; galt es jedoch, einen künſtlichen, gra⸗ ziöſen Tanz aufzuführen, ſo fand man weit und breit keinen geſchickteren Tänzer als ihn. Bei ſeinem Eintritt ward gerade eine ihm äußerſt verhaßte Galoppade getanzt, die nach und nach in das unſinnigſte Jagen ausartete. Mit höh⸗ niſchem Blick warf er ſich in einen in einer Ecke ſtehenden Divan und ſah dem Gewühl ruhig zu. Eine ſchl onke Mädchengeſtalt, deren blonde Locken das feingerötbete zarte Antlitz wie ein Heiligenſchein umwehten, zog ſeine Blicke auf ſich. Jedenfalls mußte es eine Fremde ſein — aus der Mode der Reſidenz wäre dieſe Lockenpracht nicht hervorgegangen. Eine bald darauf eintretende Pauſe im Tanzen führte die junge Dame in Plattner's Nähe. Ihr Tänzer erkämpfte einen Stuhl für ſie, ſtellte ſich dann ſeitswärts daneben und bemühte ſich, ſie durch ſeine Unterhaltung für die Entbehrung des Tanzens zu entſchädigen. Plattner hörte den Wortſchwall mit wahrer Erbitterung zu — ſolch ein fades Durcheinander von Albernheit, Dummheit, Affektion und Renom⸗ miſterei war ihm in ſeinem Leben noch nicht vorge⸗ kommen. War es Widerwille oder Befangenheit — das Mädchen ſchien wenig nach dem Gewäſch hinzuhören, ſondern ließ ihre klaren blauen Augen Als ſie Plattnern gewahrte, ſchrack ſie freudig zu⸗ fammen und wandte ſich ab, um ihre Ueberraſchung zu verbergen, blickte aber nach einiger Zeit unwill⸗ kürlich wieder zu ihm hinüber. Indem Plattner noch ſo da ſaß und unver⸗ wandt die liebliche Erſcheinung betrachtete, trat einer ſeiner Freude, der Referendar Wedel, zu ihm und rief in höchſter Verwunderung mit überlaute Stimme: „Wie? der größte Tanzkünſtler der Reſidenz ſitzt hier und träumt, während alle Damen unge⸗ duldig einer Aufforderung von ihm entgegenſehen? Das iſt unverzeihlich, lieber Doktor — das darf ich Dir nicht länger geſtatten — denn damit Du's nur weißt — ich bin maitre de plaisir! — Eigent⸗ lich ſpielt' ich eben ſo gern den Nachtwächter drauſ⸗ ſen,“ fügte er leiſe hinzu, indem er ſich neben Platt⸗ ner ſetzte; „eine elendere Rolle gibt's gar nicht auf der Welt, als die Menſchen mit aller Gewalt zur Fröhlichkeit anzutreiben! Die Damen wollen vor Tanzluſt faſt vergehen, und von den Herren ſchleicht einer nach dem andern davon, um ſich bei'm Wein von den Anſtrengungen eines halben Walzers zu er⸗ holen. Drunten im Büffek ſitzen die Zecher klum. penweiſe beiſammen und donnern und wettern mit feurigen Zungen gegen einander, ob Republik oder Monarchie das Heilſamſte für Deutſchland iſt!“ Plattner hatte der Herzenserleichterung des Freundes keine ſonderliche Aufmerkſamkeit geſchenkt, da er viel zu ſehr in ſeine Beobachtung vertieft war. ö ferendars und ſagte: „Iſt Dir an der Freundſchdft eines mißmuthi⸗ del, ſo theſle mir unverzüglich mit, wer jene Dame mit den blonden Locken iſt, die jetzt eben wieder ſo leibliches Frauenbild geſeh'n!“ Der maiter deplaisir wiegte einen Augenblick das gedankenſchwere Haupt hin und her — dann verſetzte er: „Wenn mein Gedächtniß mich nicht gänzlich verlaſſen hat, ſo iſt das ein Fräulein aus einer klei⸗ nen Provinzinlſtadt und heißt — —“ „Und heißt?“ fiel Plattner dem Freunde eiftig in die Rede. „Emilie Stolzer,“ entgegnete dieſer mit einiger Uerwunderung über die ungewöhnliche Theilnahme, welche der Arzt der Fremden bezeigte. „Wo wohnt ſie 2 Wer ſind ihre Eltern? Wie heißt ihr Heimathsort? Wer hat ſie hier einge⸗ führt? Wie lange bleibt ſie noch hier?“ fragte Plattner mit ungeduldiger Haſt, ohne dem beſtürm⸗ ten Referendar Zeit zu laſſen, eine Frage zu be⸗ antworten. tor!“ rief der maiter de plaisir. „Thut, als ob er den Freuden dieſer Welt abgeſtorben wäre, und verliebt ſich aus der dunklen Ecke eines Divans her⸗ aus in eine Prodinzialſchönheit! “/ forſchend und bewundernd durch den Saal gleiten Nach einer Pauſe aber ergriff er die Hand des Re⸗ (Fortſetzung folgt lieferung vog Tabak ſind dieſes Jahr ſchon dgß * 10 lit Frühjahr zu 2 M. 50 Pfg. den Zenter gehn 3 und so Vertrag bedungene Konventionalſtrafe zu bezahlen 2 Fabrikanten ſind aber hiermit nicht einverſtanden l 5 Wie das uns vorliegende Tenderbuch des Hohl ausweist, ſind dieſe Behaup⸗ Allerdings hätte Hohl nach der ordentlichen Dienſte eintheilung den Zug 319 nicht zu führen gehabt, gen Doktors ohne Praxis etwas gelegen, lieber We⸗ zum Tanzen vortritt; — ſeit Jahren habe ich kein * „Da ſeh' mir nur einer den wunderlichen Dol⸗ Hab eintt Fre . de 5915 mit, dien, r n d en fbi En beit dern u, n Name Me l, Hul aan Fenkemt ard Nin fie he Nee ec dn We ee und irt: Lehn eiten hen? md. ie Sathen net el in Heu be ue de men An Oi n Nr dr 10 f 14 es Wang un At Beheitethet un i 10 en