London, 10. Oct. Aus Simla den 10. Gen ral Robert ſtand am 8. d. vor Kabul. Oberſt Maſſy, welcher beordert war, die Flucht er Afghanen auf der Bamjan⸗Kohiſtauer Sttaße bzuſchneiden, erbeutete bei Halpur 78 Kanonen. Baker und Wacpherſon wurden mit bedeutenden Streitkräften detachirt, um den von den Bacahiſſa⸗ hohen herabgekommenen Feind anzugreifen. General Roberts glaubt, wenn dieſe Feindeshaufen ange⸗ die Afghanen griffen werden, ſo werden keinen Widerſtand mehr leiſten. 8 Serbien. 8 Belgrad, 8. Oct. Geſtern Nachmittag halb 5 Uhr fand ein ſtarkes Erdbeben von 8 Sek. Dauer in der Richtung von Nor ach Süd und Sildweſt ſtatt. A merika. a New⸗ Mork, 10. Oct. Die Indianer grif⸗ fen die Unionstruppen unter General Merrit am 5. Ort. an; der Angriff wurde zurückgewieſen. Der Gouverageur von Colorado iſt energiſch für die Vertheidigung der Anſiedler bemüht, welche ſich in großer Aufregung befinden und von allen Richtungen her Waffen und Truppen herbeirufen. Der Häupt⸗ ling der Utah⸗Indianer iſt fortgeſetzt beſtrebt, den Frieden herzuſtellen. Verſchiedenes. Schwetzingen, den 9. Okt. Das Hopfengeſchäft hat an Lebhaftigkeit verloren. Im⸗ merhin werden noch täglich, namentlich mit Brauern, Verkäufe zu den gleichen Preiſen, wie ſeither, abge⸗ ſchloſſen. Dieſelben bewegen ſich zwiſchen 225 und 240 / der Centner. Schwetzingen. Vergangenen Dienstag wurden die Weiher im Schloßgarten dahier ausge⸗ fiſcht. Die Ausbeute an Fiſchen war ziemlich er⸗ giebig. Es befanden ſich unter denſelhen Karpfen, Hechte u. a., ſolche im Gewichte bis zu etwa 15 Pfund. Wie wir hören, wurden dieſelben einem Jiſchhändler aus Karlsruhe zugeſchlagen. Mannheim, 13. Oct. Am Samstag Abend wurde auf dem Jungbuſch ein Schiffer von einem männlichen Individuum meuchlings überfallen das ihm einen Schlag ins Geſicht verſetzte und ihn ſeiner Baarſchaft beraubte. Der Thäter, welcher entkam“ wurde geſtern von der Schutzmannſchaft ermittelt und zur Haft gebracht. Es iſt eine hier oͤfters ſchon beſtrafte Perſönlichkeit. 1 Heidelber g, 10. Oktober. Heute ſrüh gegen 5 Uhr ereignete ſich hier nahe bei der Stadt, Station Karlsthor, ein Eiſenbahnunfall. Wie ver⸗ lautet, ſtieß ein ankommender Güterzug auf den Rangirzug. Eine Anzohl Wagen des Letzteren ſind zertrümmert; von einem derſelben ſtürzte das Ober⸗ theil in den Neckar. Perſonen wurden keine verletzt. Aus Kaiſerslautern verduftete vor Kurzem der Rechner einer dortigen Krankenkaſſe, indem er 411 Mk. aus derſelben mitnahm. Der Mann wurde, telegraphiſch verfolgt, n Hamburg aufge⸗ griffen und dieſer Tage in Kaiſerslautern einge⸗ liefert. Frankenthal, 9. Okt. Die Verhaftung eines „Holländers“ hat vorgeſtern die heeſige Stadt in lebhafte Aufregung verſetzt. Der Thatheſtand in Kürze iſt folgender: Vor einiger Zeit tauchte hier ein „Herr“ aus Holland auf, welchen die hier weilenden Landsleute nicht kannten. Derſelbe wählte Frankenthal und hauptſächlich Mannheim zum Felde ſeiner Handelsunternehmungen, welche aber ſämmt⸗ lich höchſt zweifelhafte Baſis hatten. So ließ er durch die hieſige Firma J. M. zwei Eiſenbahnwag⸗ gons Kartoffeln, wie wir hören an ein Haus nach Amſterdam abgehen, deren Bezahlung jedoch noch heute auf ſich warten läßt. In Mannheim pachtete er von einem dort ankernden Schiffer ein Fahrzeug von 6000 Ctr. Tragkraft, das er mit Wein be⸗ frachten und ebenfalls nach Holland abgehen laſſen wollte — ohne alle baare Mittel! Er kaufte auch dort für circa M. 12,000 Wein, den man ihm ohne Bezahlung jedoch nicht ablaſſen wollte, und denſelben klugerweiſe im eigenen Keller ſicherer ge— borgen hielt als in den Schiffsräumen. Um nun ſeinen Speculationen mehr Nachdruck verleihen zu können, borgte der Hochſtapler von ſeinem Schiffer 500 M. baar unter irgend einem Schwindelvorwand, der Schiffer ging in die Falle und der Holländer — auf eine Reiſe nach dem Mittelrhein, nachdem er einen nicht unbedeutenden Theil des geliehenen Geldes zur beſſeren Ausſtaffirung ſeiner Periönlich⸗ keit verwendet hatte. Mit dem Reſt des Geldes — 15 M. — kehrte der Herr hierher zurück, jeden⸗ falls in der Hoffnung, das Geld für die abgeſende⸗ ten Kartoffeln, das unterdeſſen unter ſeiner Adreſſe hier eingetroffen ſein durfte, in Empfang zu nehmen, und dann wahrſcheinlich wieder damit verduften zu können. Dieſes gelang ihm nicht, ſtatt Geld war blos ein Brief über des richtige Eintreffen der Waare in Holland angekommen. Die mit dem Be⸗ trag von 1700 M. dabei intereſſirte Firma J. M. hat ſoſort auf den Kaufpreis in Holland per Tele⸗ gramm Beſchlag gelegt, ſo daß derſelben dieſe Summe gerettet erſcheinen dürfte. Der Schiffer von Mannheim ließ nun vorgeſtern den Juduſtrie⸗ ritter verhaften; da derſelbe aber das Geld nur ge⸗ liehen und die Kartoffeln nur auf Credit genomme hatte, ſetzte die heilige Hermandad denſelben nat gepflogener Unterſuchung wieder auf freien Fuß. (Eine Mohrenhochzeit.) Am Mon tag Nachmittag wurde in der Bartholomäuskirche Berlin am ehemaligen Neuen Königsthor durch de Prediger Herrn Vorberg die kirchliche Einſegnun der vorher ſtandesamtlich abgeſchloſſenen Ehe de Mohren des Prinzen Karl mit der neunzehnzührige Tochter einer Gemüſehändlerin in feierlichſter Wei vollzogen. Der ſchwarze Ehegatte heißt Wil und iſt jetzt 25 Jahre alt; er ſtammt von der Si küſte Afrikas, wo ſein Vater heute noch als eh ſamer Schmied bei den Negern in hohem Anſehe ſtehen ſoll Wilſon, der als kleines Kind i Europa gebracht wurde, fand damals in der Probi Hannover Aufnahme in einem gräflichen Hau Dort wurde er in der chriſtlichen Religion erzogg und erhielt einen guten Schulunterricht, e mehreren Jahren gehört er zur Dienerſchaft de Prinzen Karl und iſt eine ſtadtbekannte Perſönlich keit. Die Nachricht von der Mohrenhochzeit hal gz Montag die ganze Gegend am Neuen Königsihg in erklärliche Aufregung und namentlich die wei lichen Bewohner derſelben auf die Beine gebrach Die Kirche war deshalb bis zum Erdrücken m Neugierigen gefüllt und das Gedränge war ſo mich tig, daß trotz zahlreicher Schutzleute, die zur Auf rechthaltung der Ordnung anweſend waren, Git eingedrückt und Bänke und Stüble zertrümmer wurden. Auch vor der Kirche hatte ſich ein tauſend köpfiges Publikum zuſammengefunden, ſo daß do vielfach der Verkehr gehemmt war. Daß die ſchwar weiße Alliance in der Gegend heute noch das ei Geſprächsthema bildet, verſteht ſich von ſelbſt. (Die eigenartigſte Poſt) iſt woh diejenige auf der Inſel Boobly Island, zwiſche Auſtralien und Neu⸗Guinea, in der für die Set fahrer durch viele Schiffbrüche berüchtigten Torte ſtraße: Ein Felſen⸗Eiland, aus dem Meere herb ragend, trägt einen hohen Flaggenſtock, und une demſelben iſt eine große Tonne angebracht mit de Aufſchrift „Poſt-Office“. Die engliſche Admiraliſß hat nun dort einen Briefkaſten anbringen laſſeh Tinte, Feder, Papier und ein Buch liegen bereſ auf daß darin Nachrichten, welche für ſpäter daſelhſ eintreffende Seefahrer von Nutzen ſein könnten, be zeichnet werden können. Weiter aber liegen in eint Felſenhöhle Vorräthe bon Cigarren, Zucker, Th Salz, Tabak, Zwieback, geſalzenem Fleiſche un Rum, und jedes Schiff, welches glücklich vorübet kommt, ergänzt und vermehrt den Beſtand jene für Schiffbrüchige ſo werthvollen Magazins. vorbeipaſſirenden Schiffe nehmen nun die für iht Kurs beſtimmten Correſpondenzen aus dem Bei kaſten und legen andere für den ruckliegenden Kü wieder dieſelben zu und ſein ganzer Körper gerieth in krampfhaſte Zuckungen. Das war kein Waſſer das ſo fürchterlich in ihm tobte, das merkte Joſef wohl. Er hohlte daher die Kleider von Franz herbei und legte ſie neben ihn und eilte, ſich ſelbſt anzukleiden, denn die Badeluſt war gänzlich bei ihm verſchwunden. 5 Als Joſef noch mit Ankleiden beſchäftigt war, ſah er, daß Franz ſich aufrichtete, ängſtlich um⸗ ſchauend die Kleider aufraffte und im nahen Ge⸗ büſch verſchwand. Joſef hohlte ſeine Eltern, die mit auf den Rheinwieſen und bereits abgefahren waren, erſt auf dem Heimwege ein. Er eilte in großer Haſt auf ſie zu, als ob er ihnen etwas Wichtiges mitzuthei⸗ len hätte und war doch ſtiller, ſchweigſammer als ſonſt. Sie beachteten dies wohl, dachten jedoch, er dei durch das raſche Laufen außer Athem gekommen. Als er jedoch ſelbſt zu Hauſe noch angegriffen aus⸗ ſah, ſchweigſam, oft ſtaunend in die Welt blickte, frug ihn die Mutter ängſtlich, ob er unwohl ge⸗ worden, ob er ſich im Rheine erkältet habe. Die jungen Leute, ſeufte ſie, ſchlagen den Schweiß nicht an, ſtürzen ſich unabgekühlt in das Waſſer, toben darin herum, tauchen unter, daß auch noch der Kopf und das Hirn ſchnell kalt werden und wie Mancher hat ſich dadurch den Tod nicht gehohlt! Sie wollte ſchon in die Küche laufen, Hollunder⸗ oder Lindenblüthe zu Thee abbrühen, damit er das Univerſalmittel der Bauern, Schwitzen nämlich, daß das Waſſer durch die Bettlade läuft, anwenden — doch Joſef hilt die Muter zurück und verſicherte fie, daß ihm ganz wohl und er nur etwas matt von des Tag s ſengender Hitze ſei; auch habe ihn das raſche Laufen etwas aufgeregt. Nach ſo was dürfe aber ein geſunder, rüſtiger Menſch, wie er, nicht fragen und ein Soldat gar nicht. Damit war die Mutter zufrieden, vorerſt wenigſtens. Friedericke und Roſe beſtiegen einſtweilen den Heuwagen indeſſen Franz an den Rhein (baden ging. Der Geduldsfaden wollte ihnen ſchon abreißen, ternden Beinen daher wankte. Kaum hatte Frie⸗ dericke dies bemerkt, als ſie ihren Haß ganz vergaß, ſchnell den Wagen herabgleitete, ihm entgegeneilte und rief: Ums Himmelswillen, Franz, was iſt dir paſſirt — Roſe, kom doch, der Vater iſt weiß, wie ein Eſpenlaub — wirſt doch kein Fieber aufge⸗ leſen haben. Roſe kletterte den Wagen herab, wie ein Eich⸗ hörnchen, ſprang zu Franz, faßte ſeine Hand, ſchau⸗ derte aber ob deren Kälte ſichtlich zuſammen. „Jeſus, Maria und Joſaf, Vater was iſt Euch!“ rief ſie, erſchrack aber noch mehr, als bei dem letzten Namen Franz zuſammenfuhr, als ob ihn ein Blitzſtrahl getroffen. Alles Fragen war aber um⸗ ſonſt; Franz ſchüttelte nur mit dem Kopf hohlte oft ungewöhnlich tief Athem und wollte in den Sattel ſitzen; aber es ging nicht. SCrhohle dich vorher ein wenig, ſagte Friederike, als derſelbe todtenbsaß und ganz verſtört auf ſchlot⸗ lege dich eine Weile auf das Heu und Roſe lang den Weinkrug vom Wagen, der Vater muß ein Erfriſchung haben, ſonſt kommen wir nicht zu ſtreſch Franz ſetzte ſich auf die Wieſe und trank elwas Wein; da derſſelbe durch die Sonnenhitze ziemſch warm geworden war, ſo that er ihm ſehr gut, gil rieb ihm Frieder ſcke die Schlafe damit ein und beide, ſie und Roſe, waren ſehr beſorgt und zärtlich gegen ihn, als ob er ſie noch nie durch ein böſes Wolf gelränkt hätte; die Kluft zwiſchen ihm und ihne ſchien auf einmal vetſchwunden zu ſein. Das ſſt eben das wahrhaft gute Herz, daß eh lein Gedächtniß für das Schlimme hat, für Kränk ung und Schmach, die es erlitten, wenn es gilt, ſelbſt dem ärgſten Feinde rettend beizuſtehen. Ei ſolches Herz hatte Franz das Leben —gekellet, zwei ſolche Herzen ſtreuten ihm Blumen für dit viele ausgeſtreckten, blutigen Dornen, womit er ie verwundet hatte. Wie mußte da dem alten Sünder nicht werden! Haß ſäen und Liebe erndten, dos waren die rechten feurigen Kohlen auf ſein Hauß und ſie mußten das soilde Fleiſch an ſeinem He „ wegzehren. Sinnſpruch. Wer liebt, der weiß, was er der Liebe ſchuldig; Wer ihren Schmerz und ihre Wonne kennt, 95 Dem iſt die fremde wie die eig'ne heilig. 5 Amin Ge 655 wal Heime ih ah llt Wo der Lell Meldung J. uin duch in 10 bo ed ag ulm . alle ef en de hte ach ſch be — Mann Den U. 1 0 30587. n Hingichen . Amee⸗ gute vor A bet aug Huntn Tr Vanſcaften ihr an Truppent A lach g 3 nung eine Be dungen der enn übet Aegchobenen 2 Aaſcedenen 2 Zauhhenthelle n. Berehlügung z ſimmten Ttup n frrinilige kuh it, (8 Aung) jo fi dee don bott Helen. Runen, . Sroßh. 2 — ekann N. dgl. obern ö Upebrdet, de. . Neſrübn, g u den ee geln: Aan in en Wanburg, 1g. daß G. Se 80 Schaaflh 90 bac, A iz