Palaſt von Bala⸗Hiſſan nicht ufſtänd ſchen geplündert werde,) aber ohne Gehör zu finden. Nachrichten vom Cap bis 19. Sept. berichten: die Engländer beſchleunigten die Räumung des Zululandes. Die Kolonnen unter Ruſſell und Vil⸗ lers wurden aufgelöst. Die Kommiſſion unter Villiers wurde mit Grenzregulierung im Zululand betraut. Wolſeley traf in Weſſelſtrom in Trans- vaal ein und wurde vom Landdroſton und den Einwohnern begrüßt. Er kündigte unverzüglich ſcharfe Maßregeln gegen die ſich auflehnenden Boers Rensburg und ſeinen Anhang an. Wolſeley ver⸗ bleibt bis zur erfolgten Regelung der Dinge in Transvaal. Cetewayo wird mit größter Rückſicht behandelt. Kapſtadt, 26. Sept. König Ketſchwayo iſt geſtern hier eingetroffen unter Eseorde und in das Schloß gebracht worden. Amerika New⸗York, 3. Oct. Aus der Habanah: Die vereinigten Aufſtandiſchen wurden bei Riopal⸗ marita und Malones von den Regierungstruppen geſchlagen und verloren 95 Gefangene. — Gerücht⸗ weiſe verlautet, Peru habe die Zahlungen des Staatsſchatzes eingcſtellt und die Silberausfuhr verboten. . ͤFPTTTTGT0T0T(T0TGT0T0T00TTTTTT'''é' Verſchiedenes. (Warnung.) Letzten Donnerſtag Abend ließ man einen II jährigen beherzten Knaben das Pferd zur Schmiede führen, ſtatt es an den dazu befindlichen Ring anzubinden, leitete der Knabe daſſelbe zuerſt noch an den nahen Brunnen und ein leichter Peitſchenhieb wurde Veranlaſſung, daß ſich das Pferd ſeitwärts wandte, nach dem Knaben ausſchlug und unglücklicherweiſe denfelben ins Ge⸗ ſicht traf, wodurch er ncht unerheblich verwundet wurde. Wenn auch für das Leben des Knaben keine Gefahr vorhanden iſt, ſo werden die Wunden ſich ſobald nicht vernarben. (Cigarrenfabrik in Sevilla. Das Merk⸗ würdigſte in der Tabalfabrik zu Sevilla iſt ein Saal oder vielmehr vier verbundene Säle, die einen ſehr großen vierſeitigen Hof umgeben und wo 3000 Madchen und Weiber beſchäftigt ſind, Cigar⸗ ren zu wickeln. Vergebenſt ſuchte man unter dieſer großen Anzahl eine einzige von leidlich hüb⸗ g 0 oder 10 Loth Tabak) täglich wickeln. Auf dieſelbe Weiſe ſind 600 Männer beſchäftigt, von denen je⸗ der 14 Bund kläglich liefert Der tägliche Lohn aller dieſer Arbeiter beläuft ſich auf faſt 1500 Thlr. Die Fabrik iſt eine kleine Stadt; alle daſelbſt nöthigen Artikel werden innerhalb dieſer Mauern verfertigt; für die zinnernen Käſten, die Säcke und Körbe, ſelbſt für die Räder der Wagen, in denen der Tabak nach der Fabrik und aus derſelben trans⸗ portirt wird, ſind beſondere Werkſtätte vorhanden. (Heldenmuth eines Knaben) Ein rüh⸗ render Fall trug ſich neulich in einer Fabrik in Birmingham zu. Ein Knabe wurde durch eine Maſchine tödtlich verletzt. Der Vater des armen Burſchen arbeitete in derſelben Fabrik, und die ein⸗ zigen Worte, die Letzterer äuſſerte, als man ihn blutend und ſterbend wegtrug, waren: „Laßt ja nicht meinen Vater mich in dleſem Zuſtande ſehen.“ Locales. * Ladenburg, 7. Oct. Die Tage eines in uuſerer Stadt über alle Erwartung gelungenen ſchönen und lehrreichen Feſtes ſind nun hinter uns und wo ſollen wir anfangen, bei der Fülle des uns gebotenen, einer näheren Beſchreibung würdi⸗ gen Stoffes, um unſere vielſeitig empfangenen Eindrücken Worte zu leihen? Es iſt unmöglich, je⸗ der Einzelheit gerecht zu werden, darum möge für heute nur die Hervorhebung des hauptſächlichſten, was uns bei der Ueberſicht des Ganzen als beach⸗ tenswerth erſcheint, hier eine Stelle ſinden. Wie ſchon früher erwähnt, konnte man, was die Ausſtellung betrifft, mit dem Dargebotenen höchſt zufrieden ſein. Wenn auch nicht ſo viele Thiere, beſonders Fohlen zu ſehen waren, da in der Pfalz bekanntlich gegen andern Gegenden, die Viehzucht nicht überwiegend iſt, ſo fanden doch die angemeldeten und zur Vorführung gebrachten Fohlen allgemeinen Beifall, was auch die ausgegebenen Preiſe beſtätigten. Ebenſo boten die meiſten Exem⸗ plare der Zuchtſamilien vom ausgeſtellten Rind⸗ vieh eine preiswürdige Repräſentation, beſonders aber imponirte das Faſſelvieh durch etliche ſehr kräftige und ſchön gebaute Stücke. Für die meiſten Landwirthe hat immer die Abtheilung der ausge⸗ ſtellten Thiere das meiſte Intereſſe, warum, liegt auf der Hand. Nächſt der Thierabtheilung erregten bei den Landwirthſchaft treibenden Beſuchern die gut ver⸗ tretenen Feldprodukte eingehende Aufmerkſamkeit und hierunter beſonders Kartoffeln und Tabak. ſcher Geſichtsbildung; ein engliſcher Reiſender ver⸗ ſicherte, er habe noch nie ſo viel Häßlichkeit bei⸗ ſammen geſehen. Jeder dieſer Frauenzimmer lann ö Letztre Erzeugn ſſe beſaßen faſt alle eine bewunderte Potenz von Vollkommenheit, ſo daß die ſeit Jahren erzielten Fortſchritte deutlich in die Augen fielen egenſtä noch beſonders gutes Anſehen verlieh, war die beſte gelungene Gruppirung und Zuſammenſte derſelben, ſo daß alle Beſucher und beſonders Fremden einſtimmig bekannten, daß das Ge und der Geſchmack im ſymetriſchen Arrange den damit betraut geweſenen Comitemitgliedern zu größten Ehre gereiche und daß überhaupt unter deh das Ausſtellungsgeſchäft leitenden Perſonen lobenswerthe Einigkeit geherrſcht haben m welche wohl hervorragender Zug der Pfälzer 2 tigkeit ſei. Dieſe ſchöne Anerkennung der ſpezſe Comites, von welch' letzteren ſicher das Decoralſe comite keine leichte Aufgabe zu bewältigen he dieſelbe aber gelungen durchführte, möge ein 2 des Lohnes ſein, den die betreffenden Herren geſucht, aber nach vollbrachter Arbeit wohl dient haben. Vor allem müſſen wir auch denjenigen hies Perſonen den Dank des Publikums zu erkennen ben, die zum Gelingen des Feſtes und Ausſtellung in uneigennützigſter Weiſe ihr M lichſtes beitrugen, ſo namentlich u. a. Herrn meinderath Steingötter, welchem wir die A ſtellung des links beim Eingange zum Ausſtellu gebäude befindlichen Produkten-Pavillions (Sch zerhäuschen) zuſchreiben. Wo in einer Bürgerſch Gemeinſinn und Uneigennützigkeit heimiſch ſind, braucht man vor der ſicheren und glücklichen Du führung einer Feſtlichkeit und gemeinnützigen Un nehmung wie die verfloſſene nicht zurückzuſchrech Daß die materielle Seite des Feſtes auch ef der fröhlichen Pfalz nothwendigen Hintergrund hielt, indem zur Verſchönerung des Ganzen für ſehr geſchultes Muſikkorps geſorgt war, verdan wir dem finnigen Vergnügungcomite. So m in ſchönſter Weiſe Alles ineinandergreifen, ſo es der Pfälzer von jeher von Herzen gewünf Soll ich noch den letzteren Theil des Feſt das im Pilger'ſchen Saale unter zahlreichſter theileiligung ſtattgefundene Banket ſchildern? 2 möge eine andere Feder thun, da auch hierüber freudig Wahrgenommenes erſchöpfeud zu behande Aufgabe eines weitren Artikels ſein möge. Ebe verdiente der bei der am Sanntag Nachmittaga gleichen Saale ſtattgehabte intereſſante Vortrag Vorſtandes des landw. Bezirksverein Weine Herrn Altbürgermeiſter Förſter daſelbſt, „die u günſtige Lage der Landwirthſchaft und die Mi zu ihrer Verbeſſerung“ eine ausführliche Betra tung worüber vielleicht ebenfalls eine andere Fe berichten dürfte. Schließlich glaube ich wohl mit vielen d Urtheil ausſprechen zu können, daß Ladenburg m Stolz und Genugthuung auf das in ſeinen Maue gefeierte landwirthſchaftliche Feſt zurückblicken darf finſtern, wuthſchnaubenden, ſtets Kummer ſäenden Stimmung von Franz. 55 Bei Joſefs Eltern herrſchte ſtille Zufriedenheit. Sie hatten ſich daran gewöhnt, Franz nicht mehr u beachten und der Feindſchaft wegen kein Wort iehr zu verlieren. Es ging ihnen, wie es dem Menſchen geht, wenn zum erſten Male in ſeiner Nähe ein böſer Geiſt ſpuckt; er wird mit Furcht nd Schrecken erfüllt; dauert aber die Erſcheinung egelmäßig fort, ſo verſchwinden nach und nach urcht und Schrecken und machen der Gleichgiltig⸗ eit Platz. Von ihrem Joſef ſprachen des Antons viel. Den Sitz am warmen Ofen hätten ſie ihm gerne bgetreten, wenn er nur dageweſen wäre. Bei eder Speiſe, die er gerne aß, hieß es: Das wäre ieder was für den Joſef, das ſchmeckte ihm doch eſſer als der Durcheinander in ſeinem Trögle. Bei eder Spule, welche die Mutter füllte und der Vater aspelte, ſprach die Mutter: Iſt das kein ſchönes, ines Garn? Wenn der Weber das Tuch nur gut macht, ich will's bleichen, ſo weiß wie der Schnee, damit der Joſef recht große Freude an den Hemden hat, die ich ihm daraus machen laſſen will. Auf das Neujahr wurde geſchlachtet, ein Pack Würſte zu ammengerichtet, nebſt einem abgekochten Kinn⸗ bäckelchen, der Fuchs an das Bernerwägelchen ge⸗ ſpannt und der Joſef beſucht. Der Mutter wollte die Caſerne gar nicht gefallen, obgleich ſie reinlich und Alles in glatter Ordnung war, die vielen fremden Leute, bei welchen man nicht einmal einen Gedanken für ſich haben könne, genirten ſie am meiſten. Sie verweilte darum nicht lange darin. Mutter und Vater nahmen ihren Joſef in die Mitte und durchzogen die Stadt, freilich nicht ohne in ein Wirthshaus zu gehen und „Herz, was be⸗ gehrſt“ ihm auftiſchen zu laſſen. Obgleich die El⸗ tern kei e abſonderliche Freude an dem zweierlei Tuch hatten, ſo ſchaute doch die Mutter zuweilen ihren Joſef mit ein Paar Augen an, in denen deut⸗ lich zu leſen war: Er iſt doch ein ſchöner Mann, ſo ſchlank und anſtellig! So eine Uniform putzt doch die Leute heraus! Joſef war ſeelenvergnügt bei ſeinen Eltern, bis ſie ihm die traurige Briefgeſchichte erzählten. Die ſtörte ſeine gute Lanne, daß ihm ſelbſt bei allem Zureden Eſſen und Trinken nicht recht ſchmeckten. Als aber der Vater der Mutter Vorwürfe machte: Hätteſt nicht ſchweigen können; mit der Ge⸗ ſchichte haſt du uns und Joſef alles Vergnügen verdorben — die Weibsleut' müſſen halt Alles plaudern und wenn es Chacfreitag iſt! und der Mutter Reuethränen in die Augen ſchoſſen, da gab er ſich alle Mühe, recht fröhlich zu ſein. Nach einem herzlichen Abſchiede fuhren die Eltern heim und Eines überbot das Andere in Lobeserhebungen des lieben Sohnes. Hab's ja alheweil geſagt, daß das Soldatenleben unſerm Joſef nicht ſchaden werde, ſprach der Vater, der Burſche hat ſich prächtig ge⸗ den Pflug hantiren zu ſehen und all das Feld räthe. Es ſteht auch dem Bauern gut, wenn kein Tollpatſchi iſt und mehr Manier hat, als d Ochs im Joch. Das iſt freilich auch nicht ſchö wenn Manche ihr Lebenlang ſteckenſteife Soldat bleiben, die meinen, ſie brechen ab, wenn ſie ft bücken; das iſt eben in der Regel dürres Holz, fehlt es innen am lebendigen Saft, der nicht ruhe kann, bis Blatt und Zweig, Blüth und Frucht a ihm hervorſproſſen. Nur ein eitler, leerer Geiſt ka überhaupt Unnatürliches und Geſchmackloſes an f für eine Zierde halten. Haſt du aber nicht gehö wie Joſef immer ſo vernünftig geſprochen hat u ſelbſt in ſeiner Uniform gegen Jedermann ſo beweg lich — anſtellig ſein konnte, ohne huſchelig zu werden Ich hab's alleweil geſagt, daß es gut iſt, wenn aus der Bauer die Welt etwas kennen lernt und nich in dem Gedanken ſtirbt, hinter Mannheim, Heidel berg und Speier oder Bruchſal wohnten keine Men ſchen mehr. Die nächtliche Stille, die nach und nach, wi eine heilige Prieſterin im ſchwarzen Feierkleide mf dem Sternen-Diadem auf die Erde ſich niederließ um Alles mit ihren Armen zu umſchlingen und ein zuwiegen in den ſüßen, friedlichen Schlaf zum ſtille Verkehre mit der ewig wachen Seele — ſie houchlt 1 in Antons Seele eine nie gefühlte Feierlichkell macht und ich freue mich drauf, ihn ſo anſtellig I „ 2 E