Weckerle in der Wirthſchaft zur Krone durch einen Schrotſchuß ſchwer verwundet. Ein Mann aus Mühlhauſen a. N. welcher an den Kronenwich Hopfen verkaufte, brachte gleichzeitig eine Stockflinte mit und ließ dieſelbe als Stock abgeſchraubt ſo lange in der Wirthſchaſt liegen, bis ſeine Hopfen abgewogen wurde. Ein hieſiger Schreinermeiſter, in der Meinung, daß der Lauf nicht geladen, nahm inzwiſchen die Stockflinte, ſchraubte den daneben liegenden Kolben an und wollte, wie er ſagte, da⸗ mit den eben von der Straße hereinkommenden Briefträger erſchrecken. Beim Eintritt deſſelben in's Merthszimmer legte er auf denſelben an, drückte los, und zum Entſetzen aller Gäſte ſtürzte der Brief⸗ träger zu Boden. Etliche dreißig Schrotkörner ſol⸗ len in die linke Bauchhöhle eingedrungen ſein. An⸗ dern Morgens iſt derſelbe ſeinen Wunden erlegen. Heilbronn, 30. Sept. Bei dem heutigen Obſt⸗ und Kartoffelmarkte ſtellten ſich die Preiſe im Durchſchnitt für gelbe Kartoffeln auf 3 Mk. 20 Pf., blaue 4 Mk. und Wurſtkartoffeln auf 3 Mk. 40 Pfg.; beim Moſt⸗Obſt auf 3.60 M. 4,65 und 5,50 Mk. pr. Ctr. Ein originelles Duell fand unlängſt in der ruſſiſchen Stadt Usman auf dem dortigen Jahrmarktplatze ſtatt. Der Bauer Charchiloff hat aus Anlaß einer ihm vom Bauer Tjumenoff zuge⸗ fügteg Ehrenbeleidigung den Letzteren behufs Sühn⸗ ung ſeiner Schuld zu einem öffentlichen Zweikampfe auf Fäuſte herausgefordert. Kurz dauerte jedoch das ſonderbare Bauerndu ll, denn Tjumenoff ſtürzte bereits nach dem zweiten Fauſtſchlag ſeines Gegners auf den Kapf maustodt zu Boden. Locales. * L. urg, 2. Oktober. ie weit man es bringen kann, wenn vereinte Kräfte mit Sinn und Verſtand ihren Wetteifer einer würdigen Sache weihen, zeigte die heutige Eröffnung des in hieſiger Stadt abgehaltenen Gaufeſtes des Pfalzgau⸗ verbandes. Die Stadt hatte zum freudigen Empfang der answärtigen Gäſte und zur Erhöhung der Feſtlich⸗ keit ihr Feſtgewand angelegt. Die mit Fahnen, Kränzen und Guirlanden geſchmückten öffentlichen und Privatgebäude die theilweiſe mit ſinnigen auf das Feſt bezüglichen Inſchriften und Sprüchen ver⸗ ſehen waren, boten ihren freundlichen Willkomm. Allmählich wurden die Straßen der Stadt durch die mit den erſten Bahnzügen eingetroffenen Gäſte belebt und das Feſt ſelbſt verlief trotz des anfänglich eingetretenen Regenguſſes ganz in programmmäßiger Weiſe. Nachdem die Prämiirung der ausgeſtellten Thiere und Produkte, wobei die Herren Preisrichter wegen des gerade einfallenden Regens nicht gerade die angenehmſte Funktion hatten, vollzogen war, wurde das Wetter plötzlich freundlicher und es kounte ſich der mit vielem Geſchick angeordnete Feſtzug in Bewegung ſetzen. iſt denn geſchehen, warum ra ſeſt denn ſo unſinnig und gottvergeſſen! Halunken, verfluchtes Chor ſeid ihr alle Beide So ſieht's im Neſt aus! Lieber brenne ich die Kirche nieder und laß mich lebendig aufſpießen, als daß ich ſo was duldete — nur der Teufel darf eine ſolche Ehe einſegnen. Solches und noch mehr des Abſcheulichen brüllte Franz in der tollen Wuth. Roſe war auf die Bank ſprachlos niederge⸗ ſunken und konnte aus Schrecken nicht einmal wei⸗ nen, und als Franz kein Ende in ſeinem raſenden Ausbruche und Friederike keine Aufklärung finden konnte, eigriff ſie Roſe am Arme und zog ſie mit ſich in das Haus. Franz ward ganz heiſer vom Brüllen und die arme Haſelſtaude, die ſo manchen Seufzer aus Ro⸗ ſe's Bruſt aufgenommen, wäre ſaſt der Gegenſtand ſeiner Rache geworden; er ſchüttelte ſie ſo ſehr, daß die rothen Nüſſe auf ſeinem Schädel tanzten und ihn daran erinnerten, dbß er die Rolle eines biſſi⸗ gen Hundes ſpiele, der in den vorgehaltenen Stock, in blinder Wuth beißt. Nachdem Roſe wieder zu Athem gekommen war, erfuhr die Mutter endlich die Urſache des Scandals. Hab ich dir nicht geſagt, ſprach ſie, daß du den Bri f zerreißen oder verbrennen ſollſt! . (Fortſetzung folgt.) Von dem in der That alle Erwartungen über⸗ troffenen impoſanten Bilde des Feſtzuges hatte man ſich vorher kaum einen Begriff gemacht. Wir wollen indeß, da es uns hier an Raum mangelte, alles Einzelne näher zu beſchreiben blos das höchſt ge⸗ lungene Arrangement der auf's Sinnigſte geſchmück⸗ ten Feſtzugswagen hervorheben. Die verſchiedenen näher gelegene Orte des Gaues, welche dieſe mit den verſchiedenſten auserleſenen Produkte ausgeſtatteten Wagen zur Verſchönerung des Feſtzuges ſandten, haben dadurch ihre Liebe zu der am heutigen Feſte vertretenen Sache auf's lobenswertheſte an den Tag gelegt. Es fällt ſchwer, zu ſagen, welcher von den Wagen der ganzen ſchönen Reihe das Gelungenſte geliefert habe, das beweiſt die von dem zahlreich anweſenden Publikum durch lautes freudiges Be⸗ grüßen und Hochrufen geäußerte Begeiſterung, als die einzelnen Wagen in ihrer Zugsabtheilung vorüber⸗ fuhren. Vor Allen feſſelte indeß der prachtvoll aus⸗ geſtattete Feſlwagen der Stadtgemeinde Mannheim die Aufmerkſamkeit der Zuſchauer. Sehr gelungen waren auch die auf einzelnen Wagen dargeſtellten landwirihſchaftlichen Beſchäftigungsarten, worauf wir ſpäter noch zurückkommen werden. In Bezug auf die Theilnahme an dem Feſte müſſen wir freudig hervorheben, daß der Stadt Ladenburg von allen Seiten eine ſehr große Ehre widerfuhr. Nicht nur betheiligten ſich faſt alle Stände aus nahe und ferne, ſondern wir ſahen auch die Vertreter der hohen Behörden und verſchiedener Vereine ſich eifrigſt an der ſchöͤnen und im Zwecke nützlicher Sache bethätigen. So waren verlreten: das Großh. Handelsminiſterium durch Herrn Mini⸗ ſterialrath Buchenberger, die Centralſtelle der landw. Vereine durch ihren Präſidenten Hrn. Rothmann, das Bezirksamt und der Kreis Mannheim durch Hrn. Stadtdirektor Engelhorn, welchen Herren ſich noch die Amtsvorſtände der übrigen Bezirksämter des Pfalzgaues anſchloſſen. Insbeſondere hat die Anweſenheit des königl. württ. Regierungsaſſeſſors Hrn. Zeeb, ehemal. Vorſtand der hieſigen landw. Winterſchule, deſſen ſegensreiches Wirken im Pfalz⸗ gau noch in gutem friſchen Andenken ſteht, erfreut. Da wir uns vorbehalten Ausführlicheres über die ausgeſtellten Gegenſtände, die vertheilten Prämien u. dgl. in einem nächſten Berichte zu liefern, wollen wir nur noch beifügen, daß die Ausſtellung nach dem übereinſtimmenden Urtheil aller Sachverſtändigen eine ſonſt ſelten geſehene Vollſtändigkeit darbietet, ſo daß ja Niemand verſäumen möge, die Ausſtell⸗ ungsräume aufmerkſam zu durchwandern. Ein Be⸗ weis dafür, daß ich nicht übertreibe, iſt das, daß ſchon in den erſten Stunden nach der Eröffnung der Ausſtellung an 1000 Billete ausgegeben wurden. Ladenburg, 2. October. Bei der heute ſtattgehabten Prämiirung der Ausſtellungsgegenſtände wurden folgende Preiſe und Diplome zuerkannt: I. Für Fohlen. Herm. Lackert (Ladenburg) für ein Ijähriges braunes Stutfohlen 20 M.; W. Platz Söhne (Weinheim) für ein Ijähriges Stutfohlen Dunkelfuchs 20 M.; Jacob Feuerſtein (Käferthal) für ein 2jähriges braunes Stutfohlen 15 M.; Herm. Lackert (Ladenburg) für einen Zjährigen Grauſchimmel Wallach, 10 M.; Peter Platz Witwe (Schabenheimer Hof) für ein 2jähr. ſchwarzen Stut⸗ fohlen 10 M; Joh. Gg. Hoffmann (Seckenheim) für ein Zjähr, braunen Stutfohlen 10 M. II. Für Farren. Gemeinde Mannheim mit No. 17 u. 18, 60 M.; Inſpector Hagenbucher vom Stiſterhof No. 16, 60 M.; Gemeinde Seckenheim No. 24, 40 M.; Gemeinde Schriesheim No. 6 u. 19, 40 M.; Gemeinde Weinheim No. 10, 40 M.; Oeconom Bläß (Ladenburg) No. 2, 25 M.; Alt⸗ bürgermeiſter Treiber (Plankſtadt) No. 9, 25 M.; Gemeinde Feudenheim No. 11, 25 M.; Daniel Trill Landwirth (Ladenburg) No. 7, 15 M. III. Für Kühe. Stabhalter Schuh (Grenz⸗ hof) No. 40, 60 M.; Jacob Bühler (Grenzhof) No. 41, 60 M.; Bürgermeiſter Back (Feudenheim) No. 69, 40 M.; Gräfl. Oberndorff'ſche Gutsver⸗ waltung Neckarhauſen No. 44, 40 M.; Wilhelm Mack, Müller (Schriesheim) No. 42, 40 M.; Michael Wanner (Heddesheim) No. 63, 25 M. IV. Für Zuchtfamilien An eine Zuchtfamilie von 11 Stück der gräfl. Oberndorff'ſchen Gutsver⸗ waltung (Neckarhauſen) 100 M.; an eine Zucht⸗ familie von 3 Stück Bürgerm. Ph. Schmitt (Hed⸗ desheim) 70 M.; an eine Zuchtfamilie von 3. St. Joh. Münz (Ladenburg) 50 M. V. Für Kalbinnen u. Rinder. 1) Kalbin⸗ nen. Heinrich Schuh (Grenzhof) No. 128, 40 M.; Rudolf Lutz (Ladenburg) No. 86, 40 M.; Graf Oberndorff (Edingen) No. 61, 30 M; Jacob 9 n ln. Feuerſtein (Heddesheim) No. 97, 30 M.; Joe det e e Gutfleiſch I. (Leutershauſen) No. 105, 30 Ame, 900 Heinrich Karque (Schriesheim) No. 83, 20 I de e 15 Martin Dünkel, (Wallſtadt) No. 112, 20 N. un e burg Joſef Platz (Schwabenheimer Hof) No. 110, 20 M Len gen Georg Wanner (Heddesheim) No. 108, 15 M. n beg uf Michael Wanner (Heddesheim) No. 100, 15 W. a 5 6 2) Für Zuchtkälber u. Rinder. Andr 4 Müller (Rittenweier) No. 111, 20 M.; Peter Oi unde e vin (Neckarhauſen) No. 88, 15 M., Franz Nilſgſ baue Fun (Ladenburg) No. 95, 15 M.; Emmerich Biff Ae (Ladenburg) No. 124, 10 M.; Joh. Georg Hof een 5 mann (Seckenheim) No. 103, 10 M. 5 — VI. Für Schweine u. Ziegen. 1) Für Ehe 0 J. Koch (Edingen) No. 3, 25 M.; Joh. Soh U * (Wallſtadt) No. 5, 20 M.; Bühler (Grenzhe J), 4 No. 4, 10 M.; Emmerich Bläß (Ladenburg) No. 2 niht i 10 M. 2) Zuchtſchweine. Back (Feuden hein „nend den No. 6 u. 7, 25 M.; Joh. Koch, (Edingen) MM . 10, 20 M.; Schowalter (Roſenhof) No. 19, 10 M 5 Höfer (Rautenthaler Mühle) No. 11, 10 M wüühned . H. Karque (Schriesheim) No. 8, 10 M.; G. Mi g 1 (Ladenburg) 1 Diplom. 3) Für Ziegen. Theobg N Goͤtzelmann No. 4, 10 M.; Joh. Meixner (Laden daher burg) No. 1. 5 M. 4) Für Böcke. P. Weg tent bn (Schriesheim) No. 2, 5 M. nend . VII. Für Obſt, Trauben und Bau 14 150 ſchulſtämme. 1) Tafelobſt. Graf Obernde — (Neckarhausen) 25 M.; Freiherr b. Verehe bl (Weinheim) 15 M.; Kreispflegeanſtalt (Sinsheim 10 M.; Wilh. Höchſtetter (Sinsheim) 10 M. „ Edel Georg Ding (Edingen) 5 M.; Jean Ruckelshauſe 16. 1 0 (Ladenburg) 5 M.; Adalbert Heiß (Ladenburg) 5 Sil, Hure 2) Wirthſchaftsobſt. Peter Göhringer (Dielheim dre. 25 M.; gräfl. Reichenbach'ſches Hofgut (Langenzelf—— 20 M.; Rehberger (Altneudorf) 10 M.; A Schick (Reckarbiſchofsheim) 10 M. Reißig (La kbönste penheim 10 M. 3) Trauben. Carl Bro n mer (Wiesloch) 20 M. 4) Für ‚ wen at n Obst erhielten Diplome: I. Meiden Johann Schröder (Münchhof), Derötke Lackert (Ladenburg), Joſef Scharnberger (Ladenburg muten li Gemeinde Ladenburg, J. Pilger, (Ladenbur belletige B Bodenhöfer, (Ladenburg), Bürgermeiſter Pfrang Lanes (Rippenweier), Joſef Platz (Schwabenheimer Hoff len ren. Ph. Ullrich (Schriesheim), J. Reibold (Lützelſachſe mah 3 Pech Für Baum ſchulſtämme erhielten Dip damabng! lome: Peter Wetzel (Ziegelhauſen), C. Kaſchug Jun Gut (Jadenburg). 3 18 Verden sint. VIII. Für Tabal. Michael Wanner (He Are. desheim) 15 M.; Bürgermeiſter Schmitt (Hedde Aechte heim) 10 M.; Peter Lorenz (Doſſenheim) 10 M N Mich. Back (Schriesheim) 5 M.; Peter Remeli Kol (Ladenburg) 5 M. Diplome erhielten: Valentiſ Linnenbach (Neckarhauſen), Peter Strack (Gr apfel ſachſen), Joh. Georg Ding (Edingen), Ph. We a (Doſſenheim), Peter Maldinger II. (Weinhei 9 Mich. Beidinger (Ladenburg), Heinrich Schm Jgls J (Heddesheim). 2 Jmner, IX. Für Hopfen. F. Nimsberger (Wall . 8 dorf) 15 M.; J. Guldemann (Sandhauſen) 10 M — Joſef Kaufmann (Schwetzingen) 10 M.; N. ö 4 rich (Schriesheim) 5 M. Diplome erhielten: J im Nala, Georg Ding (Edingen), Joſef Rinkleff (Schwetzinge 90 0 Nik. Schneider (Sandhauſen). * X. Für Kartoffeln. Joh. Baptiſt Ma hang (Straßenheim) 20 M.; C. Günther (Ladenbu 2 d0b, 300 15 M.; Gebrüder Ding (Edingen) 10 M.; Pe Nui en Wetzel (Ziegelhauſen) 5 M. Belobungen wurd date zuerkannt: Friedrich Oehs Lehrer (Ochſenbach), 1880. da Villhauer (Eppingen), Joh. Rinkleff (Schwetzinge uin wh Deppich (Münchzell). 0 8 XI. Für Feld⸗ und Gartenbau. Ga Le 8. e nerei Neckarhauſen und Edingen, Cellectiv⸗Ausſt ung 15 M.; J. R nkleff (Schwetzingen) Collect Ausſtellung 10 M.; K. Klump (Seckenheim) C lectiv-Ausſtellung 5 M.; M. Weber (Handſchu heim) für Blumenkohl 5 M.; G. Hübſch (Ha * umi ſchuchsheim) Collectiv-Ausſtellung 5 M. N XII. Für Bien enerzeugniſſe. A 5 dd bert Heiß (Ladenburg) 10 M.; Karl Walt (Ziegelhauſen) 5 M.; Wilh. Eiermann (Weinhei 1 5 M.; Peter Reiſig (Lampenheim) 5 M.; Ad ddt Jochim (Weinheim) 5 M. . e Ladenburg, 4. Oct. Wer ſich für la Ca; wirthſchaftliche Maſchienen intereſſirt, wird auch i Veh dieſer Hinſicht die Gauausſtellung befriedigt verlaſſ 1 9 100 Außer den dort ausgeſtellten ſehr werthen Maf cue nen, dürften für den Landwirth beſonders die du Wunhe Herrn Faulerin Freiburg ausgeſtellten eiſernen Pfu 7 5 pumpen, die ausgezeichnet arbeiten, bemerkenswe An bah ſein, und für den ſehr billigen Preis von 38 en pro Stück zu kaufen ſind. r geln