Studenten können wohl mit Recht ſingen: wir nicht zur Herrlichleit geboren?“ 8 „Sind Türkei. ie Pforte ſoll beſchloſſen haben, den Khedive von Egypten im Kriege gegen Abyſſinien durch Entſendung von Truppen zu unterſtützen. Es ſollen zu dieſem Zwecke 10 Bataillone vom 5. in Syrien dislozirten Armeekorps nach Alexandrien geſendet werden. Vorerſt ſollen dieſe türkiſche Trup⸗ pen an Stelle der gegen Abyſſinien verwendeten egyptiſchen Truppen in Alexandrien und Kairo zu Garniſonsdien ten verwendet werden. Bulgarien. 10 Sofia, 28. Juli. Der Fürſt iſt heute nach Bukareſt zum Beſuche des Fürſten Karl abgereiſt und wird auf der Rückreiſe die an der Donau ge⸗ legen bulgariſchen Städte beſuchen. Amerika. New⸗ork, 27. Sept. Indianer in Oſtl⸗ Utah maſſakrirten 28 Bergleute. — Eine große Feuersbrunſt in Deadwood zerſtörte 175 Häuſet; 2000 Perſonen wurden obdachlos. (Ein ſeltſamer Frohndienſt.) In einer kürzlich erſchienen Schrift: „Das Weinland Elſaß,“ wird folgender Einfall irgend eines ſpekulatiden Feudalherrn des 16. Jahrhunderts erzählt: „Tau⸗ ſend fünfhundert dreißig und neun galten die Faß mehr als der Wein!“ In dieſem Jahre kam ein Edelmann, anſtatt ſeinen alten Wein fortzu⸗ gießen, auf den Gedanken, ihn von feinen Bauern „in der Frohne“ austrinken zu laſſen. Sie mußten einen Tag zuſammenkommen; ungemeſſen ſtrömte der Wein in die durſtigen Kehlen der Bauern und erhitzte ihre Köpfe. Händel und Verwendungen gab es dann genug und die Stafen trugen dem Edel⸗ mann als Gerichtsherrn mehr ein, als wenn er den Wein verkauft hätte. (Ende eines Thierbä ndigers.) In Madrid iſt kürzlich der Thierbändiger Karoly wäh⸗ rend einer Produktion von einer Boa Constrictor erdrückt worden. Er hatte die gelehrige Schlange wie gewöhnlin um ſeinen Leib ſich winden laſſen, als ſie plötzlich ihre Ringe enger zog. Karoly ſtieß einen heißern Schrei aus, mehrere Zuſchauer applau⸗ dirten, in der Meinung, es handle ſich eine neue Schauſtellung, aber der unglückliche Thierbändiger war binnen wenigen Augenblicken zerdrückt. Ueber eine Stunde hielt die Schlange, der ſich Niemand zu nähern wagte, den Leichnam umſchlungen; end⸗ lich wurde eine Schaale Milch in ihren Käfig ge⸗ abwickelte und in den Käfig kroch. (Aſche als vorzügliches Mittel zur Erhaltung geſunder und fruchtbarer Obſtbäume.) Die Aſche — ob von Holz oder Steinkohle — iſt als Salz— art ein vorzügliches Reizmittel, den Keim der Samen zu wecken. Wird der Samen eingeweicht und vor der Saat mit Aſche beſtreut, ſo iſt die Wirkung ganz erſichtlich und Inſekten greifen einen ſolchen Samen nicht gern an. Als Reinigungsmittel der Luft in dumpfen Gärten. unter dichtſtehenden Obſt⸗ bäumen, oder in engen Häuſern, wo Weinſtocke ſich befinden, iſt die Aſche unüberſtefflich, wenn man ſie ohne Weiteres um den Stamm der Pflanzen aus⸗ ſtreut. Ferner iſt ſie in feuchten Bodenarten ein vortreffliches Mittel, die Säuerung des Bodens zu verhindern, indem man ſolche im Frühjahr auf dem Boden herum ausſtreut. Zur Vertilgung des Un⸗ geziefers leiſtet die Aſche die beſten Dienſte. Junge Sämlinge, welche von Schnecken und dergleichen zu leiden haben. ſind am beſten geſchützt, wenn ſie mit Aſche überſtreut werden. Wenn man die Aſche mit Sand. Waſſer und Kalk zu einem Brei abrührt und mit dleſem die Baumſtämme beſtreicht, ſo iſt ihre Wirkung zur Abhaltung des Ungeziefers, zur Erhaltung einer geſunden Rinde und zur Vertilg⸗ ung des Mooſes und der Flechten unverkennbar. Zur Vertilgung der Engerlinge und aller im Bo⸗ den lebenden Inſekten iſt die Aſche das wirkſamſte Mittel, wenn ſolche oben ausgeſtrent und durch das Umgraben in den Boden gebracht wird, denn wo Aſche ſich im Boden brfindet, hält ſich kein Wurm auf und alle Schnecken und ſonſtige Thiere ſterben, wie ſie mit Aſche in Berührung kommen. Bei hohen und alternden Obſtbäumen, welche mit Faulſtellen behaftet ſind, leiſtet Aſche ausgezeichnete Dienſte, da ſie ein der Fäulniß wiederſtehendes Mittel iſt. Man macht einen dicken Brei, dem man wegen beſſerer Haltbarkeit etwas Lehm beifügt, be⸗ ſchmiert die ſaulen Stellen damit und bindet die äuſſer mit einem Tuche zu. Topfbäume und Pflan⸗ zen werden vor Würmern, welche durch die untere Oeffnung des Topfes ſich einſcheichen, geſchützt, wenn man die Töpfe auf die Aſche ſtellt. Zur Düngung der Obſtbäume iſt die Aſche ſehr wehrtvoll, man ſtreut ſie entweder ohne Weiteres buf die Oberfläche des Bodens um die Bäume aus, oder man wendet ſie im Spätſommer zur Kräftigung ſehr volltragen⸗ der oder ſchwachtreibender Obſtbäume an, indem man mit einem Hopfeneiſen ringsum Löcher in die Erde ſtößt, in jedes eine Hand voll Aſche bringt und ſolche von Zeit zu Zeit mit Waſſer füllt. Je feuchter der Boden, deſto wirkſamer die Aſche. In ſtellt, worauf ſie ſich langſam von dem Leichnam 10 trockenem Erdreich kann ſie, zu häufig angewende jedoch auch ſchädlich werden. (Frauend. B.) Humoriſtiſches. 8 Eine Muſikverſtändi ge.) In einem 1 7 fragte ein Herr ſeine Nachbarin „Wie gefällt Ihnen dieſes Haydn'ſche Quartett?“ Die Dame erwidert: „Genz gut, nur etwas ſchwach 1 N eine Erklärung.) „Die Männer ſingen meiſtens immer — viel tieſer als die Frauen⸗ zimmer.“ Daher fragte neulich ein holdes Weibchen den geliebten Ehegemahl: „Sag, mal, Mann, warum haben wir Frauen eigentlich keinen Baß!“ — „Weil der Baß der Grund der Harmonje f, Ihr Frauen ſchreit aber ohne Grund“ N Schlagfertigkeit einez Geiz halſes. Millionär: „Ich kann Ihnen nichts geben; ich habe einen armen Bruder, der liegt mir fortwährend auf dem Halſe und koſtet mich ſchon ein tüchtiges Stück Geld.“ 1 5 a Petent: „Aber Ihr Bruder hat mir ja vorhin erſt geſagt, daß Sie ihn rein verhungern ließen; Sie gäben ihm gar nichts.“ a Millionär: „Nun alſo! Wenn ich ſchon meinem Bruder nichts gebe, da werd' ich Ihnen doch ge⸗ wiß erſt recht nichts geben!“ Ein Advokat wiederholte ſtets die letzten Worſe ſeiner Sätze. Ueber einen Wilddiebſtahl referirend, ſagte er: „Und es fiel ein Schuß ... Schuß.“ — „Dann hatte der Schütze eine Doppelfinte!“ bemerkte der Staatsanwalt. Handels⸗Nachrichten. Mannheim, 29. Septemb. (Produkten⸗ börſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in /) 5 Weizen, pfälzer 23.—. bis 23.50 ruſſiſcher 23.25 bis 23.75 Amerikaniſcher 24.50 bis 25.— ungariſcher 23 50. bis 24.—. Neuer Spring 23.25. bis 23.75. Californiſcher Weizen 23.—. bis 23.50, Roggen, pfälzer 16.50. bis 17.—. ruſſiſcher 14.50. bis 16.—. franz. 15.25. bis 15.60. amerikaniſcher 14.—. bis 14.50. Gerſte hieſiger Geg. 19.50. bis 20.—. pfälzer 19.50. bis 20.25. ungar. 16.75, bis 17.50. Hafer badiſcher 13.50. bis 14.—. württemberg. Alp 14.—. bis 14.25. ruſſiſcher 14.50. bis —. Bohnen. 20.—. Linſen —. .. bis —. — Wicken 16.—. bis —. —. Erbſen —. —, bis —. —. Kohlreps, deutſcher 24.50. bis —.— ungar. 25.—. bis —. 1. Sorte 85.—. bis —. —. Kleeſamen deutſcher —. 2. Sorte 75.—. bis D. —. Provencer 100. bis 120.—. Luzerne 84.—. bis 90.—. Esparſette 33. bis 36.—. Redackion, Druck und Verlag don Wucherer Molitor in Ladenburg. man der Leiter bedurfte, um die verirrten Ruthen mit Binſen oder Strohhalmen an die vorgeſchriebene Bahn zu ketten, als der Feldſchütze morgens zu Anton kam, und ihm meldete, es ſeien in der ver⸗ floſſenen Nacht alle Hopfenſtöcke auf ſeinem Acker am Waldſaume abgeſchnitten worden. Betrübt, aber ruhig hörte Anton die traurige Nachricht an. Dann ging er hinaus, ſich ſelbſt von der Wahr⸗ heit zu überzeugen. Es war fo; keinen Stock hatte die Hand des Freplers verſchont, und die ſchöngezacklen, breiten Blätter, die langen Tragruthen begannen ſchon Freundſchaft mit der Trauerweide zu ſchließen. Als Anton fürchterlich verſtimmt den Acker durchlief, fiel ihm plötzlich die halbe Klinge eines Meſſers in das Auge; er hob den Stumpf auf und fand zu ſeiner größten Betrübniß, daß es ein Theil von Franzens Meſſer war. Alſo er war der Thäter, er war bis zur gemeinſten, verächtlichſten Rachgierde herabgeſunken. Es ſchauderte ihm vor dieſem Gedanken. Wer eine ſolche Rache ausüben „ iſt am Ende zu jeder Bosheit fähig. Ein Feld⸗ und Bäumeberwüſter ſteht auch mit Brandſtifter auf derſelben Linie und es iſt der, daß die ſinnreiche, peinliche Juſtiz, wie r Norder die Todesſtrafe, für ſolche nicht das Mondegshauen erfunden hat. Wien ſchob die halbe Meſſerklinge in die Lisbeth zu zeigen, oder ihr ſeinen Fund mitzutheileu. Er war von der Gutmüthigkeit ſeiner Lisbeth über⸗ zeugt, aber er hielt kein Weib für ſtark genug, nicht einmal in Heftigkeit zu gerathen und in dieſer von dem Gefährlichſten Gebrauch zu machen. Lisbeth weinte in gerechtem Zorne über ſolche Bosheit und konnte die Meinung nicht unterdrücken, daß Franz der Thäter geweſen. Allein Anton ver⸗ wies ihr das, denn oft ſchon habe man geglaubt, auf eine Wahrheit ſchwören zu können und ſei hintennach doch keine geweſen; und Ehrabſchneiden ſei am Ende doch noch ärger, als Hopfenabſchneiden; die wachſen auf das Jahr wieder, jene kann leicht für des Menſchen ganzes Leben keine Wurzel mehr ſchlagen. Da erſchrack Lisbeth vor ihrem voreiligen Ur⸗ theile und bat Gott im Herzen um Verzeihung. Anton machte von dem Funde keinen Gebrauch; die eingeleitete feldpolizeiliche Unterſuchung war nutz⸗ los, die öffentliche Meinung aber bezeichnete Franz als Thäter. Dieſe blieb Friederike und Roſe nicht unbekannt und der Kummer und die Scham würden ſie aufgerieben haben, wenn nicht Anton und Lisbeth die heimliche Freundlichkeit gegen ſie verdoppelt hätten. Ei, was fällt Euch ein, ſagte Anton zu ihnen, ſo was kann der Franz trotz ſeines unverſoͤhn ichen Haſſes nicht thun. Aber alle Leute ſagen es, entgegnete mit nieder⸗ und verbarg ſie zu Hauſe, ohne ſie nn geſchlagenen, thränenvollen Augen Friederike. „ i e Nun, die Leute ſagen Vieles, hört auf uns, wir ſagen es nicht, tröſtete Anton; ich gäbe den Acker, ſammt den Hopfen drum, wenn nur wieder Frieden wäre. Roſe brachte dieſer Troſt faſt zur Verzweiflung; denn ſie ſah wohl ein, daß des Antons nicht aus innerer Ueberzeugung, ſondern nur aus Schonung ſo ſprachen, aus ſtarker, chriſtlicher Duldung. Was für einen unwürdigen Vater hatte ſie ſolchen Leulen gegenüber! Wenn ſie ſich auch nur des geringſten Antheils an der ganzen Feindſchaft bewußt geweſen wäre, ſie hätte ſich ſelbſt für eine Verworfene ge⸗ halten. Es kam ihr vor, als ob es ihr ſofort un⸗ möglich ſei, auch nur in Joſefs Auge zu ſchauen; und doch wäre ſie gleichzeitig gerne um ſeinen Hals gefallen, ihn um Verzeihung zu bitten — ihn zu bitten, von aller Schuld ſie frei zu ſprechen, wenn er auch keinen Antheil mehr an ihrem Herzen wollte Joſef las den Brief, welcher die Hopfenver⸗ wüſtung enthielt, allerdings mit großer Entrüſtung; allein in ſeinem Zorne wünſchte er nur, Roſe den Krallen ihres Vaters entreißen zu können. Dann war er zu wenig Abenteurer, um den Entſchluß zu faſſen, die günſtige Gelegenheit in Mannheim zum mit der enkflohenen Roſe nach Amerika durchzu⸗ brennen. —. Kernen 24.50. bis 25.— Auswandern zu benutzen und eines ſchönen Tages e 907 Die Left 51 ud full Fiiſenfau; 7 0 % le 1. he on vege betgeb 8 hole ie den 0 uit br Auf hieran für 11 0 Waisenhaus 9 10 5 . 1 dam Bading ö U werden, 49 Salbe Icgmeindennth A. Hu ben. III dane bien 9 L In Nin Au Aatun ewas cf mein hn N iu leihen, Fahindlickei für fe, 1 Anz, 90. 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