her bei der Kaiſerin von Rußland in Jugenheim verabſchiedet hatten. Karlsruhe, 24. Sept. Die feierliche Plenar⸗Eröffnungsſitzung des Oberlandesgerichts fin⸗ det, wie man hört, am 2. October ſtatt. Die Mehrheit der Richter iſt bereits hier angelangt, die Ueberbringung der Akten des Oberhofgerichts von Mannheim vollzogen. 5 Wie die Bairiſche Handelszeitung mittheilt, hat die oberbairiſche Handelskammer an das Reichs⸗ kanzleramt und an das Reichseiſenbahnamt eine Ein⸗ gabe um Erhaltung des Nachtkurierzugs München⸗ 1715 n Oeſterreich. Wien, 23. Sept. Behufs größerer Befeſti⸗ gung der öſterreichiſch⸗deutſchen Einigung, ſowie be⸗ hufs ianigeren Anſchluſſes beider Reiche aneinander wurde auf Vorſchlag des Fürſten Bismarck geſtern der prinzipielle Abſchluß eines Vertrages beſchloſſen, welcher den deutſch⸗ öſterreichiſchen Transport⸗ und Handelsverlehr regeln, beiden Reichen größere Er⸗ leichterung verſchaffen, auch Zölle feſtſtellen ſoll. Die ſpeziellen Unterhändler dürften bald zuſammen⸗ reten. — Die Frage der Erneuerung des Meiſt⸗ begünſtigungsvertrags hängt damit nicht zuſammen. 8 Wien, 22. Sept. Durch die Hieherkunft des Fürſten Bismarck iſt Wien augenblicklich der Brennpunkt Europas geworden. Alle Blicke ſind wo gegenwärtig Unterhandlungen gepflogen werden, imenſer Wichtigkeit ſein muß. Von der Preſſe ſo⸗ wohl als dem Publikum wurde der deutſche Reichs⸗ anzler mit dem Ausdrucke der höchſten Sympathie begrüßt. Fürſt Bismarck iſt zu wiederholten Malen in amtlicher Eigenſchaft in Wien geweſen, allein die Verhältniſſe lagen niemals derart wie heute, wo man in dem Bündniſſe mit Deutſchland zugleich die cherſte Friedensgarantie erblickt. Zum Empfange des Reickskanzlers hatten ſich Graf Andraſſy und r deutſche Botſchafter Prinz Reuß am Bahnhofe r Weſtbahn eingefunden. Obgleich es ſchon ſpät bends war als der Fürſt eintraf, bewegte ſich doch n überaus zahlreiches Publikum in den Straßen, die der Fürſt paſſiren mußte, um in das Hotel Imperial, ſeinem Abſteigequartier zu gelangen und laute Hochrufe erſchallten auf den Reichskanzler und Deutſckland, wo man des Hofwagens, in dem der Fürſt ſaß, anſichtig wurde. Heute Vormittags hatte Bismarck eine längere Unterredung mit dem Grafen Andraſſy und dem Baron Haymerle, Nachmittags ſoll er don dem Kaiſer empfangen werden, dann findet die Hoftäfel im Schloſſe zu Schönbrunn ſtatt. Es dürfte wohl Donnerſtag werden, ehe der Fürſt Unter allen Umſtänden kann hier aber nur von einem jetzt auf die Kaiſerſtadt an der Donau gerichtet, 85 eren Reſultat für die Zukunft des Welttheils vonn hat mancherlei Andeutungen über die Miſſion des Reichskanzlers gegeben, in denen Wahrheit und Dichtung jedoch bunt gemengt ſind. Eine unter⸗ ſchriebene Allianz wird der Fürſt ſchwerlich von hier mit nach Berlin nehmen; aus unterrichteten Kreiſen verlautet, des Kanzlers Begehr ſtehe gar nicht nach einer ſolchen Abmachung. Dagegen iſt es ſicher, daß Fürſt Bismarck feſt entſchloſſen iſt, vollſtändige Klärung in das gegenſeitige Verhältniß Deutſchlands und Oeſtreichs zu bringen, eine Klärung, welche ſo beſchaffen iſt, daß im Falle der Noth das ſtill⸗ ſchweigende Bündniß als ein effektives ſich erweiſt. Schutz⸗ nicht einem Trutzbündniſſe geſprochen wer⸗ den. Weder Deutſchland noch Oeſtreich haben das Bedürfniß nach dem letzteren, denn weder Deutſchland noch Oeſtreich hegen den Gedanken, gegen irgend einen europäſſchen Staat agreſſib vorzugehen. Wien, 23. Sept. Aus guter Quelle ver⸗ lautet: Fürſt Bismarck und Graf Andraſſy haben ſich, um ein freudſchaftliches Verhältniß zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland auch auf dem Gebiete der materiellen Intereſſen zum Ausdruck zu bringen, bei ihren Beſprechungen principiell ge⸗ einigt, möglichſt weitgehende Tarifs und Verkehrs⸗ erleichterungen zwiſchen beiden Staaten eintreten zu laſſen, zu deren Vereinbarung ſpezielle Delegirte ſogleich entfendet werden, um die betreffenden Vor⸗ lagen noch im Laufe des nächſten Jahres vor die arlamente bringen zu können. 1 10 5 Königreich der Niederlande. Haag, 23. Sept. Der in der Schweiz be⸗ findliche Prinz von Oranien weist im Vaterland die Vorwürfe des Dagblad wegen ſeines Wegbleibens von den offiziellen Feierlichkeiten zurück. Die jüng⸗ ſten ſchmerzlichen Verluſte nöthigten ihn, ſeine Ruhe zu verlängern; er wende indeß den öffentlichen An⸗ gelegenheiten ſtets das regſte Intereſſe zu und werde, ſobald er ſeine Kräfte wiedererlangt hätte, beweiſen, daß er gewillt ſei, den Intereſſen des Vaterlandes ſich gänzlich zu widmen. 1 175 VV Madrid, 22. Sept. Die Eröffnung des Kortes iſt auf den 3. Nov. feſtgeſetzt. Mehrere Sklavenbeſitzer auf Kuba richteten eine Eingabe an die Reg., worin ſie die Ergreifung umfaſſender Maß⸗ regeln verlangen, widrigenfalls ſie genöthigt wären, alle Sklaven freizulaſſen, um das Niederbrennen ihrer Beſitzungen zu verhindern. Die Reg. antwor⸗ tete telegraphiſch, ſie hoffe, die Sklavenbeſitzer wür⸗ den in Uebereinſtimmung mit der kubaniſchen Reg. handeln und ſich hierbei von ihrem Patriotismus Spanien. Wien wieder verläßt. Die berliner „National Zeitung“ leiten laſſen. Großbritanien. London Sept. Eine Meldung dez Reut. Bureau aus Havanna vom 20. d. meſhg Durch Tagesbefehl des Generalkapitäns wird gendes bekannt gegeben: Rebellen, unterſtützt duß Lokalfreiwillfge, griffen das Dorf Majari an Garniſon leiſteten trotz ihrer geringen Stärke di Tage hindurch Wiederſtand, worauf Verſtärkunge eintrafen und die Rebellen geſchlagen wurden. London, 23. Sept. Daily News miele aus Shuturgardan vom 23. d. Afghanen do Stamme der Mangols überfielen eine Prob an kolonne in der Nähe von Shuturgardan, öde die Eskorte ſowie 16 Mauleſeltreiber und erben ten 84 Mauleſel. London, 24. Sept. Reuter's Buse meldet aus Simla: Die Avantgarde der ruſſſſchg Expedition gegen die Turkmanen wurde bei Ghebſeh geſchlagen und verlor 700 Mann. N 22 24. Amerika. a In letzter Woche langten 2 Indianer⸗Häuh linge der ziviliſirten. Indianer ⸗Stämme Cherokees uud Choctaws in Cincinati an, dort mit Herrn Karl Schurz, dem Secretär de Innern, zuſammen zu treffen. Der Hauptzu ihrer Reſervation war, deutſche Anſiedler in de Indianergebiet zu ziehen. Der Cherokeſen⸗Häupilig Großer Baum ſagte: „Unſer Territorſum f 60,000 Quadratmeilen groß, hat aber nur 3000 Einwohner, von dieſen ſind nur etwa 3000 zivill⸗ ſirt und Alles was uns fehlt, iſt, daß wir ein Zuwachs von Anſiedlern aus den Staaten erhall ſo daß unſer Reſervation dichter beſiedelt weid und wir einen Staat in der Union bilden könnte Am allerliebſten wären uns die Deutſchen. 8 find das Volk des Fortſchrittes, fleißig, friedlebeh und gute, ſtets hilfreiche Nachbarn. Von den i nigen weißen Anſiedler, die wir auf unſerer Neſch vation haben, ſind die Deutſchen die geachteſſeh Verſchiedenes. In Hirslanden bei Zürich ſtarb die Tage ein 85jähriger Filz, welcher bei Lebzeſſg Fr. 40,000 verſteuerte, dabei aber beſtändig bei ſicherte, daß Sta⸗t und Gemeinde ihn viel zu ſtat mitnähmen. Trotz ſeiner Beſchwerden blieb ez ah bei dem angenommenen Steuerkapital. Bei de amtlichen Inventariſation nun wurden unter dei Kopfkiſſen des armen Mannes Werthſchriften Betrage von Fr. 125,000 aufgefunden und wird vermuthet, daß noch mehr an den Tag bracht werde. 2 erſten Biß, denn es wird noch manche harte Nuß aufzubeißen geben, und da darf man nicht, wie ein kleines Kind ſein, das nur weinen und — du Blitz⸗ mädle! — nur küſſen kann. Noſe mußte ob dem Zuſpruche der Mutter faſt lachen; ſie merkte, daß ſie an derſelben eine treue Gehülfin in ihrer Liebesangelegenheit bekommen und verſprach Alles zu thun, „die Leute hinter das Licht zu führen.“ Friederike huſchte hinüber ins Antone, bewill⸗ kommte zuerſt Joſef, entſchuldigte drauf das rohe Betragen ihres Mannes gegen ihn, ſo viel ſie konnte, und verſicherte ihn dann in den herzlichſten Worten ihrer alten Anhänglichkeit und indem ſie Joſef mit dem aufgehobenen Finger drohte, ſprach ſie: Soll ich auch von der Roſe ſagen, daß ſie die alte — ihr Schelmenkinder! — die alte Nachbarin noch iſt? Dann fuhr ſie fort: Doch wir bitten dich Joſef, uns ganz gleichgültig zu behan eln, nicht einmal zu grüßen. Wir wiſſen ja, wie du es mit uns meinſt und dies muß unter ſolchen Umſtänden genug ſein. Wenn man mit dem Kopfe durch die Wand rennen will, ſtößt man ſich das Hirn ein, und das iſt doch vor aller Welt toll und könnte auch uns nur noch unglücklicher machen, als wir bereits ſind. Folge dem Beiſpiele deiner Eltern und der liebe Gott wird Alles wieder zum Guten wenden. Thue es deinen Eltern, thue es mir und Roſe zu lieb. 7 Diaoobei faßte ſie des Joſef Hände, drückte ſie mit dem Ausdrucke des innigſten Gefühles und ent⸗ fernte ſich, ohne eine Antwort abzuwarten. Das hot ſie nachher faſt bereut; denn Roſe wollte immer wiſſen, was Joſef geſagt habe ja, hat er gar nichts, gar nichts geſagt, frug ſie hundert⸗ mal die Mutter, bis dieſe endlich unwillig ſprach: Gar nichts, nein gar nichts hat er geſagt, hat er ſagen können, denn ich bin davon gelaufen. Hat er ſagen ſollen: Guck ſie, liebe Nachbarin! wenn die Roſe will, ſo will ich Schuhnägel freſſen aus pur eitler Lieb! So was kann man in unſern Jahren nicht mehr hören, ohne daß Einem die Ohren wehe thun und eben darum bin ich davon gelaufen. Joſef benahm ſich den ganzen Urlaub über, ganz wie ſeine Eltern gegen Franz; er verlor lein Wort mit ibnen, nicht einmal mit Roſe. Franz f rannte ſich daher in dem Gedanken feſt, Joſef habe f die Partei ſeiner Eltern ergriffen, obgleich er eben⸗ ſowenig von dieſem, wie von ſeinen Eltern irgend ein mißliebiges Wort erfahren konnte. Joſef hütete ſich, bei andern Leuten, die ſich beliebt bei ihm da⸗ durch machen wollten, daß ſie Franz tadelten, auch nur auszusprechen, daß dieſer Unrecht habe. Er iſt gereizt, ſagte er, und nicht ein Menſch wie der andere. Seht ſie nur an, wenn ſie be⸗ rauſcht ſind: Der Eine lacht, der Andere weint, Der möchte die ganze Welt küſſen und Jener in Scherben zerſchlagen; dem Einen thut das Licht wehe, ein Anderer könnte ſich in einen Weltenbrand ſtürzen und ein Dritter meint, die Nacht wäre ſo — U 5 dick geworden wie Sauermilch und ſchnappt na Athem, daß er nicht erſticke. geiſtiger Rauſch, und wie verſchieden bei jenem, verſchieden ſind bei dieſem die Folgen. Leidenſchaft bei Franz ausgetobt, ſo wird er w ſein, wie vorher. vorher und nur ſeine militäriſche Haltung vert daß er Soldat. war, wo viel geſungen wird, ſo fiel ſeine Gem ſtimmung, die nicht zum Singen paßte, auch beſonders auf. wieder einmal geweint hätte, des ſüßen Erfo wegen, ſo freute ſie ſich doch, daß Joſef ſo g und Gutes den ganzen Tag, die ganze Woche wenn er einmal Gelegenheit fand, ihr mit den A ſeine Zuneigung kund zu geben, was zu thu natürlich dann nie unterließ. Das genügte ih Natur, daß Jedes in Liebesfiebergluth ſchmach in den Seufzermond ſchaute, um von dorther Strahlen des liebesfunkelnden Auges des And Schatten. Der Zorn iſt ei Hat 0 Joſef ging den häuslichen Arbeiten nach, wi Da es zudem nicht in der So gerne Roſe mit ihm verkehrt und viell ich betrug und ſo klug ſich in die Nothwendi ügte. Sie plauderte ſich allerhand Schönes, N ollſtändig, da ſie nicht ſo poetiſch ſentiment u empfangen und liebheißhungrig einzuſaugen⸗ Kernnaturen haſchen niemals nach lee (Fortſetzung folgt.) Aru zin Judeſen J. e der 0 0 20 Eines 5 den Kale agen dn 112 urchen fei ust füt fei 1 fc ue die Gnade ten 21 dahte bac der hren 05 Nummern f noch nie etwas Fihten, lines 5 1 gewinnen „ beck für die Acusfeht, wen gaßerlchen Herr Nut gehn hab (Nord Eine ſchrecliche a Mis, in Palermo pelcher für ſeiner heraus ilch deen Feber befal ltr feiner Sorg int Stize zur ſäl, erfälle ih t Nacht auf de des Fieber ein we zom Bette, trat furt auf dens Nealberſchuß ab, Nah dieſer ſchrec Maler garz berſt fir das, was un Natur flagte ſich bei ei meinen armen Pe und fett falen 00, Madame“ then der Ttium Wagel ſo gut, ſo ganz wie früher — Veſatzt Die deldberein markung Lad. Unter 90. 37,922. Wdenburg hit be Oberdircfon des baucs unterm 1. Mulrag auf Feld dender Gewan Mägen Grund kit Untetfab, f lun, geſtell. Mic it begre u, und von id der Heddeshen an die Gemar Auen und he le bo