9 einen den 9 1 b. We Feuntbel ſlitin N. 4 Ami iet A. 1 1 wei 1 eat unt stein Nr. 72. 5 * . 40 . Deutſchland. erwarteten nichtbayeriſchen Offiziere werden durch eine von der Equitation von München hierher ge⸗ am 3. September auf dem Wege nach Alexandro⸗ wo wird berichtet: f hieſigen Bahnhofe mittelſt Extrazuges ein, wo ſich Deieoorfgeſchichte von Dr. J. G. Molitor, Verzweiflung ſenkten Riken die tödliche Kugel in Das „Ladenburger Wochenblatt“ erſcheint Mittwoch und Samstag und loſtet für Ladenbuerg und Umgegend vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit ikuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mä. 70 Pf. excl. Poſtproviſion. g Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzelle oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Mabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Samſtag, den 6. September 1879. 85 8 Berlin, 3. Sept. Der Kaiſer iſt heute früh 7 Uhr nach Alexandrowo abgereist. Sein Gefolge beſteht aus dem Generaladjutanten Albedyll, den Generalen Lehndorff und Radziwill, dem Leib⸗ arzt Lauer und den geheimen Hofräthen Borck und Kanzli. Der Kaiſer trifft um 3 Uhr Nachmittags in Alexandrowo ein, wo ihn Kaiſer Alexander be⸗ reits erwartet. Ingolſtadt, 28. Auguſt. Die Vorbereit⸗ ungen für die bevorſtehende Belagerungsübung bei unſerem Platze fangen nach und nach an, auch für den Lalen intereſſant zu werden. In langen Zü⸗ gen verladen, ſtehen die Geſchütze, meiſt 15 Centi⸗ meter⸗Geſchütze, an der Militär⸗Laderampe, um nach Unbach gefahren zu werden, wo der Belagerungs⸗ park des Angreifers geſammelt und aufgeführt wird; es ſind dieß mächtige Rohre, welche theilweiſe ſchon dor Paris den Belagerten ihren ehernen Mund zeigten. Ebenſo eifrig, aber auch eben ſo ruhig und methodiſch ſchreitet die kriegsmäßige Armirung der Feſtung, bezw. der bei der Uebung in Betracht kommenden Theile derſelben voran. Geſtern find drei preußiſche Offiziere, je 1 Stabsoffizier des Ingenierkorps und der Artillerie und ein Haupt⸗ mann der letzteren hier angekommen, um der ganzen Uebung beizuwohnen; dieſe ſowie die noch weiter ſendete Abtheflung beritten gemacht. Von der Durchreiſe des Kalſers durch Thorn Der Kafſer traf Nachm. im Behörden die Spitzen der zum Empfang ein⸗ gefunden hatten. Von dem Publikum mit Begeiſter⸗ ung begrüßt, ſetzte der Kaiſer nach einem Aufent⸗ halt von 6 Minuten die Reiſe nach Alexandrowo fort. In der Begleitung Sr. Maj., welcher ruſſiſche Generalsuniform trug, befand ſich Feldmarſchall v. Manteuffel. 15 8 Oeſterreich. Wie die „D. Z.“ von unterrichteter Seite vernimmt, ſoll der Einmarſch der öſterreichiſchen Truppen in das Sandſchak von Novibazar im Monat September erfolgen. An halbamtlicher Stelle wird zwar an der Verſicherung feſtg halten, daß in der Beſetzungsfrage ſtrenge an dem Pro⸗ gramm feſtgehalten wird, daher von einer Feſt⸗ ſetzung des Tages des Einmarſches nicht früher ge⸗ ſprochen werden könne, bevor nicht die Kommiſſion ihr Gutachten abgegeben habe. Da aber an der⸗ ſelben Stelle zugegeben werd, daß die in Serajewo mit Husni Paſcha gepflogenen Verhandlungen be⸗ reits zu einem ſo ergiebigen Ziele betreffs der Be⸗ ſetzung geführt haben, daß für die Unterſuchungs⸗ kommiſſion nur mehr ein geringer Theil der Arbeit erübrige, ſo darf mit Beſtimmtheit angenommen werden, daß der Einmarſch vor der Thlhlre ſteht, Man läßt in maßgebenden Kreiſen die Befürchtung eines Wiederſtandes nicht aufkommen, immerhin tritt man aber der Möglichkeit nicht abſprechend entgegen, daß da und dort von zerſtreuten Banden oder Gruppen von Unzuftiedenen auf die öſterreichi⸗ ſchen Truppen geſchoſſen werden könnte. Die Kom⸗ miſſton ſoll, nach anderweitiger Meldung, die Grenze bereits überſchritten haben. Die Gefahr, daß die Arnauten ſich nicht nur den Truppen, ſondern jetzt ſchon der Kommiſſion, die ſo wie ſo nur ſchwach bedeckt iſt, thatſächlich feindlich erweiſen liegt, wie uns dünkt, allerdings ſehr nahe, näher als die Annahme, daß die Komiſſion viel ausrich ten wird. f N 5 Frankreich Paris, 2. Sept. Der Transportdampfer Var mit den Amneſtirten iſt heute früh im Hafen von Vendres eingetroffen. Die Bevölkerung ent⸗ hielt ſich jeder Demonſtration. i 2 15 . Spanien. 35 Madrid, 29. Aug. Ein Schreiben aus Tanger meldet, Mulayabas, der Bruder des Sul⸗ tans von Marokko, ſei vergiftet worden und die Engländer hätten ſechs große Kanonen nach Tanger gebracht, wo ſie auch Kaſernen bauen für Truppen, die aus Indien kommen. Rußland Die Stadt Tobolsk in Rußland befindet ſich ſeit einiger Zeit in nicht geringer Aufregung. Der Polizeimeiſter und mehrere andere Perſonen haben nämlich namenloſe Briefe erhalten, in wel⸗ chen mitgetheilt wird, daß die Stadt in Brand geſteckt würde und zwar an 25 verſchiedenen Stellen zu gleicher Zeit. In Folge dieſer Drohungen ſind die umfaſſendſten Maßregeln ergriffen worden. Bewaffnete Parkrouillen durchſtreiſen am Abend und während der Nacht die Stadt und verhaften jede ihnen verdächtig erſcheinende Perſönlichkeit. Die Bewohner berſichern ihr Eigenthum und die Kauf⸗ leute bringen ihre werthvolleren Waaren in feuer⸗ feſten Räumen unter. Feu. i I Ie. t o. n. Joseph und Nose (Fortſetzung. 50 Nicht die Liebe, die daraus entſtandene Raſerei, die Bruſt. Ei, ei, Herr Liebesprofeſſor, entgegnete Franz heftig, man meint, du hätteſt auf der Univerſität in Heidelberg die Liebe ſtudirt, ſo gut Auskunft weißt du zu geben. So junge Leut' und alte Narren haben allerhand Schnacken im Kopf; die meinen, es gäbe ſonſt Niemand mehr in der Welt, als ihre verliebten Herzen und wenn man nur verliebt ſei, ſo könne man am Ende von der Luft leben. Die Eltern ſorgen ihr Leben lang, daß ihre Kinder ein⸗ mal etwas zu nagen und zu beißen haben, nun fällt es einem ſolchen Mädel ein, ſich zu verlieben gerade in den Tag hinein und dreht den Eltern den Rücken und da ſoll der Vater ſeine Tochter nebſt ſeinem Vermögen vielleicht an den nächſten“ beſten Lump hingeben und nichts drein zu reden haben — vor allen Dingen muß der Vater ja ſagen, dann kommen erſt die Kinder. So iſt's Weltbrauch, das andere iſt Narrheit! Joſef ſchwieg und ſchaute ſtier auf den Boden, Roſe bemerkte es und ſagte: Nachbar Joſef, was hängſt den Kopf, der Vater hat nicht ſo bös gemeint. Verliebte gibt es genug, aber nur wenige Liebesprofeſſor, das iſt ja ein Ehrentitel! Komm her 's End iſt mir, über der traurigen Ge⸗ ſchichte hineingefahren und mach mir's wieder heraus. Dabei hob Roſe die Spindel mit der Spule aus dem Rade und reichte ſie Joſef hin. Uebel oder wohl mußte er ſich dem Geſchäfte unterziehen und wurde noch recht dazu ausgelacht, als er, ohne das Fadenende zu finden, immer größern Wirrwar auf der Spule anrichtete, Der Angſtſchweiß machte ihn tropfnaß. Da gab ihm Roſe einen leichten Backenſtreich und verabſchiedete ihn mit den Worten: Geh, das iſt auch kein Geſchäft für einen Liebes⸗ profeſſor. Fritz ein anderer Bauersſohn, neckte inzwischen Roſe's Vater: Franz, wenn ich Eure Roſe wollte und ſie mich, wir wollten Euch ſo lange über dein Löffel barbiren, bis Ihr ja ſagtet, und wenn Ihr auch nicht wolltet. 'S kommt darauf, an, ſagte Franz, 's hat ſchon mancher Fuchs als Hühnerdieb, den Schwanz verloren! Zudem iſt meine Roſe keine Ricke und hat wohl auch, eine feinere Naſe: Sie würde das Pulver riechen, womit ſie, einer aus Liebesraſerei todtſchießen wollte. Todtſchießen ließ ich mich, nicht, lachte Roſe auf, aber wenn ich Einen wollt, ſo nähm ich keinen Andern. Biſt Du ſtill, du Dundersmädle, rief die Mutter Friederike, ich will Dir! kann noch kein Kalb umwenden, und well ſchon ſolche Poſſen im Kopfe haben. Du kommſt mir geſchlichen!«“ 1 Sie hätte gerne des Schönen noch mehr ge⸗ ſagt, aber die Mädchen kicherten. Die Burſche lachten und klatſchten in die Hände, bis endlich Alle hell auflachten und ſie unwillkürlich ein Gleiches thun mußte. Franz lachte nicht. Ein andermal erzählt lieber vom Schinderhannes oder Hölzerlipp, als ſo ver⸗ rückte Geſchichten, ſagte er, und ſchlich in die Schlaf⸗ kammer. 5 Joſef ſchlief jene Nacht nicht gut. Daß er ein Liebesprofeſſor ſein ſolle, ärgerte ihn und dann hätte er Roſe nicht zugrtraut, daß ſie ihn ſo in Ver⸗ legenheit bringen könne. Er nahm ſich vor, Roſe ganz zu meiden und auch keine Späßle mehr mit ihr zu machen. Das war indeſſen ſchwer Roſe ge⸗ genüber, Kaum erblickte ſie ihn den andern Morgen und: ah, guten Morgen Herr Lebesprofeſſor! platzte ſie heraus. Er wollte ihr zürnen, als. aber ſein Auge das ihrige traf, konnte er ſich des Lachens nicht enthalten. Du biſt und bleibſt halt ein närriſch Ding, wenn ich dir böſe werden könnte, ſo wäre ich's ſchon tauſend Mal geworden, erwiederte er. Warum nit gar, prach lachend Roſe; Nach⸗ barsleute dürſen nicht böſe mit einander ſein. Sang ſie beim Melken und er fütterke, zufällig die Pferde oder hatte ſonſt was im Stalle zu thun, ſo konnte er es nicht über das Herz bringen — er ſang mit, oder pfeff wenigſtens, dazu. Er wollte ihr keine Aufmerkſamkeit ſchenken, und doch ſah er den kleinſten Rußflecken in ihrem Geſichte und es verging kein Tag, ohne eine kleine Nackerei zwiſchen