größe emporhob, ſo gewiß wir in der Zeit der Ee⸗ fahr bewieſen haben, daß noch immer ein tüchtiger Kern in unſerm Volke lebt, ſo gewiß dürfen wir auch hoffen, daß die Kleinodien, welche wir damals als unſers Volkes edelſtes Beſitzthum hoch hielten, auch für alle Zukunft unſer Schmuck und Erbe ſein werden. Aus dem Gedächtniß an jene erheben⸗ den Tage ſchöpfen wir die frohe Zuverſicht, daß es mit unſerm Volke denn doch noch nicht ſo ſchlimm beſtellt iſt, wie Manche fürchten. Nein, unſer Volk iſt noch nicht im Niedergange, und was heute uns 8 denn anders ſein? Sollten wir neun Jahre nach zagen können? Nein, ſo falſch es geweſen wäre, hätten wir uns damals leichtfertig überheben wollen, ſo falſch wäre es heute, das Erreichte zu verkleinern und gering zu ſchätzen. Und ſo gewiß wir ſind daß es des Volkes Kraft war, die ſich damals ſo glänzend bewahrte, ſo ſicher ſind wir auch, daß jeſes Volk trotz aller politiſcher Kämpfe nicht mehr verkannt wird wie nach den Befreiungskriegen, ſon⸗ dern daß das Volk und ſein großer Staatsmann nie dauernd einander entfremdet ſein können; daß ſie ſich wieder finden zu gemeinſamer Arbeit für das Reich, deſſen Gründung wir feiern. 5 In dieſer frohen Hoffnung, mit dem ernſten Willen, auch unſertheils mitzuarbeiten an der Ver⸗ wirklichung dieſer Zuverſicht, wollen wir uns zur Feier des Tages rüſten, wollen wir auch unſerntheils die Mahnungen beherzigen, die in dem rechten Er⸗ innern liegen. Thun wir es, dann wird auch der Segen nicht ausbleiben, den wir für unſer Volks⸗ thum erflehen. Deutſchland. 0 Berlin. Im Auftrage des ruſſiſchen Kai⸗ ſers wird General Skobeleff, der bekanntlich die Ruſſen bei Plewna geführt, mit mehreren höheren Offizieren an den Manövern in Königsberg theil⸗ nehmen. General Skobeleff begibt ſich mit ſeiner militäriſchen Begleitung nach Berlin, um ſich von da aus dem kaiſerlichen Gefolge anzuſchließen. „Berlin, 31. Aug. Die „Nordd. A. Ztg.“ ſchreibt: Die Behauptung italieniſcher Blätter, daß ſich der italieniſche Miniſterpräſident Cairoli durch den deutſchen Botſchafter in Rom, v' Keu⸗ dell, eine Zuſammenkunft mit dem Fürſten Bismarck erbeten, Letzterer aber abgelehnt habe, iſt nach N 1 Nachricht vollſtändig aus der Luft ge⸗ riffen. f Metz, 28. Aug. Geſtern Abend iſt der Großherzog von Baden zur Beſichtigung der hieſ. in edrückt, wird bald von uns genommen ſein. Könnte jenem 2. Septbr. 1870 wirklich kleinmüthig ver⸗ der Zahl, ſtatt. Aus Anlaß der Anweſenheit des Großherzogs hält der Offiziers ⸗ Reiterverein der 30. Kavalleriebrigade am Freitag ein Wettrennen ab; auch der Verein für Erdkunde, deſſen Protektor der Großherzog iſt, hat zum Samſtag Abend eine Feſtverſammlung anberaumt. Bei beiden Gelegen⸗ heiten hat der Großherzog ſein Erſcheinen in lie⸗ benswürdigſter Weiſe zugeſagt. Am Sonntag be⸗ ſuchte der hohe Gaſt den evang. Gottesdienſt und begibt ſich dann zur weiteren Inſpeckion nach Alt⸗ kirch und Mülhauſen im Elſaß.! Frankreich. is, 28. Aug. König Alfons XII. von Spanien iſt heute früh um 9 Uhr von Arcachon abgereist. Sein Vetter Don Carlos hat geſtern einem Reporter des Figaro aufs Beſtimmteſte er⸗ klärt, es ſei kein wahres Wort an dem Gerüchte, daß er ſich mit dem jetzigen König ausſöhne wolle. Paris, 29. Aug. Anläßlich der Gerüchte über Entſagung ſeiner Anſprüche ſeitens des Prin- zen Don Carlos veröffentlichen die legitimiſtiſchen Journale eine Note, in welcher ſie ſich ermächtigt erllären zu melden, daß Don Carlos ſich ſeiner Rechte, die er mit dem Schwerte in der Hand ver⸗ theidigte, weder begeben könnte noch wollte. Italien. f In Mai 473 — e Rom, 25. Aug. des Diebſtahles an ſeinem einſtigen Herrn und 0 land e 15 wurde der Gönner angeklagt geweſene Flügeladjutant des Don Carlos, General Boet, in Haft genommen. Dieſe Verhaftung wurde durch keinerlei die Lage des General erſchwerende neue Umſtände, ſondern allein durch die Thatſache hervorgerufen, daß, nach⸗ dem einmal die Vorunterſuchung abgeſchloſſen wurde und die betreffenden Akten an die Anklageſektion gingen, den Beſtimmungen des italieniſchen Geſetz⸗ buches gemäß die Inhaftnahme nothwendig war. Rußland. St. Petersburg, 29. Aug. Der Kaiſer von Rußland reiſte in der Nacht vom 27. zum 28. dſs. M. aus Zarskoe⸗Selo nach Warſchau ab traf am 28. d. Mts. Nachmittags in Dünaburg ein und hielt daſelbſt eine Truppenſchau. Abends um halb 8 Uhr kam derſelbe in Willna an, wurde von den Spitzen der Behörden empfangen, beſuchte das Kloſter und begab ſich hierauf in das Palais, wo ihn die Generalität und eine Ehrenwache er⸗ wartete. Die Be völkerung empfing den Kaiſer überall mit großem Enthuſiasmus. — Ein mitgetheilter Artikel des Regierungs- Beſatzung einge roffen und im Europ. Hof abge⸗ ſtiegen. Zapfenſtreich ſämmtlicher Militärmuſikchors, 14 an Nach ſeiner Ankunft fand ein großer boten lantet: „Ein gewiſſer Theil der ruſſiſchen Preſſe, welche in der letzten Zeit eine beſonders lebendige Aufmerkſamkeit der inneren Politik aus⸗ ländiſcher Regierungen zuwendet, ließ in deen Falle ſich mit fortreſßen von dem Verfahren he kannter ausländiſcher Preßorgane, welche ſich hin ſichtlich Rußlands und ſeiner Politik einen fein lichen, bis zur Unſchicklichkeit ſcharfen Ton aneig neten, und verfällt in daſſelbe Extrem von Leiden ſchaftlichkeit. — Die Agence Ruſſe enthält einen Artikel über die Broſchüre des Profeſſors Martens „Rußland und England in Zentralaſien“. Sie fit darin der Anſicht des Verfaſſers bei, daß ein ſolſ⸗ dariſches Vorgehen beider Mächte nothwendig ie da der Sieg einer Macht über die andere gleichzeilſg das Ende der Herrſcha't derjenigen Macht bedeuſ welche ſiegreich geblieben wäre. 5 4 Oeſterreich. 1 tſchloß ſich Wien, 29. Aug. Andraſſy en bis zum Austrag der Arab⸗Tobja⸗Frage und der montenegriniſchen Grenzangelegenheit die Geſchahe fortzuführen. Der Miniſterwechſel iſt daher e Mitte September zu erwarten. N Großbritanien. London, 29. Aug. Einer Meldung ah Captown vom 12. dſs. Mts. zufolge iſt der Generg Wolſeley mit der Klarkeſchen Truppenabtheſſung in Ulundi angekommen. Die Zulus zerſtreuten zich und kehrten zu ihren Wohnſitzen zurück. Die Ver handlungen Wolſeleys mit den Vornehmſten dee Zuluhäuptlinge dauern fort. Letztere haben der ſprochen ſich zu unterwerfen. Cetewayo befinde! ſich in der et von Ulundi. 1 Bulgarien. 1 Sofia, 28. Aug. Ein fürſtliches Del ordnet die Einſetzung einer zur Hälfte aus Ba garen, zur Hälfte aus Türken beſtehende Comm ſion an, welche Maßnahmen zur Wiedereinſezun der türk. Bevölkerung in ihre Beſitzthümer eh en ſoll. Krieg mit Abeſ, 5 Aegypten. n hat einen neuen Egypte ſyrien 80,000 Mann ſtark ſollen die Letzkeren Oberegypten eingefallen ſein. Bekanntlich haf de neue Vizekönig erſt vor kurzem eine ſtarke Reduzſy ung der Armee angeordnet, der Kommandant d in Oberegypten ſtehenden Truppen, Gordon Paſchg kann durch die Maßregel leicht in große Bedrang niß gerathen, da die ihm nöthigen Nachſchulbe ah Unteregypten nur ſehr unvollſtändig auͤsfallen wih den. Dieſer neue abeſſyniſche Krieg iſt noch Erbſchaft Ismael Paſchas, der einſt davon träum ganz Abeſſynien ſich unterthan zu machen, mehrere höchſt blutige Schlappen, welche die Eg Geſicht, ſprach Joſef und fuhr in ſeiner Erzählung fort: Der Burſch war noch Soldat und verſtand ie Honnörs nicht blos vor den Offizieren zu machen, ſondern auch vor den Mädchen, übrigens war er auch ſchon als Wagnergeſelle in der Welt herum⸗ gekommen und wußte allerlei Schönes zu erzählen, wovon unſer einer zu Hauſe nichts weiß. f Alle Leute hatten ihn gerne und Wohlgeſallen an ſeinen Erzählungen. Alſo warum die Ricke nicht! Der erzählte er aber immer die ſchönſten und rühr⸗ endſten Geſchichten, als ob er gerne geſehen hätte, wenn ſie entweder herzhaft auflachte oder herzlich weinte, wie ſich's eben gab. Auch Liebesgeſchichten erzählte er ihr, glückliche und unglückliche. Hörte ihn aber Ricke Anfangs gerne, ſo ſah ſie ihn nachher gerne und da war der Teufel los. Jetzt durfte er ihr vor dem Fenſter erzählen, wann die Nacht den Leuten die Augen zugebunden hatte und er wußte es immer ſo einzurichten, daß das Ende, als das Intereſſanteſte, auf den folgenden Abend verſchoben wurde. 5 Als ihr Vater dahinter lam und wetterte, wie ſie ſich mit einem Bettelbuben abgeben möge, da war ſchon zu viel Feuer unter dem Dache, als daß man es mit einem naſſen Lumpen hätte auslöſchen konnen. Er glaubte mit ſeinem Schimpfen, Schelten und Malträtiren der Ricke Waſſer auf die Flamme zu ſchütten, aber es war blos Oel auf das Feuer berufen, ſie hoffte während ſeiner Abweſenheit die Ruhe genießen zu können. Da er ſich aber geäußert hatte, ſobald er zurück komme, werde er ſein eigen Geſchäft anfangen und nöthigenfalls die Ricke vom Stängele mir nichts, dir nichts, herab holen, ſo wollte der Vater derſelben ihm zuvorkommen, dadurch daß er Ricke einen Andern als Mann aufbürde. Ricke weigerte ſich, weinte brav und brachte es rchtig dahin, daß aus einer Heirath vor der Zurück⸗ lunft ihres Geliebten nichts wurde. Kaum war er zu Hauſe, ſo ſtürmte er zu Rikens Vater und hielt um die Hand derſelben an. Er hat den Vater beſchworen bei allen Heiligen, dem Glücke ſeines Kindes, ſeiner Seligkeit und ſeinem eigenen Glücke. Das war aber ein Geldſäckel, hatte einen Stein, wo ſonſt das Herz liegt, und es fehlte nicht viel, daß er ihn nicht zum Hauſe hinaus ge⸗ worfen. Rike lief ſelbigen ganzen Tag weinend herum und verſcheucht, wie ein Hinkel, in deſſen Stall der Marder eingebrochen. Am Abende traf ſie im Gar⸗ ten mit dem Burſchen zuſammen. Sie fiel ihm um den Hals und die Hände hätte man in ihren Thränen waſchen können — ſie war ganz verzweifelt. Der Burſche war mehr trotzig als liebenswürdig, er fuhr immer mit der Hand über die Stirne, als ob er den Schweiß abtrocknen wolle und ſah ganz blaß aus. Auf einmal zieht er eine Piſtole heraus, ſetzte ſie der Nike auf die Bruſt und ſtöhnte in Niemand ſein. Da knallts und Ricke ſtürzt f nieder. N Da hat ſie in ihrem Blute ihr herzloſer V gefunden; den Burſchen zog man ſpäter aus Nekar: er hatte in Verzweiflung ſich ertränkt. Joſef ſchwieg; Roſe und den andern Mädch ſtanden die Thränen in den Augen; dann feu ſie und endlich ergriff Roſe das Wort: Ja, dai ein Menſch denn auch ſo verliebt ſein, daß er fe Mädchen umbringt; das iſt doch eine ſaubere dae ſo was hab ich noch nie gehört, wohl aber, einer aus Liebe für ſich einen andern aufgeohfh hat. Das iſt eine Dummheit, eine ganz tolle Du heit, ſprach Franz, ihr Vater, hätte der Mann da Mädel das Leder ein paar Mal angeſtrichen, 9 wer n ihr die Liebespoſſen aus dem Kopfe gefahig und die ganze Geſchichte hätte ein Ende gehabl Joſef entgegnete ſchüchtern: Wenn ſich da gerade ſo thun ließe: man ſagt aber, die ih wohne im Herzen und nicht in der Haut und de Herz erreichen Stockſchläge nicht. Wenn aber meint, die Liebe des Burſchen habe die Ricke gebracht, ſo iſt das nicht richtig; denn die Nh belebt, nur der Haß tödet. Aber wie die Liebe mächtichſte Gefühl in der Menſchenbruſt, ſo 0 ſie auch zu der gröſten Raſerei, wenn man ih heiligen Wurzeln mit lalter Todeshand abſchnedd der Burſche zum letzten Male ein⸗ fürchterlichem Tone: Sollſt nicht mein ſein, ſollſt (Fortſetzung folgt.) 1 V. Aus dem unter gotgeſtern wurden in 1 een reifenden 2 0 erf 5 e een e an 1876 am 5. * gefunden n les Wetter bleiben, ile zur Reife kommt giptember iſt noch b — er ſchönſten Zierden gerd'enſte der ü in ihre le gemeinnützig Viänner zu würdigen Das zeigte ſich f e der hieſigen Geme dem Abende genannte berehrten, zum a e Vorſtand dem Profeſſor Sch dhe in genannter 0 ſgenzreichſter Weiſe iu bereiten. Wie es ſich bor ubme an dieſer im N un Feier nicht nur e tuch eine zahlreiche. J Nachdem der hie den ein ſolennes Abſc un dem ſichtlich ge u herzlichen Danke ien Letztrer von ein hneits von hieſigen Be unter der Gemeinder eker der berſchieden Sucle, wo ſich auch nchtere auswärtige funden hatten. Die Einleitung Gſanaderein mit den und Bedeutung des daß, wie auch die ſpä in hiäziſeſter und hö wurde. Hierauf erhob ſie als Vertreter der Sta Versammlung ſowoh Schmezer aus An Weggongs deſſelben ! u. a. wie die erſte N Heren Profeſſors in — Auch bel der die Fetragen werden, daß ſellung kommen, ihr ſundigen der Großh. chen kleineren Obſtſe und ſoſtematiſch geork welcher Obſt ausſtellt ſelung bringen zu ſo iſt ſchon beim Se lacht ſchöne und reife digte, gefallene, gedri da der Ausſteller hit be Exemplare zu v 0 mit einem 91 bischen if. vorſſch . ein weiches Papier ſelen zur Ausſtellun ufmerkſam gemacht fir die Obſtausſtellun uf Verlangen gerne 1 Bezüglich der uswahl bei den e Nah darauf, daß zur Schönheit der . geboten, die d raſch an der L. Die Dir.