im leis ng die⸗ icht ück⸗ ipf⸗ 7 gültige Zuſchlag de N 10 9005 Geboten 9 1 0 chäzungspreiſe auc Beſchreibung der Aegenſceln nehmen Inſerate für uns an. Ne mit ikuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Poſtproviſton. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein ſpoltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle, Annoncen⸗Expeditionen Bei größeren Aufträgen entſprechende Drel nülrnberger a ger Ruthen Haublaßz am Shah i f Schriesheim gelegen, einſeits Wiktwoch, den 3. September 1879. Nr. 71. 5 5 1900 N. Die unbeſchreibliche Begeiſterung, mit welcher wir Alle an jenen ewig denkwürdigen Herbſtmorgen des Jahres 1870 die überwältigende Kunde em⸗ pfingen, daß unter den Streichen unſerer wackern deutſchen Helden der franz. Kaiſerthron zuſammen⸗ gebrochen, Kaiſer Napoleon in unſere Hände gegeben ſei, dieſe Begeiſterung iſt verrauſcht, und die ge⸗ hobene Stimmung, mit welcher wir den heutigen Gedenktag begrüßen, iſt nur ein ſchwacher Abglanz der Erregung, welche ſich damals unſerer Gemüther bemächtigt hatte. Aber je mehr die begeiſterte Stimmung j ner großen Tage zurückgedrängt wor⸗ den iſt durch die Kämpfe, Sorgen und Mühen des Alltagslebens, um ſo theuerer ſollte dem deutſchen Volke dieſer zweite Septembertag werden, zu deſſen Feier wir uns anſchicken. Denn gerade in dieſen Wirrſalen, in die wir im Laufe der Zeiten geſtürzt find, und inmitten der Zwiſtigkeiten und Kämpfe, durch welche unſer Volk geſpalten wird, iſt es für den Einzelnen, wie für die Straße, anderſeits Johann 8 Sommer, vorn der Schaafplatz, hinten die Rug ⸗ mauer, worauf erbaut wurde: Ein einſtdckiges Wohnhaus mit Stall und geller, Tr 200 2 Ein Viertel, 17 Ruthen Acer in der alten Schelmen⸗ güde en der Ladendurget Chauſſee neben Alexander Op⸗ del und Peter Forſchner, 3 Ein Viertel, 8 Ruhen Wein⸗ und Hackberg im Bru⸗ dersberg neben Barbara Hart⸗ mann und Georg Hock, To 900 1 20 Ruthen Hatberg im Wohbacher Bühl, neben Ge⸗ meindewald und Peter Groher, Tar. das ganze Volk ein ganz beſonders dringendes Be⸗ 5 dürfniß, einen Tag des „Gottesfriedens“ zu haben, Jan welchem der Hader der Parte en ſchweigt, einem Ziele nachzuſtreben, in welchem wir Alle, ohne Unter⸗ ſchied des Standes und der Partei, wenn wir nur als Deutſche uns fühlen, uns begegnen können, eine Idee zu fejern, die uns hoch hinaus hebt über die trübe und dumpfe Atmoſphäre des Alltags zu Ein Viertel, 22 Ruthen Acker in der Oliſch ein ſeits Leopold Engel anderſeifs Wil⸗ helm Bauer, Tar. . 0 Ladenburg, den 25. Auguſ Ig Der Vollſtreckungsbeanm an, Shen . . 8 So feiern wir denn den Sedantag zunächſt als Miſe- Perſſeigelun das Feſt unſerer Einigung. Nicht nur inſofern No. 2927. Der diessühri en wir uns erinnern an die Großthaten unſers Heeres 5 Nußbäume wid un und die Aufrichtung eines neuen deutſchen Reiches — 1 56 555 lomnenden Mees wäre wirklich ſchlimm um uns beſtellt, penn wir ſolcher Erinnerung überhaupt noch bedürften —, ſondern indem wir uns an dieſem Tage als Eines Volkes Glieder, als Einer Mutter Kinder fühlen und uns beſinnen lernen auf das, was uns Allen gemeinſam iſt. Wie an jenem ſchönen Herbſt⸗ morgen Alles verſchwunden war, was uns trennte, wie da Alle einander näher gerückt waren gleich Gliedern einer Famjlie, wie damals Einer dem An⸗ dern, und wäre dieſer wildfremd geweſen, die frohe Kunde zurief und die Hand drückte, ſo müſſen wir in der Erinnerung an jene Tage erkennen lernen, daß alles das, um was wir uns heute ſtreiten, doch verſchwindend klein und nichtig iſt gegenüber dem Großen und Gewaltigen, in dem wir uns einig wiſſen. Im Getümmel des Tages, im Streite der Meinungen geht nur zu leicht das Gefühl der Ge⸗ meinſamkeit verloren, Jeder lernt ſich als etwas ganz beſonderes, für ſich allein Beſtehendes anſehen; da ſoll nun der Sedantag uns mit vernehmlicher Stimme daran erinnern, wie viel unendlich Höheres es gibt, als dieſe wechſelnden, auftauchenden und verſchwindenden Fragen des Tages, um die wir uns ſtreiten, daß wir uns in dieſem Höheren Alle einig wiſſen, und daß wir darum auch ſelbſt in dieſem Kampfe dem Haſſe und der Leidenſchaft Schweigen gebieten ſollen. Der Sedantag ſoll aber auch ſein ein Tag der Erhebung. Wir ſollen das Gedöchtniß aller der edlen Tugenden erneuern, die in jenen großen Tagen in unſerm Volke zu Tage traten. Denken wir doch einmal an das Pflichtgefühl, das damals in unſerm tapfern Heere jeden Einzelnen, vom greiſen Helden⸗ kaiſer und ſeinen großen Heerführern bis herab zum letzten Soldaten, erfüllte, das ſie allen Ge⸗ fahren trotzen, alle Strapazen geduldig ertragen ließ; denken wir doch einmal an die tauſend und aber⸗ tauſend Züge der Selbſtverleugnung, des herrlichſten Idealismus, welche jene Tage geſchaut; vergege wärtigen wir uns die zahlloſen Werke der Barm⸗ herzigkeit, mit denen Hoch und Niedrig, Jung und Alt damals wetteiferten — und verſuchen wir es doch auch, alle dieſe Erinnerungen auch zum rechten Leben zu erwecken, indem wir alle jene ſchönen Tugenden, die ſich damals ſo herrlich offenbarten, auch in unſerer Gegenwart zu hegen und zu pflegen beginnen. Wohl iſt über manchem edlen Zug aus jener Zeit, über manchem damals herrlich bewährten Herzen der Staub und vielleicht auch Schmutz und Roſt ſpäterer Tage gelagert; aber ſollte denn nicht das Gedächtniß jener Zeit, wenn wie es nur in der rechten Weiſe zu erneuern verſtehen, auch ſeine reizende und belebende Wirkung äußern können? Sollte unſer Herz, wenn es ſich nur ſo recht verſenkt in die Erinnerungen jener Tage, ſich daran nicht, gleich wie an einem Seelenbade, er⸗ quicken und heilen können? — Thun wir das, dann wird der Sedantag auch wieder ein Feſt der Hoffnung. Wie, ſtänze es denn wirklich ſo ſchlimm mit unſerm Volke, wie klenlaute und verzagte Peſſimiſten behaupten? Wären denn wirklich jene großen, begeiſterten Tage von 1870 nur ein Traum geweſen, aus dem wir jetzt jäh erwacht ſind? — Nein und abermals nein! En Volk, welches vor neun Jahren ſich zu ſolcher Größe emporſchwang, wie wir's damals geſchaut, ein ſolches Volk iſt nicht verloren, trotzdem und alledem! die Sonne, die uns damals geleuchtet, mag eine Zeitlang von trüben Wolken verdunkelt werden; wir mögen ab und zu ſtraucheln auf unſerer Bahn und mögen alle Urſach haben, recht ſtrenge Selbſt⸗ prüfung mit uns vorzunehmen. Aber ſo gewiß unſer Volk ſich in jenen Tagen zu ſeltener Seelen⸗ Nachmittags 2 llt an Ort und Stelle öffentlich da Feuilleton. Zusammenkunft am Nalunthot. 5 1 Ladenburg, 27. Auguß 179. 1 9 8 5 3 ire Hoſeyh und Roſe 1 buben Diorfgeſchichte von Dr. J. G. Molitor. 0 (Fortſetzung. Erſt mit klarem Wäine, dem goldenfunkelnden, erſcheint das Feuer; die bewußtloſe Seelenliebe des ehmoͤgras⸗ Perſteigerung No. 2926. Am Inn 4 b W Rindes wird zur bewußten zielanſtrebenden Seelen⸗ en . . begeiſterung. Und dieſe iſt dann die göttlichmenſch⸗ iche Kraft, der moſaiſche Zauberſtab für das folgende Proſaiſche Leben, den harten Felſen ſo vieler traurigen Erfahrungen und geſcheiterter Hoffnungen. „Schon gegen das Ende der Schulzeit zog ſich Joſef immer mehr und mehr von Roſe zurück und ie von ihm. Das tumultariſche Vergnügen der Rnaben, im Sommer ihre Räuberles⸗Spiele, das Herumſtreifen im Walde u. dgl. ſagte ihm mehr zu, Als der ruhige Umgang mit Roſe. Tieſe dagegen 2 uh. Le fand mehr Geſchmack an den muntern, doch nicht Schriesheim ein Nen, dach enden Spielen . wird gebeleh pe e Spielen der Mädchen. iche Finder i ö 8 0 r . 1 Belohnung dehnte Die Kinder auf dem Lande werden indeſſen Sgotterer in Schriesheim Jo frühe zu allerlei Geſchäften angehalten, daß ſie — un Werktagen oft kaum Zeit haben, ihre Schul⸗ gufgaben zu lernen, viel weniger zum Spiele. Im b * wird das Oehmdgras von 5 * wieſe auf dem Nathhauſe he d ich verſteigert. . eln 27. August 1870, Bürgermeiſit⸗ Aut A. Huben. e — —— Das Erutefeſt iſt das einzige, wo der Land⸗ F aun ſeine Laſt abwirft und alle N Sorgen im u Ehe Sommer vergißt; die übrige Zeit heißt es Nelohnung Von der Stirne heiß 5 Rinnen muß der Schweiß. 5 verloren. 8 Morktploß cbeten esche“ der wild 9. Jlattes geg 1 An der Kirchweihe tobt er ſich dann noch einmal aus und den langen Winter über, wo die Tanzraſerei in den Städten die Leihäuſer füllt da ſucht er ſich im traulichen Kreiſe eine ruhige Unter⸗ haltung. Und wenn ihm die Zeit gar zu lange wird, belegt er den Ofen mit Aepfel oder hängt eine Wurſt, was freilich nur mit den guten pfälzern geſchehen kann, und nicht mit einer oberländer Weckmilchblunſe, vor das Ofenloch und vertreibt ſich damit die Zeit. Weng an ſolchen traurigen Winterabenden bei Roſe zu Rocken gegangen wurde (Spinnſtube ge⸗ halten), und noch viele Mädchen dazu kamen, nebſt Burſchen für die Ofenbank zu luſtigem Scha— bernack, da fehlte Joſef denn nie. Er vermied es aber, Rote beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Es iſt bei Bauersleuten eine Ehrenſache, das Neſt ſauber zu halten, wie ſie ſagen. Obgleich nun Joſef und Roſe nicht in einem Hauſe wohnten, ſo waren ſie doch ſo nahe Nachbarn, daß ſie glaubten, ſelbſt den ſchwächſten Schein von beſonderer Zuneigung zu einander vermeiden zu müſſen. Joſef war immer angenehm, nicht blos bei Roſe, ſondern in jeder Rockengeſellſchaft, denn er wußte immer ſchöne Geſchichten zu erzählen, weil er von dem Herrn Unterlehrer ſtets Bücher entlieh und manche Stunde, manchen Sonntagnachmittag las, wo die andern Burſche entweder Niches thaten oder herumliefen, oder im Wirthshauſe ſaßen. War dann die Geſchichte erzählt, ſo ward darüber ge⸗ ſprochen, man ergriff Partet für die Perſonen darin und ſo entſpann ſich nicht ſelten ein lebhafter, in⸗ tereſanter Diskurs. ö Als ſie wieder einmal bei Roſe zu Rocken waren, ſprach Joſef: „Heute will ich euch eine ganz wahre Geſchichte erzählen; der Herr Unterlehrer hat ſie mir mitgetheilt, ſie iſt in ſeiner Gegend dahinten im Odenwalde, wo er her iſt paſſirt.“ Da hatte ein vermöͤglicher Mann eine hübſche Tochter, und ſie ſoll nicht blos ſchön, ſondern auch verſtändig, brav und fleißig geweſen ſein. In dem Orte war auch ein Burſche, ein ſauberer Kerl, ſchlank und ſtolz — „Gelt wie du, fiel ibm Roſe in die Rede.“ „Altes Plapperle, ſei ſtill, oder ich behalte die Geſchichte für mich“, entgegnete lächelnd Joſef. Alſo, das war ein ſchlanker, ſtolzer Burſche und fleißig und ſparſam obendrein, aber arm. Das Mädchen hat, glaub ich Roſe — wollt ſagen Ricke geheißen und hat gar gerne mit dem hübſchen Kerle getanzt, weil er das Tanzen aus dem Fundamente verſtand. Er iſt kein Trappel ſo ge⸗ weſen, der gemeint hat, die Schönheit beim Tanzen beſtehe im Stampfen, daß man die Abſatznägel auf dem Tanzboden zählen kann, ſondern er tanzte ſo flüchtig und leicht — nun, was gibt's denn für recht leichte Vögel in der Welt! — ja, ſo leicht wie ein Student, kann man ſagen. Und welches Madchen iſt nicht eitel auf einen guten Tänzer! Drum will die Roſe als auch nicht mit mir tanzen. Wahrlich, deßwegen nit — aber du biſt ein Kuicker und ſchenkſt als ſo ſouern Wein ein, er⸗ widerte Roſe ſchelmiſch. — So, darum das aure