bebung ausgeſchrieben worden. leſſteten die Mohamedaner in Podgoritza dieſer An⸗ e r menſtoß ſtattgefunden habe. Gongora ſank und 14 Spanier ertranken, Lucretia kam beſchädigt in den Haſe! und brachte neun Ueberte be Mannſchaft der Eongora mit. Ru land. Tiflis. Wie der „Kawkas“ 8 mittheilt, ſind 3 neuerdings etwa 30 Familien aus Würtemberg in Tiflis angelangt; ſie wünſchen ſich im dortigen Gebiete niederzulaſſen. dieſe Leute in Sſuchum, und erhalten dort Land Gegenwärtig befinden ſich ugewieſen. . Vom Orient. Aus Cettinje wird der „Pol. Corr.“ über eine geplante Erhebung der Mohamedaner der neu⸗ gewonnenen Gebiete berichtet. bot die neue Volkszählung, von der die Agitatoren Den Vorwand hiezu erbreiteten, ſie ſei nur zum Zwecke der Steuerer⸗ In Folge deſſen ronung Widerſtand. In Nikſies nahmen die Tür⸗ ken eine drohende Haltung an und in Golubovatz oll ein Beamter verwundet worden ſein. Daß dieſer Widerſtand immerhin ernſt zu nehmen war, darüber konnte umſoweniger Zweifel herrſchen, als man in Erfahrung gebracht hatte, daß Waffen unter die Mohamedaner vertheilt wurden, und daß der Aus⸗ bruch der Infurrektion unmittelbar an vier Orten leichzeitig hätte erfolgen ſoller. Da war raſches Handeln geboten. Man verſtärkte daher in der un⸗ uffalligſten Weiſe von der Welt die Garniſonen in den neu erworbenen Bezirken und als man ſich ſtark genug glaubte, beſchoß man, ſich der gefährlichſten Rädelsführer zu bemächtigen. In einer Nacht wurden viele der türkiſchen Optimaten von Pob⸗ goriza verhaftet. Auf Befehl des Fürſten wurden die Verhafteten unter ſtarker Eskorte hiehergebracht und im Centralgefängniſſe untergebracht. Da nun die durch dieſe Maßregel beabſichtigte Einſchüchterung der Maſſen auch erzielt wurde, ſo deſchloß der Fürſt, diesmal Gnade für Recht ergehen zu laſſen und be⸗ fahl, di: Inhaftirten in Freiheit zu ſetzen. Zu dieſem Zwecke ließ er dieſelben in den Konak bringen und daſelbſt im Hofraume aufſtellen und hielt mit lauter Stimme folgende Anſprache an die in Reihe und Glied aufgeſtellten Häftlinge: „Jede Widerſetz⸗ lichkeit gegen die Anordnungen meiner Regierung wird die ſtrengſte Strafe herausfordern. Nur für diesmal will ich eine Ausnahme machen, da Ihr die Opfer böswilliger Einflüſterungen waret. Ich mache keinen Unterſchied zwiſchen meinen Unterthanen, ich liebe ebenſo aufrichtig die neuen wie die alten Mon⸗ tenegriner. Alle ſollen gleiche Rechte haben. Aber ich verlange von Allen die gleiche Erfüllung der Pflichten. In meinem Staate gibt es keine Rajah, aber auh keinen Privilegirten. Die Volkszählung muß im allgemeinen Intereſſe ſtattfinden und ſie — wird ſtattfinden. Eure Widerſetzlichkeit iſt höchſt ſtrafbar, aber ich verzeihe Euch; geht nach Hauſe, laſſet willig meine Beamten walten und trachtet, niemals mehr einen Pfad zu betreten, der zu Eurem Verderben führt.“ Verſchiedenes. Vom Unter lande, 12. Aug. (Ott'ſche Erbſchaft.) Die Martin Ott'ſche Rleſenerbſchaft im Betrage von 3 Millionen wird nun ohne allen Zweifel den Weg in unſere Gegend finden, nach⸗ dem ſich die verſchienen Stürme, welche das Schiff⸗ lein der Hoffnung zu bedrohen ſchienen, durch In⸗ tervention Fortuna glücklich gelegt haben. In erſter Linie erbberechtigt war nämlich der vollbürtige Bruder des verſtorbenen Millionäts, Adam Ott, welcher 1795 zu Grünsfeldzimmern, badiſchen Be⸗ zirksamt Tuuberbiſchofsheim, geboren wurde. Letz⸗ terer trat in ſeinem 20. Lebensjahre in die bad. Armee ein und war 15 Jahre (bis 1880) Kano⸗ nier in der großherzoglichen Artilleriebrigade. Von 1830 an fehlt jede Spur und es beſtand die An⸗ nahme, daß jener den freiwilligen Tod im Rhein geſucht und gefunden habe. Zudem hätte er jetzt bereits das 84. Lebensjahr angetreten. Um den Aufenthalt des Adam Ott ausfindig zu machen, bezw. den Tod deſſelben feſtzuſtellen — und dies mußte geſchehen, wenn die Erbſchaft nicht wieder⸗ holt in Frage geſtellt werden ſollte — wurde Dem⸗ jenigen, der dies ermittelt, von den in zweiter Linie Erbberechtigten die Summe von 200 Gulden zuge⸗ ſichert. Und wirklich iſt der Schlüſſel von diefem durch Gerichtsnotar Bittermann dargereichten Räth⸗ ſel gefunden worden. Rathſchreiber Martin Rappert von Meſſelhauſen fand unter den Anzeigen des Amtsblattes von 1831 den Fahrnißverkauf des verlebten Kanoniers Adam Ott amtlich ausgeſchrie⸗ ben, ſo daß deſſen Tod gerichtlich nachgewieſen iſt. Es dürfte freilich noch längere Zeit anſtehen, bis die verwaisten herrenloſen Millionen den in Grün⸗ feldzimmern, Unterwittighauſen ꝛc. exiſtirenden Ver⸗ wandten von dem k. k. Landesgericht Wien ausge⸗ folgt wrden, immerhin aber lönnen ſie beſtimmt darauf rechnen, daß dieſe nette Summe früher oder ſpäter unter ihnen zur Vertheilung gelangt und dies iſt genug. Die vielen Ott's in Würtemberg und der Schweiz aber, die Vewandten des verſtor⸗ benen Millionärs zu ſein glaubten, d. h. auf deſſen rieſiges Vermögen ſpekulirten, mögen Troſt finden in dem Gedanken einmal einen reichen Namens⸗ ſetter gehabt zu haben. (Gelungene Liſt.) Die neueſte Methode der Verwendung der Affen hat die Schulbehörde von Clapham im Süden Londons erfunden. Wie überall in England, ſo zeigen Eltern und Kinder auch dort neben großem Intereſſe für den Sport eine noch viel größere Antipathie gegen den Schul⸗ e 9475 33 Inde 11 1 g zwang. Der School Board von Clapham 0 darum ſeine liebe Noth, die Bänke ſeiner mit ge 5 Kostenaufwand gebauten Schulen zu füllen b m 5 geht der Inſpector in die Häuſer, nach dem 0 d derſegen zu fragen, ſo behaupten alle Ehen a c K 7 2 5 kinderlos zu ſein. In ihrer Verzweiflung Jg Aae die Herren Schulräthe auf eine ſonderbare Die Affen wurden zu „Kunſtrollen“ ausge Han 15 und am vorigen Dienſtag zog ein buntbeffggg 1 Karren, von einigen Muſikanten begleitet, durch 1 0 b Straßen von Clapham, die Affeu ſaßen auf de ede fab Karren als Männlein und Weiblein angezogen , uz 10 ſchnitten die gewohnheitsmäßigen Grimmaſſen. g 5 iſt natürlicher, als daß die Kinder alle herbe , en dier und dem Karren folgen; je weiter es geht, 9 , läutete größer wird der Zug, und als er endlich auf Wüch 05 Chlaphamer Haide hält, konnte man darauf tech tei daß alle kleine Schuldeſerteure da verſammelt iger sh ſe Während dieſe ſich nun ohne Arg ihrer Freude ( —— geben, kommen einige freundliche Herren, die die wenn auch ſchmutzigen Backen ſtreicheln, ſe Fröhlichkeit auffordern und ihnen auch noch bons reichen; nebenbei fragen die Herren guch Kleinen, oh ſie wohl in die Schule gingen, wo wohnen und wie ſie heißen, und ſo geht une gemeinem Jubel das Feſt zu Ende. Die Pert Schulräthe reiben ſich vergnügt die Hände, die iſt gelungen und 60 bisher „kinderloſe“ Ee ſchicfen nun mehr als 290 Kinder in die Sch nicht ohne daß ſie aber die geſetzliche Serge 10 Shillingen per Perſon gezahlt hätten. (Auf der Bühne vom Blitz gelkofße Während der letzten Vorſtellungen von Done „Lucia“ zu Altorf, im Kanton Uri, brach eit ge tiges Gewitter los und der Blitz traf den Ie gerade in dem Augenblick, als er die Fluchſe ſang, Der unglückliche Künſtler ſtürzte bei zu Boden und ſeine Kameradeu eilten Hülfe. Er war vollſtändig gelähmt. Das e in der Lucia iſt gewiß eine ſchöne und kh Scene, aber wir glauben nicht, daß ſie größere Wirkung auf das Publikum herb ergebe Ju hat, als an dieſem Abend. Lange Ulm. Die Preſſe hat leider allzuoft perl Pflicht, auf allerhand Gaunerejen aufmerkſam nm machen und davor zu warnen. Um ſo erfreulich em iſt es, wenn ſie im Gegentheil von Kundgebung 4 5 der Ehrltchkeit berichten kann. Eine Fin ge e dei beim Einkaufen auf dem Wochenmarkle ag einer Kupfermünze ein Goldſtück ausgegeben Weh ſie noch die Händlerin merkten ſofort den Irtthun Als die letztere ihn ſpäter entdeckte, wandte ie an die Polizei mit der Bitte, die Käufer gi findig zu machen, damit ihr das Goldſtlick ah geſtellt werden könne. (Auf der Almend erſchoſſen des ir Jo UI A pfehle 10 Caffé d 0, do, dautos Neck ler eeplon klei ſaflon mitt on gro del Caffe Lnado Aal Ceylon Fäusten 0. friſch 90 che faite Flieg Zuty In dem Moment, da die hintere Stütze des Stuhles wich, waren auch die vorderen Beine deſſelben aus dem Leim gegangen und der Kaſten hatte den kleinen Mann vollſtändig in ſich aufgenommen. Ja, er war in dieſen ſo feſt eingekeilt, wie der Pfropf in eine Flaſche Doppelbier, und nur die lurzen Beinchen zappelten wie um Erbarmen flehend daraus hervor. Nicht ohne Mühe befreiten wir den Aermſten aus ſeinem engen Gefängniß, die Damen leiſteten dabei Hülfe und wir Alle lachten, daß uns die Thränen in die Augen traten. Wir Alle? — Nein, Einer lachte nicht, der Herr Dermont nämlich, der junge Bräutigam. Er hatte ſich in eine Fenſterver⸗ tiefung zurückgezogen, war todtenblaß und preßte, während ſein ganzer Körper unter convulſiv ſchen Zuckungen erbebte, die Lippen feſt auf einander. Er näherte ſich nun ſeiner Braut und wechſelte eilig einige Worte mit ihr; dann kam er auf mich zu, ſagte mir, er fühle ſich unwohl und bat mich mit eigenthümlicher Haſt und Dringlichkeit, ihm ohne Zögern das für ihn beſtimmte Nachtlager anweiſen zu laſſen. Da ich beſorgte, daß Johann, ſobald er mit dem tödtlich gehaßten Wagendieb unter vier Augeg ſei, an dieſem ſein Müthchen kühlen würde, geleitete ich ſelbſt, mit einer Laterne verſehen, den kranken Herrn Dermont in die von meinem Diener recht wohnlich hergerichtete Stallkammer. Hier ſagte ich ihm gute Nacht, wünſchte ihm eine baldige Beſſerung und verließ ihn. Als ich wieder zur Ge⸗ ſellſchaft zurückkehrte, ſtand Herr Benoit im Begriff aufzubrechen. Er wolle, da es zu ſpät ſei, um nach Paris zu gehen, die Nacht bei Bekannten in Noiſy zubringen, ſagte er. Es war in der That ziemlich ſpät geworden und ich verſpürte nicht die mindeſte Luſt, mich noch länger mit der Familie Jolivet zu unterhalten, die ich vielmehr jetzt dahin wünſchte, wo der Pfeffer wächſt. Ich empfahl mich alſo meinen Gäſten und zog mich auf meine Dachkammer zurück. Ehe ich mich aber zur Ruhe legte, hatte ich noch eine ernſte Unterredung mit meinem Diener. „Johann“, begann ich mit einer gewiſſen Feier⸗ lichkeit, „das Schicksal, deſſen Rathſchlüſſe unergründ⸗ lich ſind, hat Dich mit dem Peitſchenſchwinger, Deinem Todfeinde zuſammengeführt; doch iſt dieſer jetzt mein Gaſt und ſteht als ſolcher unter meinem Schutz; die ihm angedrohten drei Backpfeifen wirſt Du ihm alſo erlaſſen. Verſtanden?“ „Herr Lieutenant“, antwortete er, „ick be⸗ wundere Ihre Seelenjröße, Sie ſind en Viehloſof! Die Demoiſelle, vor die Sie in tugendhafter Liebe erjlühen, führt Sie, mit Reſpect zu melden, erſt am Narrenſeil herum und bringt dann noch mit ſrivo— ler Unbefangenheit ihren fance hierher. Von dieſen Franzoſen, an die keene ſichtbare Spur von Morali— tät wahrzunehmen is, kann man nun zwar det Poſſible erwarten, aber ſo was! — ne, da hört denn doch die Polizei jänzlich uf! Und nun wollen Sie niſchtdeſtoweniger dieſem polisson von enem geſtern Nachmittags funktionirte Rekrut He für al monstre parisien mildernde Umſtände jewähteh Hum Bigre, des is ſtark!“ 5 le „Deine ſittliche Erregung iſt nur zu derechligh 80 65 Johann“, ſprach ich, „und ich theile ſie von Herzen fähige An aber dennoch muß ich auf meinem Willen beſlehen 15 f Du verabreichſt dem Herrn Dermont die drei Katzen 1 a0 köpfe nicht!“ a hte 80 : „Js jut“, ſagte Johann und zuckte mit eine n 90 Pf. fal- Juſendun eigentümlichen Lächeln die Achſel, „ick werde mi Miner alſo in die noͤthige Abkühlung der Situation der ſetzen und det mauvais sujet mit teenem Finge⸗ nich anrühren — sur ma parole, Herr Lieutengn, Den 11. Februar. Johann hat Wort gehalten und den Hertz Dermont mit keinem Finger angerührt. Aber dei belebte noch hat er an dieſem eine flichterliche Rache ge 11 nommen, ja, der Racheact hatte ſchon begonnen, 5 lange bevor ich geſtern Abend meine Ermahnungs⸗ 05 J rede hielt. Soeben geſtand mir Johann Alles mit dae edler Freimüthigkeit. Ich wollte zornig auffahren, en konnte jedoch vor Lachen nicht dazu kommen und i mußte endlich Gnade für Recht ergehen loſſen. Uke en Jer theilt ſelbſt. 4 8.0 Das Unwohlſein, welches den Herrn Dermon . bei Tiſch überfiel und nach dem Genuß der mekag⸗ — morphoſirten Erbswurſt ſo erheblich zunghen, waz die Folge einer von meiner letzten Krankheit here rührenden Quantität Brechweinſtein, die hm Johann — 8 ehen nag; in die verſchiedenen Gerichte, namentlich aber in das 1 Heht gon 115 (Schl. f.)