2 155 ner 2 nzeiger für Ladenburg und Das „Ladenhurger Wochenhlakt“ erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet für Ladenburg und Umgegend gu e, git iguſtrirtem Auterhalkungsblatt 1 M. 70 Yf. exel,. Poſtproviſſon. . ur il Aung. * nehmen Inſerate für uns an. a Inſerate, welche am Tage 1005 dem Erſcheinen bis Miltags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf, berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Nabattbewillgung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirth Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. 1 158 5 Deutſchland. 4 ö Berlin. Es bricht ſich allmälig in einem weiteren Kreiſe die Erlenntniß Bahn, daß die Un⸗ cb ne ferlaſſung der Tabaks⸗Nachbeſteuerung ein großer 10 chen. Fehler war. Die großen Fabrikanten ſind nun in gg der Lage, den Betrag er Nachſteuer, welcher dem Jacob Reich zu gut gekommen ware, einfach in die Taſche „Hei zu ſtecken. Ein einziger Bremenſer Tabakshändler, fugleich Miglied des Reichstags, profitirt auf dieſe e Weiſe 3—4 Mill. Mark, andere entſprechend, in⸗ en!“ dem ihnen ſo die Finanznoth des Reiches und der 1 Einzelſtaaten zu der reichſten Einnahmequ lle wird. 124 Berlin, 8. Aug. Von einem Uafall, der die deutſche Marine betroffen hat, glücklicherweiſe 24 Ine ernſte Folgen für dieſelbe, berichtet die „Hamb. 5 5 Boͤrſen⸗Halle“ folgendes aus Chriſtiania, vom l l. 8. Auguſt: Geſtern Abend verließ der deutſche Avi⸗ fich ſodampfer „Falke“ den hieſigen Hafen, um ſich nach dem Sognefjord zu begeben und den „Prinzen Friedrich Karl“ bei Laerdalsören äufzunehmen. Beim „ Albgange hatte der „Falke“ das Unglück, mit einer unbeladenen norwegiſchen Yacht von neun Laſt zu . collidiren, welche wrack wurde. Der Zuſammenſtoß lg fand beim Digerhoveder Leuchtfeuer ſtatt. Die Be⸗ 6 ſatzung der Yacht wurde dom Dampfer „Falke“ Er aufgenommen, der während der Nacht an der Stelle eng. ankerte und einen Lootſen von hier an Bord hatte. Sul. Der Zuſammenſtoß foll, wie man glaubt, dadurch rein herbeigeführt ſein, daß der „Falke“ in ſo ſchneller lang. Fahrt ging, daß die Wendung des Schiffes nicht uſen kaſch genug ausgeführt werden konnte. ö Mannheim, den 7. Aug. (Bierſteuer.) l. Im Jahre 1878 ſind im Bezirke Mannheim von le 84 Vierbrauereien 102,427 Hettoliter Bier gebraut 0 und dafür 218,511 Mark Bierſteuer bezahlt worden. 1 5 Letztere hat gegen 1877 um 4419 Mark zuge⸗ nommen. Gaſtein, 12. Auguſt. Kaiſer Wilhelm iſt heute Nachmittag um 2 Uhr abgereiſt. Vor und auf der Treppe des Badeſchloſſes bildeten zahlreiche Kurgäſte Spalier. Die deutſchen Kurgäſte trugen Kornblumen. Als der Kaiſer auf der Treppe er⸗ ſchien ſpielte die Kurkapelle „Heil Dir im Sieger⸗ kranz“ Die Kurgäſte brachten enthuſiaſtiſche Hochs auf den Kaiſer aus. Der Kaiſer fprach dem Bür⸗ germeiſter Gruber ſeine Befriedigung über den ihm in Gaſtein bereiteten Aufenthalt aus. Es ſei ihm auch die beſondere Freude zu Theil geworden, mit dem Kaiſer von Oeſterreich, ſeinem leben Neffen, zuſammenzutreffen. Schließlich bemerkte der Kaiſer noch, daß ihm die Kur außerordentlich gut bekommen ſei, verabſchiedete ſich in huldvollſter Weiſe und be⸗ ſtieg hierauf unter fortdauernden Hochrufen den Wagen. Der Kaiſer ſpendete 500 Gulden für das Armenſpital in Gaſtein. Vom Rhein. Zwei müchtige Anziehungs⸗ punkte wird die Rheinprovinz im kommenden Jahre bieten. Die Vollendung des Kölner Domes und die Gewerbeausſtelluug zu Düſſeldorf. Am Dome zu Köln wird mit Eifer fortgebaut, die Reſtau⸗ rationsarbeiten an deu Mauern und Wänden des gewaltigen Steinkoloſſes ſchreiten rüſtig voran, und an den beiden Thürmen wird in ſchwindelnder Höhe ein Gerüſtelage um die andete aufgeſchlagen 6 ſtehen und 2 weitere folgen. Schon jetzt haben die Thürme eine ſolche Höhe erreicht, daß ſie weithin in den Rheinlanden ſichtbar ſind, und Dombaumeiſter Vo gtel hofft beſtimmt, wenn nicht unberechenbare Zufälle ſich ereignen, dem Dombau⸗ verein im nächſten Jahre das vollendete Werk über⸗ geben zu können, — 642 Jahre nach der Grund⸗ ſteinlegung, die am 12. Auguſt 1248 erfolgt. Für das Dombaufeſt, das dann gefeiert werden ſoll, werden ſchon jetzt die umfaſſendſten Vorbereitungen getroffen. — Auch für die Gewerbeausſtellung in Düſſeldorf wird eifrig gearbeitet. Sie ſoll auf dem Terrain des zoologiſchen Gartens ſtattfinden und eine Fläche von 300000 qm. (12 Morgen) be- decken. Belgien. Brüſſel, 12. Aug. In Folge der Kartoffel⸗ theuerung iſt ein Volksaufſtand in Menin in Weſt⸗ flandern ausgebrochen. Die Gensdarmerie mußte einhauen. Es gab 2 Todte und Verwnndcte. Die Bevölkerung iſt beſtürzt, man befürchtet eine Wiederholung. e Spanien. (Der Unfall des Königs Alfons.) Ueber den Unfall, welcher den König Alfons von Spanien betroffen hat, meldet ein Schreiben aus La Granja, vom 8. Auguſt, daß die Schnelligkeit, mit welcher der Wagen fuhr, Urſache war, daß eine der Fe⸗ dern brach und ehe es dem Poſtillon gelang, die Pferde zum Stehen zu bringen, fiel eines der Vorderräder ab und der Wagen ſtürzte auf die rechte Seite der Straße. Der Poſtillon hatte die Geiſtesgegenwart, die Kutſche gegen dieſe Seite zu neigen, denn auf der andern defand ſich ein tiefer Abgrund, in den ſie ſonſt geſtürzt ſein würden. Oeſterreich. Wien, den 10. Aug. Ein wehmüthiges Lächeln flog über die gefurchte Stirne Franz Josefs, als er geſtern, von dem ſtürmiſchen Jubel der Bevölke⸗ rung begrüßt, in Gaſtein eintraf, um dem deutſchen F e ü is d n. Johann's Nache. den Feldpoſtbriefen eines ſächſiſchen Offiziers r 8 . von 8 1 1 Aus 5 Graf ulrich Baudiſſin. 9 . 5 (Fortſetzung.) „und wenn hier nich'ne rieſige Täuſchung ob⸗ ö waltet, ſo hat ſich die Demoiſelle wieder janz närr⸗ 8 5 iſch in Ihnen charmirt. Ja, ja, c'est justement 0 cela. Da werden wir wohl am Ende noch von ene mariage zu hören bekommen.“ 0 Ich verweiſe dem geſchwätzigen Johann natür⸗ o lch ſolche Reden, aber es iſt unmoglich ihn zum ö Schweigen zu bringen. „Js jut“, ſagte er,“ Sie waren immer ein ter⸗ ö rible maugeur de coeurs, ick ſage niſcht mehr, gassons la dessus, Sollt es aber dennoch ſo kom⸗ 0 men, wie ick meene, ſo werde ick uf Ihre Hochz it o e erjreifende Rede halten über die Verbrüderun 9 7 der Nationen — celà va saus dire!“ 188 5 Den 9. Februar. ei Mit der reizenden Juliette, ſo heißt Demoi⸗ ſelle Jolivet, befinde ich mich oft unter vier Augen. Himmel, welche Augenblicke ſind das, und welche Micke aus dieſen himmliſchen Augen! — ſie fallen wie zündende Strahlen in mein Herz, das ſchon lichterloh brennt. „Mademoiſelle“, ſagte ich heute Morgen zu Juliette, „nicht wahr, auch Sie haben jetzt eine beſſere Meinung von uns Deutſchen gefaßt?“ Ich hatte ihre Hand genommen, und ſie erwiederte mit holdem Erröthen den Druck der Meinigen. „Mein Herr“, entgegnete ſie mit vieler Innig⸗ leit, „ich hegte ſchon längſt die höchſte Achtung vor Ihrer tapfern und ritterlichen Nation. Ich war längere Zeit in Deutchland.“ s „Ach, Mademoiſelle, wenn ein wärmeres Ge⸗ fühl als Achtung in ihrem Herzen Platz greifen könnte — für einen zwar unwürdigen Repräſentanten dieſer Nation — —“ Sie entzog mir ihre Hand und wandte ſich raſch ab. „Mein Herr, ich bitte Sie — — — “ „Um was, aubetungswürdige Juliette? Meine Empfindungen für Sie ſind Ihnen keine Geheim⸗ niſſe länger; warum alſo darf ich zu Ihnen nicht von Liebe reden?“ „Weil — Mein Gott! — weil — weil — —“ „Nun weil? — Wollen Sie es mir nicht ſagen?“ Sie ſah mich mit einem Lächeln an, in welchem wahrſcheinlich nichts Entmuthigendes lag; dann aber entfernte ſie ſich ſchnell. „Seltſam“, ſagte ich für mich, „bis zu einem gewiſſen Punct kommt ſie mir auf halbem Wege entgegen; will ich aber einen kleinen Schritt darüber rr hinausgehen, dann weicht ſie j desmal haſtig zurück. Ich faſſe dies nicht.“ Eine halbe Stunde ſpäter brach die Familie Jolivet auf, um nach Paris zu gehen. Als mir Johann dies mittheilte, wollte ich meinen Ohren nicht trauen. Voll Beſtürzung eilte ich hinunter, mich nach der Urſache des ſo plotzlich gefaßten Ent⸗ ſchluſſes zu erkundigen. „Wie, Medame“, wandte ich mich an die wohlbeleible Mama Jolivet, „Sie wollen mich ver⸗ laſſen?“ „Ein ſoeben aus Par's eingetroffener Brief raft uns dahin zurück“, entgegnete ſie, „doch, falls Sie es erlauben, mein Herr, kommen wir morgen Nachmittag wieder zu Ihnen.“ 5 „Falls ich es erlaube, Madame — oh — — —“ — * „Und bringen noch zwei Perſonen mit.“ „Noch zwei — — doch, wie Sie wollen, Madame — — der Raum iſt freilich etwas be⸗ ſchränkt, indeß — —“ „O, die Herren, die wir mitbringen, machen keine Anſprüche. Der Eine wird ſchon Abends wieder nach Paris zurücktehren und der Andere ſich mit einem Nachtlager in der Stallkammer begnügen.“ „Nun, denn dem ſo iſt.“ Ein ſüßes, bezauberndes Lächeln der ſchönen Juliette belohnte mich tauſendfach für meine Ge⸗ fälligleit Sie reichte mir noch zum Aboſchied die