b euulas U, U ö niedrig ziehende, kleine Wolken hervorgerufen. Ahnliches erblicke ich. Ich ſehe meine Zukunft nicht ohne Sonne, und doch iſt es ſo merkwürdig dunkel um mich. Leben Sie wohl; mein einziger Wunſch iſt nur der, daß auch Ihnen ſchöne Tage blühen mögen. Fürchten Sie nicht, daß ich die Villa Elfriede und ihre Bewohner vergeſſen könnte. Jeden Tag werde ich der ſchönen Stunden 8 gedenken, die ich hier verlebte und für die ich Ihnen meinen. heißeſten Dank ſage.“ Das war Hans ö 7 — * Das Beſchwerdebuch als Nachſchlagebuch. Nörgler (in einem Alpenhotel): „Dieſes Hotel lommt mir aber bekannt vor, mochte doch wiſſen, ob ich hier nicht ſchon war! — Kellner, bringen Sie einmal das Be⸗ von Elfriede Parth ihm noch nie ſo weh zumute geweſen, als des Oberſten Parth verließ. Bitter emp⸗ 857 Lagen gab, in dene s ſte Mann ſich ſein Leben ber zimmern konnte, ſtärker waren als ſeine ganze Kraft Mit durfte er gehen, das, was bei Kläre zu 015 für 5 e re, war es bei El⸗ verſtanden. Er konnte nicht anders handeln und eine Elfriede Parth In ſeinem Leben war da er das Landhaus fand er es, daß es der ſtärkſte nicht ſel⸗ da die Verhältniſſe einer Beruhigung fürchten geweſen wä⸗ friede nicht; das hochgemute Mädchen hatte ihn und ſeine Lage und wollte der ſie wußte Schwerſtes ſtand⸗ ch Menſchen Mitleid f nicht. ie Zukunft kann ich nicht durchdringen Muß mit der Gegenwart ſchwer ringen; Sucht auch der Sinn die höheren Ideale, So ſtößt er doch beſtändig aufs Reale! Es hilft nichts, immerfort zu ſchmälen: Ich habe nichts zu fordern — nichts zu wählen. Ich fürchte nichts — und decke auf die Karten: Was hab' vom Leben ich noch zu erwarten? Vereinſamung und Leid und Not; Ein ärmlich Krankenlager — Und den bittern Tod! Ich bin gefaßt!! Nur eins erfleh' ich, ew'ge Macht: Bewahre mich vor geiſt'ger Nacht: Laß mir in hohen Geiſteshallen In Freiheit die Gedanken wallen, Die über dieſe Welt mich heben — Und immer wieder neu beleben, Was gut und 5 05 und heilig war in mir! Erhalte dieſen Reichtum — dieſe Zier! 25 Wie ſich mein Schickſal ferner auch mag wenden: Ich faſſ' getroſt den Leidenskelch mit frommen Händen Und leere ihn bis auf den Grund! i a Karl Winter, Flüchtling aus Riga. — Unsere Bilder Enthüllung eines ru n Erlangen. Auf dem Zentralfriedhof in Erlangen errichteten die ruſſiſchen Kriegsgefangenen für ihre verſtorbenen Kameraden einen Gedenkſtein; derſelbe trägt das ruſſiſche Kreuz und eine Inſchrift Abſchied. Ein Abſchied, und zwar ein ſchwerer. Der Tracht nach, welche an die Zeit ums Jahr 1800 erinnert, und nach dem ganzen Außeren des fungen Mannes könnte man an einen jungen Studenten denken, der zum erſtenmal auf die ferne Hochſchule abzugehen im Begriff ſteht. Allein Studenten trugen wohl dazumals mächtige Knotenſtöcke, ob aber auch das Felleiſen auf dem Rücken? Ein Kriegerabſchied iſt's auch kaum, ſo nahe der Hedante in Erinnerung an jene mächtig bewegte Zeit läge, wo in Deutſch⸗ land jedes Haus ſein Beſtes hergab zur Befreiung der heimatlichen Erde vom Joch des fränkiſchen Eroberers. Denn als die deutſche Jugend in jenen Sturmjahren zu den Fahnen eilte, da bepackte man ſich nicht mit Dingen, die zur Reiſe beſtimmt waren. Es wird alſo wohl der Abſchied vor einer Reiſe in die Fremde, in die weite Welt ſein, den der Künſtler darſtellen wollte. Eine Reiſe in die Fremde, und dazu die erſte, iſt ja auch etwas . 3 ſſiſchen Gedenkſteines . i 176 umme N 0 . Schweres ſchon für einen jungen Mann, der das Elternhaus mit ſeinen Schutz, ſeinem Frieden und all der Liebe verläßt, die es in ſich ſchloß, ſchwer vollends für eine Mutter, die den Einzigen, ihren Stolz und ihre Freude, ziehen laſſen muß in die gefahrvolle Welt hinein, und die nun ſo einſam in ihrem Witwenſtübchen zurückbleibt. Scheiden und Meiden tut weh — zehnfach weh in ſolchem Fall. Darum auch die iefe Ergriffenheit, von welcher beide Geſtalten erfaßt ſind, und die auf den Beſchauer ſelbſt tief ergreifend wirkt. Dazu das froſtige Wetter, kalt, eiſig, wie die Welt die's nun hineingeht. Zum Abſchiednehmen juſt das rechte Wetter. Stadt Thorn angekauft. Die 1955 des Die Thorner Ordensburg von der Thorn hat vom preußiſchen Kriegsminiſterium das geſamte Gebie Das Gebiet ſoll freigelegt und nicht wieder be⸗ — 115 Ordensſchloſſes angekauft. 0 baut werden. Das Ordensſchloß f kunſt erhalten bleiben. Allerlei Immer derſelbe. Mathematikprofeſſor (beim Verlaſſen ſeiner Stammkneipe zum Kellner): „Ober, reduzieren Sie einmal die Entfernung 3 0 wiſchen mir und meinem Überzieher dort auf Nul Aus den Briefen einer Mutter. Sollteſt du einmal irgendwelche Erfolge im Leben haben, ſo laß dir geſagt ſein: verarbeite die Freude, die du darüber empfindeſt, möglichſt für dich! Denn für viele Menſchen iſt es geradezu eine Beleidigung, wenn man ihnen — ſelbſt gänzlich unbeab⸗ ſichtigt — zu denken gibt, daß man möglicherweiſe leiſtungsfähiger iſt, al ſie es ſind. Sollteſt du noch ſo oft darauf hinweiſen, wie ſchwer es dir ge⸗ worden ſei, ein beſtimmtes Ziel zu erreichen, ſie werden doch immer nur aus einem ſtillen, nagenden Neidgefühl heraus ſagen: Er hat eben „Glück“ gehabt! Und du kannſt noch ſo abſichtslos — vielleicht als Antwort auf geſtellte Fragen — ſagen, dies und jenes ſei dir gelungen; ſie werden dir das nachtragen wie etwas, mit dem du in eitler Selbſtſpiegelung prahlen möchteſt, um gegen weniger Erfolgreiche einen Trumpf auszuſpielen! Je mehr du wirſt, je Beſſeres du gibſt, um ſo mehr winſeln mußt du vor ge⸗ wiſſen Menſchen, damit man dich nicht irgendeiner ſtrafwürdigen Über⸗ hebung verdächtige. Otto Promber. Mittagsſonne. Roman von Wolfgang Kemter. 5 (Fortſetzung.) Nachdruck verbolen!) ies iſt ungefähr der Wortlaut des Briefes,“ fuhr dee Har hälterin fort. „Wenig ſpäter brachte Baron Pöllingen einen Gruß von Ihnen aus W. Sie hätten dort eine Patientin, Frau Oberſt P. beſucht. Herr Hans, ich weiß, Sie verſtehen mich; ich hätte es ſonſt nie gewagt, mit r dieſe. Sache zu ſprechen. Sie wiſſen am beſten, was 8 — — Ihnen über die unſere liebe Kläre wieder geſund machen kann, die Kunſt des U Arztes und auch der Aufenthalt im Süden vermögen es nicht.“ Hans Reichmann war leicht erblaßt und ſah mit ſeltſam ſtarrem Blicke vor ſich hin. Dann trat er auf das alte, dem Hauſe Reich⸗ mann treu ergebene Fräulein zu, reichte ihm die Hand und ſprach: „Marie, ich danke Ihnen. Ich habe Sie recht verſtanden und ſehe ganz klar. Kläres Aufregung war unnötig. Aber ſo geht es mit dieſen verdammten, namenloſen i Schreibereien. So wenig man ſie be⸗ achten ſollte, ſo ſehr gelingt es ihnen nur zu oft, Gift zu ſtreuen. Ich wollte noch abwarten, ob die Stelle, die ich angenommen habe, das auch bleibt, was ſie zu verſprechen ſchien. Doch nun weiß ich, was ich zu tun habe.“ Da breitete ſich ein heller Schein über das ſchon von vielen Runzeln durchfurchte Geſicht der alten, treuen Dienerin und während ihr die Tränen in die Augen traten, ſprach ſie mit freudedurchzitterter Stimme: „Das danke Ihnen der Herrgott, Herr Hans. Wie wird Kläre glücklich ſein und glück⸗ lich werden. Daß ich das noch erleben durfte. Nun habe ich Sie aber lange geſtört, ſchlafen Sie noch ein paar Stunden. Nicht wahr? Ich werde Sie um acht Uhr wecken.“ Nochmals drückten ſie ſich die Hand, dann verließ das Fräulein Marie das Zimmer. Hans Reichmann aber dachte nicht aus Schlafen. Der Sturm, der ſein Inneres durchbrauſte, hätte ihn keine Ruhe finden laſſen. Die Pflicht über alles! So hatte Elfriede geſagt. Wenn ſie geahnt hätte, welche furchtbare, grau⸗ ſame Bedeutung dieſe Worte haben würden; gerade für ſie beide. Hans Reichmann ſah nun freilich At klar, welchen Weg er zu gehen hatte. Nicht den des Glückes, ſondern den der Pflicht. Die beiden lieben Menſchen, die das Haus bewohnten, in deſſen einem Zimmer er nun ruhelos hin⸗ und herwanderte, denen er alles verdankte, was er beſaß und was er war, durften mit oollem Rechte Anſpruch auf ihn erheben. 5 Während er mit Richrung Kläres gedachte, deren Liebe zu ihm . 5 ihr bald verhängnisvoll geworden wäre, konnte er Elfriedens 5 Bild doch nicht aus ſeinen Sinnen bannen. Ein halbes Jahr früher wäre ihm der Entſchluß, der ihm heute eine ſtark blutende Wunde riß, doch noch leichter geweſen. Im Hauſe regte ſich ſchon lange Leben, als Hans Reichmann — 202 e Gemeinnütziges Der Geflügelſtall iſt nach Möglichkeit ſo aufzuſtellen, daß ſeine Licht⸗ öffnungen nach Süden oder Südoſten gerichtet ſind, nur ſo kommt auch im Winter genügend Sonnenſchein in das Stallinnere, der immer ein natürlicher Schutz gegen Krankheiten iſt. N Grünſpan von den Meffinghähnen der Waſſerleitungen zu ent⸗ fernen. Man bürſtet die Hähne mit ſehr ſtark verdünnter Salzſäure ab und ſpült ſogleich mit kaltem Waſſer mehrmals nach. Die Hähne werden mit einem wollenen Tuche trocken 5 Apfel mit rauher Schale, wie Boskoop, Graue Renetten uſw., welken leichter als glatte, weshalb ſie recht kühl gelagert werden ſollten. Man muß ſie dunkel halten und möglichſt in mehreren Schichten lagern. Ge⸗ 05 ringere Mengen wickelt man am beſten in Papier ein. Anagramm. Ich nenne mit der Zeichen vier Ein Weib im alten Bunde dir. Es zieht, gib zweien and're Stelle, Durch's Schweizerland hin eine Welle. Julius Falck. riph. Die mit ü ſind da zum Schützen Und zum Kleiden, wie bekannt. Den mit e mußt' man benützen, Einſt als Maß im deutſchen Land 75 Julius Falck. Logog Amboßrätſel. Bilderrätfel 2 Nach wird in den Que 1 net: 1) ein Handwerker, 2) ein Inſekt, 3) ein Pflanzenteil, 4) ein Buchſtabe, 5) ein Prophet, 6) ein Hausgerät, 7) eine Na⸗ türerſcheinung. , Die mittlere Senkrechte gib! den Namen eines Metalles an. Julius Falck. 5 5 Auflöſung folgt in na Ordnen der Buchſtaben rreihen bezeich⸗ Enthüllung eines ruffi Auflöſungen aus vor Des Viſitenlartenrätſels; Hausmeiſterin. Dachſtein. — Des Anagramm s: iger Nummer: — Der Scha xa d Schlauch, Lauch, — e Alle Rechte vorbehall twortliche Schriftleitung von Ern ſt Pfeiffer, gedruckt und heraus- gegeben von Greiner & Pfeiffer in Stuttgart. . ſchen Gedenkſteines. immer noch in ſeinem Zimmer auf und ab wanderte. Vor acht Uhr begab er ſich ins Frühſtückszimmer und begrüßte den Vetter Franz, der bereits anweſend war. Wenig ſpäter kam auch Kläre. Hans Reichmann ging ihr entgegen und erkundigte ſich ihrem Befinden. „Mir geht es ganz gut, Hans. Ich will nicht wegen deine „daß du meinet⸗ koſtbare Zeit verſäumſt. Geſtern hatten wir ein Gewitter mit ſtarkem Regen; es hat ſehr abgekühlt, da fühlte ich mich gleich viel wohler. Ich ſagte es ja, es kommt nur von der unerträglichen Hitze der letzten Wochen.“ a So ſprach Kläre, jedoch ihr Ausſehen und ihre müde, matte Stimme ſtraften ihre Worte Lügen. Hans Reichmann konnte ſie nicht täuſchen. 8 . . Kläres Vater wurde bald abberufen, da ihn der Förſter zu ſprechen wünſchte, und nun ſaßen ſich die beiden jungen Leute allein am Frühſtückstiſche gegenüber. Das war der Augenblick in dem Hans Reichmann kurz entſchloſſen die Entſcheidung herbei⸗ — führte, die Entſcheidung, die ein 18 Glück vernichtete, freilich ein anderes ſchuf. Der Augenblick, in dem er den Weg betrat, den ihn die Pflicht wies. Die Pflicht über alles! So hatte Elfriede geſagt. . „Kläre, begann Hans Reichmann, „ich hätte einen Plan. Die Praxis in Schwanbach iſt ja gewiß nicht ſchlecht, jedoch die kleine Landſtadt paßt mir nicht ſo recht. Im geheimen hatte ich ſchon lange die Abſicht, Kurarzt zu werden. Vielleicht irgendwo im Su den. Nun trifft es dei gut, daß ein junger Arzt, deſſen Eltern Schwan⸗ 8 bacher waren, dann lange in Mün- chen lebten, nun aber geſtorben ſind, ſich in Schwanbach als zweiter Arz niederlaſſen will. Der könnte ja auch die Stadtarztſtelle gleich übernehmen und dann ſtünde meinem baldigen Weggange kein Hindernis im Wege Ich will nämlich dieſen Winter nack Meran überſiedeln. Und du, Kläre, kommſt du mit? Als Frau Dr. Reich⸗ mann. Ich habe das Alleinſein ſatt. Möchte ein nettes Heim und eine liebe, kleine, hübſche Frau. Willſt du?“ Da weiteten ſich Kläres Augen in namenloſem Staunen. Ein Blutſtrom ſchoß ihr ins Geſicht, rauf wieder tödliche Bläſſe war. „Hans!“ rief ſie und der aus ihrer Stimme ungläubig „Kläre, was denkſt du, ich ſcherze? Es iſt mir Ernſt Ernſt.“ Da ſaß das Mädchen wie erſtarrt. Das war zu viel des Glückes. Kläre konnte es nicht hindern, daß ihr die Tränen aus den Augen ſtürzten. Zu heftig war ihre Gemütsbewegung. Nach all dem, 5 was ſie ſo todelend gemacht hatte, kam nun das Glück doch nach. Hans Reichmann war ſelbſt tief bewegt. Er trat zu Kläre und fragte: „Kläre, warum weinſt du? Iſt das ſo arg? Magſt du mich nicht?“ „Ach, Hans!“ ſprach e — (Mit Text.) es Staunen. lantie.] voller U 2 Unter Tränen lächelnd mit ſcheuer, zärtlicher s das Madchen. „Ich glaubte ſchon, du wollteſt 8 8 f 5