n Accheint täglich mu f ahme der Sonn⸗ und ie. — Bezugspreis ailich 1.50 Mark eerlohn; durch die egen vierteljährlich . obne Zuſtellungs⸗ Druck u. Verlag Hof⸗ Buchdruckerei Molitor Nachfolg. ubwig Nerlinger enburg am Neckar. %%% eee 4 : 2⁵³ — — Tagesſchau. die angebliche Erleichterung der Oſtſeeblockade durch Frei⸗ des Hoheitsgebiets für die Küſtenſchiffahrt wird für lich unzureichend betrachtet. Schwierigkeiten fort. insbeſondere da zahlreiche Wracks längs der liegen, ſo daß eine geſicherte Schiffahrt innerhalb dieſes nicht möglich iſt. Die Schiffahrtskreiſe verlangen Die 1 Dies meu Pefertige Aufhebung der Blockade oder die Schaffung a Weiteren Freizone von 6—10 Seemeilen. Ir art „B. L.A.“ wird das Gaswerk in Augsburg wege f N x mangels in dieſen Tagen den geſamten Betrieb ein⸗ elek. J uf der Strecke Naumburg⸗Bebra ſtieß ein Güterzug 4 die Station Neudietendorf verlaſſenden Perſonenzug Flanke, wodurch 7 Perſonenwagen umgeworfen wur⸗ 5 gab 3 Tote und 20 Verletzte, darunter 68 Schwer⸗ Hie. letzten Tage kam es laut „D. T. Zta.“ in verſchiede⸗ aß⸗lothringiſchen Ortſchaften zu Kundgebungen. In nſen und Kolmar kam es zu Kundgebungen für die N gomie. ing. „Kranken von 1 Kaſſe ich einer römiſchen Meldung der Mailänder Blätter e Antwort Lanſinas auf den Plan Tittonis bezüglich nes eingegangen, wie es heißt in negativem Siune. 19. merika beharrt auf ſeiner Stellung, welche ein Aneinander⸗ im- Fuzen Fiumes und des italieniſchen Gebiets beſeitigt. Die rumäniſche Regierung hat dem Oberſten Rat mitge⸗ t. ſie werde Beſſarabien bis zum Duifeſter annektieren. Imäniſche Trupepn in der Nähe von Kiſchinew und Ben⸗ haben bereits den Vormarſchbefehl erhalten. Der te Nat hat den Entſchluß nicht gebilligt und eine Note Bukareſt gerichtet und die Räumung des Gebiets durch änien gefordert. In Bukareſt hält man dieſe Forderung inen Teil der Kampagne Amerikas gegen Rumänien je beſſarabiſchen Erdölauellen. ö 5 e internationale Arbeiterkonſerenz wurde heute in ugton eröffnet, ohne daß die Vereinigten Staaten, den Kongreß veranlaßten, vertreten ſind. Dies iſt lie Weigerung des Kongreſſes zurückzuführen, einen ellen amerikaniſchen Vertreter zu ernennen vor der isierung des Friedens durch Amerika. en noch im Ausſtaud befindlichen amerikauiſchen Stabl⸗ tern und Bergleuten werden ſich bald die Eiſenbahner ließen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Tagen dürften in Amerika 9 Millionen Arbeiter ſtrei⸗ beun die Differenzen in der Induſtrie nicht gelöſt wer⸗ Innen. Mexandria kam es zu eruſten Zuſammenſtößen zwi⸗ Einer aufrühreriſchen Volksmenge und der Polizei, der Pöbel mit Steinen, Flaſchen nach der Polizei Wodurch 27 Mann verletzt wurden. Ver 30. Ok oſe“ ſtaß end uben wü nangehort tei hof Vorſtand ruppe . Okto benzimt nd e Reichswehr in der National⸗ er Juge verſammlung. Aal polt . B. Berlin,. 29. Okt. Am Miniſtertiſch: Noske, Rein⸗ . er Präſident eröffnet die Sitzung um 9.35 Uhr vor⸗ 40 des Ausſchuſſes für die Geſchäftsordnung, ieran fi. genehmigung zur Straſverfolgung des Abg. Danhofer einer Fraktion) nicht zu erteilen, wird angenommen. urkſetzung der 2. Beratung des Haushalts: Reichswehr. Deni Maretzer (D. V.): Die Stärke des Reichsheeres ud Gu eee Piann iſt zu gering. Wir danken dem Heere die sehe, kechterhaltung der Ordnung, beſonders dem Oberſten 1 4 rdt. Auch monarchiſch geſinnte Offiziere können der 9 lik treu dienen. enn ſie dieſe zwingen, die Reichs⸗ A zu verlaſſen, ſo ſtürzt die Ordnung zuſammen. Die 72 780 4 Kngigen ſehen in der Reichswehr das letzte Bollwerk nung. Die Reichswehr iſt die einzige Stütze der 1 kung. Sie fällt mit den bürgerlichen Offizieren. Die füße Alte Barta glied legung der Mannſchaften iſt ungenügend, beſonders die ng. (Lärm links. Zurufe: früher.) Die Zukunft kute iſt nicht ſicher geſtellt. Der Geſechtswert der Trup⸗ i auf die Hälfte zurückgegangen, vielleicht auf ein Wir erkennen an, daß der Reichswehrminiſter den chen Willen hat, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Abrigen aber halten wir ihn für einen überzeugten Pemokraten, alſo für unſeren ſchärfſten politiſchen Geg⸗ Wir halten ihn für gefährlicher als die Unabhängigen. und Gelächter links.) Fläcklen (Soz.]: Am beſten wäre es, wir könnten Heer verzichten, aber ſo weit iſt die Menſchheit Hicht. Unſere jetzige Reichswehr koſtet annähernd ſo Wie das ganze Heer früher in Friedensſtärke. Natür⸗ Ren Männer, die ihren Beruf für 12 Jahre im Heere angemeſſen bezahlt werden. Für die Verteidigung Randes kommt ein Söldnerheer kaum in Frage. Im Pbeſteht die Gefahr, daß ein Söldnerheer ein Werk⸗ Der Reaktion wird. (Unruhe rechts.) Zwiſchen den lichen und adligen Offizieren in den Offizierkorps ein zahlenmäßiges Mißverhältnis. Iſt die militä⸗ Intelligenz unter dem Bürgertum ſo ſelten? Für angenen wendet die republikaniſche 5 ierung 7 Anzeiger für Lader 90 Atliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk müſſen auf das unerläßlichſte Maß beſchränkt werden. Caen N, 1 EE Freitag, ben 31. Oktober 1919, 4 77 burger Beilage: wöchentlich ein vierſeitiges z Illuſtriertes Sonntagsblatt Anzeigen: die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 35 Pfg. Reklamen 120 Pfg. Redaktion: L. Nerlinger, Ladenburg. Pyſtſcheckkonto Nr. 4031 mt Karlsruhe. : Fernſprecher Nr. 15: %% eee 1 heim und Neckarhauſen. Mannheim. 50. Jahrgang auf als die monarchiſche. (Bravo rechts.) Die Mehrzahl der Offiziere ſteht der republikaniſchen Regierung feindlich gegenüber, Kein Wunder, wenn die Disziplinloſigkeit auf die Mannſchaft abfärbt. Ein Heer von Republikanern iſt die beſte Schutzwehr gegen die Spartakiſten und die mit ihnen weſensverwandten Alldeutſchen. Die Soldaten der Reichs⸗ wehr, die heute nur einen Anzug haben, haben freiwillig ſich damit beſchieden, damit die Kriegsgefangenen zuerſt mit Anzügen verſehen werden können. (Bravol) Abg. Nacken (Ztr.): Die Ausgaben für Heer und Marine Für den kommenden Etat muß die Aufſtellung ſo gemacht wer⸗ den, daß die Gebührniſſe für jedes Mitglied der Reichs⸗ wehr klar erkannt werden können. Mängel ſind vorhanden. Im Kriege ſind Leute Offiziere geworden, die nach Ver⸗ mögen und geſellſchaftlichen Beziehungen es ſonſt nie ge⸗ worden wären. Die bevorſtehende Einführung eines um⸗ faſſenden Unterrichts begrüßen wir. Die Kaſernen dürfen nicht mehr ein Tummelplatz der Politik werden, aber die Leute und Offiziere müſſen auf dem Boden der Verfaſſung ſtehen. 5 Abg. v. Gräfe (D. N.): Die alte Armee war die Grund⸗ lage unſeres geſamten Vaterlandes und unſeres Deutſch⸗ tums. Uns iſt in der Reichswehr ein kleiner kümmerlicher Troſt übrig geblieben. Sie bedarf aufrichtiger Freunde. Was gehört für ein ſchlechtes Gewiſſen dazu, in dem warm⸗ herzigen Artikel des Generals Ludendorff, den ich durchaus billige, zerſetzende Beſtrebungen gegen die Reichswehr zu wittern. (Lärm rechts.) Wenn alle monarchiſch geſinnten Offiziere das Heer verlaſſen wollten, möchte ich einmal die traurigen Reſte ſehen. Sie (nach links) haben die Armee politiſiert. Die Löhne ſind ungenügend. Wenn die Leute ſchlechter ſtehen als Arbeiter, ſo werfen wir das ganze Geld für die Reichswehr zum Fenſter hinaus. Wird das Reich die Koſten für die Reichswehr tragen können? Darüber mag ſich die Regierung den Kopf zerbrechen. (Lärm links.) Der Reichswehrminiſter ſpricht zu den Offizieren anders als zu den Sozialiſten, und beide glauben ihm. Aber wir haben nur eine ſcheinbar aufrecht erhaltene Ordnung. In der Handhabung der Zenſur als Oberbefehlshaber in den Marken iſt Herr Noske viel parteiiſcher als irgend einer ſeiner Vorgänger. Ich zweifle nicht daran, daß der Reichs⸗ wehrmintiſter in Heldenpoſe gegen uns den Gummiknüppel ſchwingen wird. (Beifall rechts und Zwiſchenruſe links.) Reichswehrminiſter Noske: Herr v. Gräfes Rede iſt Selbſtmordpolitik. Unſer Heer und unſer Volk brachen zuſammen mit der Laͤſt der vielfachen Uebermacht und find in allen Ehren aus dem Kriege hervorgegangen. Die Rei⸗ bungen mit Litauen werden ſich durch Verhandlungen be⸗ ſeitigen laſſen. Der Rücktransport iſt ſchwierig. Vielleicht wird uns ein teilweiſer Transport bewilligt. Ich muß mir den Eingriff in die Verſorgung der Truppen verbitten. Es kſt nicht würdig, der Reichsregierung vorzuwerfen, ſie ver⸗ ſchließe ſich den Anſprüchen der Reichswehr. Es fehlt vor allem an Rohſtoffſen und an Geld. Geſund wird die Truppe erſt, wenn unſer Volk erſt wieder ganz geſund iſt. Die Verringerung des Heeres iſt langſam gegangen, weil der Friede immer noch nicht ratifiziert iſt. Sie geht aber von ſtatten. Die Generale ſind ſo weit entlaſſen, daß wir nur noch die wirklich im Dienſt ſtehenden haben. Ich frage nie⸗ manden nach ſeinem politiſchen Glaubensbekenntnis. Die Färben ſchwarz⸗weiß⸗rot ſind nicht die Reichsfarben. Es darf nicht damit demoſtriert werden. Wer ſich nicht auf den Boden der Tatſachen ſtellt, kann gehen. Eine Reihe von gedienten Unterofſizieren iſt bereits zu Offizieren befördert. In der Marine ſind 50 Prozent aller Stellen für den Nach⸗ ſchub aus den Mannſchaften freigehalten. Wir werden im allgemeinen die Leute mit 18 Jahren einſtellen. Wer mit 30 Jahren dann austritt, muß, wenn er nicht Offizier ge⸗ worden iſt, wiſſen, was er werden will. Wir werden ihm alſo den Zivilverſorgungsſchein geben müſſen. Wir müſſen den Leuten eine Ausſicht bieten. Die Reichswehr muß ſo geſtaltet werden, daß ſie dem Reiche einen Halt gewährt auf ſeinem Weg zum Neuaufbau. Die Reichswehr ſollte nicht Sache des Parteigezänks ſein. Wer will, daß man Re⸗ ſpekt haben ſoll vor den im Exil lebenden Angehörigen ehe⸗ maliger Dynaſtien, der muß auch Reſpekt haben vor der jetzigen Regjerung. Im heutigen Deutſchland kaun man mit Revolutionen und Gefſihlsduſeleien keine Politik ma⸗ chen. Das deutſche Volk blutet aus tauſend Wunden, aber wir hoffen, es wieder blühen zu ſehen:! (Bravo!) Am de⸗ moökratiſchen Stammtiſch kann man über abſolute Freiheit reden, aber bei einem Schickſal von 60 Millionen ſteht mehr auf dem Spiele. Das Reich darf weder durch Torheiten von rechts, noch durch Närrheiten von links gefährdet wer⸗ den. Jeder Bürgerkrieg iſt zu verhindern. (Zuruf rechts: November! Zuruf links: Wo waren Sie denn im Novem⸗ ber?) Ich werde jeden Putſchverſuch von rechts genau ſo wie von links unterdrücken. Je kleiner die Truppe, deſto ſchärſer wird ſie zufaſſen. Vorwärts und aufwärts! (Leb⸗ hafter Beifall bei den Mehrheitsparteien.) Miniſter Dr. David: Am 4. Auguſt 1914 ſtand das Volk zuſammen in dem Glauben, es gelte Haus und Hof zu be⸗ ſchützen. Wer hat dieſe Einigkeit innerlich zermürbt? Die⸗ jenigen, die dem Volk den Glauben genommen haben, es gelte nur der Verteidigung. (Zuruf rechts.) Wer rief die ungeheure Macht Amerikas gegen uns auf den Plan? Wer hat den Verſtändigungsfrieden verhindert, der möglich war, wie unſere Stellung noch ſtark war, ehe noch unſere Bun⸗ desgenoſſen auf der Strecke liegen blieben? Die Politik derer um Herrn Gräfe. Als es ſchon zu ſpät war, ſchrie man nach dem Wafſeuſlillſtand innerhalb 48 Stunden. Und dann wollte die alte Regierung nicht. Nun traten wir auf und ſagten: Vielleicht können wir noch einen erträglichen Frieden machen. Vom Parteiſtandpunkt aus hätten wir es vielleicht nicht tun ſollen, ſondern die andern die Suppe auslöffeln laſſen ſollen. (Sehr wahr! links.] Die Nleder⸗ lage als Folge der Repolntion hinzuſtellen, iſt eine boden⸗ loſe Entſtellung 9 5 Tat e ſchleudert Her — Gräfe ſeine Anrlagen gegen die, die den Frieden unter⸗ zeichnen mußten. (Zuruf rechts: Warum hat denn Scheide⸗ mann nicht unterzeichnet?) Sie kennen die Beweggründe. Es gab keine andere Rettung. Sind Sie (nach rechts) ſo verblendet, zu hoffen, daß Deutſchland erſt bolſchewiſtiſch werden muß, damit die Reaktion kommen kann? Das wäre die einzige Erklärung für Ihre Politik. Abg. Dr. Haas (Dem.): Wir ſind beſiegt von Deutschen, von denen, die uns durch den U⸗Bootkrieg Amerika auf den Hals hetzten. Gegen eine Welt von Feinden hatten wir Stand gehalten und ſtandhalten war ſchon Sieg. Der Mus⸗ ketier und der Füſilier wollte nichts wiſſen von großen Kriegszielen, wie die Generale und die Großinduſtriellen. Haus und Hof wollten ſie verteidigen, aber nicht weiter gehen. Ludendorff wagt es, den Mehrheitsparteien zu un⸗ terſtellen, ſie hätten dem Verfall des Heeres mit Geung⸗ tuung zugeſehen. Dieſe Hetze Ludendorffs iſt unerhört. War denn Ludendorff ſchon immer ein Freund der Soldaten? Wir wollen, daß Löhnung, Kleidung und Verpflegung des Reichsheeres gut ſind. Guter Unterricht muß ertellt wer⸗ den. Die in Betracht kommenden Stellen des Zivildienſtes müſſen feſtgeſtellt werden, die den abgehenden Wehrmännern freiſtehen. Politiſch unerfahrene Offiziere dürfen nicht von rechts verhetzt werden. Abg. Koenen (U. S): Wenn Herr David die Politik der Rechtsſozialiſten mit einem Glorienſchein umgeben will, ſo muß geſagt werden, ſie iſt genau ſo ſchuld am Kriege wie die der rechten Parteien. Millionen werden gefordert für die Militärpartei. Der Militarismus ſaugt am Marke des Volkes mehr denn je. Ein Korruptionsſonds iſt auch wieder ö da. Für den reaktionären Geiſt in der Reichswehr liegen ö ö ſchlagende Beweiſe vor. Die Generale ſind monarchiſch bis auf die Knochen. Herr Noske und Herr Heine arbeiten ganz im deutſch⸗nationalen Sinne. In der Republik von Noskes Gnaden werden Streike verboten und Belagerungszuſtands⸗ Verordnungen erlaſſen. Nicht einmal der Verband ehemali⸗ ger Unteroffiziere iſt mit Herrn Noske mehr einverſtanden. (Präſident Fehrenbach ermahnt den Redner zur Kürze.) Die techniſche Nothilfe ſchafft erſt den Streik. (Als Redner auf ö Hörſing und ſein Verbot einer unabhängigen Zeitung zu ſprechen kommt, mahnt ihn Präſident Fehrenbach zur Sache und erinnert den Redner daran, daß er bereits zwei Stun⸗ den geſprochen habe.) Wie ſtark ſind die zeitfreiwilligen Re⸗ gimenter? Wieviele Kompagnien Stahlhelmorganifationen gibt es? Das alles widerſpricht den Friedensbedingungen. Aber es ſcheint, daß die Entente beide Augen zudrückt, weil dieſe Organiſationen gegen uns gerichtet ſind. (Andauernde Schlußrufe, Zurufe rechts: Ein Hochverräter ſind Sie!) Für den neuen Krieg brauchen wir eine Armee. Verräter des Volkes ſind Sie. Wenn Noske noch eine Weile am Ruder bleibt und es uns nicht gelingt, die Maſſen im Zaume zu halten (ſtürmiſche Heiterkeit), ſo fließt in Deutſchland mehr Blut als in den Jahren 1870/71. (Beifall bei den U. S.) J Reichswehrminiſter Noske: In Berlin ſind im März über 1000 Tote zu beklagen geweſen. Es waren Soldaten und Bürger. Aber wir haben dem Kampf abgewehrt, den Sie auf die Straße getragen haben. Es gibt keine Zeitfreiwilli⸗ gen⸗Regimenter. Es gibt Leute, die ſich freiwillig eintragen laſſen für Zeiten der Not. Der Friedensvertrag wird von der Regierung loyal ausgeführt werden. Auf die franzöſi⸗ 1 ſchen Sozialdemokraten iſt nicht viel zu rechnen. Der Reichs⸗ wehr wird anſtändige Verſorgung werden, aber ſie muß ein bedingungsloſes Werkzeug in der Hand der Regierung ſein. (Lärm links. Zuſtimmung bei der Mehrheit.) Das Gehalt des Reichswehrminiſters wird gegen die Stimmen der Unabhängigen Sozialdemokraten bewilligt. Weitere Titel werden angenommen, ebenſo eine Entſchlie⸗ ung Arnſtadt (D.⸗N.), den Waffenmeiſtern den Rang der mittleren Beamtenlaufbahn zu verleihen. N Frau Behm tritt für Beſtehenbleiben der Heeresbüche⸗ reien ein. Angenommen wird eine Entſchließung Stücklen wegen Aufbeſſerung der Gebührniſſe uſw. Der Reichswehr⸗ und Reſt des Etats wird angenommen. Beim Haushalt des ee e ſagte Miniſter Noske auf Anfrage r. Cohn (U. S.), daß er nach einem Wiederzuſammentritt des Hauſes dieſem den Geſetzentwurf wegen Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit werde vorlegen können. Der Haus⸗ halt wird angenommen. Es folgt der Haushalt des Reichs⸗ wehrminiſteriums. Die Sitzung dauert fort. 1 — Dieeutſchland 13 Neue Milliardenſorderungen im Reiche. J W. T. B. Berlin, 30. Okt. Der der eee zugegangene Ergänzungsetat für 1919 enthält einen neuem Krebtanſpruch von 8,187 Milliarden Mark. Faſt alle Mi⸗ niſterien haben erhöhte Ausgaben. Aus der Geſamtnen⸗ forderung ergibt ſich ein Anleihebedarf von 40,6 Milliarde Mark; davon ſind auf geſetzgeberſſchem Wege bereits fü 32,4 Milliarden Ermächtigungen erteilt worden. a 8 Reichsdepotzwang für alle Wertpapiere. Berlin, 30. Okt. Im Reichsgeſetzblatt erſcheint eine Ver⸗ ordnung, die außerordentlich einſchneidende Verfügungen über die Erfaſſung des verſteckten Vermögens bringt, ſo⸗ weit es aus inländiſchen Wertpapieren beſteht. Die bereits vor einiger Zeit angekündigten Maßnahmen ſollen damit Tatſache werden, daß nämlich Zins⸗ und Gewinnanteil⸗ ſcheine (Kupons) ebenſo wie ausgeloſte und gekündigte Ef⸗ fekten ausſchließlich den Banken zur Einlöſung, Beleihung und Gutſchrift übergeben werden dürfen. und zwar dürfen nur ſolche Banken Kupons einlöſen, bei denen das ganze Wertpapier oder der Zinsſcheinbogen hinterlegt iſt. Der Effektenbeſitzer kann alſo ſeine Kupons nicht mehr beliebi bei jeder Bank oder Sparkaſſe einlöſen, ſondern es wi 3 e e