Gb Ver miſchtes. d den Wie der Maulwurf der Sage nach entſtand. Aa Krirdiſch verlebt der Maulwurf ſeine Tage, raſtlos Shih. Ill und baut er in der Erde, und in Feld und Gar⸗ un verraten die bekannten kleinen Hügel, daß der arbeit⸗ n ae Geſelle, der meiſt nur in der Nacht ſcinen Bau u erlaßt und deshalb nur ſelten geſehen wird, ſich ein ir M. J Feim geſchaffen hat. Man hat ihn früher als den u. atgen Feind der Felder gehaßt, weil man glaubte, daß in de die Pflanzenwurzeln als Nahrung wühle und die dtenhe te ſchädige. Eine ſpätere Zeit aber erkannte ihn lla nützlichen Freund der Menſchheit, der in ſeinem ſpteß lllbaren Hunger zahlloſe ſchädliche Larven vernichte „ben wurde er beliebter als die Menſchen, von denen lic an. n ſagt, daß ſie „Maulwurfsarbeit“ verrichten, alſo u 65 verborgenen wühlen. — Ueber die Entſtehung des and de ulwurfs berichtet eine hibſche Sage: Ein reicher, 1 . r ſehr geiziger Edelmann hatte mit einem Fleiſcher 1 a8 n Verlrag geſchloſſen, nach dem ihm der Meiſler m eh en Fleiſchbedarf zu decken, aber erſt nach Ablauf des Jahres Zahlung zu fordern hatte. Das Jahr lief ab, 5 d die Rechnung des Meiſters hatte eine ſtattliche dhe erreicht. Der Edelmann aber zahlte zunächſt nicht, ſondern ſchilte dem biederen Meiſter einen großen Sack teils doll Knochen und ſagte ihm: „Du haſt mir nach unſe⸗ zem Vertrage Fleiſch zu liefern, Knochen habe ich nicht orgeſgh ſtellt, und Knochen kann ich auch nicht gebrauchen. b für i Ich gebe dir alſo dieſe, die ich das Jahr über geſam⸗ rden Relt habe, zurück, und du muß deine Rechnung um das 5 Vewicht der Knochen vermindern.“ Der Meiſter geriet niit großen Zorn, ähnlich wie jener Fleiſcher Alt⸗Ber ins lng ug der auf die Beſchwerde, daß er zuviel Knochen dem auf Lor leiſch beigelegt habe, erklärte, daß er dies ſo lange en zu] zun müſſe, wie die Liere auf Knochen und nicht auf — gen un Bratwürſten ſpazieren gingen. Der Edelmann wurde hergeben berklagt, aber der Meiſter verlor den Prozeß, weil feſt⸗ ehe, daß er Fleiſch zu liefern gehabt habe Ter Edel⸗ en e mann freute ſich und ſchloß mit anderen Fleiſchern ähn⸗ Berli liche Verträge, durch die die Fleiſcher ſich betrogen fühl⸗ as soil. zen. Schließlich verwünſchten ſie den Edelmann und rien Irachen einen Fluch aus, nach dem er in ein Tier ver⸗ Wandelt werden ſolle, das nicht wert ſei, von der Sonne beſchienen zu werden, und verdammt fein ſolle, auch im ewigen Dunkel ſein Fleiſch ohne Knochen zu verzehren. So wurde der Edelmann zum Maulwurf, der im ewigen Dunkel ſeine Nahrung — Würmer und Engerlinge haben keine Knochen — ſuchen muß Geiſteskrankenſſedlungen. Der argentiniſche Ir⸗ tat Dr. Cabred hat während des Krieges be⸗ dentſame Verſuche mit Geiſteskrantenſiedlungen ge mache. Schon vor mehreren Jahren äußerte er ſich einmal in einer wiſſenſchaftlichen Zeitſchrift ſehr entſchieden dahin e Der wildraſende Geiſt'skranke darf e gentlich nur noch a fu der Bühne und in Romanen vorkommen. Alle dieſe club inſälle kann man durch Iſolierung, Beituhe und ſanfle f gener Behandlung mildern. Die Irrenhäuſer edoch ſoll le man erben man alleſamt einreißen. Sie ſind nur Gefängniſſe, aber e Ech feine Heilanſtal en.“ Auf dieſer Grundlage errichtete Dr. en. Jr bred nun ſeine erſte „Geiſteskrankenſiedlung“ in Lu⸗ den L. fan, der er den bezeichnenden Namen „Open door“, die änze. effene Türe, gab. Der Erfolg war über Erwarten gün⸗ 2 ig. Die Irren befanden ſich in einer Art Halb⸗Frei⸗ 5 55 t, die die ausgezeichnetſten Ergebniſſe für ihre Be⸗ 55 1 udlung erzielte. Es ſind daher nach dem Muſter von 1. gebs „Open door“ in Lujan nun in ganz Argentinien eine An⸗ 1 Berl zahl von ähnlichen Siedlungen gegründet worden, und ſelbwer lefamt, ſoweit Berichte über die Wirkſamkeit vorlie⸗ nch. en, mit beſtem Erfolge. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, nit eri daß damit eine grundlegende Aenderung in der Behand⸗ hunt 3 ung der Geiſteskranken angebahnt itt. alen ? N e Die öſterreichiſche Kaiſerkrone. Aus Wien mei⸗ 100 eine Korreſpondenz, daß die öſterreichiſche Regierung, * 5 ſum der immer empfindlicher werdenden Not im Lande 2 zu ſteuern, zunächſt die koſtbare Kaiſerkrone der Havs⸗ 0 burger im Auslande verkaufen wolle. Man hoffe da⸗ 1 20 durch mindeſtens 60 Millienen Franken zu erlöſen und o wieder in der Loge zu ſein, abermals einen größe⸗ Kauf in Lebensmittel abſchließen zu können — Ge⸗ — gen die kürzlich gemeldete Verſchleuderung von Kunſt⸗ ſchätzen wenden ſich Künſtler und Gelehrtenkreiſe mit al⸗ 1 50 fe ler Entſchiedenheit So betont der Bibliothetar der 5 ul ofbibliothet, daß damit höchſtens für drei Wochen Le⸗ greg“ d . 4 1 Badiſcher Landtag. Die nächſte Sitzung. 1 l 9351 1 N 4e 2. Sitzung des Badiſchen Land⸗ 1 arlsruhe, 27. Okt. Die 2. Sitzung d „ e findet am Mitwoch nachmittags 1 ühr ſtatt Die t zem esordnung lautet: Beratung über die geſchäftliche Be⸗ a lung des Autrags ber Abgg. Frhr. v. Gleichenſtein und oſſen, die Weinhöchſtoreiſe betr.: Mündlicher Bericht Naushaltsausſchuſſes und Beratung über die Geſuche Eiſenbahuerverbände wegen der Beſchaffungszulage (Be⸗ erſtatter Abg. Marumß]. Eine Aufrage. c ente, gorlsruhe, 27. Okt. Mitglieder der Fraktionen der Deut⸗ 400% 1 . Partei und des Zentrums haben im ine tag folgende förmliche Anfrage eingebracht: „It der t ſo n iſchen Regierung bekannt, daß an den badiſchen ee len das zahlenmäßige Verhältnis von Profeſſoren un zudarrtn, amtspraktikanten nahezu gleichſtehend iſt. während in 1 eren deutſchen Bundesſtaaten die Zabl der, ee 70 gleichen Schulen bedeutend überwiegt? Was gedenkt ihn. Regierung zu tun, um dieſem unerhörten Mißſtand ab⸗ ſoniht ?- len d. — —ꝛ— e — 11% Baden und Nachbargebiete rel 245 badiſche Nepicrung an die Rheinſchifſer u. Hafenarbeiter. d fe e annheim, 27. Okt. In einem dringenden Telegramm ſr ein det ſich die badiſche Regierung an die Organiſationen 46 Rheinſchiffer und Hafenarbeiter. Es heißt darin: Die 2 e Peeiſchen Bahnen beſitzen nur noch für 6 Tage Kohlen, zahl⸗ Gl 5 e badiſche Induſtrien ehen wegen Kohlenmangels ſchon Die Regierung hat die oberrheiniſchen Reedereien um t Abhilfe angegangen dieſe halen ihre ſofortige Unter ehr! ung zugeſagt, halten aber eine Kataſtrophe für unab⸗ , ul eder wenn nicht fär die gegen ware. N, derwoſſer⸗ „ een, e Schliſsperſonal und Ladeperſonal an den Umſchlagee n e begaßens zwel Ueberſtunden täalich und Bollarb e Landesausſchuß wurden neun Perſonen entſandt und zum fand ſie die Schränke ausgeräumt, Wäſche, befaßte ſich u. a. hat nun auf Verxranlaſſung der Zweigſtelle Konſtanz eine an den letzten vier Sonntagen und Feiertagen bei Bezah⸗ lung der üblichen Zuſchläge au der Schiffumlaufbeſchleuni⸗ gung mitwirken, da nur eine Höchſtleiſtung dieſe furchtbare Kataſtrophe abwenden kann. Die Organiſationen werden dringend erſucht, mit ihrem ganzen Einfluß auf die Arbeiter⸗ ſchaft einzuwirken. Die Schiffer halten heute ſchon eine Verſammlung ab, um zu dieſem Erſuchen der Regierung Stellung zu nehmen. Auch von den Hafenarbeitern erwartet man, daß ſie nicht zurückbleiben werden, wenn es gilt, die Not des Landes zu beſeitigen. Landestagung der ſoz. Geiſtesarbeiter. Karlsruhe, 27. Okt. Unter Anteilnahme von etwa 70 Vertretern aus dem ganzen Lande fand hier die erſte Lan⸗ destagung der ſozialiſtiſchen Geiſtesarbeiter Badens ſtatt. Den Borſitz führte Eiſenbahnſekretär Beetz⸗Karlsruhe. Die Richtlinien für die Arbeitsgemeinſchaft wurden genehmigt. Zum Leiter des Fachorgans der ſozialiſtiſchen Geiſtesarbeiter wurde Hauptlehrer Meyer⸗Weingarten gewählt. In den Landesobmann wurde Eiſenbahnſekretär Beetz beſtimmt. Walldorf, 28. Okt. Ein hieſiger Bürger wollte ein etwa Zjähriges Zigeunerkind kaufen und bot dafür den Preis von 40000 Mark. Die Zigeuner waren damit jedoch uicht zufrieden und verlangten das Doppelte. Trotz ſeiner drei Jahre hatte das Kind laut „Wiesl. Ztg.“ bel der Wall⸗ dorfer Kirchweihe ſchon flott aufgeſpielt. Pforzheim, 28. Okt. Ein Teilnehmer der von den Re⸗ gierungen in das Ruhrgebiet entſandten badiſch⸗württemb.⸗ bayeriſchen Arbeiterabordnung erſtattete in einer Gewerk⸗ ſchaftsverſammlung Bericht über die gewonnenen Eindrücke. Er teilte u. g, mit, daß die Bergarbeiter ſich zu Ueberſchich⸗ ten bereit erklärt hätten, um Süddeutſchland beſſer mit Koh⸗ len verſorgen zu können. Sie müſſen allerdings mit den nötigen Lebensmitteln verſorgt werden. Die Abordnung gewann den Eindruck, daß weniger die Kohlenförderung als die Beförderung Schuld an der Kohlennot in Süddeutſch⸗ land ſei, Es fehle vor allem an Lokomotiven. Nach der Beſichtigungsreiſe wurden drei Mitglieder der Abordnung beſtimmt, in Berlin gegen die ſchlechte Kohlenbelieferung Süddeutſchlands Proteſt zu erheben. * Ettlingen, 28. Okt. Die Krankenkaſſe Heilbronn hat den Ankauf des Kurhotels Kloſterhof in Frauenalb beſchloſ⸗ ſen, um dort ein Erholungsheim für ihre Kaſſenmitglieder einzurichten. Der Kaufpreis beträgt 200 000 M. —Plittersdorf b. Raſtatt, 27. Okt. Bös mitgeſpielt haben Diebe dem Georg Karl Müller im unteren Dorf. Der⸗ ſelbe hatte mit ſeiner Familie am Samstag an einer Hoch⸗ zeit teilgenommen, die im oberen Dorf ſtattfand. Während längerer Zeit bis in den Abend hinein ſtand Müllers Haus verwaiſt. Nur ab und zu ſchaute eines der Angehörigen nach dem rechten. Dieſe günſtige Gelegenheit benützten Ein⸗ brecher, um in die Wohnung einzuſteigen und ſie auszu⸗ plündern. Als die Familie Müller am Abend heimkehrte, a Kleider und Stiefel waren weggeſchleppt. Auch der Vorratskammer hat⸗ ten die Diebe einen Beſuch abgeſtattet. Fett, Speck, Oel und Schnaps waren daraus verſchwunden. Aber nicht genug damit, wurde auch noch der Geldkaſten erbrochen und daraus der Betrag von 5540 Mark in bar geraubt. Der Geſamt⸗ ſchaden beträgt 8—9000 Mark. Die Tat dürfte zwiſchen 8 und 10 Uhr abends begangen worden fein. Die Nach⸗ forſchung nach den Tätern wurde alsbald durch Schutzmann Heß aus Raſtatt mittelſt eines Karlsruher Polizeihundes aufgenommen. Die Spur führte auf die Straße Stein⸗ mauern⸗Oetigheim. Dort ging ſie verloren. Es iſt zu ver⸗ muten, daß die Verbrecher von dort aus einen Wagen be⸗ nützten. Die Nachforſchungen werden eifrigſt fortgeſetzt. Der Vorfall dürfte für alke Landwirte eine Mahnung ſein, ihre Wohnungen vor allem nach Eintritt der Dunkelheit nie unbeaufſichtigt zu laſſen, ſie dürfte ihnen aber auch eine Warnung ſein, das für ihre Erzeugniſſe eingenommene Geld nicht eine Minute länger als irgend nötig daheim auf⸗ zubewahren. Es gehört ſofort auf die Sparkaſſe, wo es ſicher untergebracht wird und zudem noch Zinſen trägt. Zu dem Diebſtahl erfahren wir noch von anderer Seite: Der Diebſtahl wurde ausgeführt am Samstag abend zwi⸗ ſchen 8 und 10 Uhr im Hauſe des Karl Gg. Müller, Land⸗ wirt, im Unterdorf. An dieſem Tage hatte der älteſte Sohn Hochzeit. Die Hochzeitsfeier fand im Oberdorf ſtatt. Nachdem ſie ihre häuslichen Arbeiten verrichtet hatten, gin⸗ gen die Angehörigen in das Hochzeitshaus. Während dieſer Abweſenheit wurde der Diebſtah, in raffinierter Weiſe aus⸗ geführt. Die Diebe ſind vermutlich zum Küchenfenſter ein⸗ geſtiegen und haben im Hauſe ganz gewaltige Mengen von Alelbern, Nahrungsmitteln (Brot, Mehl, Eier, Butter, Fleiſch, Schnaps, Oel), ferner etwa 5500 Mark in bar mit⸗ genommen. Ihre Beute ſchleppten ſie durch die vordere Haustüre weg. Das knapp 5—6 Meter geegnüberliegende Nachbarhaus machte ihnen dabei keine Sorgen. Als am Abend Frau Müller nach Haus kam, fand ſie die Türe, die ſie bei ihrem Weggehen geſchloſſen hatte, offen und ihre Woh⸗ nung durchſtöbert. Am andern Tag wurde mit einem aus Karlsruhe herbeigeholten Polizeihund die Spur der Tüter aufgenommen. Dieſelbe konnte aber nur bis zum Friedhof verfolgt werden. Bisher fehlt jede weitere Spur von den Einbrechern. Der Geſamtſchaden beträgt weit über 10 000 Mark. n Baden ⸗Baden, 28. Okt. Eine Präſidialkonferenz des badiſchen Handelstags, die hier zuſammengetreten war und zu der auch Vertreter des Miniſteriums des Innern, der bad. Außenhandelsſtelle des Auftragamtes und der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues erſchienen waren, mit der Aenderung des Handelskammer⸗ geſetzes, wobei u. a. der Wunſch geäußert wurde, die Han⸗ delskammerwahlen mögen alsbald ausgeſchrieben und ſie durch das Frauenwahlrecht erweitert werden. Ferner wurde gefordert, die Kammern künftig Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer zu neunen. Weiter wurde auf der Tagung eine Entſchließung angenommen, in welcher im Hinblick auf die außerordentliche Dringlichket der Erſchließung neuer Kraftquellen und der Organiſation der Elektrizitätswirt⸗ ſchaft im Reich und in Baden die Regierung aufgefordert wird, alles zu tun, was dazu beitragen kann, den Ausbau weiterer Waſſerkräfte, ſowie die Organiſation der Verteilung elektriſcher Kräfte zu beſchleunigen. * Freiburg, 25. Okt. Das Miniſterium des Innern hat an den Stadtrat die Mitteilung gelangen laſſen, daß die auf früheren Landtagen und aus den Kreiſen der Wein⸗ bauern ſchon längſt gewünſchte Einrichtung eines wiſſen⸗ ſchaftlichen Weinbauinſtituts in Freiburg jetzt in Ausſicht genommen iſt, und zwar im Zuſammenwirken von Staat, Kreis und Gemeinden. a Konſtanz, 27. Okt. Zu der aufſehenerregenden Schwei⸗ zer Blättermeldung über die Beſchlagnahme deutſchen Ku⸗ riergepäcks, das Schieberware enthielt, erfährt die „Konſt. Ztg.“, daß der Inhalt der Meldung auf Tatſachen beruhte, denn auf der Station Immendingen wurde durch einen Poſt⸗ ſchaffner, dem die Sendung auffiel, die Beſchlagnahme ver⸗ aulaßt. Die Zentrale des Landespreisamts in Karlsruhe eingehende Unterſuchung eingeleitet. Lützelſachſen, 27. Ott. Per Bürgerausſchuß beſchloß mit 33 gegen 4 Stimmen den Ankauf des Gaſthofes „Schmitt⸗ berger Hof“ zum Preiſe von 79000 Mark. Der Gaſthof ſoll zu Schul⸗ und Wohnzwecken Verwendung finden. 1 Arzneimittelfabrik ertichten will. Wieblingen, 28. Okt. (Die Eingemeindung von Wieb⸗ lingen.) Dem Landtag iſt der Geſetzentwurf betreffend die Ver⸗ einigung der Gemeinde Wieblingen mit der Stadtgemeinde Hei⸗ delberg zugegangen. Die Vorlage wird im Auftrage des Staats ⸗ miniſterſums von dem vortragenden Rat Dr. Bender vertreten werden. Die Eingemeindung Wieblingens ſoll nach dem Geſetz⸗ entwurf auf 1. Januar 1920 in der Weiſe erfolgen, daß der Nebenort Grenzhof, der gleichfalls an die Stadtgemeinde über⸗ geht, inbezug auf die Gemarkung und das Gemeindevermögen auch künftighin von der Stadtgemeinde Heidelberg als getrennt zu betrachten iſt. 5 Heidelberg, 28. Ott. In der Nacht vom 17. auf 18. Oktober wurde auf dem Güterbahnhof der Nebenbahn Wieblingen ein plombierter geſchloſſener Eiſenbahnwagen aufgebrochen, dabei wurden 8 Zentner Spelz und 6 Zentner Gecſte im Geſamt⸗ werte von mehr als 400 Mark geſtohlen. Heidelberg, 28. Ott. (Tod eines Verhungertent) In der Eppelheimerſtraße erlitt am Sonntagabend ein 16jähriger Schloſſerlehrling einen Schwächeanfall. Der Unterernährte wurde ins Akademiſche Krankenhaus gebracht, wo er kurz nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Der Arzt ſtellte Herzlähmung infolge Un⸗ terernährung feſt. Weinheim, 27. Okt. Das Arbeitsminiſterlum ſtellte 5 Mark Beihilfe zum hieſigen Siedlungsprojekt in Aus⸗ t. KHofiales und Nllgemeines Ladenburg, den 29. Oktober 1919. Die Selbſtverſorgung mit Fleiſch aus Haus ſchlachtungen. Die Selbſtyerſorgung mit Fleiſch aus Haus⸗ ſchlachtungen bleibt auch weiterhin zugelaſſen. Anträge auf Ge⸗ nehmigung von Hausſchlachtungen ſind beim Lebensmittelamt (ſtehe Bekanntmachung) zu ſtellen. Die Genehmigung kann un⸗ ter den bisher ſchon maßgebend geweſenen Vorausſetzungen er⸗ teilt werden, Dabei iſt zu beachten, daß nach den beſt⸗ henden Vorſchriften der Selbſtverſorger die zur Hausſchlachtung beſtimm⸗ ten Tiere mindeſtens drei Monate in ſeiner eigenen Weriſchaft gehalten haben muß. Zur Hausſchlachtung beſtimmte Schweine müſſen drei Monate vor der Schlachtung beim Kommunalver⸗ band angemeldet werden. Als zuläſſtge Verbrauchsmenge ge⸗ langen 500 Gramm Schlachtviehfleiſch für Kopf und Woche zur Anrechnung. Die Abgabe von Speck oder Fett aus Hausſchlach⸗ tungen von Schweinen wird nicht mehr verlangt. Die Geneh⸗ migung zur Hausſchlachtung kann verſagt werden, wenn de⸗ Antragſteller ſeine Verpflichtung zur Ablieferung von Lebensr mitteln und Schlachtvieh nicht erfüllt hat. — Ausfall von Schnellzügen. Infolge der vollig unza⸗ reichenden Kohlenzufuhr müſſen von Donerstag den 30. Okt. ab folgende Schnellzüge auf den bad. Staatseiſenbahnen aus⸗ fallen: D 95 Freiburg ab 6.35 vorm., Mannheim an 10.33 vorm.; D 15 Baſel ab 11.10 Uhr vorm., Heidelberg an 4.07 nachm.; D 270 Mannheim ab 2.15 nachm., Baſel (Bad. Bond an 7.03 Uhr abends; D 86 Mannheim ab 9 Uhr abends. Freiburg an 12.53 nachts: D 59 Karlsruhe ab 9.30 vorm., Mühlacker an 10.32 vorm.: D 61 Karlsruhe ab 7 Uhr abends, Mühlacker an 8.06 abends: D 18 Mühlacker ab 10.50 vorm. Karlsruhe an 11.48 vorm., und D 52 Mühlacker ab 2.06 Uhr nachm., Karlsruhe an 3 Uhr nachmittags. Sobald es die Lage der Kohlenverſorgung irgend geſtattet, werden die Züge wieder geführt werden. (Amtlich.) — Der Zugsverkehr wird, wie uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, am Samstag (Allerheiligen) nicht ein⸗ geſchränkt. Die Züge verkehren wie an Werktagen. Es hat alſo jedermann Gelegenheit, an dieſem Tage die Gräber ſeiner Lieben zu beſuchen. — Zur Einführung eines Einkilopaketes. Die Reichs⸗ poſtverwaltung trägt ſich mit dem Gedanken, in abſehbarer Zeit ein Einkilopaket zu einem Einheitsgebührenſatz einzu⸗ führen. Vorgeſchlagen iſt der Satz von 50 Pf. für gau; Deutſchland für dieſe Paketchen. — Das amtliche Ergebnis der Wahlen zur außerordent⸗ lichen evang. Generalſynode liegt jetzt vor. Darnach wur⸗ den im ganzen Land abgegeben 68 086 poſitive, 40 042 liberale und 9531 mittelparteiliche Stimmen. Gewählt ſind ſomſt (wie das ſchon gemeldet wurde] 50 poſitive, 30 liberale uns fünf mittelparteiliche Abgeordnete. — Aus der kath. Kirche. In einer Anſprache im Frei⸗ burger Theologenkonvikt teilte Erzbiſchof Dr. Nörber den Theologen mit, daß ihm zur Aufbeſſerung der Vikargehälter [die neben Wohnung und freier Verpflegung beim Pfarrer 200 M. Jahresgehalt und 300 M. jährliche Kriegszulage betragen] von Katholiken aus Amerika eine Geldſpende au⸗ geboten worden ſei. — In den letzten vier Jahren ſind für die Erzdiözeſe Freiburg nur 27 Prieſter geweiht worden. Etwa 100 Studirende der Theologie ſind im Kampfe fürs Vaterland gefallen. — Zwölf Gebote gegen Erkältung. Mit Eintritt der echten Jabveszeit drohen auch wieder die zahlreichen Er⸗ linnaskrankßeiſen, unter denen Influenza und Grippe die gefürchtetſten ſind. Zum Schutz dagegen ſeien die folgenden zwölf Gebote in die Erinnerung gerufen, die ein engliſcher Arzt ausgearbeitet hat. 1. Halte deinen Mund geſchloſſen und atme durch die Naſe. 2. Iß ordentlich zum Frühſtück und gehe niemals mit leerem Magen aus. 3. Trage warme Kleidung, die aber leicht ſein ſoll. 4. Sei ſo viel als mös⸗ lich in freier Luft. 5. Vermeide Ermüdung, denn ein er⸗ müdeter Körper iſt der Infektion leichter zugänglich. 6. Lüfte deine Räume ordentlich, aber ſitze nicht im Zug: in ſchlecht geluͤfteten Räumen iſt jede Anſteckung ſehr viel leich⸗ ter. 7. Komme nicht mit Perſonen in nähere Berührung, die erkältet ſind oder Influenza haben. 8. Setze dich in der Bahn nie einer Perſon gegenüber, die huſtet; wenn es un⸗ vermeidlich iſt, halte die Zeitung vor. 9. Putze dir die Zähne regelmäßig mit einem guten antiſeptiſchen Mittel. 10. Wenn du erkältet biſt oder Influenza haſt, konſultiere den Arzt und bleibe zu Hauſe, bis du geſund biſt; es wird für dich und für deine Freunde beſſer ſein. 11. Sorge dafür, daß deine Taſchentücher abgekocht werden und ebenſo alle Glä⸗ ſer, Teller, Löffel und Gabeln, die du denutzt. 12. Venn de in Anweſenheit anderer Leute huſtet, dann halte dein Ta⸗ ſchentuch vor Naſe und Mund. Schriesheim, 25. Okt. (Von der Schule.) Für den am 1. November in den Ruheſtand tretenden Oberlehrer Wol⸗ finger wurde Schulverwalter Guſtav Käſer aus Münzes heim der hieſigen Schule zugewieſen. Schriesheim, 25. Okt. (Beſitzwechſel) Das im Lud⸗ wigstal gelegene Anweſen des Herrn Heinrich Kling ging für 130000 Mark an einen Frankfurter Fabrikanten über, der eine