3 nicht geungend vertreten. Für das Handwerk und den Kleinhandel müſſen beſondere Abteilungen geſchaffen werden. Die volkswirtſchaftlichen Abteilungen könnten ein⸗ geſchränkt werden. Die Jwangseigiſcheff muß abgebant werden, wo ſie unwirkſam iſt wie bei der Landwirtſchaft. Der Uebergang zur intenſiven Wirtſchaft ſchädigt die All⸗ gemeinheit. Es bleibt nur ein Weg übrig, eine beträcht⸗ liche Erhöhung der Preiſe, was natürlich wieder eine Ex⸗ höhung der Löhne zur Folge bat. Dieſe Preiserhöhung iſt beſonders nötig. um die Waren im Inlande zu behalten. Eine derartige Politik erſtreben wir auch für die Induſtrie. Alle Braunkohlenreviere müßten geſchloſſen werden. Wo⸗ möglich muß Akkordarbeit eingeführt werden, ſonſt Stück⸗ arbeit mit Prämien für beſondere Leiſtungen. Hermann⸗Reutlingen (D.): Amerika fürchtet die Konkurrenz Deutſchlands wegen des hohen Standes des Dollars. Hoffentlich gelingt es uns bald, unſere Wirtſchaft durch Valutaanleihen zu ſtützen. ö Abg. Dr. Röſicke (D. N.): Nur ein Ausgleich der Preiſe kann uns helfen. Alles muß geſchehen, um dem Handwerk wieder auf die Beine zu verhelfen. Die Sonntagsruhe in den kleineren Städten muß im Intereſſe der Landwirtſchaft beſchränkt werden Eine große Erbitterung wird bei den Landwirten dadurch geſchaffen, daß die Kontrolle der Ab⸗ lieferung nicht ſachgemäß erfolgt. Die Landwirtſchaft iſt außerdem zurückgegangen, der Anbau kann nicht zwangs⸗ weiſe betrieben werden. Wenn ſich die Verhältniſſe nicht ändern, ſind wir gezwungen, immer mehr von dem inten⸗ ſiven Betrieb abzugeben. Die Zwangswirtſchaft muß auf⸗ gehoben werden. Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf mor⸗ den nachmittag 1 Uhr, vorher Anfragen, nachher Reichs⸗ Kleine Nachrichten. „Erzbiſchof Faulhaber hielt auf dem Münchener Katho⸗ likentag eine Rede, in der er ſich gegen das Beſtreben wandte, den Einfluß von Kirche und Religion aus dem öffentlichen Leben auszuſchalten, da dadurch jede Staats⸗ e verloren gehe. Jeder Gottgläubige habe das Recht, en Steuereid zu verweigern, da dadurch die Gottesgläubi⸗ gen bis auf den letzten Pfennig gefaßt würden, während die Freireligiöſen nicht in die Gefahr kämen, wegen Meineids gefaßt zu werden. Attentat auf den ſchweizeriſchen Bundespräſidenten. Die „Newyork Times“ meldet aus Bern, daß auf den ſchweize⸗ riſchen Bundespräſidenten ein Attentat verübt worden ſei, und zwar durch einen Vertreter einer Gruppe von Schwei⸗ zern, die den Beitritt der Schweiz zum Völkerbund verhin⸗ dern wollen. Drohender Rieſenſtreik in Amerika. Das Preſſebureau Radio meldet, daß man in Amerika den Ausbruch eines Sympathieſtreiks für die Newyorker Dockarbeiker befürchte Wenn keine Einigung erzielt werde, ſo dürften ſich in 14 Ttgen vielleicht 2 Millionen Arbeiter im Ausſtand befinden. Salzburg will bayriſch werden. München, 28. Okt. Nach einem Artikel des „Salzburger Volksblattes“ ſucht das öſterreichiſche Salzburg Anſchluß an Bayern. Das Blatt meint, eine formelle Anfrage der Landesregierung in München würde die Stellungnahme Bayerns in dieſer außerordentlich wichtigen Frage ſofort klären. In Salzburg erwarte und erhoffe man nichts von Wien. Streik in Polen. TU. Warſchau, 28. Okt. Wie der T.. berichtet wird, iſt die Arbeit in den Induſtrie⸗Zentren Polens völlig ein⸗ geſtellt worden. Die Arbeiter verlangen Lohnerhöhung, die Mitwirkung des Berufsverbandes der Arbeiterſchaft bei eee Entlaſſungen und Maßregelungen aller Ar⸗ Ende der Offenſive Denikins. T. U. Helſingfors, 28. Okt. Wie gemeldet wird, greifen die Bolſchewiſten an der Petersburger Front mit ſtarken Kräften au. In militäriſchen Kreiſen wird angenommen, daß die Offenſive des Generals Judenitſch vorläufig been⸗ det ſei. — „Hifvudſtad⸗Bladet“ meldet aus ſicherer Entente⸗ Quelle, daß Frankreich kräftige Unterſtützung für das Früh⸗ 8 * 9 8 . jahr dem General Judenitſch zugeſagt habe. Weiter wird gemeldet, daß die Bolſchewiſten auch in den Kämpfen um Petersburg Tanks in das Gefecht bringen wollten, die ſie felbſt erbaut haben. Amerika baut Flottenſtützpunkte. T. U. Kopenhagen, 28. Okt. Die portugieſiſche Regierung Das Ge 1 12 4 2 Kriminalroman von Rudolf Wuſtrow. 5 Machdruck verboten.) 0 „Hier iſt etwas nicht richtig!“ ſagte er zu ſeiner Frau, als er in ſeine Wohnung zurückgekehrt war. Später beobach ete er dann den jungen Mann, der mit ſchnellen Schritten auf dem Bahnſteig auf⸗ und abging, um ben Zug zu erwarten. Als dann der Zug hielt, ſtieg Richard Hartling ohne weiteres in das erſte geöffnete Abteil dritter Klaſſe, ob⸗ wohl ſeine Fahrkarte auf zweite Klaſſe lautete; auch dies fiel dem Beamten auf und beſtätigte ſeine Anſicht, daß der junge Mann in ſeiner tiefen Erregung für alles Aeußere gleichgültig geworden war. : Als dann bald darauf das Telegramm anlangte, das er weiterzugeben hatte, wuchs das Erſtaunen des Sta⸗ tionsvorſtehers. „Wie kommt es,“ fragte er ſich, „daß der Aſſeſſor ſo aufgeregt iſt und daß ihm dann der Tod Feines Onkels gemeldet wird?“ a Richard begab ſich vom Bahnhof ſogleich in ſeine Wohnung. Allmählich hatte er ſich beruhigt. Sein Ent⸗ ſchluß ſtand feſt. Er wollte am nächſten Morgen den Scheck einlöſen, ſobald die Bank, an die ſein Onkel dieſen aus⸗ geſtellt hatte, geöffnet war, und dann die Summe ſofort einem Spielgläubiger aushändigen Schlafen konnte er nicht, und daher nahm er ſeine Bücher vor und dachte darüber nach, in welcher Weiſe er ſeine Studien, die er in letzter Zeit vernachläſſigt halte, wieder aufnehmen wollte. Da läutete es an der Flurtür. Richard ſchrak zu⸗ ammen, kein Wunder bei ſeinem aufgeregten Zuſtande. Er begab ſich hinaus und fand den Telegraphenboten, den der Hauswirt eingelaſſen hatte. In der Eile hatten die Frauen nicht daran gedacht, das Telegramm erſt am Morgen beſtellen zu. laſſen, und e erhielt es Richard bereits in der Nacht. l Der plötzliche Tod ſeines Onkels erſchütterte ihn in hohem Grade, unruhig ſchritt er das lange Zimmer auf und nieder, und erſt nach Stunden ſenkte ſich ein bleierner Schlaf auf ihn herab. Trotzdem erwachte er früh. Er zußte ein Schreiben an ſeinen Vorgeſetzten ab. er Geheimnis von Dornenfels. i 0 e Hat, wie „Daily Thronfcte“ meldet; den Verefnigten Staa⸗ ten geſtattet auf den Azoren in Ponta del Gada eine Flot⸗ tenſtation zu errichten. f Ein Valuta⸗Idyll. Drei Basler, ſo erzählt der Berner Bund, ſpeiſten kürzlich in Lörrach. Jeder bezahlte die Zeche mit zwei Schweizerfranken — und jeder erhielt eine Mark heraus. Die Engländer wollten keinen Krieg.. Der frühere Höchſtkommandierende der engliſchen Kriegsflotte, Lord Fiſher, hat, wie er in ſeinen Erinnerungen berichtet, in den ahren 1905 und 1908 verſucht, die Einwilligung des Kö⸗ migs zu einer Zerſtörung dex deutſchen Kriegsflotte durch einen überraſchenden Ueberfall ohne vorhergehende Kriegs⸗ erklärung zu erlangen. Die Abſtimmung in Sberſchleſſen Nach einer Meldung der Dail Mail aus War ſchau wird in einem Aufruf der Polnischen Reg ng 1 575 ben geflüchteten Polen mitgeteſli, daß ie Vollsabfimmung in Oberſchleſien 2 S 19 20 ſtat finden ſoll. ſchleſien Anfang Sun Nach Ar ikel 88 des Friedensvertrages findet bie Abſtimmung in Oberſchleſien nicht früher als da und nicht ſpäter als achtzehn Monate nach dem Antsan⸗ tritt des für dieſen Abſtimmungsbezirk einzuſetzenden in⸗ leralllierten Ausſchuſſes ſtatt. Über den Ausſchuß heißt es in dem Friedensvertrag nur, daß ihm die Bone der Volkzabfiimmung „unverzüglich“ nach Inkrafttreten des Vettrages unterſtellt wird; es iſt alſo anzunehmen, daß der Ausſchuß nicht minder unverzüglich zuſammentritt. Wenn wir annehmen, daß der Friedensvertrag noch im Laufe des Oktober in Kraft tritt, ſo würde der früheſte Abſtimmungstermin im Anfang Mai liegen können. Iſt die obige Meldung der polniſchen Regierung richtig — wofür allerdings keinerlei Gewähr beſteht, da der Ter⸗ min doch wahrſcheinlich vom interalliierten Ausſchuß feſtgeſetzt wird —, ſo würde die Abſtimmung nach La⸗ ge der Dinge verhältnismäßig ſchnell vor ſich gehen. Für unſere innerpolitiſchen Verhältniſſe iſt dieſer Termin von großer Bedeutung. Die Reichsregierung beabſichtigt, das durch die Verfaſſung vorgeſchriebene Reichs wahlgeſetz mit der neuen Wahlkreisein⸗ teilung zum Reichstag erſt vorzulegen, wenn das zu⸗ künftige Reichsgebiet feſiſteht. Da die Abſtimmung in Oberſchleſien vorausſichtlich die letzte fein wird, ſo könn⸗ ten die Reichstagswahlen erſt im Sommer ſtattfinden, was die Lebensdauer der Nationalverſammlung über Erwarten weit verlängern würde. Es fragt ſich, ob un⸗ ter dieſen Umiſtönden die Regierung ihren Standpunkt aufrecht erhalten wird. Der Reichsſchuh. Unter Beteiligung der deutſchen Städteverwaltungen fand in der deutſchen Geſellſchaſt für Volks ſchuhverſor⸗ gung eine wichtige Verſammlung ſtatt Der Kreis der zu verſorgenden Stände hat ſich inſoweit vergrößert, als die bageriſche una die ſächſiſche Regierung nach einer offiziellen Aeußerung auch auf den notleidenden Mittel⸗ ſtand Rückſicht nehmen will. Der Kreis der zu Verſor⸗ genden erweitert ſich je nachdem, was man als unbe⸗ mittelt und notleidend bezeichnet. In Deutſch⸗Oeſterreich hat man die Linie ſoweit gezogen, daß man Perſonen bis zu einem Einkommen von 18 000 Kronen als min⸗ derbemittelt anſieht. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat ſich noch nicht ſchlüſſig gemacht, in welcher Weiſe es die Volksſchuhverſorgung vornehmen will. Insbeſondere ſteht die Entſcheidung noch aus, ob die oben genannte „Deutſche Geſel ſchaft für Volksſchuhverſorgung“ Aufgabe erfüllen ſoll, oder ob eine Sonderorganiſation nach einer Vereinbarung zwiſchen dem Miniſterium und In der Verſamm⸗ den Fachverbänden gegründet wird. lung kam zum Ausdruck, daß die Verſorgung gewiſſer⸗ maßen als Notſtandsak ion gedacht iſt, die nur ſolange durchgeführt werden ſoll, als die beſonderen Ledervor⸗ räte nicht erſchöpft ſind. „Wie verlautet, beabſichtigt die Regierung, den Städteverwaltungen dringend anzuemp⸗ feblen, nicht ſelbſt Schuhwarenhandel zu treiben, ſon⸗ ſein Ausbleiben entſchuldigte, und gab ses ſeiner Wirtin zu ſofortiger Beſorgung. Die Frau, der das bleiche, übernächtigte Antlitz ihres Mieters auffiel, entfernte ſich, nachdem er ihre Aeuße⸗ rungen mit ungeduldigen Worten abgeſchnitten hatte. Richard löſte nun den Scheck ein, trug das Geld zu dem Bekannten, dem er es ſchuldete, und begab ſich zum Bahnhof. Der nächſte Zug führte ihn dann nach der Station, wo er gegen Mittag anlangte. Kurz begrüßte er den Vorſteher, der dem blaß und angegriffen ausſehenden jungen Manne, der ſofort zu Fuß nach dem Schloſſe aufbrach, mit geſpannter, ernſter Miene nachblickte; wußte er doch, daß auch der Arzt be⸗ reits dem Staatsanwalt telegraphiſche Mitteilung von dem verdächtigen Todesfall gemacht hatte. Im Walde begegnete Richard einer Anzahl von Forſt⸗ arbeitern, die ihren neuen Herrn ehrerbſetig, aber mit einer gewiſſen Scheu begrüßten; als er ſich ſpäter nach ihnen umwandte, bemerkte er, daß ſie lebhaft miteinander ſprachen und ſich nach ihm umwandten. Richard trat in das Trauerhaus. Im Salon traf er niemand an, doch bald kam die Wirtſchafterin herein und erzählte ihm mit ſchmerzvoller Stimme die näheren Umſtände, wie ſie den Entſeelten gefunden und was ſeit⸗ dem geſchehen wäre. . 5 . Bald trat auch Frau Willmann in Trauerkleidung ein, ſie war blaß und vom Schmerz tief gebeugt. „Ein ſchweres Herzeleid hat uns betroffen,“ ſagte ſie. „Er war ſo gütig, ſo vorſorglich für uns alle.“ Richard blieb ſtumm. „Weißt du ſchon,“ fuhr Frau Willmann fort, „daß dein Vater verſchwunden iſt?“ „Mein V „Seit wann?“ „Heute morgen wurde es entdeckt, Erna ging hin⸗ über, um ihm den Trauerfall mitzuteilen, und fand ſeine Wohnung leer. Sein B berührt ſi n Bett war unberührt, er hatte ſich Wädchen. anſcheinend bereits geſtern abend entfernt.“ „Schrecklich! Und man hat ihn nicht geſucht?“ „Doch, im ganzen Rittergute und im Walde ſind die Leute unterwegs geweſen, doch umſonſt, er iſt ver⸗ ſchw unden die ater verſchwunden?“ rief Richard erſchreckt. 1 — — — Nan 1 . e 2 dern ſich der ortsanſöſſigen Schuhwarenhändler gis renverteiler zu bedienen. Hierbei ſoll dem Schuhhande nach ſeinen eigenen Vorſchlägen ein Geſamtauſſchlag 9 10 Prozent zugebilligt werden. Die Zufuhr an de Schuhhandel iſt wegen der beſonderen Art der Herſtellung in Einheitstypen und großen Maſſen durch den Schuh⸗ Neben gedacht, da der Schuhhandler bei dieſer er Erzeugung die Abnahme in der Fabrik nicht ſelhz übernehmen kann. Dem Schuhgroßhandel ſoll ein . ſamtzuſchlag von 2 Prozent zugebilligt werden für die ſe Verteilung, die jedoch nicht etwa von den 10 Pi zent des Kleinhandels abgehen. Die dergeſtalt in de Verkehr gebrachten Schuhwaren ſollen mit dem Stempel „Reichsſchuh“ verſehen werden, damit ſie dem Publikum beſonders kennt ich gemacht ſind. Der Kleinvertaufspreß wird aufgeſtempelt wie in der Zwangs wirtſchaft, ehen ſo die Herſtellernummer und der a ſichtlich an⸗ gebracht. — Gegen die Gründung der „Deutſchen 6 ſellſchaft für Volks ſchuhverſorgung“ hat der Verband der deinſchen Schuh⸗ und Schäftefabrikanten Stellung nommen. Der Verband betrachtet die Gründung 4 einen Verſuch des Reichs wirtſchaftsminiſteriums eite neue Zwangswirtſchaft einzuführen. ö Die Gefahr eines Eiſenbahnerſtreiks Der von den Mehrheitsparteien des Landtags vorgeſchlg⸗ gene Kompromiß, nach dem die Bechaffungszulage für de Staatsbeamten nach vier Ortsgruppen gewährt werden ſo iſt laut „Volksfreund“ ſpeziell bei den Eiſenbahnern a Atlebnung geſtoßen. Die Arbeiter der Karlsruher Han werkſtätte ſollen am Samstag die Vorſchläge einmütig ah gelehnt, aber beſchloſſen haben, ehe ſie weitere Stellung neh men, erſt die Beſchlüſſe und Verhandlungen der auf Don nerstag nach Karlsruhe einberufenen Landeskonferenz abu warten. In Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen un Lauda ſollen dagegen die Eiſenbahnarbeiter vorübergehen in den Ausſtand eingetreten ſein. 2 Dei „Volksfreund“ ſieht die Lage äußerſt kritiſch an ſaln es nicht gelingen ſollte, in letzter Stunde zu einer Verſtän⸗ digung zu kommen. Bemerkenswert iſt, daß ſelbſt das ſozlaf⸗ demokratiſche Blatt eine ſolche Verſtändigung für dringend geboten hält und zwar nicht nur im Intereſſe der Allgemein heit, ſondern auch im Intereſſe der Eiſenbahner ſelbſt. Den Herren ſtreikluſtigen Eiſenbahnern wird an Hand von Zaß⸗ len nochgewieſen, daß es ſchwer fallen dürfte, die Summe aufzubringen, die von dem Landtag in Vorſchlag gebracht wurde. Wenn die Eiſenbahner verſuchen ſollten, ihre weiter gehenden Forderungen wit Gewalt durchzudrücken, alſo zum Kampfe ſchreiten, würde eine nur kurze Streikdauer die ma⸗ teriellen Vorteile illuſoriſch machen, die ihnen ihre Forde⸗ rung gegenüber dem Vorſchlag der Parteien bietet, voraus⸗ geſetzt, daß die Eiſenbahner im Kampfe auch Sie zer bleiben. Das ſei aber immerhin noch ungewiß, denn alle Erfahrun⸗ gen, die gerade in den letzten Wochen gemacht wurden, laſſen einen Sieg der Arbeiter und Beamten recht zweifelhaft er ſcheinen. Aus dieſem Grund warnt der „Volksfreund“ vor dem Streik mit dem Rufe: Verſtändigung nicht Kamof! Dieſer ernſten Mahnung möchten wir uns anſchließen. Die Eiſenbahner ſollten nicht vergeſſen, daß Druck Gegen⸗ druck erzeugt, und daß aus einem Streik der Eiſenbahner ſehr leicht eine Kataſtrophe entſtehen könnte, durch die Schuf⸗ dige und Unſchuldige in den Abgrund geriſſen werden. * einer Zeit, in der die Nerven des Einzelnen durch den Le⸗ bensmittel⸗ und Kohlenmangel ſchon ſowieſo bis zum äußer⸗ ſten angeſpann“ ſind, ſollte man ſich hüten, weiteren Zünd ſtoff in den Maſſen anzuſammeln. Gar zu leicht könnte es vorkommen, daß die Flamme, die angefacht werde, das ganz Haus zerſtören könnte ſamt allen ſeinen Einwohnern. An keinen Fall würde ein ſolcher leichtfertig vom Zaume geben chener Streik die Unterſtützung der Mehrheit in der Bevöl⸗ kerung finden. Es wäre ſogar ganz natürlich und ſelbſtver⸗ ſtändlich, wenn der andere größere Teil der Einwohner⸗ ſchaft ſich auf Mittel und Wege beſinnen würde, wie er dich dem Griff an der Gurgel des Volkes entwinden könnte Wit ſind die Letzten, die den Eiſenbahnern, überhaupt allen Be⸗ amten und Feſtbeſoldeten, zu denen wir ja ſelbſt gehoren und die Nöte der Zeit am eigenen Leibe verſpüren, eine grb⸗ ßere Beſchaffungszulage nicht gönnen. Aber alles hat een ſeine Grenzen, auch die Leiſtungsfähigkeit des Staates Ur⸗ mögliches kaun eben nicht geleiſtet werden und deshalß darf der Bogen nicht überſpannt werden. Hoffentlich gewinnt die beſſere Einſicht auch diesmal noch die Oberhand. a Folgen eines Elſenbahnerſtreiks wären geradezu kataſtro⸗ / ͤ 000 ⁊ ͤ ͤT0f0PPPPPPPTPTPPG0bPbPbTbTbbb „Hat er denn,“ fragte Richard, „in letzter Zelt fen Weſen geändert? Er hielt ſich doch ſonſt ſtets ſo ru und harmlos in ſeiner Wohnung!“ „In letzter Zeit war er leider ſehr aufgeregt,“ en⸗ widerte die Witwe und führte das Tuch an die Augen „Sprechen Sie, Fräulein!“ Die Wirtſchafterin zögerte, dann ſagte ſie: „Ihr Herr Vater war in letzter Zeit ſehr aufgeregt. Er war geſter auch drinnen beim gnädigen Herrn —“ „Und ſind ſie in Ruhe auseinander gegangen d fragte Richard heftig. „Leider nicht. Ihr Herr Vater ſtürzte ſehr zorn heraus —“ „Nun, und — 2“ „Er ſtieß ſchwere Drohungen aus gegen meinen arme Schwager!“ fiel jetzt Frau Willmann ein. „O, schrecklich „Und bu vermuteſt — 2“ i „Ich vermute nichts,“ erwiderte die Witwe ernſt. „Aber dieſe Drohungen, das plötzliche Verſchwinden — der Kranke hätte doch ſchon längſt in eine Anſtaß untergebracht werden ſollen! Wer hätte aber ſo et vorausahnen können!“ Während alle drei ſchweigend vor ſich hinſtarrtes, trat Erna ein, ebenfalls in Trauerkleidung. Tief beweg eilte ſie auf ihren Bruder zu und umarmte ihn. Traurige Stunden verlebten ſie dann, umſomehr, als die Leute, die zur Aufſuchung des Geiſteskranken ausge⸗ ſandt waren, ohne Ergebnis zurückkehrten. Am Nachmittag ſuchten die Geſchwiſter den Park auß, deſſen herbſtliche, abſterbende Vegetation ihrer Seelen⸗ ſtimmung nur zu ſehr entſprach, und während ſie über die welken Blätter dahinſchritten, ſchütteten ſie einander ihre geguälten Herzen aus. „Sage mir einmal aufrichtig, Erna,“ fragte Richard, indem er ſtehen blieb, „was denkſt du? Glaubst de, daß unſer Vater —“ „Ich wage es nicht zu denken,“ ſeufzte das junge „Der Vater, der ſonſt ſo ruhig war, hakte mm der letzten Zeit eine fixe Idee, eine Wahnidee. Er ſuchez ein verborgenes Zimmer im Schloſſe und wollte geſterm, 8 er mir ſagte, den Onkel bitten, es ihm ſuchen zu en. 42 ian Fl Zahlung 1 b. de lobe erteilt, 1 Knochen un n Lettlage 5. fal, uud r che dir al l. bote, furt fe dez 0 roßen Jon, 0 de Klich beiclegt in nüſe, wie! zutrürten ſpa Hagt, abet de ch daß er Fl aun fene ſich he Bertläge, d m. Schließlich uten einen d wudelt werden anne beſchiene ch im ewiger ehren. S0 en im ewigen ngerlinge hab Geiſtes kran marzt Dt. Ca dename Verſuc dchan vor mehr luer wiſenſchaft Der wildraſende duf det Bühne! nſälle kann ma Pehandhang mile man alleſamt en ine Heilanfale abied zun fein an, der er den b. fie Tie, gab. N. De um delt, die die weg handlung ctpelle pen door in ſahl von üünlic eamt, soweit daß damit eine ng der Geile die öſterre ene Kotteſpe m der immer ern, zund bütget im Aus! dung mürdeſten ie wichet in de. en gouf in Le en die kirzch Waätzen wenden 1 Entſchiedenh. 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