* in, daß a Geſchä 0 eigte ſelbſt zu fragen hat, erfolgen muß. Die jetzige 4 80 Heſtimmung wird dazu führen, daß niemand es wa⸗ u 0 gen kann, ſeinem durch Plünderer bedrohten Nachbarn 1 Hilfe zu kommen. Denn für den Fall, daß er einen 1 . Schaden erleidet, ſetzt ſich der Betroffene dadurch dem 0 Vorwurf aus, daß er ſich bewußt in Geſahr begeben, 5 daß alſo ein Verſchulden auf ſeiner Seite bei der Entſte⸗ 15 hung des Schadens mitgewirkt habe. So zieht die Ab⸗ 9 lein aſſung eines Geſetzes unter dem rein finanziellen Ge⸗ welt; chtswinkel die eigentümlichſten und bedenklichſten Fol⸗ derärſſn gen nach ſich. hulen de Deutſchland ungefährlich. 1 Sir Auckland Geddes, der Vorſitzende ugliſchen Handelsamtes, hat in einer Rede der eng⸗ iſchen Handelswelt die beruhigende Verſicherung gege⸗ des 8 11 ben, daß ſie noch nie günstigere Ausſichten gehabt habe 16 ais gegenwärtig. Jede Nation der Erde leide Mangel n irgendeiner Ware, die England ihr liefern könne. Bon Deutſchland ſagte der Redner: 1 a ſidn h. Deutſchland ſcheidet für viele Jahre aus der Rel⸗ n e he der 8 warenerzeugenden Nationen aus. Die ite ge meiſten eutſchen Fabriken ſind heute geſchloſſen oder Bal, . nur halb im Betrieb. Es fehlt ihnen an Rohſtoffen N 10 jeder Art, und die deutſchen Arbeiter ſind mutlos unbeſtändig und unzufrieden. Die Koſten der Erzeu⸗ gung ſind in Deutſchland weit höher, als man im Ausland gewöhnlich annimmt. In der Tat möchte ich, daß Deutſchland mehr Zeichen von Reg⸗ famkeit und Vorwärtsſtreben gäbe, als es tat⸗ ſächlich tut, weil es emer unſerer großen Märkte iſt und uns keine Waren abkaufen kann, wenn es nicht ſeleſt Güter innerhalb ſeiner Landesgrenzen erzeugt Laſſen wir uns nicht durch Schatten ſchrecken; die Furcht vor Deutſchland, die noch in manchen Kreiſen beſteht, iſt nur ein Schatten. i Wei er wies Sir Auckland Geddes darauf hin, daß Japan ſeine Rohſtofſe und ſeine Werkzeugmaſchinen im Ausland kaufen müſſe, und daß der Arbeitslohn in Japan in raſchem Steigen begriffen ſei. Auch Amer i⸗ a ſei nicht zu fürchten, da es für den Welthandel nicht recht eingerichtet ſei. Es ſei zu reich um als ſcharfer 1 gegen den britiſchen Handel auftreten zu en. aner ur 5 Was uns fehlt. Die Not iſt groß, der Mangel quält — die bravſten Men⸗ ſchenkinder, — an Allem, was wir brauchen, fehlt — es lei⸗ 0 der mehr und minder. — An Stoffen fehlt es rings im Land, 5 , wir müſſen manches miſſen, — drum fühlen wir uns „ab⸗ ait ſcinn! gebrannt“ — und gänzlich abgeriſſen. — — Fortuna iſt uns meiſt nicht hold, — das müſſen wir bekriteln, — es fehlt au Silber und an Gold — und andern Zahlungsmitteln. — Es fehlt am nötigen Kredit, — der uns empor könnt' bringen, es fehlt, wohin man eben ſieht, — an tauſend nöt'gen tt widerinchgt em Ceſſie n 8% Dingen! — — Es fehlt uns dies, es fehlt uns das, — ver⸗ ben, Enlſcl⸗ ſtopft iſt jede Quelle, — es fehlt uns am Beleuchtungsgas dir ie, und nachts die Straßen⸗Helle. — Es fehlen uns zur Winter⸗ ben Fill. zeit — zur Feuerung die Kohlen, — es fehlen mangels Bil⸗ rücken u- igkeit — die derben Stiefelſohlen. — — Es fehlt zwar nicht lung un: an hohem Lohn, — damit ſoll man nicht ſparen, — doch fehlt ad dende an der Produktion, drum fehlt es uns an Waren. — den Es fehlt an Wagen zum Transport, — oft bleibt der letzte Ae ftecken, — ſo fehlt es hier, ſo fehlt es dort, — ſo fehlt's au gend 18 allen Eckeu. — — Der Notſtand nimmt noch immer zu, — dem ber er will uns endlos ſcheinen, — es fehlt die Milch, es fehlt nörttte r die Kuh. — es fehlt uns auch an Schweinen. — Es fehlt des welden u) Mittagstiſches Zier, — ein guter Gänſebraten, — auch fehlt le des e Aus noch das gute Bier, — ſo wie es einſt geraten. — — Es 0 fehlt dem lieben Vaterland — der alte gute Handel, — noch zu ehe immer fehlt die feſte Hand, — die Ordnung ſchafft und Wandel. — Es fehlt die liebe Einigkeit, — merk auf, du deut⸗ mic c ſcher Wähler, — in dieſer ſturmbewegten Zeit, — iſt dies der des Le, frößle Fehler. — — Es fehlt der große Opfermut — zum dt fröhlichen Gelingen, — um wieder unter einen Hut — das . % ganze Vol zu bringen. — An großen Worten fehlt es nicht, ee -die bringen uns nich! weiter, — noch fehlt Vertrau'n, wie Zuverſcht. — es fehlt die Tat! Ernſt Heiter. „ Badiſche Politik. Mandatsuiederlegung des Abg. Venedey⸗Kouſtanz. 4 Karlsruhe, 27. Okt. Wie wir hören, iſt bei der deutſch⸗ 2 demokratiſchen Fraktion des Landtags die Mitteilung des Abg. Rechtsanwalts Venedey in Konſtanz eingegangen, daß er ſein Mandat niedergelegt habe, da ihn ſeine Berufstätig⸗ it vollauf ausüben zu können. An ſeine Stelle tritt Frau riftſtellerin Marie Schloß in Königsfeld (Schwarzwald) den badiſchen Landtag. Damit hat die demokratiſche Land⸗ lags⸗Fraktion wieder ein weibliches Mitglied erhalten, nach⸗ dem Frau Marianne Weber⸗Heidelberg infolge Wegzuge ch München aus dem Landtag ausgeſchieden ift. Mit Abg. Venedey verliert das badiſche Parlament ein ngjähriges Mitglied. Ueber ein Vierteljahrhundert hat der Zweiten Kammer angehört. Seine beſonderen Ge⸗ ete waren Schul⸗ und Verkehrsfragen, und mit Nachdrucl rtrat er die lokalen Wünſche der Bewohner von Konſtanz, des geſamten Vodenſeegebietes. Die Beſchaffungsbeihilfe der Staatsangeſtellten. 5 Karlsruhe, 25. Okt. Der Haushaltsausſchuß des Bad, Faun e hat in ſeiner Sitzung am Samstag vormittag auf ingebrotz nd einer Vereinbarung zwiſchen den in der Regierung bar, , vertretenen Parteien beſchloſſen, wegen Auszahlung einer geile kinmaligen Beſchaffungsbeihilfe an Beamte, Lehrer, Arbei 700 r, en e uſw. im Landtag für die am en chſten Mittwoch ſtattfindende Sitzung folgenden Antrag einen unterbreiten: Es ſollen erhalten: Ortsgruppe 1: „Verheiratete 500 M., e u nder 200 M., Ledige 300 M.; Ortsgruppe II: Verheiratete 1 det M., Kinder 200 M., Ledige 200 M.; Ortsgruppe III: Ver⸗ iefen lratete 300 M., Kinder 150 M., Ledige 150 M., Ortsgrubve i 1 : Verheiratete 200 M., Kinder 150 M., Ledige 150 M. ku 2 1 Gesamtaufwand beläuft ſich auf 35 Millio⸗ b ar woc N 1 76 ins Baden und den Pachbargebieten 15 85 2 Karlsruhe. 26. Okt. Der Staatsanzeiger enthält eine 1 b. eihe von Ernennungen von bisher elſaß⸗lothringiſchen Be⸗ 1 fl ten. So wurde der elſaß⸗lothringiſche Miniſterialrat L. 1 al ri uſſelmeier zum Direktor des Landesgefängniſſes Mann⸗ A. f. an, Oborlaudesgerichtsrat Stephan, bisher in Colmar, . i Oberlandesgerichtsrat in Karlsruhe und Landgerichts . Scheid, zuletzt in Zabern, anheim ernannt. Karlsruhe. 26. Ort. Wie wir kören, iſt das Milte zum Landesgerichtsrat in it zu ſehr in Anſpruch nehme um ſeine Abgeordnetentätig⸗ auf 10 bis 14 Tage geſperrt würde. er deu 5 in das bad. Arbeitsminiſteritum als Perſonalreferentin be⸗ ruſen worden. Frl. Dr. Baum iſt in Baden keine Unbe⸗ kannte, gehörte ſie doch in früheren Jahren der bad. Fabrik⸗ in ſpektion (jetzt Gewerbeinſpektion) an. z Karlsruhe, 26. Okt. Die Ev. Generalſynode erledigte geſtern die Vorlagen über die Teuerungszulagen der Geiſt⸗ lichen (Berichterſtatter: Abg. Keller), über die Neuordnung dex Stolgebühren und das Kriegsnotopfer. Nächſte Sitzung Donnerstag. Karlsruhe, W. Okt. Der Landesverband Baden des Bundes deutſcher Bodenreformer hält am Mittwoch den 5. November hier im großen Rathausſaal eine Landesver⸗ ſammlung ab. Sie beginnt nachmittags 2 Uhr mit einer ge⸗ ſchloſſenen Mitgliederverſammlung. Neben Organiſations⸗ fragen ſtehen Vorträge mit Ausſprache über „Wohnungsnot und Heimſtättengeſetz“ ſowic über „Bodenpolitik der Ge⸗ meinden“ auf der Tagesordnung. Abends 8 Uhr wird in öffentlicher Verſammlung Stadtpfarrer Kreuzer aus Frei⸗ burg über „Bodenreform und Wiederaufbau“ ſprechen. dae Oſterburken, 26. Okt. Auf dem Bahnhofe wurden hier große Naährungsmittelſendungen beſchlagnahmt, darunter eine aus Tauberbiſchofsheim (Abſender J. Hopf, Tauber⸗ biſchofsheim), die 256 Pfund feinſten Weißmehls und 37 Kg. Aepfel enthielt und nach Mannheim gerichtet war. Ferner wurden Kiſten und Körbe konfisziert, die große Vorräte an Brotgetreide, Weißmehl, einen Zentner friſches Fleiſch und drei Gänſe und einen Haſen enthielten. en Baden⸗Baden, 26. Okt. Der Stadtrat hat beſchloſſen, daß die Kurtaxe während des Winters 1919/0 im vollen Betrage erhoben wird. — Der bekannte Führer der Mann⸗ heimer U.S. P. Wirt Holzinger, der bei den Unruhen im Juni eine Rolle ſpielte und deswegen in Unterſuchungshaft ſaß, iſt in Oos wegen Schleichhandels feſtgenommen worden. Triberg, 26. Okt. Um einen geriebenen Schwindler ſcheint es ſich bei dem angeblichen Fliegerfeldwebel Klein (deſſen Rückkehr aus der Gefangenſchaft jüngſt gemeldet wurde) zu handeln. Wie der „Triberger Bote“ berichtet, Hat man es nämlich nicht mit dem Flieger Klein, ſondern mit einem gewiſſen Blumenhofer aus Forſt bei Bruchſal zu tun, der wegen Diebſtahls verhaftet worden iſt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß B. fahnenflüchtig iſt, Mitglied einer Schie⸗ eli war und wegen Urkundenfälſchung geſucht wird. . f * Müllheim, 26. Okt. Die beiden letzten Brände in Hſtgelheim, die im ganzen Markgräflerland großes Aufſehen erregt haben, da Brandſtiftung feſtſtand, haben jetzt ihre Auf⸗ klärung gefunden. Unter dem Verdacht, die Brände gelegt zu haben, wurde der Sohn eines angeſehenen Bürgers in Hügelheim, namens Adolf Heid, verhaftet. Er legte ein Geſtändnis ab, gab jedoch die Urſache der Brandſtiftung micht an. Lörrach, 26. Okt. Auf der Feſte Iſtein iſt jetzt mit der 5 der Batterien und Panzertürme begonnen wor⸗ en. Radolfzell, 26. Okt. Die Hebungsarbeiten an dem ſei⸗ nedzeit mit einer größeren Kartoffelladung geſunkenen Dampſſchiff „Stadt Radolfzell“ ſind wieder in Angriff ge⸗ nommen worden. Bei den erſten Hebungsarbeiten war das Schiff bekanntlich infolge Kettenbruchs wieder in die Fluten zurückgeglitten. ** Kouſtanz, 26. Okt. Die Polizei verhaftete einen Poſt⸗ uushelfer wegen Diebſtahls von Wertpaketen im Wert von 6000 M. Der Verhaftete ſteht auch in dem dringenden Ver⸗ dacht, im Frühjahr d. J. einen Wertbrief mit 10 000 M. ge⸗ ſtohlen zu haben. KHokales und Allgemeines Ladenburg, den 28 Oktober 1919. Schalterdienſt beim Poſtami. Es iſt beim Pub kum noch nicht allgemein bekaunt, daß die Schalter beim hie ſigen Poſtamt künftig um 6 Uhr geſchloſſen werden. Die verehrl. Leſer wollen hiervon Notiz nehmen, um ſich unnötige Gänge zu ſparen. 3 Cigarrendiebſtahl. Dle zahlreichen Tabak und Eigarrendiebſtähle in der Umgegend haben auch hier Nachahmung gefunden. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurde in die Cagarrenfabtik von Gebr. Berſch eingebrochen und nahezu 4000 Cigarren geſtohlen. Die Diebe, die man bis jetzt noch nicht ergreifen konnte, ſtiegen durch ein Fenſter in den Arbeits⸗ ſaal ein. Die auf den Albeitstiſchen der C garrenmacher liegenden Cigarren ließen die Diebe unberührt, ſte entnahmen ihre Ware vom Lager. Bei hieſigen Cigarreumachern vorgenom⸗ mene Hausſuchungen verliefen ergebnislos. Das Schwein im Leichenwagen. Aus der Gegend von Boran ſollte dieſer Tage in der Richtung über Wiesloch nach Heidelberg ein Leichenwagen gebracht werden. Da aber mit bes Schickſals Mächten kein ewiger Bund zu flechten iſt und das Auge des Geſetzes wacht, wurde der Wogen in Wes⸗ loch angehalten und auf ſeinen Inhalt unterſucht und ſlehe da — als man den Deckel vom Sarge entfernt hatte, lag darin keine menſchliche Leiche — ſondern ein friſch geſchlachtetes Schwein. Dasſelbe wurde natürlich beſchlagnahmt. 10—14 tägige Eiſenbahuſperre? Der Bay'riſche Miniſterrat erklärte in einem Telegramm an den Reichskanzler, daß die in Süddeulſchland herrſchende Kohlennot zur Kataſtrophe führen müſſe, wenn nicht der geſamte Eiſenbahn Perſonenverkehr Es wird erſucht, die Verkehrsminiſter der Einzelſtaaten ſofort nach Berlin zur Bera kung und Heſchlußfaſſung darüber einzuberufen 4 Die neuen Paketgebühren. Die Paketgebühr wurde früher nach dem Gewicht uch mehreren Eutfernungsgrenzen berechnet. Seit 1. Oktober bt es nur noch zwei Entfernungen, nämlich die Nahzone, te bis 75 Kilometer beträgt, und darüber hinaus die Fern⸗ zone, und 4 Gewichtsſtufen. Die Paketgebühr beträgt bis 5 Kilogramm einſchließlich in der Nahzone 0,75 M., in der Fernzone 1,25 M., über 5 bis 10 Kilogramm einſchließlich in der Nahzone 1,50 M., in der Fernzone 2,50 M., über 10 bis 15 Kilogramm ein⸗ ſchließlich in der Nahzone 3.— M., in der Fernzone 5,.— M. über 15 bis 20 Kilogramm einſchließlich in der Nahzone 4.— M., in der Fernzone 6,.— M. Für Wertpakete kommen 30 Pf. Einſchreibgebühr und 40 Pf. Verſicherungsgebühr für je 1000 M. hinzu. Die Pakete müſſen frei gemacht werden, Beſtellgebühr wird nicht erhoben. . Der Abſender muß auf der Paketkarte ſeinen Namen und Wohnort nebſt Wohnung angeben und in das Paket oben⸗ auf ein Doppel der Aufſchrift legen. Er hat alle Nachteile zu vertreten, die aus der Nichtbeachtung dieſer Vorſchrift entſtehen. (Amtlich durch Poſtamt) 0 —8 — lichen Finanzen erwachſen würde. e Gedenktage. 27. Oktober 1918 Begiun des Entente⸗ angriffes an der Piave. 1917 Erſtürmung von Apzida und⸗ des Monte Malloſſena. Einnahme von Civldale. 1918 Schwere ruſſiſche Niederlage bei Jaturcy. 1915 Eroberung von Zajecar und Kniazevac in Serbien. 1914 Rückzug bee. Truppen der Mittelmächte von Jvangorod, Warſchau und 7 Newogeorgiewsk. 1870 Kapitulation der Feſtung Meß 00 Univ Prof. Dr. Georg Wobbermin, hervorragender Religionsphiloſoph, zu Stettin geboren. Fälligkeit der Militärrenten uſw. Die Empfänger von Militär ⸗Verſorgungsgebührniſſen werden daran er⸗ innert, daß die Auszahlung ihrer Gebührniſſe bei den Poſt⸗ anſtalten am 29. Oktober ſtattfindet. Zur Vermeidung von Weiterungen iſt es nötig, daß die Bezüge pünktlich am Fälligkeitstage abgehoben werden. Empfänger, die Fälligkeitstage verhindert ſind, werden 1 e erſucht, 2 Bezüge noch im Fälligkeitsmonat abzuheben. Sperrzeiten bei den Juſtizbehörden. Das badiſche Juſtizminiſterium hat die Dienſtvorſtände der Staats⸗ anwaltſchaften und Notariate ermächtigt, Sperrzeiten für den Verkehr des nicht geladenen Publikums — von dringen⸗ den Angelegenheiten abgeſehen — feſtzufetzen. Nach den bisherigen Erfahrungen kommk als Sperrzeit die Zeit von morgens 9 Uhr, bei ungeteilter Arbeitszeit auch die Zeit von 12 bis 2 Uhr mittags, in Frage. Im übrigen ſind bei Feſt⸗ ſetzung der Sperrzeiten die örtlichen Verhältniſſe zu be⸗ achten und hei der Durchführung Härten zu vermeiden. „ Kohennot und Eiſenbahnen. Die badiſchen Staaty⸗ eiſenbahnen ſind zurzeit nur noch für etwa acht Tage mit. Kohlen verſorgt. Die täglichen Zufuhren decken häufig nicht einmal den Tagesbedarf, ſo daß es unmöglich iſt, einen auch nur beſcheidenen Vorrat für die Zeiten anzuſammeln, in denen die Zufuhr etwa wegen Froſt oder Niederwaſſer auß dem Rhein völlig ſtockt. Der Verbrauch kann vorerſt nicht weiter eingeſchränkt werden, weil der Güterverkehr jetzt unter allen Umſtänden wegen der Verſorgung des Landes mit Kohle, Kartoffeln und Obſt in vollem Umfang aufrecht erhalten werden muß. Was durch den Ausfall der Per⸗ ſonenzüge an den Sonn⸗ und Feiertagen und durch die Auf⸗ hebung einiger Perſonen⸗ und Schnellzüge an Werktagen gu Kohlen erſpart wird, wird für weitere Güterzüge wieder ver⸗ braucht. Wenn durch früh einſetzende Kälte die Kohlen⸗ zufuhr auf dem Rhein behindert wird, kann eine Unter⸗ brechung des Verkehrs in größerem Umfang nicht vermie⸗ den werden, da auf dem Landweg nicht genügend Kohlen befördert werden können. * e Die Mittel für die Bankoſtenübertenernungs zuſchüſſe ſind für dieſe Bauperiode erſchöpft. Die bisherigen Bundes⸗ ratsbeſtimmungen über die Gewährung ſolcher Zuſchüſſe gingen von der Vorausſetzung aus, daß die Verteuerung der Baukoſten nur eine vorübergehende Erſcheinung ſein würde. Dieſe Annahme hat ſich nicht beſtätigt. Die Beſtimmungen können daher in ihrer bisherigen Form nicht beibehalten werden, da daraus eine übermäßige Belaſtung der öffent⸗ Andererſeits kann es nicht zweifelhaft ſeni, daß auch weiterhin durch Beihilfen ein Anreiz für die Wohnungsbautätigkeit gegeben werden muß. Beratungen über eine Neuregelung dieſer Frage ſind, wie wir hören, in den zuſtändigen Miniſterien bereits im Gange. Sie werden mit aller Beſchleunigung geführt, ſo daß in kürzeſter Zeit bereits mit dem Erlaß neuer Beſtimmunge zu rechnen iſt. Vor Bendigung dieſer Beratungen kann ein Entſcheidung über neue Anträge auf Gewährung von Ueber⸗ teuerungszuſchüſſen nicht mehr erfolgen. Auch perſönliche Bemühungen in dieſer Hinſicht an den zuſtändigen Stellen ſind zurzeit nutzlos; es kann daher nur empfohlen werden, irgendwelche Reiſen aus ſolchen Gründen zu unterlaſſen und die dafür entſtehenden Koſten zu ſparen. — Die Schwierigkeiten des Poſtverkehrs. Die Klagen tber die Unzulänglichkeit des Poſtverkehrs haben das 1 poſtamt zu einer Klarlegung der Gründe veranlaßt. Verwaltung iſt darnach zu der Erkenntnis gekommen, daß eine Beſſerung zunächſt nicht zu erwarten iſt. Gegen die Unregelmäßigkeit im Eiſenbahnbetriebe iſt der ſtändige Be⸗ amtenwechſel ſchuld an den Mängeln im Poſtdienſt. Von den 320 000 Köpfen der Verwaltung ſind 110 000 Aushilfs⸗ kräfte. Der Telegrammverkehr hat einen ſo gewaltigen Umfang angenommen, wie niemals in Friedenszeiten. Jetzt gehen täglich 150000 Telegramme durch das Berliner Haupb⸗ telegraphenamt gegenüber einem Friedensſtand von höch⸗ ſtens 90 000 Telegrammen. Aehnlich liegt es beim Fern⸗ pceigocrkehr. Die Zahl der large auf Fernſpiechan⸗ ſchlüſſe ſteigt jeden Monat ganz gewaltig. Um den Anfor⸗ derungen genügen zu können, will man neue Fernſprech⸗ kabel legen und ſtellt Verſuche an, eine Leitung fünffach 1 benutzen. Bemerkenswert iſt, daß die am 1. Oktober d. eingetretene Gebührenerhöhung den Verkehr nur noch vermehren ſcheint. * — Die Fürſorge für die Kriegshinterbliebenen. Etur Deukſchrift über die bisherigen Aufwendungen für Kriegs⸗ hinterbliebene iſt der Nationalverſammlung zugegangen Die Denkſchrift gibt eine hiſtoriſche Darſtellung der bisheri⸗ gen Entwicklung der Frage der Unterſtützung für Kriegs⸗ hinterbliebene, die erkennen läßt, daß die Sorge des Staa⸗ tes niemals geruht hat und man wiederholt verſucht hat. Härten auszugleichen. Auch die Teuerungsverhältniſſe der letzten Monate ſind berückſichtigt worden. So betragen jetzt die Zuwendungen für die Witwe eines Soldaten 850 M., für die Waiſe 315 M. im Jahre; die Witwe mit drei Kin⸗ dern bezieht ſomit im ganzen 1795 M. Die Geſamtauſwen⸗ dungen betrugen bisher: 1914 5 684154 M., 1915 123 569 322 Mark, 1916 264 562 190 M., 1917 363 539 861 M. Für 191 ſtehen die Zahlen noch nicht feſt; ſie ſind aber erheblich höber als 1917. Daneben läuft die ſoziale Kriegshinterblie⸗ benenfürſorge, die bisher 18 Millionen Mark brauchte. Aus freiwilligen Mitteln (nationale Stiftungſ ſind bis Ende 19187 20 250 000 Mark ausgegeben worden, wovon 10 Millioneß. allein im Jahre 1918. Für das Jahr 1919 ſtehen 15 Millio⸗ nen Mark zur Verfügung. Auf Beſchluß der Nationalver ſammlung ſind weitere 10 Millionen Mark für bedürftige Hinterbliebene ausgeworfen. Berückſichtigt werden hierbei kranke und kinderreiche Witwen, deren Erwerbstätigkeit beſchränkt iſt, und bedürftige Kriegseltern. Der Höchſtſatz der Unterſtützung aus dieſem Fonds beträgt für eine Fa⸗ milie 100 Mark im Monat. 5 —* Handwerkerkurſe. Das Landesgewerbeamt beabſich⸗ ligt, in den nächſten Monaten Handwerkerkurſe für Maler, für Sattler, Tapeziere und Polſterer, für Schuhmacher, für Schneider, für Mechaniker, Blechner, Schloſſer, Schmiede und andere Metallgewerbe, für Elektroinſtallateure und ver⸗ wandte Berufe, für Ofenhafner und für Schreiner zu ver⸗ anſtalten. Bei den Kurſen werden vor allem die neuzeit⸗ lichen Erforderniſſe, wie ſie an die einzelnen Gewerbe ge⸗ ſtellt werden, berückſichtigt. Die Dauer der Kurſe beträgt durchſchnittlich 1 bis 4 Wochen. Die Kurſe finden in Karls⸗ ruhe und Ettlingen ſtatt und ſind vollſtändig unentgeltlich. Unbemittelten Teilnehmern wird außer den Reiſekoſten auch eine Beihilfe zu den Verpflegungskoſten bewilligt. In den Kurſen ſind ſelbſtändige Handwerker, ältere Gehilfen und Kriegsbeſchädigte zugelaſſen. Anmeldungen mögen mt tunlichſter Beſchleunigung unter Benützung des vorgeſchrie⸗ benen, vom Landesgewerbeamt, den Handwerkskammern und dem Landesverband dad. Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ vereinigungen zn deziehenden Aumeldeſormm laue erfolgen. N 8 N 1