ſyrach ſich einer Meldung der Tu. zufolge einer Abordnung egenüber auf das eutſchiedenſte gegen die Verbreitung von Verlichten über einen Staatsbankrott Deutſch⸗Oeſterre ichs aus. Die Politik des Kabinetts gehe vielmehr dahin, dem ZJuſammeubruch des Kronenwertes entgegenzuarbeiten und nuſere Valuta wieder herzuſtellen. Das deutſch⸗polniſche Wirtſchaftsabkommen. Berlin, 24. Okt. Zum Auhſchluß des deutſch⸗polniſchen Fart Haltsgokon mens, das geſtern unterzeichnet wurde, er⸗ fährt das „B. T.“: Es wurde feſtgeſtellt, daß gegen eine Lie⸗ ferung von 75000 Tonnen Kohlen monatlich nach Polen von dieſem an Deutſchland nach und nach 6 Millionen Tonnen Kartoffeln zu 16 Mark den Zentner ab Reichsgrenze gelie⸗ ſert werden, ferner etwa 70—80 000 Tonnen Mineralble und bitumiöſe Produkte, ferner eine Million Liter Spiritus und eine große Menge Gänſe. Die Polen geben ferner die Schiffahrt auf der Weichſel und den anderen Flüſſen frei. Auch die Regelung des Eiſenbahnverkehrs Königsberg Innen⸗Deutſchland wurde beſprochen; die endgültigen Ab⸗ machungen werden erſt ſpäter getroffen werden können. Umzingelung Petersburgsd W. T. B. Genf. 24. Okt. Die Angriffe auf Petersburg chreiten nach engliſchen Meldungen fort. Seit Mittwoch früh ſoll danach die ruſſiſche Hauptſtadt im 10⸗Kilometer⸗ umkreis vollſtändig umzingelt ſein. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Am Freitag vormittag. iſt auf der Strecke Ratibor⸗Troppau in einer Weiche ein von Kuchelna abfahrender Perſonenzug einem im Bahnhof Kras⸗ mowitz haltenden Güterzug in die Flanke gefahren. Der Packwagen des Perſonenzuges und zwei Abteile der vierten Wagenklaſſe wurden auseinander geſchoben und gerieten in Brand, desgleichen noch ein Wagen der zweiten und dritten Klaſſe. Bisher wurden 19 verkohlte Leichen gefunden; etwa 60 Schwerverletzte und 18 Leichtverletzte wurden in die Kran⸗ kenhäuſer von Ratibor und Krasnowitz gebracht. Die bei⸗ den Lokomotiven ſowie drei Wagen des Güterzuges wurden stark beſchüdigt. Der große Umfang des Brandes iſt haupt⸗ fächlich auf den durch die Reiſenden mitgeführten geſchmug⸗ gelten Spiritus zurückzuführen. Der Perſonenverkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. — Nach den heute vorliegenden Meldungen hat ſich die Zahl der Opfer bei der Eiſenbahnkataſtrophe von Kraäsnowitz weiter erhöht; ein großer Teil der Schwerver⸗ letzten iſt ſeinen Wunden erlegen. Die Zahl der Toten be⸗ trägt jetzt vierzig. Auch die Zahl der Leichtverletzten iſt be⸗ deutend größer, als zuerſt angegeben wurde, da viele ſich von der Unglücksſtätte entfernten, ohne ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Eine Perſonenaugabe dar Getöteten iſt zurzeit unmöglich, da die meiſten Leichen vollſtändig ver⸗ tohlt ſind. Es handelt ſich hauptſächlich um Einwohner vom Oberſchleſiſchen Induſtriebezirk und der Ratiborer Um⸗ gebung, die, wie ſchon gemeldet, ſich hauptſächlich mit dem Schmuggel von Spiritus befaßten, den ſie in Behältern bei ſich führten und durch deſſen Entzündung die Kataſtrophe verurſacht wurde. „ Das neue Erbſchaftsſtenorgeſetz. Von Juſtizſekretär Dinkeldein in Neckargemünd. Den Reigen ber ſteuergeſetzlichen Maßnahmen, durch welche die Reichsfinanzverwaltung die Geſundung der Fi⸗ zanzlage des Reichs erzielt, eröffnet die Veröffentlichung des Erbſchaftsſteuergeſetzs vom 10. September 1919 im Reichs⸗ geſetzblatt. Es tritt mit rückwirkender Kraft in Wirkſam⸗ keit, nämlich mit dem 1. September d. J. Alle Nachlaßfälle nach dieſem Zeitpunkt, ſowie die ſeit 1. 9, 19 vollzogenen Schenkungen unterliegen in ſteuerlicher Hinſicht der Beur⸗ keilung nach dieſem Geſetz. ö In grundſätzlicher Beziehung neu und von einſchneiden⸗ der Bedeutung an dieſem Geſetz iſt einmal die Erhebung einer Nachlaßſteuer (vom Nachlaß eines Verſtorbenen) und dann die das Anwendungsgebiet der Erbſchaftsſteuerbeſtim⸗ mungen gegen früher weit ausdehnende Steuerpflicht der Kinder und Enkel uſw und des Ehegatten des Verſtorbenen für Erwerb von Todes wegen (Erbſchaft oder Vermächtnis) und auch für Schenkungen unter Lebeuden. Im übrigen lind die Steuerſätze für die nach den bisherigen Erbſchafts⸗ ktenergeſetzen ſchen ſteuerpflichtigen Erben oder Vermächt⸗ nisnehmer je nach Höhe des Erwerbs mehr oder weniger er⸗ höht, teils iſt die Steuerfreiheit für gewiſſe Erbſchaften (3. B. für Elternerwerb im Wert bis 10 000 M.) weggefallen. 0 Die Nachlaßſteuer iſt verhällnismäßig gering; ſie beträgt Bei einem Reinnachlaß bis zu 200 000 Mark 1 Prozent, von 200 000 bis 300 000 Mark 2 Prozent uſw. Frei von der Nach⸗ 8 iſt unter allen Umſtänden ein Nachlaß bis zu 20 000 8 ee 2 / Geheimnis von Dornenfels. Krümenalroman von Rudolf Wuſtrow. a a (Nachdruck verboten.) Theobald merkte zu ſeinem Entſetzen, daß er in eine Falle geraten, daß er gefangen war. „Das ſoll das?“ rief er, indem er an die Tür ſchlug, „warum laſſen Sie mich allein?“ Der Unbekannte ſtand eine Zeitlang überlegend, ihm ſelbſt ſchien die Situgtion überraſchend gekommen zu ſein. Die Rufe des gefangenen Geiſteskranken drangen nur ſchwach an ſein Ohr, die eiſerne, außen mit Felsgeſtein umgekleidete Tür dämpfte den Schall. Der Unbekannte befand ſich jetzt wieder auf der geheimen Treppe, die um das Zimmer herumführte. Er ſchritt die Treppe hinauf, lauſchte an der oberen Tür den Rufen des Geiſtes⸗ kranken, die nur ſchwach hörbar waren, und begab ſich dann ſeiſe nach dem oberen Ende der Treppe, um durch eine kleine Oeffnung in deren Getäfel in das Zimmer des Schloßherrn hineinzublicken⸗ Was er hier ſah und hörte, feſſelte ſeine Aufmerk⸗ Funteit, und erſt nach längerem Lauſchen trat er den Rückweg an. An der unteren Tür des geheimen Zimmers angelangt, klopfte er und rief dem Geiſteskranken zu: „Es wird Ihnen nichts geſchehen, Sie werden auch wieder befreit werden, aber Sie müſſen ſich einige Tage ge⸗ dulden.“ f Dieſſnen Sie, öffnen Sie!“ rief der Gefangene. Als ſeine Rufe eine Weile verſtummten, wiederholte der Unbekannte ſeine Worte und ſchritt beim Scheine ſeiner Laterne die geheime Treppe weiter hinab. Im dichten Jeſtrünp, das den unteren Hang des ſteil abfallenden Schloßbergs überwucherte kam er ins Freie. Die Oeffnung, durch die er hinausgelangte, war ganz unauffällig, es war eine eiſerne Tür, außen mit Fels⸗ geſtein überdeckt. Der Unbekannte fand wegen der hereingebrochenen Dunkelheit in dem dichten Geſtrüpp e 5 zum Bache. der die völlig menſchenleere Talſohle aus⸗ füllte. Im dichten Buſchwerk ſchritt er dann weiter, bis Das . ee e Höher träge fordert die nach dem Werte des dem den oder Beſchenkten zugefalle⸗ nen Vermögens zu berechnende Erbſchafts⸗ und ene ſteuer. Schon bei Kindern und Ehegatten iſt der 50 9 bei einem Erwerb bis zu 20 000 M. 4 Prozent, bis 30 00 92 5 Prozent und ſo weiter, abgeſtaffelt nach der Hugs der 3 ſchaft oder Schenkung und dem Grad der Verwandtſchaft 55 glücklichen Erben nimmt das Reich ſeinen Tribut, der 55 bis zu 70 Prozent ſteigert, wenn der dann wohl „ 850 ſehr lachende Erbe mit dem Erhlaſſer nicht verwan 1 und der Erwerb über 500 000 Mark beträgt. Die an 95 un relativ hohen Sätze erböpen ſi in Konſemum eit oder Geſetz anhaftenden antikapitaltſtiſchen Tendenz um eins N er mehr vom Hundert, wenn der glückliche Erbe ſchon 1 zer⸗ mögen von 100 000 Mark und mehr ſein eigen ne Auf der anderen Seite ſind in einer ganzen Reihe 1 5 Beſtimmungen die Wirkungen des Geſetzes e a ar. ſchwächt, als es die ſoziale Forderung des Sec 5 1 8 . schaftlich Schwachen in weitgehendſtem Maße beach * Von der Erbſchafts⸗ und Schenkungsſteuer frei iſt 1e 15 zelne Erwerb bis zu 500 M., Kleidungsſtücke 110 tungsgegenſtände bis zum Wert von 5000 bezw. 100 15 tar . ferner der Erwerb von Ehegatten. Kindern und 99905 55 4 wie Eltern und Großeltern bis zum Betrag von 500 8 8795 Steuerpflichtige minderjährige Kinder oder Enkel 3 Erb⸗ laſſers ſind durch je nach Alter geſtaffelte Abzüge an den zu zahlenden Steuerbeträgen begünſtigt.? 1 treten ferner gewiſſe Ermäßigungen ein, offenbar aus 15 Erwägung heraus, daß mindeſtens bis zu jenem Zeitpun . ein Mangel an e für ein und dasſelbe J icht beſtehen wird. ie 2 Anlage des Erbſchaftsſteuergeſetzes zeugt da⸗ von, daß ſich die Geſetzgeber weitgehendſter Rückſſchtnahme auf die ſchwächeren Schultern befleißigten, ſo daß die breiten Maſſen der Erben, wenn ſie Ehegatten und Kinder ſind, von e nicht betroffen werden, eben durch die Freigrenze der Erbſchaften unter 5000 Mark. Andererſeits wäre jetzt Gelegenheit geweſen, gewiſſe Nachläſſe ganz wegzuſteuern, nämlich ſolche, die mangels Vorliegens eines Teſtaments an ſo weitläufig Verwandte fallen, welche voneinander ſo wenig wiſſen, daß die Nachlaßbehörden große Mühe auf⸗ wenden müſſen, um ſie nur feſtſtellen und auffinden zu kön⸗ nen. Noch mehr wäre der Anſpruch des Reiches auf ſolche Erbſchaften begründet, welche nach der geſetzlichen Erbfolge an längſt Verſchollene fallen, welche Beträge von den ge⸗ wiſſenhaften deutſchen Vormundſchaftsbehörden jahrzehnte⸗ lang verwaltet und ſchließlich an gänzlich überraſchte Ver⸗ wandte in Amerika oder irgendwo ausgefolgt werden. Die Schantungfrage. 5 Tu. Newyork, 24. Okt. Die engliſche und amerikaniſche Sandelskammer in Schanghai erhoben einſtimmig Proteſt gegen die Regelung der Schantungfrage und erklären, daß das Prinzip der offenen Tür zu exiſtieren aufhört, ſobald es Japan geſtattet werde, ſich im äußerſten Oſten zur Groß⸗ macht auszudehnen Die Kriegsverluſte in Bayern. Nach dem amtlichen Be⸗ völkerungsbericht hat Bayern bis Ende 1918 etwa 160 000 Gefallene aufzuweiſen und außerdem etwa 70000 Zivilper⸗ ſonen durch die Wirkungen der feindlichen Hungerblockade verloren, ſowie einen Geburtenausfall von etwa 400 000 un⸗ geborenen Kindern zu verzeichnen. Die Zukunft des diplomatiſchen BDienſtes. e Von Graf Bernſtorff Im Almanach 1920 (Verlag Rudolf Moſſe Berlin) wird ſich unſer früherer Botſchaſter in den Vereinigten Staaten über die notwendigen Reformen unſeres Auslandsdienſtes außern. Wir können bereits heute die wichtigſten Teile ſeiner Ausführungen veröffentlichen. Was Graf Bern⸗ ſtorff auf Grund ſeiner dreißigjährigen Tätig⸗ keit im Dienſte der deutſchen Außenpolitik zu ſa⸗ gen und zu fordern hat, muß gerade jetzt beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit erregen, da die Reichsregie⸗ * Dienſtes ſchreiten will, muß ſich mit großer Beſchriden⸗ heil und Entſagung wappnen. Vor dem Kriege wurde es einem deutſchen Vertreter im Ausland leicht, auf ſei⸗ er in den gewaltigen Forſt gelangte, der an den Schloß park angrenzte. Hier verſchwand der Unbekannte im Dunkel des Waldes. Während ſich, von niemand beobachtet, dieſe Vor⸗ gänge abſpielten ging in den übrigen Räumen Bis zum Jahre 1935 rung mit der Reform des Außendienſtes beſchäf⸗ iſt b Wer heute über die Zukunft unſeres diplomatiſchen ö des Schloſſes alles den gewohnten Gang. Die Wirtſchafterin, Fräulein Kratzler, hatte mit Hilſe eines Dienſtmädchens im Speiſezimmer den Abendtiſch gedeckt, und nach einem Blick auf die große dort befindliche Uhr klopfte ſie am Wohnzimmer an, wo Frau Willmann eine Modezeitung las. „Gnädige Frau,“ ſagte ſie, „das Abendeſſen iſt an⸗ gerichtet.“ „Gut,“ erwiderte die Witwe. Bitte, meinen Schwager, wo iſt Erna?“ „Sie wird auf ihrem Zimmer ſein,“ ſagte Fräulein Kratzler. f „Vielleicht iſt ſie auch noch bei meinem Schwager.“ entgegnete Frau Willmann, „ile ging vorhin zu ihm hinein!“ „Ich werde das Fräulein trag, Erna rufen zu laſſen, wußte ſie doch, daß der Schloß⸗ herr ſtets beide Damen bereits anwesend wenn er das Speisezimmer betrat. „„Das guädige Fräulein iſt unwohl,“ ſagte das Dienſt⸗ mädchen, „ſie will auf ihrem Zimmer ſpeiſen.“ Die Wirtſchafterin meldete dieſe ſagte: Schwager!“ Die Wirtſchafterin ging den Korridor entlang und klopfte am Zimmer des Schloßherrn. Als niemand her⸗ einrief, pochte ſie ſtärker und öffnete Gemach, das in völliger begab ſich nun in das Speiſezimmer und teilte der bereits dort harrenden Hausdame mit, Herr Hartling befinde ſich nicht in ſeinem Zimmer. „Dann müßſſen wir noch warten,“ ſagte Frau Will⸗ mann etwas unmutig. Zugleich ſandte ſie den Diener in das Rittergut hinüber, Franz mit dem Beſcheid nicht zu finden.“ Vielleicht,.“ fagte Fran Kratzler, „vielleicht at der rufen Sie gnädige Fräulein rufen laſſen,“ ſagte „Auffällig; dann rufen rufen Sie meinen zurück, Herr Hartling ſei dort 2 Kratzler und gab dem Dienſtmädchen den Auf. zu ſehen wünſchte, dies der Hausdame, und f f ſchließlich das große Dunkelheit vor ihr lag. Sie aber nach längerer Zeit kehrte 1 8 * 5 50 n 3 e 1 9 nen Poſten die ciſle Rolle unter ſeinen Ronni ſpielen. Trotz allem, was gegen unſere Diß lo ſagt und geſchrieben worden iſt, hatten die mei ſerer Botſchafter uſw. ſich ſehr gute Stellungen gi und wurden außerhalb Deutſchlands mehr geachten zu Hauſe. Nach unſerer Niederlage weiß ſetzt wih der, daß die Zentralregierung beſſer gefahren ii wenn ſie mehr auf die Diplomaten gehört hülne oft in Berlin das Draufgängernem das Auswärtige mitriß, wie hei dem „Panther“⸗Sprung don ih dem U⸗Bootkrieg uſw., weren die Folgen für unz hängnisvoll. Wenn im allgemeinen unſere Aus poſten früher eine durchaus angenehme und beneſde werte Lehensſtellung bedeuteten, ſo wird dies nächſten Zukunft nicht mehr der Fall ſein. Die chen Diplomaten werden perſönliche Demüt gungen Zurückſezungen in den Kauf nehmen müſſen. Nur ſtren. ges Pflichtgefühl und der Glaube an die Ewigkeit deutſchen Volkes ſowie eigener Feuereifer, können heute einen Mann bewegen, einen Auslandspoſten zu nehmen. Eine auswärtige Politik kann nur Erfol ha⸗ ben, wenn die Zentralregierung klare Ziele hat an ſich auf ihre Vertreter im Auslande unbedingt verlaſſen ia Anderenfalls muß die Politik Schiffbruch leiden Diplomaten können aber nur Vertrauen zur Zentral regierung haben und dieſe ſachgemäß unterſtützen, wen ſie über deren Abſichten genau informiert ſind. Hler lag der Hauptfehler des allen Regimes. Es beſtand zn wenig Fühlung zwiſchen dem Auslandsdienſte und de zentrale. In Zukunft muß alles Perſönliche mehr pos lig au der auswärtigen Politik ausgeſchaltet werde und das Sachliche allein entſcheiden Da iſt zunacht forderlich, daß der Miniſter des Aeußern eine beflimeez Politi! im Kopfe trägt, ſowie daß er mit dieſer ſteht und fällt. Nur in dieſem Falle kann er das Vertrauen des Voltes und ſeiner Untergebenen genießen Dan muß der Miniſter unbedingt Herr im Hauſe, und dieſem Zwecke in der Lage ſein, jeden Untergebenen fort zu beſeitigen, der eine andere Politik vertritt che Miſatbeiter darf der Miniſter indeſſen nicht, um e aus dem Amte zu beſe tigen, in das Ausland fenden Wenn er das tut, tritt die unvermeidliche Konſegnes ein, daß er den Berichten des betteffenden Botſchaflenz leinen Glauben ſchenkt Ein Diploma, auf den nicht ge⸗ hört wird, iſt aber völlig überflüſſig. Tie fremde Fee gierung findet das ſofort heraus und ſtellt den Herrn kalt. Ein Botſchafter hat nur ſolange eine Stellung. wie die fremde Regierung glaubt, daß er zu Haufe En fluß hat. Daraus folgt, daß unſer Miniſter des Aus⸗ wärtigen in Zukunft nur ſolche Diplomaten in das Aus⸗ land ſenden darf, zu denen er in inem Vertrauensver⸗ hällnis ſteht, welches fortlaufend lebendig erhalten wird. Die Botſchafter müſſen die politiſchen Pläne des Mi⸗ niſters genau kennen, während dieſet ſich immer der Tatſache bewußt bleiben muß, daß er allein die Verant⸗ wortung trägt, die er nicht nachträglich auf die Diplo⸗ maten abwälzen darf. Wenn r Mimiſter in einem Bor⸗ ſchafter einen Konkurrenten ers lickt, odet ihn aus auze⸗ ren Gründen durch Vorenthalten von Informationen ar⸗ gern will, ſo oll er ihn lieber gleich abſägen. Obige Anregungen gebe ich auf Grund dreißigjähriger Tälz⸗ keit im auswärtigen Dienſte, und ich glaube, daß jeder der die diplomatiſche Geſchichte des wilhelmiſchen Zen altets kennt, mit mir übereinſtimmen wird, daß damalz nach anderen Rezepten gearbeitet worden iſt. Wer von uns Diplomaten mit dem jeweiligen Staatsſekretär per⸗ ſönlich befreundet war oder ſonſt einen Freund in der politiſchen Abteilung des Auswärtigen Amtes hae, erfuhr privatbrieflich oder mündlich die „vraie ver teen Sonſt war man auf amtliche Bruchſtücke angewieſen. Bon Beiſpielen ſehe ich aus perſonlichen Gründen ab, e wie deswegen, weil die Schuld am Syſtem und nur i Ausnahmefällen an Perſonen lag. Jedenfalls iſt mir in fremden Ländern aufgefallen, wie ganz anders d Syſtem war Dort wurden die Diplomaten del dier in die Heimat berufen und bei jeder wichtigen polſtiſchen Wendung über ihre Meinung gefragt. Soweſt ehe In, und Auslandsdiplomatie an der deutſchen Nider⸗ age mit Schuld trägt, iſt der beſprochene Syſtemfehler s erſter Linie dafür verantwortlich gnädige Herr etwas Schriftliches auf den Dich Zimmers gelegt, wie er es manchmal tut, wenn er fo geht.“ Sie begab ſich nochmals ins Zimmer des Schloßhereg zündete das clektriſche Licht an und trat zum Tiſche Plötzlich ſab ſie Hartling in der Nähe des Fische lang gusgeſtreckt am Boden liegen. Mit einem Schrei de Entſetzens eilte ſie auf die reſtungsloſe Geſtart zu die ſedoch die erkaltete Hand gefühlt, als ſie das verzerrte Apſicht geſehen hatte, ergriff ſis Schrerken und Schande ziligen Schrittes vertieß ſie das Zimmer und flog Korridor entlang. „Schrecklich. chrecklich!“ rief ſie, als ſie atemlos Speiſezimmer hineinſtürz „Was iſt deun, was Willann ; 5 „Der gnädige Herr fegte eim Boden “ rief die ſchaftevin mit entſetzter Stitttine. „Ich glaube, er iſt 95 59 tot fragte die Schwägerin mit heftige Die. Wirfßſchafterin Nie, f ihr ihre Waßr⸗ nehmung, inft. Endlich faßte ſich Fran Willmann. „Wir müſſes doch einmal nachfehen. ihm nicht zu helfen iſt,“ ſag ſie. „Es muß auch ſofort zum Arzt geſchickt werden Sie gab dem Diener den Auftrag, zu dem in einen benachbarten Dorfe wohnenden Arzt einen reitenden Bote zit ſenden, und begab ſich mit ihm und der Wirkſcha fte in das Zimmer des Schſoßherrn. Hier kniete e deſſen Seite nieder und ergriff ſeine Hand. a „Er iſt tot!“ ſchluchzte ſie und verbarg ihr Pet hinter dem Taſchentuch. Dann erhob ſie ſich, doch nie um mit heftigem Schluchzen auf den Stuhl zu ſinken. Währenddeſſen betteken die Wirtſchafterin und der Diener den Leichnam auf dem altertümlichen Sofa. Die Schwägerin des Toten ſaß auf dem Stuhl, des Antlitz mit dem Tuch bedockend, während ihr Rai vom Schluchzen bewegt wurde. „Enädige Frau,“ fragte die Wirtſchafterin leſſe, ich nicht das gnädige Fräulein rufen laſſen?“ 5 „Ach fa.“ erwiderte Frau Willmann. „Ich bott 8 ganz vergeſfen.“ * gaben Sie denn?“ fragte Fraß Schrecken. teilte Nun fh e Tufediplor ſ5 häig ſehr ſoötew White, Bam in 3 1 daß ein gro! 5, und Ausland nur noch nämlich tischen d. der Politit 3 ſlengten. Eine mer Stadt ſind eſſen müſſen ar bteilungen erri detarbei en de ſtig⸗ Un; bulunſt nur e i! latte den Betſc ellt ſind, wird ichterft d ragen nerder häl, auf welch u, wieviel Un aß es in einem ſot, deren Kom ſckt einwandſt. i Augeren Beamte eden Berufe mz der Enn Franz an als zwe ter 0 d ſche nut e beiden füge. Piber h dal ſe ken di a gilt niz * eamkenpoſen, u en Lonnen. dg K Eine irre zen man ec Aalich gezahlt 16 eiſchaſten ufd ker, würden d. mußten fe 1 guten 2 ee Lot ga 4 05 Mirai