Erſcheint täglich mit Misnahme der Soun⸗ und Feiertage. — Bezugspreis monatlich 1.50 Mark mit Trägerlohn; durch die Poſt bezogen vierteljährlich 4.50 Mk., ohne Zuſtellungs⸗ gebühr. — Druck u. Verlag der Hof ⸗ Buchdruckerei Karl Molitor Nachfolg. z Ludwig Nerlinger : Ladenburg am Neckar. %%% %% %%% % %%% %% „%%% „%%% Anzeiger für Ladenburg, Schriesheim, Bedd b burger 92 att esheim und Neckarhauſen. Beilage: wöchentlich ein vierf Illuſtriertes Sonntagsb Anzeigen: die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 35 Pfg. Reklamen 120 Pfg. Redaktion: L. Nerlinger, Ladenburg. 7 Poſtſcheckkonto Nr. 4031 Amt Karlsruhe. : Fernſprecher Nr. 15: eee eee 2 8 . 248 Ar. Tagesſ chan. Das Interview des Reichspräſidenten Ebert mit dem Korreſpondenten des ſpauiſchen „Intranſigegnt“ erweckt in weiten Kreiſen Erſlaunen, da es ſich mit aktuellen Fragen beſchäftigt, die bisher nur vertraulich behandelt wurden. Man verlangt, daß die uns zum Verhängnis gewordenen Bräuche perſönlicher Politik der vorrevolutionären Zeit 52 auf das republikaniſche Staatsweſen übertragen wer⸗ N. Die deutſche Regierung hat ſich an die Entente um Ab⸗ inderung der deutſch⸗polniſchen Grenze, wie ſie der Frie⸗ densvertrag vorſieht, gewandt. Polen lehnt jedoch jede Grenzänderung ab, dagegen iſt es bereit, mit der deutſchen Regierung über den Austauſch einiger Grenzortſchaften mit dentſcher Bevölkerung gegen ſolche mit polniſcher Bevölke⸗ rung zu verhandeln. Die Oſteſeeblockade bildet ſich immer mehr zu einer Ka⸗ taſtrophe aus. Die Oſtſeefiſcher erleiden große Entbehrun⸗ gen, die Kohlenverſorgung Oſtpreußens iſt troſtlos, da es an Eiſeubahnwagen fehlt. Die Kartoffelbelieferung Mittel⸗ deutſchlands iſt in Frage geſtellt. Infolge des Ausbleibens von Lebensmitteln aus den neutralen Ländern droht eine neue Hungersnot. Der Oberbefehlshaber der Pheinlande hat eine Verord⸗ nung erlaſſen, der zufolge die Eiſenbahner und Arbeiter auf⸗ gefordert werden, auf ihren Plätzen zu bleiben und als aufgeboten betrachtet werden. Wer der Anordnung nicht Folge leiſtet, wird vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Der neue Generalkommiſſar der franzöſiſchen Regierung in den rheiniſchen Provinzen, Paul Tirare, ſprach ſich gegen Die amerikaniſchen Machenſchaften im Rheinlande aus. Nur die Eiſenbahner und Bergleute ſtreiken noch. Bonar Law erklärte im Unterhanſe, daß ein Geſuch an Holland zur Auslieferung Wilhelms II. nach den Beſtim⸗ mungen des Friedensvertrags erſt nach der formellen Rati⸗ fikation zu erwarten ſei. Alle Vorbereitungen für das ge⸗ richtliche Verfahren ſeien getroffen. Der franzöſiſche Geſandte Benoiſt hat von ſeiner Regie⸗ rung den Auftrag erhalten, bei der niederländiſchen Regie⸗ rung auf die Ausliefreung Wilhelms II. hinzuwirken. Sleichzeitig will man an die Schweiz herantreten, um von ihr die Auslieferung des Kronprinzen Rupprecht von Bayern zu erreichen. In Leipzig iſt der Vorſitzende des roten Soldatenbundes König mit der Kaſſe, in der ſich 23 000 M. befanden. durch⸗ gebrannt. Das iſt die vierte Unterſchlagung in kurzer Zeit innerhalb der Kommuniſtenpartei Sachſens. Deutſchland. 5 Die Vernehmung des Grafen Bernſtorff. W. T. B. Berlin, 23. Okt. Die Befragung des Grafen Bernſtorff wird fortgeſetzt. f SGraf Bernſtorff bezweifelt keinesfalls, daß Präſident Wilſon, wie er in ſeiner Botſchaft vom 22. Januar erklärte, die Wiederherſtellung Polens wollte. Ob dazu Preußen Ge⸗ Hiete abtreten ſollte, würde nach ſeiner Anſtcht erſt aus den Verhandlungen hervorgegangen ſein. Es würde ſich dabei ſicherlich um Kompenſationen gehandelt haben. Es ſei münd⸗ lich mit ihm verhandelt worden, daß gegenſeitige Kompen⸗ ationen nicht ausgeſchloſſen ſeien. Betreffend eines neu⸗ tralen Weges zum Meere ſei damals geſagt worden, ein Zu⸗ gang zum Meere durch Eiſenbahnen oder dergleichen ſollte erreicht werden. Das Gebiet ollte der deutſchen Staats⸗ hoheit nicht entzogen werden. . Die Reichseinkommenſteuer. W. T. B. Berlin, 23. Okt. Bei den Beratungen denten der Landesfinanzämter, die in den meiſten Fällen mit dem Finanzminiſter der Einzelſtaaten identiſch ſind, werden die Einzelfragen, die bei der Einrichtung der Rechs⸗ einkommenſlteuer zu regeln ſind, jetzt mit größter Beſchleu⸗ nigung behandelt werden. Man hofft, die Steuervorlage noch im November vor die Nationalverſammlung bringen zu können. Die Höhe der Seuer wird vorausſichtlich das Mehrfache der bisherigen einzelſtagtlichen Einkommen⸗ FKeuern betragen, doch werden die hohen Zuſchläge zu den Gemeindeeinkommenſteuern in Fortfall kommen. 5 Ein Verkehrsdiktator. W. T. B. Berlin, 24. Okt. lautet, iſt beabſichtigt, um neue einheitliche Maßnahmen ge⸗ gen die Eiſenbahnnot zu treffen, eine Art von Verkehrs⸗ Ziktator mit großen Vollmachten zu ernennen. Es iſt noch micht ſicher, ob dies der Reichsverkehrsminiſter Dr. Bell oder eine andere Perſönlichkeit ſein wird. g g Der Deutſche Landwirtſchaftsrat, die Spitze der geſetzlichen Vertretungen der Landwirtſchaft aller Bundesſtaaten, wird zum erſten Male nach dem Kriege am 3. und 6. November d. J. zu ſeiner Plenarverſammlung in Berlin zuſammentreten. Außer der Wahl eines Prä⸗ kdenten an Stelle des verſtorbenen Grafen von Schwerin⸗ Löwitz ſtehen u. a. folgende Gegenſtände auf der Tagesord⸗ ung: 1. Lage und Aufgaben der deutſchen Landwirtſchaft, Organiſation des landwirtſchaftlichen Berufsſtandes, . Gefährdung der landwirtſchaftlichen Erzeugung durch die Einführung von Betriebsräten, 4 Landarbeitsordnung und ariſvertraa für Forſtarbeiter, 5. Stellungnahme gegen die BNeaacbaunn 8s S sg pos MSM e S oo ub gun d * S S SNS NN. N N ä SN — OSS Nes eb n * Der linksrheiniſche Ausſtand iſt größtenteils beendet. Wie in politiſchen Kreiſen ver⸗ Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim. Samstag, den 25. Oktober 1919. 50. Jahr gang Sozialiſterung der Landwirtſchaft, 6. Steuergeſetzgebung und die Landwirtſchaft, 7. der Siedlungsplan der Reichs⸗ regierung. Der Königsberger Handel und die Oſtſeeblockade. W. T. B. Königsberg i. Pr., 24. Okt. Die Wirkungen der Oſtſeeblockade machen ſich, wie die „Hartungſche Zeitung“ meldet, für den Königsberger Hafen fühlbar. Jeder Ver⸗ kehr deutſcher Schiffe an der Küſte ruht. Der Betrieb der regelmäßigen Dampferlinien nach Hamburg, Bremen, Lü⸗ beck und Stettin iſt lahmgelegt. Beſonders empfindlich iſt für Oſtpreußen die Kohlen verſorgungsfrage. Die Einſtel⸗ lung des Betriebes der Elektrizitätswerke iſt für die näch⸗ ſten Tage zu erwarten. Weitere Folgen der Sperre. 5 W. T. B. Kiel, 24. Okt. Infolge der durch die Alliierten verhängten Sperre ruht der Schiffsverkehr auch im weſt⸗ lichen Teil der Oſtſee nahezu völlig. Nur einige wenige Schiffe unter neutraler Flagge halten die Verbindung mit den neutralen Häfen, beſonders mit den ſktudinaviſchen Plätzen ndtdürfkig aufrecht. In Kiel hat eine große Zahl deutſcher Dampfer und Segler Zuflucht geſucht, um der drohenden Beſchlagnahme auf See zu entgehen. Auch im Nordoſtſeekanal liegt der Schiffsverkehr nahezu lahm. Die wenigen Schiffe, die verkehren, fahren unter neutraler oder feindlicher Flagge. Recht fühlbar macht ſich die Sperre da⸗ durch, daß auch die Fiſchereifahrzeuge zum Aufliegen ver⸗ urteilt ſind und dadurch keine Fänge mehr hereinkommen. In Kiel haben ſich große Warenmengen, die zur Verſchif⸗ fung beſtimmt ſind, angeſammelt. Die Entente und der Frieden. Mittel zur Behebung der Kohlennot. W. T. B. Mainz 24. Okt. In einem von der ſranzö⸗ ſiſchen Militärbehörde ausgegebenen Bericht heißt es über die Kohlenkriſe: Die Militärbehörde wünſche, die trauri⸗ gen Folgen, die dieſe Kriſe auf das Wirtſchaftsleben des Landes haben könnten, der Bevölkerung zu erſparen, und werde ſich bemühen, die Lage zu beſſern. Das Saarbecken werde für einige Zeit eine beſtimmte Menge Kohlen, die der für Frgukreich beſtimmten Menge entnommen werden, dem Rheinland liefern. Der Kohleuverſand hat bereits be⸗ gonnen. Auch iſt die Verteilungskommiſſion in Berlin ener⸗ giſch darauf hingewieſen worden, daß die nötigen Kohlen, die die Ruhrwerke geben ſollen, werden müſſen. Wiederaufbau in Belgien und Nordfrankreich. Berlin, 23. Okt. Die Verhandlungen in Verſailles über die Heranziehung deutſcher Arbeiter für den Wiederaufbau in Belgien und Nordfrankreich ſind längere Zeit unterbro⸗ chen worden infolge des ſtarken Widerſtandes der frangö⸗ ſiſchen Arbeiter. Mit der Wiederaufnahme der Verhand⸗ lungen wird ein gewiſſer Ausgleich erreicht werden. Irgend welche beſtimmte Abmachungen, ob die Heranziehung über⸗ haupt ſtattfinden wird, in welchem Umfange, in welchen. Berufen und zu welchen Bedingungen, find, wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, trotz eifrigſter Bemühungen von deutſcher Seite, noch nicht zum Abſchluß gekommen. Zur baltiſchen Blockade. Tu. Zürich, 24. Oktober. Aus Paris wird gemeldet: Der Oberſte Rat hat von der Note Kenntnis genommen, in der von der deutſchen Regierung gebeten wurde, daß die Fiſcherboote und Küſtenfahrer von den durch die Blockade der Alliierten angeordneten Ueberwachungsmaßnahmen, die infolge der letzten Ereigniſſe im Baltikum befohlen worden ſind, ausgenommen werden ſollen. Es wurde beſchloſſen, daß die Ueberwachungsmaßnahmen weniger ſtreng durchge⸗ führt werden ſollen. T U. Madrid 23. Okt. Der ſpaniſche Miniſterrat prüft zurzeit die Aufforderung der Entente zur Teilnahme an der wirtſchaftlichen Blockade gegen Rußland. Die Regierung hat ſich mit den anderen neutralen Ländern in Verbindung geſetzt und man vermutet, daß die kürzliche Beſprechung des Marquis von Lema mit dem holländiſchen Miniſter des Aeußern viel zur Klärung dieſer Frage beigetragen hat. W. T. B. Bern, 24. Okt. Antwort auf die Note der Entente über die Blockade Ruß⸗ lands ſortgeſetzt. Darin wird darauf hingewieſen, daß die Schweitz bereits von ſich aus alle wirtſchaftlichen und poli⸗ in Zukunft genau geliefert tiſchen Beziehungen mit der Sowjetregierung abgebrochen f habe. Spaniens Anſchluß an die Entente. WTB. Amſterdam, 24. Okt. Laut Preſſebüro Radio mel⸗ det Newyork American aus Paris, daß der vormalige ſpa⸗ niſche Premierminiſter Romanvynes erklärt habe, Spanien ſei für einen Anſchluß an die Entente und Amerika. Ein ukrainiſch⸗rumäniſches Bündnis. Nom, 23. Okt. Nach den Mitteilungen des Ukrainiſchen Preſſebüros in Rom verhandelt die ukrainiſche Regierung mit Ungarn und Rumänien über den Abſchluß eines ge⸗ meinſamen Böndniſſes, dem Italien ſeine Unterſtützung leihen ſoll. g Vorbereitungen für die Einberufung des Völkerbundes. W. T. B. Amſterbam, 24. Okt. Wie die „Times“ aus Pa⸗ ris erfährt, hat der Oberſte Rat den Präſidenten Wilſon über ſeine Anſicht über die durch ihn zu beſtimmende Ein⸗ beruſung des Rates des Völkerbundes noch vor der Nati⸗ fikation des Friedensvertrages durch den amerikaniſchen Senat befragt. Präſident Wilſon antwortete, daß er mit der Einberufung einverſtanden ſei. Darauf habe der Oberſte Rat der amerikaniſchen Delegation einen Entwurf für die Einberufung des Rates des Völkerbundes durch den Prä⸗ identen Wilſon eingereicht. Der Text ſei ſofort nach Wa⸗ ſhington telegraphiert worden. Wenn Präöſident Wilſon Der Bundesrat hat heute die ſeine Zuſtimmung dazu gebe, ſo würden drei biſtyriſche Er⸗ eigniſſe gleichzeitig eintreten, nämlich: der Austauſch der Ratifikationen, das Inkrafttreten des Friedens vertrages und der erſte Zufammentritt des Völkerbundes. ö 2 Deutſche Nationalverſammlung. N W. T. B. Berlin, 23. Okt. Eröffnung der Sitzung um 1.20 Uhr nachmittags. Das Haus iſt ſchwach beſucht. 5 Haushalts: Fortſetzung der zweiten Beratung des Auswärtiges Amt. Abg. Waldſtein (Dem.) berichtet über die Verhandlunge des Ausſchuſſes. Miniſter Müller: Die Mehrforderungen des Voranſchla⸗ ges des Auswärtigen Amtes beruhen darauf, daß die Au führung des Friedensvertrages uns zwingt, die Arbeit methoden des Amtes zu prüfen und zeitgemäß zu ändern. Die Gleichſtellung der diplomatiſchen konſulariſchen Kar⸗ riere hat allgemeine Zuſtimmung gefunden. Die bee der Beamten aus den Mitgliedern der Geld⸗ und Geburts ariſtokratie muß aufhören. Die Baſis der Entnahme muß erweitert und Außenſeiter müſſen herangezogen werden Wer gegen die Republik agitiert, der darf nicht auf ein Außenpoſten kommen. Man muß draußen den Eindru gewinnen, daß die Republik in Deutſchland gefeſtigt iſt. D juriſtiſchen Kenntniſſe dürfen nicht vernachläſſigt werden be der Auslegung dieſes monſtröſen Friedensvertrages un bei der Schaffung des neuen Völkerrechtes, aber allein maß⸗ gebend darf die juriſtiſche Vorbildung nicht ſein. Die Ab⸗ teilungen des Amtes ſollen nach Ländergruppen arbeite Die Wirtſchaftspolitik ſoll mit der äußeren Hand in Han gehen. Sozialpolitiſche Vertreter ſollen dem Miniſterin beigegeben werden. Die Rechtsabteilung ſoll keine Polit treiben. Wenn die Baſis unſerer Auslandsvertreter er⸗ weitert werden ſoll, ſo müſſen die Auslandsvertreter drau ßen von ihren Bezügen leben können. Das ſchwierigſie kommt jetzt, wenn wir liefern und zahlen ſollen. Wir wer⸗ den tun, was wir können, mehr nicht. Ob die Feinde dafür Verſtändnis haben werden, iſt zu bezweifeln. Auch die Lan⸗ der der Sieger haben fürchterlich gelitten und wir müſſen die geiſtige Verfaſſung der fremden Völker verſtehen lerne Der deutſchſozialiſtiſche Staat hat keine größeren Feinde a Ludendorff und ſeine Garde Die Militärpartef regiert nun einmal in den beſetzten Gebieten, aber dort iſt es die fran züſiſche Militärpartei. Der Druck der Entente iſt das beſte Mittel, unſere Einheit zu fördern. Clemenceau ſagt: „Die Herren ſind wir!“ Wir kennen dieſe Redensarten. Es ſind die der Alldeutſchen von vorgeſtern. Sie ſtimmen nicht zum Völkerbunde. 5 Abg. Wels (Soz.): Die Wahrheit iſt auf dem Marſche in Deutſchland, das werden auch die franzöſiſchen Genoſſen ein ſehen. Die Exiſtenz der Sowjetregierung iſt ein kin für den Sozialismus. Für ein noch größeres Unglück wür⸗ den wir freilich den Sieg der Reaktion halten. Der Völker⸗ bund von Ententegnaden iſt eine Verzerrung, aber daru müſſen wir hinein. Der Zuſammenbruch Europas kan nur durch Zuſammenarbeiten der Völker aufgehalten wer den. Wir halten es von höchſter Wichtigkeit, daß einei Ge⸗ ſandtſchaft beim Vatikan errichtet wird. Auch Preußen un Bayern ſollen die Sondergeſandten nicht aufgeben. Di Einrichtung der Außenhandelsſtelle und der Handelsfreihei iſt zu begrüßen. Doch müſſen auch Sachverſtändige für di ausländiſchen geiſtigen Stimmungen geſchaffen werden. g Abg. Dr. Pfeiffer (Ztr.): Man verriegelt den Weſten, rum müſſen wir nach Oſten gehen. Ich billige das, wa Miniſter Müller darüber geſagt hat. Lenin hat eine Schan tat begangen, indem er bei Heimbeförderung unſerer Gefan genen 20 Geiſeln zurückbehielt unter dem Vorwand, es fänden ſich noch belgiſche Gefangene in Deutſchland. Ich! überreiche dem Miniſter die Namensliſte dieſer Geiſeln in der Hoffnung, daß ſofort Schritte getan werden, um dieſe Unglücklichen zu befreien. (Bravol) Unauslöſchliche Bande verknüpfen uns mit den Bewohnern der beſetzten und ab⸗ dene one e eee bei den Abſtimmungen jede Politik in den Hintergrund. g f Abg. Schulz⸗Bromberg (D.⸗N.): Wie ſteht es mit der Ausführung der Ratifikation? Was iſt zu ihrer Beſchleu⸗ nigung geſchehen? Daß man ſich in einen Völkerbund hineindrüngen kann, in dem man uns nicht haben will, ver⸗ ſtehe ich nicht. g i Aog. Dr. Geyer (U. S.): Die Beteiligung Deutſchlands am Völkerbund iſt die Vorbereitung zu einer ſoztaliſtiſchen Politik und die Solidaritätserklärung mit den kapitaliſti⸗ ſchen Regierungen der Entente. Die deutſche Regierung muß der Sowjetregierung ihre friedlichen Abſichten und Ge⸗ ſinnungen zu erkennen geben. Fällt die Sowjetregierung. (dann fällt das letzte Bollwerk des Sogialsmus. f Miniſter Müller: Wir können keine Politik der großen Worte machen. Ich habe keinerlei Erklärung abgegeben, woraus die Truppen im Baltikum hätten ſchließen können, ſie könnten dort bleiben. Wegen der Geſandkſchaft beim Vatikan hoſſe ich, die Verhandlungen mit Preußen und Bayern befriedigend zum Abſchluß zu führen. Morgen 1 Uhr Fortſetzung, vorher Anfragen. Schluß nach 6½ Uhr. Kleine Nachrichten. England gegen die neue Blockade. „Daily News( erfähr aus parlamentariſcher Quelle, daß Lloyd George und di engliſchen Delegierten ſich gegen eine nochmalige Blocka über Deutſchland aus Anlaß der Baltikum Differenzen in Paris erklärt haben. Infolgedeſſen ſei in Paris 3 Blockade Abſtand genommen N N 85 ne einer zweiten n N 5 Plar