Deutſche Nationalverſammlung. Eröffnung der Sitzung um 1.20 Uhr nachmittaas. Fortſetzung der zweiten Beratung des Haushalts: Reichsarbeitsminiſterinm. Abg. Winnefeld (D. V.) tritt für baldige Beſchaffung eines Arbeiterrechtes ein. Die Schlichtungsausſchüſſe müf⸗ ſen weiter ausgebaut werden. Die Gewerbe⸗ oder Erwerbs⸗ krankheiten müſſen als Unfall angeſehen werden. Die Ar⸗ beitsloſenunterſtützung wird noch immer an Leute bezahlt, die die ihnen zugewieſenen Arbeiten nicht verrichten oder 9 9 (D. N) ber Woh Ein Antrag Schiele (D. N.] über Wohnungsfürſor ird dem ſechſten Ausſchuß überwieſen. e Weitere Titel werden angenommen. 5 5755 Bock (U. S.) bemängelt die Bezüge der Kriegsbe⸗ ſchädigten. Reichsminiſter Schlick: Das Unweſen der Tumultanten und falſchen Kriegsbeſchädigten wird nach Möglichkeit be⸗ W Selbe e 8 Abg. neider⸗Sachſen (Dem.): Die Angeſtelltenverſor⸗ gung darf nicht mit der Arbeitsverſicherung F werden. Das könnte nur zum Schaden der Angeſtellten aus⸗ ſchlagen. Miniſter Schlicke kann das nicht zugeben. 2 1 55 1 175 n des Agen liegt ein Autrag Scheidemann vor, die eingeſtellten 600 9 . 1600 000 Mark zu erhöhen. . Abg. Sachſe (Soz]) fordert Neugeſtaltung des Arbeits⸗ nachweisweſens im Bergbau und begründet den Antrag mit dem Intereſſe der Allgemeinheit am Bergbau. Abg. Bolz (Ztr.): Das Reich kann ſolche Summen im — bewilligen. Der Antrag iſt nicht genügend begründet. n Abg. Pick (Dem) u. Abg. Zubeil (u. S.) ſtimmen dem zu. Abg. Schneider⸗Sachſen (Dem.): Der Arbeitsnachweis darf nicht immer ſchematiſiert werden. Die Bezirksarbeits⸗ nachweiſe müſſen nach Wirtſchaftsgebieten abgegrenzt wer⸗ den. Die Statiſtik muß auf das Notwendigſte beſchränkt werden. Das Reich muß das Nachweisweſen übernehmen. Der Antrag Scheidemann wird angenommen. Abg. Gleichauf (Dem) tritt für unparteiiſche Zuſammen⸗ ſetzung des Schlichtungsausſchuſſes ein. Wenn dafür Ga⸗ rantien geboten werden können, ſo werde der Widerſtand der Arbeitgeber gegen die Schlichtungsausſchüſſe ſchweigen. Abg. Frau Behm (D.⸗N.): Der Miniſter hat ſich zur Re⸗ form der Heimarbeit bekannt. Die Einbeziehung der Heim⸗ arbeiter in das Betriebsrätegeſetz iſt freudig zu begrüßen. Viele Tauſende von Heimarbeitern wollen arbeiten und nicht Arbeitsloſenunterſtützung beziehen, aber ſie wollen nicht in der Fabrik arbeiten. Arbeitswillige ſollte man nicht zurückweiſen. Auch wegen der Jugendpflege iſt zu wün⸗ ſchen, daß die Heimarbeiterinnen bei ihren Kindern bleiben. Natürlich muß die Heimarbeit reformiert werden. Der Acht⸗ ſtundentag darf nicht beſeitigt werden. Die Löhne dürfen nicht gedrückt werden. In den Fabriken nimmt man nur die Geſunden an. Die Kräfte der Halberwerbsfähigen könn⸗ ten in der Heimarbeit ausgenützt werden. Es iſt Zeit, daß das Hausarbeitsgeſetz in Kraft tritt. Die Fachausſchüſſe müſſen Lohnämter werden. Die Regierungsſtellen müſſen Arbeitsaufträge an Heimarbeietrorganiſattionen geben. Abg. Hermann⸗ Reutlingen (Dem.) wünſcht bei der Re⸗ organiſation der Handwerkerkammern, daß dieſe von allem Zwang befreit und der Selbſtverwaltung zugeführt werden. Abg. Frau Reitze (Soz.) wünſcht bei dem Kapitel Arbeits⸗ loſenfürſorge Beſchleunigung aller Notarbeiten und Erhöh⸗ ung der Sätze für weibliche Arbeitsloſe. Abg. Meier⸗Sachſen (Soz.) will für die Kriegshinterblie⸗ benen⸗Unterſtützung den Begriff der Bedürftigkeit möglichſt weit und wohlwollend geſtaltet ſehen. i 5 iſt der Haushalt des Reichsarbeitsminiſteriums erledigt. Es folgt die Beratung des Haushalts des Reichsſchatzminiſteciums. lungen. Weiterberatung morgen 1 Uhr. Deutſchland. Die Beſetzung der auswärtigen Poſten. W. T. B. Berlin, 21. Okt. Im Haushaltsausſchuß der Nationalverſammlung betonte der Reichsminiſter Müller bei der Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes, daß bel der Beſetzung der auswärtigen Poſten nicht nach partei⸗ politiſchen Rückſichten gehandelt werden könnte, ſondern nach dem Grundſatze der fachlichen Eignung. ner, Kurze Anfragen. Das Geheimnis von Dornenfels. N Kriminalroman von Rudolf Wuſtrow. (Nachdruck verboten.) „Nein, es dürfte auch unnötig ſein,“ erwiderte Erna, „denn der Onkel wird als Schloßherr gewiß alle Räume bereits kennen. Dasjenige, was er tun ſollte, wäre, meinen armen, unglücklichen Vater ſanft und ſchonend darauf aufmerkſam zu machen. Aber ob er dies tun wird?“ „Hoffentlich beruhigt ſich dein Vater wieder,“ ſagte Frau Willmann, „denn ſonſt könnte doch in unſer fried⸗ liches Leben ein Mißton kommen. Wir lebten bisher hier lo angenehm, und wir dürfen nur hoffen, daß es ſo bleibt.“ Die Witwe begab ſich nun in die Küche und traf dort verſchiedene Anordnungen, und hierauf betrat ſie mit der Wirtſchafterin, Fräulein Kratzler, die Vorrats⸗ kammer. Als ſie mit der Wirtſchafterin allein war, ſugte ſſie in teilnahmsvollem Tone: „Es iſt doch recht traurig, daß Vetter Theobald ſo krank iſt! Wir werden ihn wohl in einer Anſtalt unterbringen müſſen, man iſt ja ſeines Lebens gar nicht mehr ſicher!“ Freilich, freilich!“ ſtimmte die ſchon in vorgerückten Jahren ſtehende Wirtſchafterin zu, indem ihr unſchönes, aber gutmütiges Geſicht Bekümmernis ausſprach. „Herr Theobald Hartling iſt in letzter Zeit ſo aufgeregt, er läuft im Schloſſe hin und her, und das führt zu keinem guten Ende.“ f 5 „Vor allem,“ fuhr Frau Willmann fort, „müſſen wir darauf ſehen, daß Herr Erich Hartling keine Un⸗ annehmlichkeiten davon hat. Er iſt ſo gütig gegen uns alle, dabei hat er als Beſitzer des Rittergutes vielerlei Zeſchäfte und viel Arbeit, ihn müſſen wir alſo vor Störung bewahren. Sein Wohl muß uns vor allem am Herzen liegen, das iſt ihm unſere Dankbarkeit ſchuldig.“ Die Wirtſchafterin, die ſchon manches von Erichs haptem, rauhem Weſen zu erdulden gehabt hatte, ſtimmte ſeohdem zu und bemerkte: t Herz, Frau Willmann, Ihr Herr Schwager kann ſich All lich ſchätzen, daß Sie ihm zur Seite ſtehen.“ Und au Hochachtung blickte das unſcheinbare ältere Fräulein W. T. B. Berlin, 20. Okt. Das Haus iſt ſchwach beſetzt. Abg. Stücklen (Soz.) berichtet über die Ausſchußverhand⸗ Wetter erklärte g „Sie haben doch ein gutes — 4 der Miniſter, daß die wrrtſchatuchen Fragen, wie Krehtt⸗ operationen für Einfuhr von Rohſtoffen, Lebensmitteln uſw. auf andere Miniſterſen übergegangen ſeien. f 1 Die Bekämpfung des Schleichhandels. N 1 8 2 — . 1 9 755 b hat, wie wir erfahren, un neidende Maßnahmen zur Bekämp⸗ fung des Schleichhandels erlaſſen. f 5 e Die Neuordnung des Steuerweſens. Berlin, A. Okt. Die Priſidenten der neugeſchaffenen Landesfinanzämter werden am kommenden een erſtenmal im Reichsfinanzminiſterium unter dem Voxrſitz des Reichsfinanzminiſters Erzberger zuſammentreten. Die Be⸗ ratung gilt der praktiſchen Durchführung der neuen Seuer⸗ orgauiſation. Am Tage darauf werden ſich die Fingnzmini⸗ ſter der Einzelſtaaten im Reichsfinanzminiſterium verfam⸗ meln, um über Landesſteuern und Reichseinkommenſtener zu beraten. Das Programm der Reichsſchulkonferenz. W. T. B. Berlin, 20. Okt. Die Vorbeſprechung der Reichs⸗ ſchulkonferenz nahm heute vormittag im Reichs miniſterjum ihren Anfang. Reichsminiſter Dr. Koch begrüßte die Vor⸗ konferenz und ſchilderte kurz ihre Aufgabe. Unterſtaals⸗ ſekretär Schulz betonte die Notwendigkeit eines engeren Zuſammenwirkens mit dem Reich und Ländern und erläu⸗ terte das Arbeitsprogramm: 1. Ausſprache über die vom Reichsminiſter des Innern und der preußiſchen Unterrichts⸗ verwaltung gemeinſam ausgearbeiteten Leitſätze für die Ar⸗ beiter der Reichsſchulkonferenz; 2. Organiſation der Reichs⸗ ſchulkonferenz ſelbſt; 3. Klärung über die ſtrittigen Punkte der Reichsverfaſſung. Redner empfahl die Einſetzung eines 15gliedrigen Ausſchuſſes für eine dauernde organifatoriſche Verbindung zwiſchen dem Reich und den Ländern, die der preußiſche Unterſtgatsſekretär Becker als unbedingt nötig bezeichnete. Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Reinhardt be⸗ ſprach die Leitſätze für die Verhandlungen der Reichsſchul⸗ konferenz. Der Metallarbeiterſtreik in Berlin. W. T. B. Berlin, 20. Okt. Der Metallarbeiterſtreik geht noch weiter. Morgen früh tritt im Reichsarbeitsminiſterium das neu gewählte Schiedsgericht zuſammen. lingen dürften, wie man hört, etwa eine Woche in Anſpruch nehmen. Der Streik dauert nun ſchon über 4 Wochen. Bei der geringen Streikunterſtützung, die der Verband zu ge⸗ währen vermag, bedeutet der Streik einen ungeheuren Ver⸗ dienſtausfall für die betreffenden Arbeiter, nicht nur jener, die tatſächlich in den Ausſtand getreten ſind, ſondern auch der vielen anderen Arbeiter, die infolge des Streikes ent⸗ laſſen werden mußten. „ Kundgebungen deutſcher Eiſenbahne W. T. B. Berlin, 21. Okt. Der Gewerkſchaftsbund deu ſcher Eiſenbahnbeamten richtete an die Reichsregierung un⸗ term 17. Oktober folgende Kundgebung: Die Eiſenbahn⸗ beamten erheben ſchärfſten Einſpruch gegenüber terroriſti⸗ ſchen Handlungen jener Arbeiter, die am 13. Oktober mit Gewalt gegen Beamte der Eiſenbahndirektion Frankfurt vorgegangen ſind. Sie fordern ebenfalls die ſchleunige De⸗ mokratiſierung der Verwaltung, aber auf dem Wege der Verhandlung und Verſtändigung, mißbilligen alle Gewalt⸗ akte und verlangen Maßnahmen zum Schutze der Beamten bei Ausübung des Dienſtes. Das Uebermaß von Kohlenvorräten in Oberſchleſien. T. U. Kattowitz, 21. Okt. Eiſenbahnminiſter Oeſer hatte mitgeteilt, daß die Einſchränkung im Schnellzugsverkehr im Oſten zu einer bedeutend beſſeren Wagengeſtellung in Ober⸗ ſchleſien geführt hat und daß die Zahl der geſtellten Wagen ſo hoch geworden iſt, wie ſie ſeit April dieſes Jahres nicht mehr erreicht worden war. Die Aeußerung des Eiſenbahn⸗ miniſters ſteht aber im Gegenſatz zu den Tatſachen. Wie der T. U. zuverläſſig mitgeteilt wird, beſteht der Wagenmangel in den oberſchleſiſchen Gruben weiter. Auf der Maxgrube bei Kattowitz iſt beiſpielsweiſe von Dienstag bis Freitag nicht ein einziger Waggon zum Kohlentransport geſtellt wor⸗ 1 den, ſo daß die geſamte Förderung der Kohlen auf die Halde geſtürzt werden mußte. Die Halden wachſen daher bedeutend an und haben die Zahl von 600 000 Tonnen bereits über⸗ ſchritten, zumal verſchiedene Zechen auf den oberſchleſiſchen Gruben die volle Friedensleiſtung fördern. Volksabſtimmung in Oberſchleſien im Juni. T. Uu. Rotterdam, 21. Okt. „Daily Mail“ meldet aus Warſchau: In einem Aufruf der polniſchen Regierung an die aus Oberſchleſien geflüchteten Polen wird mitgeteilt, daß die Volksabſtimmung in Oberſchleſien aufaugs Juni nächſten Jahres ſtattfindet. . zu ihrer ſtattlichen Herrin empor. Beide fuhren nun in ihrer Tätigkeit fort, die Vorräte durchzuſehen und dasjenige, was ergänzt werden mußte, zu notieren. — Während ſich dieſe Szenen abſpielten, wanderte ein stattlicher junger Mann, in den höheren zwanziger Jahren ſtehend durch den Fichtenwald, der an den Schloßpark angrenzte. Richard Hartling hatte auf der Eiſenbahn⸗ ſtation, die in dem weit ausgedehnten Forſte etwa eine halbe Stunde vom Rittergut entfernt lag, den Zug ver⸗ laſſen und ſich ſogleich auf den Weg gemacht. . Der junge Mann ſchritt feſt dahin, man konnte es einem Gange nicht anſehen, daß ihn etwas ſchwer be⸗ drückte, und ſeinem energiſchen Geſicht hatte ſich der Aus⸗ druck einer finſteren Entſchloſſenheit aufgeprägt, Nun hatte er den Fichtenwald verlafſen, deſſen ewige düſtere Trauer jeden Schmuck verſchmähte, und ſchritt unter den verwitterten rieſigen Bäumen des Schloßparkes dahin. Bald betrat er den äußeren Schloßhof, der durch hohe, mit Schießſcharten verſehene Mauern und einige kleinere Gebäude umgrenzt war. Richard warf einen Blick dieſen nicht am Fenſter. Es ſchritt durch das mächtige Burgtor, deſſen wuchtige Flügel geöffnet waren, in den inneren Schloßhof, in dem ſich die hohen, von zahlreichen Fenſtern durchbrochenen Mauern des Schloſſes in düſterem Grau erhoben; dieſes Gebäude bildete mit ſeinen zwei Flügeln, deren jeder durch einen allertümlichen Turm gekrönt wurde, einen rechten Winkel. Au den einen von ihnen grenzte die Torbefeſtigung, die nach dem äußeren Burghofe zu einen mit Schießſſcharten verſehenen gedeckten Wehrgang enthielt, während ſich hier nach dem inneren Hofe zu kleinere, jetzt leerſtehende Wohnräume befanden. Die vierte Seite des inneren Schloßhofes wurde durch eines der umfaſſenden Wirtſchaftsgebäude ausgefüllt, die das neben dem Schloſſe liegende Rittergut bildeten. Nach dorthin führte nur eine Tür, ſo daß der Schloßhof vom großen Wirtſchaftshofe völlig getrennt war. Richard trat, nachdem er den inneren Schloßhof durch⸗ ſchritten, durch die kunſtvoll ausgemeißelte Rundbogen⸗ öffnung der Haustür ein und begab ſich in das mit mo- derner Eleganz ausgeſtattete Wohnzimmer, wo er ſeine Die Verhand⸗ „ N ei! nach demienigen dieſer Häuschen, in dem ſein Vater wohnte, doch er erblickte PDfrahtnachrichten. J Das Inkrafttreten des Friedens. 1 „ WT. Paris, 21. Ort. (Havas) Der Oberſte Nat 5e ſtimmte über die . des Vertrags und ſetzte feſ in welcher Stärke die zu erfolgende Beſetzung von Obe ſchleſien, Schleswig und Memel durch die einzelnen alliierten Truppen vorgenommen werden ſolle. Er regelte die mil täriſchen Maßnahmen in Bezug auf die Räumung dieſer Gebiete durch die deutſchen Truppen und deren ſofortige ge ſetzung durch die Allierten, die im Augenblick des Inkraz tretens des Vertrags zu beſetzen ſind. Der Rat ſezte Form der Niederlegung des Protokolls und der Rat fibation feſt, welche erſt erfolgen ſoſle, wenn die vorherigen milttäriſchen Maßnahmen ausgeführt werden können. a a a Die Adriafrage. 3 Tek. Lugand, 21. Okt. „Corriere de la Serra“ m det die Verhandlungen wegen Löſung der Adriafrage wurden non Paris nach Waſhington verlegt. Der italtenſſche Geſandte verhandelte unmittelbar mit Lanſing. Jtalſeg ſchlägt vor, Fiume zum Freiſtaat zu erklären, une Kontrolle des Völkerbundes und ausſchließlichem Mas daß Italiens. Die dalmatiniſchen Außeninſeln mit Valona ſollen an Italien abgetreten werden, das gleichzeitig das Mandat über Albanien erhalten ſolle. 25 Eine amtliche engliſche Erklärung zur Blockadenoſe T. UU. Kopenhagen, 20. Okt. In bezug auf die letzte, die Vorgänge im Baltikum betreffende Note der Entente wurde in London eine amtliche Erklärung ausgegeben, die beſagt die neue Note an Deutſchland ſcheine ein Mißverſtändu hervorgerufen zu haben. Es iſt keine Rede davon, daß die Entente beabſichtige, die Blockade als Antwort auf die An griffe des Generals v. d. Goltz wieder zu verlangen, ſon⸗ dern der Oberſte Rat kann, wenn er es für nötig erachte ablehnen, die gegenwärtig zwiſchen Deutſchland und den Rate in Verhandlung befindlichen Anträge auf Lieferung 18 Lebensmitteln und Rohſtoffen weiter in Erwägung ztehen. Die Lage im Baltikum. Berlin, 21. Okt. Ueber die Lage im Baltikum wird be kichbet: In den letzten Tagen ſind Etappentruppen zurſich befördert worden, jetzt beginnt der Rücktransport früherer Der Bahnhof Radewiltiſchki, der für die Fronttruppen. Rückbeförderung der deutſchen Truppen von entſcheidender Bedeutung iſt, wurde im Einverffündnis mit dem litaufſchen Oberkommando beſetzt. — Die Angriffe der Letten und ae, vor Riga und Friedrichſtadt ſcheinen zurückgewteſen zu ſein. Uebernahme der öſterreichiſchen Bahnen durch eine amert⸗ kaniſche Geſellſchaft. Tu. Wien, 21. Okt. Nach allerdings bisher noch unbe⸗ ſtätigten Meldungen verhandekt ein amerikaniſch⸗engliſches Konſortium mit der Prager und der Wiener Regierung we⸗ gen pachtweiſer Uebernahme der tſchecho⸗flowakiſchen uu Wiener Staatseiſenbahnen am 1. Januar 1920 Die Kämpfe um Kronſtadt und Petersburg. T. K. Stockholm. 21. Okt. Die britiſche Flotte beſchleßt ſeit Mittwoch nachmittag Kronſtadt, das ſich jedoch bis zum Eintreffen der letzten Nachrichten gehalten hat. Die Nord⸗ weſtarmee hat allerdings Gatſchina erobert, aber von Paw⸗ lowsk dringen vier ſtarke rote Truppenverbände vor, die zudem weiteres Vorſtoßen aus Krasnoje ſehr erſchweren. Gegenwärtig, alſo Donnerstag nachmittag, finden erbitterte Kämpfe nordweſtlich von Gatſching ſtatt, die für die Sow⸗ jettrruppen nicht ungünſtig ſtehen. Es iſt noch gar nicht ausgeſchloſſen, daß ſich die Nordweſtarme genötigt ſehen müßte, Gatſching wieder aufzugeben Von Saplion und Kopino, alſo öſtlich von Gatſching, rücken weitere Sowiet⸗ truppen, die anſcheinend dazu beſtimmt ſind, der Nordweſt⸗ armee in den Rücken zu fallen, vor. Bei Abgang dieſer Meldung verbreitete ſich an der finniſch⸗ruſſiſchen Grenze das Gerücht, die Weſtforts von Kronſtadt hätten bereits ihr Feuer eingeſtellt. Kleine Nachrichten. . Verlobung des engliſchen Kronprinzen? Baſel, 21. Okt. Die Information meldet aus Qneßeck Der engliſche Kronprinz hat ſich mit der Tochter des Gene⸗ ralgouverneurs von Kanada, der Herzogin von Devonſpire, verloht. Ausſtand der Böckergehilfen in Königsberg. Die Büker⸗ geſellen treten in den Ausſtand. Die Brotverſorgung der Stadt ſoll aber geregelt werden. f 6 Schweſter allein antraf. i Erna ſprang auf und ging ihrem Bruder entgegen, den ſie mit innigem Händedruck begrüßte. „Du Armer, ſagte ſie mitleidsvoll, „du haſt Unglück gehabt.“ „Das verwünſchte Spiel!“ erwiderte Richard ern. „Torheit, Torheit ohnegleichen! Aber mein Enkſchluß ſteht feſt —“ „Was willſt du tun?“ fragte Erna ängſtlich. 5 „Nichts, Schweſterchen,“ erwiderte der Bruder, i dem ein Lächeln ſeine energiſchen Züge überflog. rühre keine Karte mehr an.“ f i „Wirſt du es aber auch halten können?“ fragte Erm beſorgt. „Wirſt du nicht glauben, du könnteſt das der⸗ lorene Glück wieder bannen und herbeizaubern “ „Ich weiß,“ erwiderte Richard, „daß die echten Spieter ſſo denken. 0 0 Menſchen mit denen ich verkehrte, und die Gelegenheit hatte mich verleitet, und meine alte Verwegenheit reizte mich, dann immer weiter zu gehen, akles auf eine Karte ſetzen, und —“ a 10 „Was wird nun aber der Onkel dazu ſagen?“ fragte Erna in ängſtlichem Tone „Haſt du ihm denn ſchon daven eſchrieben?“ 5 05 5 geſtern abend. Heute nachmittag muß er den Brief erhalten haben.“ „Du haſt mir früher ſchon Opfer gebracht,“ ſunte Richard in warmem Tone. „Ich bin dir Dank ſchaldenm und werde es dir nie vergeſſen. Wenn der kel einem Manne von Ehre Glauben uu er r n Allerdings ſollte er dies tun,“ rief Erna, „den 7 er hatte noch nie Urſache, an deiner Ehrenhaftigkeit zn zweifeln.“ zee will ich auch hoffen,“ ſagte Richard. „Natürlich werde ich ihm die Ehrenſchuld, die ich nun einmal eiligſt decken muß, zurückzahlen; aber jetzt bin ich dazu außer Stande, wie du ja weißt. Meines Verkehrs, meiner Ge⸗ ſellſchaft bin ich ſchon ſeit einiger Zeit überdrüſſig. hohle Treiben befriedigt mich nicht, obwohl es mich eim Zeitlang hat feſſeln können. Künftig werde ich tüchtis arbeiten. Es ſteht dies in mir ſchon . fel daß s keiner Beteuerung bedarf.“ 9 5 * Ich bin jedoch keine Spielernatur, nur dir den ſich it ud haben hallen, un hen, die ſe ſgenften Tel ſelders gräß anwehnern gekiet un 8 nit, war di ind die nei elegische N deem Abergl ehe Forſc wohnhelt, ti noch bei me geheimen ge N. G. Cha naben: Ven ertichten wi Platz zunäch der ſich ſp ligtum des Cpfer beſtit ein Kriegs und legt ih der. Daran jeine Keble pallsbeſthers mes und dri gemütvollen ben hervor ze vergießen. nun ſofott d Blute labt: mon nicht dr bis auf den Alasla auf il Wohnſatte n. damit begnüg. bollen Veiſe fürlich eng Ans Baß Die Jollgt Das Land machurg ver zwiſchen Elſt Zollinie die daß Brückenk den franzöſie Die Einf dingen darf u inerhalb der Zolltellen dobdehöhe, Ne d. Rp., Dund denweier, Ner dorf ertichtet gels u. der he dan ung en und da 600 Kilagrann ener Mahd nn, Me