ie amerikaniſchen Verhältniſſe kennen Ierkſamkeit ſollte auf die amerikaniſche eit werden und ſchließlich ſollten die Mahme amerikaniſcher Erzeugniſſe wirken. Mriotiſche Chineſen glauben an eine große res Volkes. Schon 1886 erklärte der Margutis Tſeng, als er ſeinen Geſaändter in London verließ, um als ieee Tfungliyamen, des damals gebildeten * Ihen Amtes, einzutreten, es gebe Zeiten im Leben je Geng e Maionen, wo ſie ihre Kräfte im Ringen um die zenheſt ectterhaltung ihrer Stellung aufgebraucht zu haben genommg Natlonen ſeien von ihrer Stellung geſtürzt; Hamam um plötzlich zu verſchwinden, andere, um nach maso niehr oder weniger verlängerten, Damamaehmenden Lebenskraft ſich zu eaſſen di eßzieren habe man bis dahin China eingerechnet. rand hen man auf die Ungleichheit ſeiner angeblichen Miihe und die Erinnerung ſe iner einſtigen Größe tte bebe man geglaubt, daß die Luft des 19. hunderts für ſeine alten Lungen zu kräftig ſei. uſtand naten die Ereigniſſe hätten dieſe Meinung Lügen ge⸗ edu China habe nur geſchlafen und ſei nicht ge⸗ den dh darf dabei nicht überſehen, daß die Chineſen gegen u zablkeichſte Volk der Welt ſind. Die Bevölkerung wich dhe beträgt fast eine halbe Milliarde Menſchen und ditaltettiſt ſomit an Kopfzahl die von ganz Europa ten made Mag die Folgen ausdenken, wenn eine ſolche un⸗ en. Janine Menſchenmenge einmal in Bewegung kommt! tues w 1 verflüchtigen. Unter 4 5 fuss M V dun Die Anzeigenſteuer rn ae zu den Steuern, zu dhiſche Volk zu beglücken ug aſehennte „Anzeigenſteuer“. auc zie wird, wiſfen wir zur ü Chah aber unwillkürli nen Mit Zeitungs mit denen die Regierung das gedenkt, zählt auch eine ſo⸗ Ob ſie wirklich Geſetz wer⸗ Stunde noch nicht. Der Plan ch die Blicke auf die Zeitungsan⸗ anzeige — „gebildete“ Leute ſagen duct, ei „Annonce“, zu deutſch Ankündigung — be⸗ „Die Lfchnet man jene amtlichen oder eſchäftlichen oder rein ißchen egfonlichen Bekanntmachungen, die der Zeitungsver⸗ igt wie gegen beſtimmte Bezahlung zum an i können uns heute eine Zeilung o er Kuiſtgteil, der faſt dem Textteil an Um iodernaß zuweilen, wie bei der Großſtadtpr Deuuſſg noch übertrifft, Schlapſch im Textteil 9 Saaſffes eil. Abdruck bringt. ne einen Anzei⸗ ang gleichkommt, eſſe, ihn an Um⸗ gar nicht mehr vorſtellen. Und wie allmählich eine gewiſſe Anordnung des als feſtſtehend einbürgerte, ſo auch beim Anzei⸗ Die eingehenden Anzeigen werden nicht belie⸗ dendec etwa in der Re henfolge ihres ingaugs, geſetzt, uin nach beſtimmten Sparten geordnet, voran etwa Jamtlichen Bekanntmachungen, Veröffentlichungen der abet Jörden, Gerichte, Notariate ꝛc. dann vielleicht An⸗ ne 6 en über Kaufgeſuche und Verkäufe, darunter wieder ane Grundſtücts⸗ und Geldmarkt, Beteiligungen ꝛc., erden uf der Arbeitsmarkt. Offene Stellen und Stelle⸗ e Ne-, bei großen Blättern noch in männlich und neſen lich oder in ſonſtige Unterabteilungen gerrennt: auch und i Wohnungsmarkt findet im Anzeigenteil der Zei⸗ obſa seinen Spiegel; größere Anzeigen ſchallet der La⸗ en fol Peſiter, das Waren⸗ und Kaufhaus ein, um Kauf⸗ 4 ige au zwlocken; von der Geburt über Verlobung, Hei⸗ Familienzuwachs bis zum Tode begleite der An⸗ Rente el der Zeitung den Einzelnen: kurz, das geſamte It iche und private Leben im engeren und wei eren men reis spiele ſich in den Anzeigenſpal en der Großftadt⸗ ſeeie wie der mit leren und kleineren Ortszeitung ab. Einfunt iſt nicht zu viel geſagt, wenn man die Anzeige heute Fückgrat der Volkswirlſchaft nennt Das war jedoch E26 t zu allen Zeiten ſo. Als die erſten Zeitungen er⸗ aun enen, da brachten ſie — es ſei nur an die Wochen⸗ e it des Straßburger Buchdruckers Joh. Carolus er⸗ Nele ert, die 1609 erſchien und wohl die älteſte deutſche n ea darſtellt — nur Nachrichten und Briefe, ſoge⸗ face e „Korreſpondenzen,“ cin Ausdruck, der ſich bis heul nl ungsweſen erhielt Noch ums Jahr 1800 war, Df das durchblättern einer alten Berliner Zeitung be⸗ er fell, die Zeitungsanzeige noch recht ſpärlich geſät. Erſt Du ſieigende wirtſchaftl iche Aufſchwung des 19. Jahr⸗ dich, derts liefen Drucler und Leſer ziemlich gleichzeitig such! Wichtigleit der Anzeige als Wirtſchafts⸗ und Ver⸗ mittel erkennen. Aber noch Ernſt Keil, der Ver⸗ eder „Gartenlaube“ konnte erklären, reich geworden nicht von dem Ertrag der Anzeigen, ſondern der „Kleehngspreiſe. Ein Menſchenalter ſpäter bereits hate ts u das Bild völlig verſchoben. Die meiſten deutſchen imm Hungen und Zeitſchriſten wurden zu Bezugspreiſen alberahegeben, die dem Herſtellungswert nicht entſprachen, ſa ine allt Nahlreich en Fällen nur Bruchte le bedeuteten: in den Nerſchſer Jahren gegründete Anzeigeblätter in Berlin wie München wurden viele Wochen lang den „Beziehern“ fegt font geliefert; die „Inſeratenvlantagen“ entſtanden, bac eafalter, die um ein Vielfaches oft mehr Anzeigen als er ba hatten. Ir dieſe Entwicklung, deren Ziele noch tat der Krieg einen kräftigen 5 al zuſehen waren, 10 fle iſchnitt. Die Papiernot, die behördliche Papierzumeſ⸗ Folge, hemmte die geſamte „ i die r — 8 2 proche zbeſtten nac als deren unmittelbare lungs⸗ und Zeilſchriftenwelt. Inwieweit dauernde Stlaſhiden hieraus entſtehen, wird erſt die Zutunft ent⸗ bench eden. Allzu roſigen Zeiten gehen wohl weder die 5on de zungen noch die Zeilſchriften entgegen. Daß in einer ah. „en Zeit das Experiment einer Anzeigenſteuer Fol⸗ 9 1 von unter Umſtänden unangenehmſter Tragweite n wird, liegt dermaßen „ar Laien nicht bewieſen zu 1 Leh nicht mittlere und kl er ul gezwungen und mitte em lei werden, bleibt abz Vermischte Nachrichten. nich 1 50h Vertrauensmännet des Reichsarbeitsminiſteriums. auf der Hand, daß es auch werden braucht. Ob da⸗ einere Betriebe zur Einſtel⸗ bar Angeſtellte, brotlos ge⸗ uwarten. ein nmerna versprechen. Dieſe Studenten lernen, Ar⸗ gelben nach ihrer Heimkehr in das Vaterland für Z u⸗ be⸗ Poſten als chi⸗ Mit⸗ Aus⸗ geſchwächten und nicht, was noch werden mag. — es Entwickelung der Löhne überwachen, ſterium als Informationsquellen üb Bezirke dienen und drohen keiten rechtzeitig zur Kenntnis des Reichsarbe riums bringen, überhaupt mit dieſem in ſteter enger Füh Lung ſtehen. Zunächſt Damaſchke als Reichspräſidentſchaftskandidat. In der „Deutſchen Warte“ veröfe Frauen aus allen Berufen und Aufruf, den bekannten Bodenreformer und ler Dr. fur. h. e. Adolf Damaſchte in Be des Deutſchen Reiches zu wählen. ſeiner Antwort, daß er, wenn de aus allen Lagern zu der Ueb deutſechn Volke in dieſer entſcheidungsvollen Steell des Reichspräſidenten dienen könnte anſehen würde, dieſem Ruſe zu folgen. utſche Männer und Frauen Hi Revolutionäre Gärung in der Slowakei und in Oberungarn W. T. B. Berlin, 17. Okt. „Voſſ. Zig.“ hat die revoln wakiſche Führer zu verhaften. Die Militärdiktatur iſt ver nomie. Die Bewegung hat bereits auf das rutheniſche Ge biet in den Karpathen übergegriffen. 1 die ſelbſtändige karpathiſch⸗ruſſiſche Republik proklamiert. Rekordleiſtungen im — Tanzen. luſtigſten Völkern gehörten ſeit altersher d mehreren Jahren fand in de St. Louis eine Hochzeit ſtatt alten Sitte getreu, zeitsgeſellſchaft tanzt Die Pauſen zwiſchen den ein kurz. Eine andere Polin f und drei 7 mit ſämtl 7 ichen Herren der oll ohne Au Nächte hindurch getanzt haben San Franzisko eine Tanzkonkurrenz ſtatt, an der ſechs Paare beteiligten. terbrochen 15 Stunden un ins — Spital geſchafft werb in ausdauerndem Paare nahmen daran teil. Der P Franken. Das ſiegende Paar hatle n Stunden zu „arbeiten“, Bei werb tanzten die Sieger 69“ 50 Franken einzuſtreichen. einem Pariſer Ballhaus ein Frank demjenigen bot, der län Fünf Tanzluſtige nahmen die Herausforderung an und drehten ſich tatſächlich „mit dem Italiener um die Wette“. Doch ſie alle mußten früher aufhören als der Italie⸗ ner, der 14 Stunden lang das Tanzbein ſchwang. Im Mittelalter gab es krankhafte Zuſtände bei denen die Betroffenen unaufhörlich tanzten, bis ſie mit zuckenden 5 werden. Tanzen fa Im Jahre 1910 trat Italiener auf, der 100 ger tanzen würde als er Gliedern, Schaum vor dem Munde, totmatt zuſammen⸗ brachen. Dieſe unter „Choreomanie“ oder Tanzwut, guch Veitstanz, betannten ſehr gefährlichen Umfang an. weifungen zogen die wie vo Ort zu Ort und zeigten einen Tanzepidemien nahmen einen Unter den wildeſten Aus⸗ m Teufel Beſeſſenen von raſchen Verfall. Trübe Aus ſicht! Die Welt wird ſchöner jeden Tag, — ſo klang's in Früh⸗ lingstagen, — jetzt läßt der Zeiten Ungemach — das Gegen⸗ teil uns ſagen. — Denn in der Welk ſieht's böſe aus. — verdrießlich ſitzt der Menſch zu Haus — im ſchwach geheizten Zimmer — und täglich wird es ſchlimmer. — — And nir⸗ gends geht es bunter zu — als auf der Welt von heute, — drum kommt Europa nicht zur Ruh, — drum klagen alle Leute. — Die Welt wird ſchlechter jeden Tag, — man weiß kracht an allen Enden — und will ſich nimmer wenden. — — Wir dachten: Nach dem Friedensſchluß — käm' Ruhe uns zuſtatten, — jetzt aber ſeh'n wir mit Verdruß, — wie falſch gedacht wir hatten. — Noch geht's bergab und nicht bergauf, — die Noten hören nimmer auf, — die dies und das bedingen — und uns zu allem zwingen. — — Ein Volk, das wehrlos ſich gemacht, — muß ſich viel bieten laſſen, — da heißt es, prüfen mit Bedacht — und in Geduld ſich faſſen! — Und doch reißt ſchließlich die Geduld — dem Sanfteſten, der ohne Schuld, — muß leiden und entbehren, — das Daſein zu erſchweren. — — Frieden iſt „ratifiziert“, — 1 1 ae neuartigen Informatonsdienſt plant das Reichs⸗ 5 iaminſſterium. Die Einigungstätgkeit des Reichs⸗ ac dag iſterums hat enen ſo großen Umfang angenom⸗ f aß es zur Vermeidung von ganz erheblichen Ver⸗ „ Ounen des Beamtenperſonals notwendig iſt, Perſön⸗ des allgemeinen Vertrauens in allen wichtigen eten die Schlichtung von örtlichen Arbeits⸗ doch iſt er kaum zu ſpüren, — die — den Oſten abzuſchnüren. — ſanft und mild, — daß diesmal darf er Hilfe leiſten, — trifft's ihn auch ſelbſt am meiſten. — Blockade hin, Blockade her, — ſie kann uns nicht beglücken, — ſie iſt für Dentſchland folgeſchwer — und hat ſo ihre Tücken. — Die Reichsregie⸗ rung ſpricht: Was nun? — wir haben mit uns ſelbſt zu tun, — uns drücken arg die Schuhe, — o ließ man uns in Ruhe! — —. Uns drückt der Schuh, und niemand weiß — zu helfen uns jetzunder, — und bei dem hohen Lederpreis — iſt dieſes r. — Groß iſt der Zeiten Ungemach, — die auch kein Wunde Welt wird ſchlechter jeden Tag — und doch heißt's: Mutig Eu nſt Heiter. 5 weiter, — wir müſſen durch! Badiſche Miniſterreden über Schleichhandel, Beſchaffungs⸗ . zulage und Streiks. „Karlsruhe, 20. Okt. In der großen, von 45000 Beamten und Staatsarbeitern beſuchten Proteſtyerſammlung nahmen auch die Miniſter Remmele und Dr. Wirth das Wort. Der Miniſter des Innern ſprach beſonders über Schleichhandel und Schiebertum und erklärte dabei, im Kampfe gegen Schie⸗ bertum und Teuerung müßten alle geſellſchaftlichen Kreiſe zuſammenſtehen und die politiſchen Gegenſätze ſeien auszu⸗ ſchalten. Bedauerlich ſei, daß in allen Geſellſchaftsſchichten den Wucherern und Schiebern Vorſchub geleiſtet werde. Ein Unglück ſei die Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Leder. Dieſe Maßnahme zeige, wohin wir kommen, wenn man dem Handel und dem Schiebertum freie Bahn laſſe. Der Mini⸗ ſter teilte weiter mit, daß ein Heer von Beamten heute die Kontrolle durchführe, wenn aber nicht alle Stände die Re⸗ gierung unterſtützten, ſei ein taſächlicher Erfolg ausge⸗ ſchloſſen. Schließlich erklärte der Miniſter noch, die Bemüh⸗ ungen der badiſchen Regierung, eine Ueberwachung des Poſt⸗ paketverkehrs zu erhalten, ſeien bisher in Berlin geſcheitert. — Finanzminiſter Dr. Wirth mahnte, die Frage der Beſchaf fungszulage in Ruhe und ohne Streikdrohung zu erörtern. Auch wenn die Beamten und Staatsarbeiter ſtreikten, ſeien die 75 Millionen noch nicht beigebracht. Täglich werde er mit Drohbriefen und Beleidigungen überhäuft, ſeit die Be⸗ ſchaffungszulage auf der Tagesordnung ſtehe. Der Finanz⸗ miniſter erklärte, im allgemeinen ſtehe die Beamten⸗ und Arbeiterſchaft aut da, die Arbeitsluſt habe zugenommen, aber Oſtſeehäfen ſind blockiert, Dem Deutſchen ſchrieb man es den Ruſſen gilt, — drum 0 95 5 * 6 11 72 ſtrettigkerren zu udertragen Dieſe pollen außerdem in ſtän diger Fühlungnahme mit den La Sbehörden die tatſächliche dem Reichsarbeitsmini⸗ er die Stimmung ihrer de Unruhen und Arbeftsſtreitig⸗ its miniſte⸗ werden hierfür 50 000 M. angefordert. cöfefntlichen Männer und Parteien Hamburgs einen Volks wirtſchatf⸗ rlin als Präſidenten Dieſer erklärt nun in berzeugung kämen, daß er dem Zeit an der i Es wurde ein wn Präſtdentenwahl Damaſchke“ in Berlin ge⸗ tionäre Gärung in der Slowakei und in ganz Oberungarn einen ſolchen Umfang angenommen, daß ſich die Regierung veranlaßt ſah, Peter Glinka und andere heroorragende flo⸗ kündet worden. Die Slowaken fordern vollſtändige Auto⸗ In Szolyva wurde Zu den tanz⸗ ie Polen Vor r polniſchen Kolonie von bei der die Braut, einer Hoch⸗ e, wozu ſie 34 Stunden benötigte. zelnen Tänzen waren nur fhören drei Tage 1910 fand in ſich Das letzte Paar tanzte unun⸗ d mußte vom Tanzboden gleich Ein anderer Wettbe⸗ nd in Paris ſtatt. 80 reis betrug 100 ur drei bis vier einem anderen Wettbe⸗ Stunden lang, um dann in Der 5 bei den Ingenolſchen ſei noch vier Erztehungsarder zu leiſten. — Die Verſammlung, die die Redner oft durch ſtür⸗ miſche Zwiſchenruſe unterbrach und in der eine ſtarke Ju⸗ Denfeindlichkeit zutage trat, nahm ſchließlich eine Entſchlie⸗ f zung an, in welcher erneut die Beſchaffungszulage gefordert und härteſte Strafen für die Schieber verlangt werden. Ilns Daden und den Dachbargebfeten — * Obſtbeſtimmungstag. ſchuß des Obſtbauvere in der am 17. d. M. ſt Samstag den 25. Ok halten. Obſtzüchter, 2 Der geſchäftsführende Aus⸗ ins Dosgau, Obſtzentrale Bühl, bas attgefundenen Sitzung beſchloſſen, am tober einen Obſtbeſtimmungstag abzu⸗ a b welche über die gepflanzten Obſtarten im Zweifel ſind und deren Namen feſtgeſtellt wünſchen, wol⸗ s len die in Frage kommenden Sorten (gut ausgereifte Früchte, je 2 Stück zuſammengebunden und mit einer Num⸗ a mer verſehen) bis ſpäteſtens Freitag den 248 d. M. franko an die Geſchäftsſtelle der Obſtzentrale Bühl einſenden. . * Neue Apotheken. Anſtelle ber bisherigen Filialapo⸗ theke in Stetten a. k. M. wird eine ſelbſtänbige Apotheke er⸗ richtet werden. Ebenſo kammt in Denzlingen bei Waldkirch eine Apotheke zur Errichtung und ferner ſoll anſtelle den bisherigen Handapotheke in St. Märgen dort eine Voll⸗ apotheke errichtet werden. Dieſe neuen Apotheken werden zur Beſchaffung ausgeſchriehen, ebenſo der Betrieb der 27 g theke in Löffingen bei Neuſtadt, deren perſönliche Berechti gung in Erledigung gekommen iſt. a Erſchreckende Zunahme der 15 — · 2 2 2 2 gelmäßigkeiten im Güter⸗ Karlsruhe, 20. Okt. Die Generaldirektion der badiſchen Staatsbahnen weiſt in ihrem Nachrichtenblatt darauf hin, daß die Unregelmäßigkeiten im Güterverkehr einen gan erſchreckenden Umfang angenommen haben. Täglich gehen wertvolle Güter verloren. Die Urſache dieſer Unregelmäßig⸗ keiten ſieht die Generaldirektion teils in ungenügender Be⸗ achtung der Vorſchriften für den rem, Verlade⸗ und Verſchabdzenſt, teils in unpfleglicher Behandlung der Güter. Die Folge ſind zahlloſe Erſatzanſprüche der Geſchä⸗ digten, die einen kaum mehr zu bewältigenden Aufwand von Schreibarbeit und Geldmitteln verurſachen. Während die Höhe der im Bereich der badiſchen Staatsbahnen verfügten Entſchädigungszahlungen im Jahre 1914 noch 130 000 Marß betrug, erreichte ſie im Jahre 1918 die Summe von über wei Millionen (2 163 000 Mark und in den erſten ſieben Monaten dieſes Jahres ſogar ſchon 1675 000 Mark. Die Ge⸗ neraldirektion ſpricht im Zuſammenhang mit dieſen Tat⸗ ſachen die Erwartung aus, daß, nachdem nunmehr der alte Stamm der Eiſenbahner wieder faſt vollzählig dem Beruf zurückgegeben iſt, jeder Einzelne eine ernſte Pflicht darin f ſieht, den alten guten Ruf der badiſchen Eiſenbahn wieder . reſtlos herzuſtellen. . f 7 1 e Karlsruhe, 19. Okt. Prof. Dr. Hans Thoma, der Ehrenbürger der Stadt, hat dem Stadtrat mitgeteilt, er werde ein von ihm gemaltes Bild, betitelt „Das Heimat⸗ tal“, ein Motiv aus Bernau, Thomas Geburtsort, als Er⸗ innerung und Dankeszeichen der ihm zur Heimat gewor⸗ denen Stadt Karlsruhe und als Zeichen treuer badiſcher Hei⸗ matliebe für die ſtädt. Kunſtſammlung ſchenke. e Ettlingen, 20. Okt. Die Arbeiter der beiden hieſigen 5 Papierfabriken Gebr. Buhl und Vogel u. Bernheimer ſind in den Streik getreten, weil die Firmen die geforderten einmaligen Teuerungszulagen von 200 M. für ledige und 300 M. für verheiratete Arbeiter nicht bewilligten, ſondern nur Teilforderungen geben wollten. 5 ** Maunheim, 20. Okt. Die erſte Juriſtin Badens hat, wenn auch vorerſt nur vorläufig, bis zur endgültigen Ent⸗ ſcheidung über die Frage, ob Frauen zum Richterdienſt zu⸗ gelaſſen werden ſollen, ihren Einzug beim hieſigen Amts⸗ gericht gehalten. Es handelt ſich lt. N. B. L. um Frl. Marie Weingart, die Tochter eines hieſigen Rechtsanwalts, die bereits das Referandarexamen gemacht hat und 8. Zt. bez der Gerichtsſchreiberei des Amtsgerichts arbeitet. a Offenburg, 19. Okt. Das Zigeunerunweſen hier und in der Umgebung nimmt fortgeſetzt zu. Jüngſt kam es ſo⸗ gar zu einem Piſtolengefecht zwiſchen betrunkenen Zigen⸗ nern, bei dem zahlreiche Schüſſe fielen. In einem Ort der e hat ein Zigeuner einen andern im Streit er⸗ ſtochen. ** Freiburg, 20. Okt. Die Kohlennot hat hier einen der⸗ artigen Höhepunkt erreicht, daß die Gefahr der Schließung der Krankenhäuſer in bedenkliche Nähe gerückt iſt. Die Krankenhäuſer ſind jetzt ſchon gezwungen, ihre Arbeit ein⸗ zuſchränken, einen Teil ihrer Patienten zu entlaſſen u nicht unbedingt auf Krankenhausbehandlung angewieſen a Perſonen die Aufnahme zu verweigern. Sollte die Kohlen⸗ verſorgung ſich noch ungünſtiger geſtalten, ſo iſt die 2 885 Schließung von Krankenhäuſern nur noch eine Frage ku 8 dex Zeit. n Kouſtauz, 19. Okt. Die Errichtung einer drahtloſen Die Sendweite wird bis Stuttd⸗ Station iſt hier im Gange. gart München gehen. zan Möhringen b. Engen, 19. Okt. Zu einem 5 5 Gefechte kam es zwiſchen 40 Bauern aus Eigeltingen, O 5 ſingen und Reute und der Gendarmerie, als die Bauern verſuchten, 180 Zentner Obſt nach Tuttlingen zur Nach tze zu bringen. Die Bauern mußten aber ihr Obſt im 475 laſſen, das beſchlagnahmt wurde. 5 . Heidelberg, 20. Okt. Die Jahrmärkte haben in dieſer Elendszeit einen Bombenerfolg, das Volk ſucht elementar nach Ablenkung von all den drückenden Sorgen und Nöten dieſer Tage und glaubt, ein Allheilmittel im „Vergnügen“ gefunden zu haben. So übte auch die Heidelberger Herbſtmeſſe geſtern eine ſtärkere Anziehungskraft aus als je. Die Menſchen ſchoben und drängten ſich, umlagerten in dichten Haufen die Buden und Karuſſels, und zeitweiſe hätte auf dem Meßplatz kaum eine Stecknadel zu Boden fallen können. Hauptanziehungspunkte der Meſſe bildeten das Marionettentheater, das Medium Madeleine Tosca und F legerkaruſſell. Auch ein Rieſenkind, angeblich 3 Jahre alt und 132 Pfund ſchwer, wurde gezeigt. Daneben waren zahlreiche Krambuden vorhanden. — Auch auf dem Korn⸗ markt entwickelte ſich nachmittags ein reges Leben. Das trockene, aber kühle Herbſtwetter kam dem Meßſonntag ſehr zu ſtatten. Wiesloch, 18. Okt. Nachdem vorgeſtern dem Vorſitzen⸗ den des Bauernrates () Walldorf am Staatsbahnhof Weißmehl und weiße Bohnen beſchlagnahmt wurden, die zum Verſand nach auswärts bereit ſtanden. konnten geſtern die hier untergebrachten Truppen zwei Wagen Tabak mit vorläufigem Beſchlag belegen, da ſich die Fuhrlente nicht rechtsmäßig ausweiſen konnten. Mosbach, 20. Okt. (Tanzen ohne Kragen.) Elnen zeitgemäßen Beſchluß veröffentlichen die tanzluſtigen Herren von Mosbach und Umgebung in der „Bad. Neckarzeitung“, in An- betracht der hohen Stärkepreiſe auf der Kirchweihe ohr Kragen zu tanzen. Das Tanzen ohne Kragen iſt ſehr zu empfehlen, wenn auch der Tänzer am Anſehen einbüßt, ſo iſt dies für dle Geſundheit von Nutzen, wen .