der Schiller und Erwachſenen anvertraut iſt. Auf den Fee ſind Leibesübungen der Studentenſchaft einzu⸗ führen. Borſchlag der einjährigen Dienſtpflicht für Leibesübungen. Berlin, 16. Okt. Der bekannte Berliner Chirurg Pro⸗ g lor Dr. Anguſt Bier hat eine Eingabe an das preußiſche Ariszeun für Wiſſenſchaft, Knuſt und Volksbildung ge⸗ ichtet, in der er eine geſetzliche Dienstpflicht für alle jungen anner fordert, die lediglich den Leibes ühungen dienen d einen Erſatz für die großartigſte Körgerſchulung der den Militärdienst, bilden ſol. Bis die vom Reichs⸗ für Leibesübungen beſchloſſene Hochſchule für Lei⸗ ungen in Betrieb genommen wird. ſind die Univerſi⸗ täten die geeignete Stätte, um die zu fördern, die in anderen Ländern ſchon lange eine Freiſtätte für Leibes⸗ bungen bilden. N Urteil im zweiten Geiſelmordprozeß. W. TB. München, 16. Okt. Das im zweiten Geiſelmord⸗ prozeß vom Volksgericht München I verkündete Urteil lau⸗ jet: Für den Hilfsarbeiter Alois Kammerſtetter wegen Verbrechens des Mordes auf Todesſtrafe, für den Kellner Luitpold Debus, den Taglöhner Rrdolf Greiner und den Studenten Andreas Strelenko wegen Beihilfe zum Morde auf je 15 Jahre Zuchthaus. 10 Jahre Ehrenrechtsverluſt und Zuläſſigkeit der Stellung unter Polizeiaufſicht. Kam⸗ merſtetter wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebens⸗ dauer aberkannt. Die Entente und der Frieden. Eine Botſchafterkonferenz auſtelle der Friedenskonferenz. Genf, 16. Okt. Der Austauſch der Ratifikationsurkunden wird wahrſcheinlich erſt heute oder morgen im Miniſterium des Aeußeren in Paris vollzogen werden können, weil der Vertreter der italieniſchen Regierung, Tittoni, der vor ſei⸗ mer Rückkehr zur Friedenskonferenz noch eine Audienz beim König haben ſollte, erſt am Mittwoch in Paris zurückerwar⸗ tet wurde. Zwiſchen den Großmächten wird unterdeſſen die Frage erörtert, in welcher Weiſe die Verhandlnugen bis zum Abſchluß des Friedens mit allen übrigen Völkern fort⸗ zuführen ſind. Aller Vorausſicht nach wird an Stelle der bisherigen Friedenskonferenz eine einfache Botſchafterkon⸗ ferenz der Ententemächte treten. Da die Aufhebung des Kriegszuſtandes in Frankreich und den übrigen Ländern auch die Auflöſung des Hauptquartiers des Marſchalls Foch ur Folge haben wird, ſo wird der Marſchall Joch wahr⸗ einlich in Zukunft als techniſcher Beirat bei dieſer Bot⸗ afterkonferenz gehört werden die ihm gegebenenfalls die lusführung beſtimmter Anweisungen übertragen wird. Franzöſiſche Senatoren für allgemeine Abrüſtung. WB. Verſailles, 16. Ort. Eine Anzahl radikal⸗ ſozialiſtiſcher Senatoren unter Führung von Debierre hat im Senat eine Reſolution eingebracht, in der die a. u. a. Regierungen aufgefordert werden, untereinander darüber zu verhandeln, durch welche Mittel man zu einer allgemei⸗ nen Abrüſtung gelangen könne, ohne die kein dauerhafter Friede möglich ſei. ferner ſollen die a. u. a. Regierungen Frankreich auf die Zahlungen Deutſchlaunds die Prioritßt erkennen. bis die Wiederherſtellung der franzöſiſchen Oſt⸗ und Norddepartements vollzogen iſt. Dieſe Reſolution iſt dem Senatsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten überwieſen worden. (Bei der in Kammer und Senat vor⸗ bandenen Stimmung hat der erſte Antrag keinerlei Aus⸗ ſicht auf Annahme.) Aus Elſaß⸗Lothringen. „Larlsruhe, 16. Okt. Hier wird gemeldet, daß die fran⸗ Jöſiſchen Behörden in Straßburg damit begonnen haben, die Arbeitsloſen nach Verdun und Reims abzuſchieben. Es wird beabſichtigt, Zwangsaushebungen zu veranſtalten, wenn ſich nicht genügend Arbeiter hierzu melden. Seit eini⸗ gen Tagen werden die bisherigen Sequeſtrationen ſyſtema⸗ kiſch liquidiert. — Die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden ha⸗ ben die Zenſur im Saargebiet und in Elſaß⸗Lothringen wieder eingeführt, nachdem ſie nur für einige Tage aufge⸗ hoben geweſen war. 2 . 1 8 Londoner Beſprechungen über Polen. Tu. Warſchau, 16. Okt. Einflußreiche politiſche Kreiſe haben aus Paris die Nachricht erhalten, daß in London, wo ſich gegenwärtig Paderewski aufhalte, nicht nur die Entſchei⸗ dung über die Frage Oſtgaliziens fallen wird, ſondern auch bezüglich der Rolle, welche Polen im Einverſtänd⸗ nis mit England im Oſten ſpielen ſoll, ein Beſchluß Fuße werden ſoll. Es beſteht die berechtigte Hoffnung, daß o len die Grenzen vom Fahre 1792 zugeſprochen * n Das Geheimnis von Dornenfels. 5 Kriminalroman von Rudolf Wuſtrom. 5 Nachdruck verbsten.) „Sie 7“ fragte der Schloßherr etwas betroffen, „wie kommen Sie darauf?“ „Ich wage es nicht, darauf zu antworten,“ flüſterte die Schwägerin, indem ſie die Augen niederſchlug. „Ach, ich weiß nur, daß Sie an eine Veränderung denken, daß Sie mich ebenfalls fortſchicken wollen, mich, die ſtets nur auf Ihr Beſtes, auf Ihr Glück bedacht war.“ Hartling würde jetzt etwas verlegen. „Aber ich denke doch gar nicht daran,“ erwiderte er, „Ihnen etwas in den Weg zu legen.“ 1 . Die Schwägerin ſchwieg einige Augenblicke, dann ſagte ſie leiſe „Eine Andere will mich maus Ihrem Hauſe drängen. Schon iſt Tür und Tor offen, ſie zu empfangen.“ Hartling faßte ſich; ſein rauher, herriſcher Charakter gewann wieder die Oberhand. „Nun ja, es iſt ſo!“ ſtieß er hervor. „Was Sie da vielleicht gehört haben, iſt die Wahrheit. Die Sache iſt im Reinen, ich habe ihr Jawort!“ Und als die Witwe, die ſich nicht mehr beherrſchte, einen kurzen Schrei ausſtieß und einen Schritt zurücktrat, fügte er begütigend hinzu: „Deshalb brauchen Sie aber doch mein Haus nicht verlaſſen, liebe Schwägerin! Sie find mir nach wie vor lieb und angenehm!“ 5 „Sie verkennen mein Herz, lieber Schwager!“ flüſterte Frau Willmann, die ſich wieder gefaßt hatte. „Es wäre mir unmöglich, neben einer Anderen, die Ihnen näher ſteht als ich, in bieſem Haufe zu weilen!“ Und als Hartling ſchwieg, fuhr ſie fort: „Verzeihen Sie mir eine Frage: Haben Sie dieſen Schritt auch ſchon voll⸗ ſtändig, in all ſeinen Folgen überlegt?“ 1 „Natürlich! Was ſoll es da für Folgen geben?? „Ihr bisheriges ruhiges, friedliches Leben würde von Grund aus veründert werden. Alle, die ſich bemühten, Ihnen treu ergeben zu ein, würden davongehen, und Sie ſyürden allein bleiben mit Einer, die —“ „„Nun, die?“ fragte Hartling. i . „Verzeihen Sie meine Aufrichtigkeit, lieber Schwager, nach unſerer Anſicht deſſen nicht wert it!“ f werden, jedoch nrer der Bedingung, darß das neue Polen die Form eines Förde rativſtgates auuehmen ſoll. Die Ententenote an Rumänien. T. Uu. Genf, 13. Okt Die Note, welche die alliierten Re⸗ gierungen der rumäniſchen Regierung durch ihre Vertre⸗ tungen in Bukareſt überreichen laſſen wollen, iſt, wie der T. U. berichtet wird, in gemäßigter Form und in verſöhn⸗ lichem Tone abgefaßt. Die einzelnen Punkte, wegen welcher Rumänjen mit den Mächten im Gegenſatz ſteht, werden der Reihe nach begründet. Ferner wird erklärt und begründet, aus welchen Geſichtspunkten in den Friedensvertrag eine Klauſel über die Minderheiten aufgenommen werde. Die Frage der Requiſitionen, die von den rumäniſchen Truppen in Ungarn vorgenommen wurden, wird einer Sonderkom⸗ miſſion zur Prüfung überwieſen. Die Note iſt ferner ſkep⸗ tiſch bezüglich der Stellung der Alliierten gegenüber der ungariſchen Regierung Friedrich, die nicht als Vertretung des Volkswillens der ungariſchen Nation angeſehen wird. Das Dokument hebt auch die Unannehmlichkeiten hervor, die ſich aus der Tatſache ergeben, daß Rumänien den Fri vertrag mit Oeſterreich nicht unterſchrieb. 1 Der Zuſtand Wilſons. 150 Paris, 16. Okt. (Havas.) Der „Matin“ berichtet aus Newyork, daß ein im Weißen Hauſe vertrauter Se⸗ nator erklärte, Präſident Wilſon könne ſeine Funktionen nicht vor drei Monaten aufnehmen. Dagegen iſt nach einer Erklärung des Senators Hitchcock der Präſideni nicht nur imſtande, die lauſenden Geſchäfte zu behandeln, ſondern es wurden ihm kürzlich ſogar zwei wichtige Fragen Greyſon, der Arzt Wilſons, ſagte, daß der unterbreitet. ö 8 Präſident im Beſitze aller geiſtigen Fähigkeiten ſei, daß ſeine baldige Heilung abſolute Ruhe erfordere. Oberſt Houſe über die erſte Völkerbundskonferenz. T. U. Paris, 16. Okt. Vor ſeiner Abreiſe nach Amerika empfing Oberſt Houſe den Vertreter des „Hamburger Frem⸗ denblattes“ und führte u. a. aus: Er hofft, daß bei ſeiner Ankunft Wilſons Geſundheitszuſtand ſo weit gebeſſert ſein werde, daß er ihn ſofort werde empfangen können. Alle Vorbereitungen für die erſte Zuſammenkunft des Völker⸗ bundes ſeien getroffen. Nicht in Waſhington, ſondern in Paris werde die erſte Sitzung des Völkerbundes ſtattfinden, da gemäß dem Verſailler Friedensvertrag ſofort nach der Ratifizierung durch drei Mächte der Völkerbund wichtige Fragen zu regeln habe, Amerikas Ratifikation aber nicht vorerſt zu erwarten ſei, köune die erſte Zuſammenkunft nicht in Waſbington ſtattfinden, ſondern ſtie müſſe in Paris er⸗ folgen. Amerika werde auch bei der erſten Beratung des Völkerbundes nicht vertreten ſein, ſondern erſt nach ſeiner eigenen Ratifizierung werde es ſelbſt Völkerbundsmitalie⸗ der ernennen. ee eee Deutſche Nationalverſammlung. W. T B. Berlin, 15. Okt. Eröffnung der Sitzung um 1.20 Uhr nachmittags. Auf der Tagesordnung ſteht die Beratung des Geſetzent⸗ wurfes über den deutſch⸗polniſchen Vertrag über die Entlaſſung feſtgehaltener Perſonen und die Gewäh⸗ rung von Straffreiheit. Miniſter Müller: Der vorliegende Vertrag iſt ein Schach⸗ zug des Friedensvertrages. Wir hatten ein beſonderes In⸗ tereſſe an der ſchnellen Regelung der Verhältuniſſe zu nuſe⸗ rem polniſchen Nachbarn. Die Verhandlungen bezwecken die Herſtellung korrekter Beziehungen. Dieſes Sonderabkommen iſt dem Friedensvertrag vorweggenommen. Beſondere Kom⸗ miſſionen ſollen eingeſetzt werden. Wir hoffen, daß dieſer Vertrag die Beziehungen zu Polen fördert, auf das wir nun einmal angewieſen ſind. Abg. Haußmann (Dem.): Der Außſchuß für auswärtige Angelegenheiten hat den Vertrag für dringlich befunden. Wir halten die Erledigung des Geſetzentwurjes auch in zwei⸗ ter und dritter Leſung für wünſchenswert. Der Geſetzentwurf wird dann in zweiter und dritter Le⸗ ſung ohne weitere Ausſprache erledigt und angenommen. Es folgt die Fortſetzung der Beratung des Haushalts des Reichspräſidenten. Der Etat wird erledigt. Hierauf wird die Ausſprache über die Poſtverwaltung fortgeſetzt. Abg. Veuermann (D. V.) beklagt die Einſtellung des Luft⸗ ſchiffverkehrs. Dieſes Betriebsmittel hätte auf alle Fälle PP ²˙ * ñ ³ ꝶ ̃ ꝰ ꝗ ́ꝓP P. 94ĩʃiä „Nicht wert?“ ſtieß Hartling rauh hervor, „wer ſagt das, was haben Sie an Frau von Wellheim auszusetzen?“ „Es iſt nicht meine Anſicht allein,“ rief die Witwe aus. „Fragen Sie Erna, auch ſie hegt dieſelbe Meinung.“ „Nun, zum Henker, was für eine Meinung “ „Darf ich offen reden, lieber Schwager?“ fragte Frau Willmann zögernd. 5 „Jawohl! Kommen Sie nur endlich zur Sache!“ „Ernas und meine Anſicht und diejenige aller, die Frau von Wellheim kennen, geht dahin: die iſt hoch⸗ mütig, iſt kokett, iſt gefallfüchtig —“ „Nun weiter!“ 0 „Iſt dies nicht genug, lieber Schwager, um einer Ehe zuuu widerraten?“ „Nein!“ erwiderte der Rittergutsbeſitzer in entſchie⸗ denem Tone. „Beſtimmtes liegt gegen ſie nicht vor, ich konſtatiere dies Das andere iſt Weibergewäſch. Natürlich habt Ihr die Geſchichte ausſpioniert, und die ſchöne Frau — la, ſchön iſt ſie — iſt Euch ein Dorn im Auge. Weiher können ſich nie ausſtehen, und Ihr wollt allein hier herrſchen auf Dornenfels, oder vielmehr Sie, Schwägerin, denn Erna ſtecken Sie doch völlig in die Taſche!“ Frau Willmann wollte etwas Scharfes erwidern, doch ihre Selbſtbeherrſchung ſiegte. „Erna iſt kein Kind mehr,“ jagte ſie ruhig, „ſie weiß, was ſie will. Und auch ſie, das unverdorbene Mädchen, hat eine Abneigung gegen die herzloſe Kokette!“ „Nun iſt's aber genug!“ rief Hartling zornig. „Wie Sie jetzt plötzlich Erna zu loben wiſſen. waren doch ſonſt nicht ſo befreundet! Es bleibt dabei, ich heirate Frau von Wellheim; ihr Jawort habe ich bereits erhalten, und nun,“ Hartling ließ ein rauhes Lachen hören, „und nun wird luſtige Hochzeit gemacht!“ In Frau Willmann kämpfte es, doch ſie erwiderte nichts. Sie legte die Tiſchdecke gerade, die ſich verſchöben hatte, und ordnete die Gegenſtände darauf. Dann ſagte Sie ſie ruhig zu Hartling, der ſich wieder mit ſeinen Papieren beſchäftigte: „Allerdings, lieber Schwager, Sie ſind ja Herr Ihrer Entſchlüſſe, und ich wäre die Letzte, welche Ihnen hineinreden wollte. Das Einzige, was ich tun kann, iſt, zu wünſchen, daß alles zu Ihrer Zufriedenheit; ausfallen möge. Ich kenne allerdings auch Frau v. Well⸗ ſichergeſtelt werden müſſen. In Bezug auf den Telegrhyyen⸗ und Telexhonberkehr müßte das Publikum Selbſtzuße zen Für die Sicherheit des Poſtverkehrs müßte aber beſſer Sorge getragen werden. 80 Millionen Mark habe die Poſſhe erlin tung für Entſchädigunden wegen Diebſtähle bezahlen dt „ l ſen. Durch alsreichende Gehälter und Lohne mie ag ante der Verſuchung ſteuenn. Die Beamten haben im Daene a nehe neutral zu ſein, außekhalb des Dienſtes ſteht den Beamten un 5. Ot aber ihre polftiſche Meinungsfreiheit zu, und dieſes Recht muß auch den Poſtangeſtellten zugeſichert ſein. ginſtelung Abg. Zubeil (U. S): Wer ſich von den Poſtbeamten in die neue Zeit nicht finden kann, muß entfernt werden. Die Per⸗ 1 5 ſonal⸗ und Gehaltsreform muß zu Ende geführt werden. erbahn Die Lotterwirtſchaft im Telephonverkehr muß aufhören. Ahlen S6 Abg. Steinkopf (Soz.) bemerkt, es ſei erfreulich, daß feſt⸗ 15 5 5. geſtellt werden könne, daß auf den Hauptverkehrszenktren 1 die Arbeitsfreudigkeit einigermaßen zurückgekehrt ſei. Die Frunkteit Perſonalreform müſſe weiter gefördert werden. Die Poſt⸗ 4 5 verwaltung müſſe noch mehr darauf halten, daß die Vorge⸗ 62 ſetzten den nachgeordneten Beamten höflich entgegentreſen. Aittige 6 Den Beamtenkgtegorien, die vorwärts ſtreben, würden 10 1 allerlei Schwierigkeiten gemacht, ſtatt ihnen den Aufſtieg zn Labern erleichtern. Den weiblichen Beamten müſſe volle Gleich⸗ aug, 50 berechtigung gewährt werden. Solche Beamtinnen, die we⸗ diere gen Verheiratung freiwillig ausſcheiden, müſſen eine Abfin⸗ fende 21 dung erhalten. Das Mitbeſtimmungsrecht der Beamten enten, 10 müſſe gewährt werden, ſoweit dies mit der Beamteneigen⸗ i ein e zatis, 15 wueſehen, 16 Friedens btſav ſtalt 9 — greſt, 17. loch zu vereinbaren ſei. Maßregelungen kommen immer noch vor. f Abg. Koch⸗Münſter (Ztr.): Die Perſonalverhältniſſe müſſen gründlich revidiert werden. Eine gewiſſe Arbeitsunluſt war vorhanden. Mit dem Streikgedanken wurde geſpielt. Viele Elemente ſind der Meinung, daß ihnen mit dem Rechte der Vereinigung das Streikrecht zuſtehe. Aber jedes Spielen u nahm mit dem Streikgedanken iſt zu vermeiden. In den oberen melen, die Stellen ſind zu viele Beamte. Den unteren und mittleren a fil Beamten muß der Aufſtieg erleichtert werden. Die Perſonal⸗ da Genera reform muß beſchleunigt werden. 2 Poſtminiſter Giesberts: Dem Beamtenbeirat ſind mehrere Wochen Urlaub exteilt worden, damit er eine Denkſchrift zur Perſonalreform ausarbeiten kann. Der Aufſtieg aus den unteren in die höherer Stellungen ſoll ermöglicht und erleich⸗ tert, Ausbildungskurſe ſollen eingerichtet werden. Der Ver⸗ kehrsſchwierigkeiten werden wir erſt Herr werden, wenn wir wieder im Dienſte groß gewordene pflichttreue Beamte haben. Die Aushilfsbeamten, ſoweit ſie ſich zur Uebernahme in den ſtändigen Dienſt nicht eignen, müſſen abgehalftert werden Es ſoll dabei nicht rigoros verfahren werden bezüglich der Tenerungsvorlage können wir nicht ſelbſtändig vorgehen Auch wegen der Abfindung der weiblichen Beamten haben wir nicht allein zu entſcheiden. Verhandlungen wegen den Abſchaffung der Gebührenfreiheit ſind im Gange. In den Beamtenausſchüſſen Aenderungen vorzunehmen vor Abſchluß des Betriebsrätegeſetzes wäre unpraktiſch. 54 Abg. Remmers (Dem.): Die Beamtenſchaft rechnet mu Beſtimmtheit darauf, daß gründliche Reformen erfolgen. Die Beamtenausſchüſſe müſſen auf geſetzliche Grundlage geſtell werden. a f Abg. Mumm (D.⸗N.): Auf dem Gebiete der Wohnungs⸗ frage muß (rotz aller Schwierigkeiten Beſſerung geſchaffen werden. Die verderbliche abſichtliche Kinderbeſchränkung hängt auch mit der Wohnungsnot der Beamten zuſamment Die Portofreiheit wird vielfach zu Parteizwecken mißbranch. beſonders auf militäriſchem Gebiete. Damit ſchließt die Beſprechung. Der Poſtetat wird angenommen. 1 Der Präſident teilt mit, daß am 25. d. Mts. noch keine Pauſe eintreten könne. Fn dieſer Woche ſolle der Etat des Reichsarbeitsamtes erledigt werden. In der nächſten Woche der des Auswärtigen Amtes uſw. In der dritten Woche ſoll in Vor⸗ und Nachmittagsſitzungen die zweite und die dritte Leſung des Etats, ſowie die Reichsabgabeordnung er⸗ Rien, 17. Reldungen ſuzenüber ft ketten ihre At zuſamm chen Augen W. TB. befaßte ſich legen. Elektriſt wird berich kalieniſchen Eynoikat di Hälfle von Pracht werde Das kön porgegomme tabinierikor Piitzieren m. beträgt 254 Titonis! Nabinettcheßs uch Paris Kölg Albe Em Franzis ledigt werden. Ob auch das Reichsnotopfer noch erledigt t gegenwi werden kann, begegnet Zweifeln. Die Zeitverſchwendung, dle für di die teilweiſe direkt in die Höhe geſchoſſen iſt, entſpricht nicht nen. Alf mehr der Würde des Hauſes und findet auch draußen keinen fun. a Anklang. Wenn wir unſere Arbeit bewältigen wollen, zung. Di darüber an müſſen wir uns auf die großen Geſichtspunkte beſchränken a der Lehrſi Es könnte dann am 30. Oktober eine Pauſe von zwei Wochen eintreten. a 8 * . Nächſte Sitzung morgen 1 Uhr: Interpellation Arnſtad über Schundliteratur. Etat des Reichsamts des Innern. Schluß 6 Uhr. die Lebt ſehen. Dit des Leirſt antworhmg der R600. elle vertre heim zu wenig, um ſelbſt urteflen zu könnten; es t e möglich, daß wir uns täuſchen. Vielleicht iſt ein leid⸗ liches Zuſammenleben möglich, das heißt nur, wenn Sie, lieber Schwager, dies wünſchen.“ „Warum nicht?“ erwiderte Hartling, den die ruhigere Auffaſſung der Sachlage durch ſeine Schwägerin angenehm zu berühren ſchien. „Sie können hier bleiben, ſo lange ln nicht n Sie wollen.“ 5 klite Pe „Es wird mir wie bisher,“ ſagte Frau Willmann ASchpier freundlich, „eine angenehme Pflicht ſein, für Ihr Wohl⸗ Nahe zu ſo ergehen zu forgen. Was wünſchen Sie heute abend zi er jim ſpeiſen, lieber Schwager? Wenn Sie keinen beſondereſt menden Wunſch haben, werde ich ſelbſt beſtimmen. Wünſchen Sie 2 ſonſt noch etwas? Sie trinken doch ſonſt immer ein Glas Wein nachmittags: daß ich dies vergeſſen konnte!“ „Ja richtig, ich hatte es ganz vergeſſen. Geben Sie mir Bordeaux!“ Frau Willmann entfernte ſich und kehrte nach einfger Zeit mit einer entkorkten Flaſche und einem großen Glaſe zurück. Sie goß ein und präſentierte das Glas ihre Schwager, der höflich dankend annahm und das Glas in einem Zuge leerte. Dann frat er ans Fenſter und blickte in den trüben Herbſttag hinab. a 3 Ueber den ſteil abfallenden Berg, auf dem das Schlo und Rittergut lag, zogen Nebel daher und wälzten ins Tal, deſſen Buſchwerk bereits die Farben des Herbſtes 2 . Wan 2 2 . 4 5 2 Kunſt und Wiſſenſchaf Von den Sicrnen Wie uns geſchrieben wird, kön⸗ nen die Freunde des Stetnenbimmels gegenwärtig ein merkwürdiges und nicht gerade häufiges Zuſammentreſſen feſtſtellen: die vier großen Planeten Venus, Mars, In piter und Saturn be inden ſich zur Zeit in Kreiſe um das Sternbild des Löwen. Wenn die Venus als Mor⸗ genſtern aufgeht ſind auch die drei anderen großen Wan⸗ delſterne noch zu ſehen. Und zwar in der gleichen Gare fernung von den Sternen Alpha (Regulus) und Gam⸗ ma im Sternbild des Löwen. 8