Mannheim, 16. Okt. Im Vorort Sandhofen herrſcht zurzeit eine großt Erbitterung gegen die Landwirte. Kaum iſt es moglich, von denſelben Kartoffel zu bekommen. Es ſcheint, als wenn eine Verabredung beſlünde, daß keine Kartoffeln unter dem Wucherpreis von 18—20 Mark abgegeben werden ſollen, und nur wenige Bauern machen hiervon eine rühmliche Aus⸗ nahme. Zu dieſen Ausnahmen gehört aber nicht der Landwirt Friedrich Guldner an der Scharhoferſtraße; hat er doch kürzlich einer Frau aus Mannheim, deren Sohn erſt kürzlich aus eng⸗ liſcher Gefangenſchaft zurückgekehr war, den Wucherpreis von 20 Mark für den Zentner abgenommen. Derartige Volksaus⸗ beuter ſind die größten Feinde Deutſchlands und können ſich nicht wundern, wenn ſte ſchärfſte Bekämpfung erfahren. Pforzheim, 14. Okt. In der letzten Verſammlung des hieſigen Zentrumsvereins machte Prof. Baumann den Vorſchlag, als Entgelt für die Sperrung der Lebensmittelausfuhr aus Württemberg die Ausſperrung der württembergiſchen Arbeiter aus Baden durchzuführen. Holiales und Allgemeines Ladenburg, den 16. Oktober 1919. 43548 Einwohner zählt nach der jüngſt ſtattgefundenen Volkszählung unſer Städtchen. Dieſe 4548 Seelen ſetzen ſich zuſammen aus 2186 männlichen und 2362 weiblichen Perſonen. Die Orgauiſation der kaufmänniſchen Ange⸗ ſtellten von Ladenburg und Umgebung iſt auf dem Marſch. In der vom Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verband ein⸗ berufenen, am Freitag, den 10. 58. Mis. ſtattgefundenen Ver⸗ ſammlung wurde die Ortsgruppe des D. H. V. Ladenburg ge⸗ gründet, der ſogleich eine größere Anzahl Angeſtellten beitraten. Ein Vertreter des Verbandes ſprach in umfaſſender, klarer und überzeugender Weiſe über die Aufgaben der Gegenwart unſeres Standes und empfahl reſtloſe Organiſatlon aller in Handel und Induſtrie tätigen Kollegen, um ſo raſch wie möglich durch Ab⸗ ſchluß eines Tarifvertrages die Hebung der wirtſchaftlichen Exi⸗ ſtenz und des geſellſchaftlichen Anſehens zu erreichen. Eine Kommiſſion hat bereits mit den Vorarbeiten für einen Tarif⸗ vertrag begonnen, Gründung einer Badiſchen Landesgerſtenbau ; ſtelle. Unter dem Vorſitz der Badiſchen Landwirtſchaftskammer Karlsruhe wurde am 2. Oktober d. J. im Verein mit den Ver⸗ tretern der Badiſchen Brau Induſtrie, Malz⸗Induſtrie und prak⸗ tiſchen Landwirten eine Badiſche Landesgerſtenbauſtelle mit dem Sitz in Karlsruhe gegründet. Die Gerſtenbauſtelle hat den Zweck den heimiſchen Gerſtenbau unter beſonderer Berückſichtigung der Erzeugung von qualitativ brauchbarer Braugerſte zu fördern und zu ſteigern und wird ſchon im Laufe dieſes Jahres in den wichtigſten Gerſtenbaugebieten Badeus, wie in der Pfalz, Tauber⸗ grund, Karlsruher und Eppinger Gegend, Offenburg und Frei⸗ burg, Seegegend und in der Baar durch Vorträge und Ver ⸗ teilung von Flugſchriften die Landwirte über den Anbau und Gewinnung von Braugerſte und vor allen Dingen über die Steigerung der Erträge unterrichten. Außerdem ſollen in den namhaften Gartenbaubezirken Babens bei einzelnen Landwirten Sorten vergleichsanbauverſuche, als auch Düngerverſuche im kom⸗ menden Frühjahr eingeleitet werden. Auch auf dem Verſuchs⸗ feld der Bad. Landwirtſchaftskammer und auf deren Verſuchs⸗ gütern ſollen ausgedehnte Verſuche zur Ausführung gebracht werden. Durch die Förderung des Gerſtenbaues iſt zu hoffen, daß der ſchwer darnlederliegenden Brau Induſtrie beim Wieder⸗ aufbau derſelben gute Dienſte geleiſtet werden, aber auch anderer⸗ ſeits den Landwirten dadurch, daß die erzeugte Braugerſte beſſer bezahlt werden wird, ein Intereſſe an dem Gerſtenban abzu⸗ gewinnen. 5 — Beförderung. Durch Entſchließung des Miniſteriums des Junern wurden die bisherigen Wachtmeiſter der Staats⸗ polizei zu Oberwachtmeiſtern und ſämtliche Schutzleute mit zwölfjähriger Dienſtzeit, einſchließlich Miltärdenſtzeit, zu Wachtmeiſtern ernannt. J — Toteugedächtnisfeier. Bei dem evangel. Oberkirchen⸗ rat iſt erneut angeregt worden, einen Totengedenktag für dieſes Jahr feſtzulegen. Der Oberkirchenrat hat nun eine Bekanntmachung erlaſſen, in welcher mitgeteilt wird, daß dieſe Frage nur von der im Jahr 1920 einzuberufenden Ge⸗ neralſynode entſchieden werden kann. Er hat den Geiſt⸗ lichen anheim geſtellt, den Nachmittagsgottesdienſt des Buß⸗ und Bettags dieſem Zwecke zu widmen. . — V — 1 0 . N —. Die Zahl der vertriebenen Elfaſſer i in erer ten Zeitungsmeldung unrichtig angegeben worden, Bo äuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß bis Anfang Ok rund 100000 Elfaſſer ihre Heimat verlaſſen a e Deutſchland Unterkunft ſuchen. Die Organipaſen der B triebenen umfaßt ſchon jetzt über 120 O 30 in B Die Habt der in Baden cd ane triebenen Elſäſſer wird auf gegen 12 000 geſchag . —, Die Steuerveranlagung der vertriebenen Elſaf Lothringer. Die Badiſche Zoll⸗ und Steuer deen ſtimmt, daß vertriebene Elſaß⸗Lothringer erſt dau ere merden ſollen, wenn ein ſteuerlicher Wohnſitz, d. 9. Henn Vertriebene neben einer wohnlichen Unterkunft eiae e Erwerbsmöglichkeit gefunden hat. Bei Vertriebenen, in Gaſthöfen Wohnſitz genommen oder in einzelnen Fa lien Unterkunft gefunden haben, trifft dieſe Bedingung allgemeien nicht zu. Den Steuerkommiſſären wird mög ſtes Entgegenkommen zur Pflicht gemacht. „Sozialismus“! Kein Wort don polttiſchem Inte iſt ſeit 1918 gleich oft gebracht worden! Keine Botſchaft ſo viel energiſche Verkünder und ſoviel ausweſchende Gegner dieſer Zeit gefunden. Kein politiſcher Begriff iſt ſo ſehr klar gebraucht!“ Mit dieſen Worten beginnt der Aufſatz f den „Sozialiſtiſchen Gedanken“ von Dr. Paul Adler, der ſoe in der zweiten Lieferung des illuſtrierten Sammelwerks: „ Befreiung der Menſchheit“, Freiheitsideen in Vergangenheit Gegenwart (Deutſches Verlagshaus Bong & Co, Berlin W erſchienen iſt. Im Anſchluß dacan behandelt Adler in ſeſ Eſſay „Die ſozialiſtiſchen Ideen und Gemeinbildungen vor 19. Jahrhundert“ (Lieferung 3) die geſchichtliche Enkwich des ſozialen Gedankens. Dann folgt ein erſchöpfender Best von Dr. Friedrich Muckle „Die großen Utopiſten“, in dem fruchtbringende Lebensarbeit Robert Owens, Charles Four und Saint⸗Simons geſchildert wird. Muckle zeigt, wie Männer den Willen des Proletariats zue Befreiung geklärt geſtärkt haben und widerlegt den Jertum, daß ſte, die auf g Mox eingewirkt haben, lediglich als Phantaſten zu betrach ſeien. In den weiteſten Kreiſen des Publikums wird das warme Anfuahme finden, beun in unſerer von ſozialen Geda und freiheitlichen Ideen erfüllten Zeit iſt die Sehnſucht einem ſolchem Buche groß. Auch in den neuen Heften be ein reicher, ſorgfältig gewählter Bilderſchmuck den T k. Bekanntmachungen Ernst Hushuke, 8 ee en en 1 * 12 ler Aiadigemeinde Badenluyg. ö e 5 fil ö Hut — . 8A die Aegelung des Fleiſchver⸗ N UI. 1 Ur eure Helle 1 P. 85 715 Arbeite r Das Miniſterium des Innern gibt mit Erla ingen Si e U gelagelter ung in der Redaktie vam 3. Oktober nachſtehende Verordnung ebene 10 e Bringen Sie alle Ihre alte gegagenen 225 N mi U 5 nag 5 1070 5 Mittwochs keine 2 rente — 1 (heichsgeſes lat Sprechstunde. N 2 5 5 wird ve e t 5 5 585 2 Die Beſtimmung er die Berpflichtung der 0 5 * 1 5 1 1 2 dent Selbſtverſocger zur Alfaſe jon Speck oder Feti 22 T Spar 01 nerd ormen schwarzlärben in aus Hausſchlachtuu Nunſerer Verordnung * 5 85 N ben. vom 24. Oktober . betr. die Regelung des 5 85 2 1 Tleiſchverbrauchs (Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt mit Bürgschaft der G8 25 . Finſt Seite 357), treten mit ſofortiger Wirkung außer beim, Schriesheim, No! 5 1 21 Fra Kraft.“ Wallstadt. — Mündelsiqher 0 2 ken Mannheim, den 11. Oktober 1919. 5 Nr. 5444 Ka 1 5 wee, Slesberger n en fuß für Sone ntege . 2 Lusfunrung wie neu — a gez. Stehberger. 8 n 1 8 mach —— Unskus für Scheckverkehr 3% zen — 1 f Filzhüten und Mutzen 8 5 aaſ'g 485 W Oktober 1919 Kassestunden: Werktags 9—12 Uhr v 2 leer . neuen 1 2 1 Ell f b — Meter n enburg, den 16. Oktober . N Vubr lar 1 5 . . 5 5 — Zu müssigen brelsen. 1240 — 5 Len 760 V. Bargolini. : Auf Grund der B ng des Reichs⸗ ſchif wirtſchaftsminiſterium Bbreiſe für Mar⸗ 7 — e , e eutrumsbereln Ludenkurg. 5 von. 1. 15 zer Margarinepreis 5 5 Achtiaune jus de a 1 1 geſucht. 12 b N 1919 3 für 92 A Sonntag, den 19. ktober, nachmittags 4 Uhr im 1 Scheffelſtraße 538 bac feſtgeſetzt. . 8 688 a die Gemeindevertreter- e ee ee Kigie Ladenburg, den 15. Okt. 1919. e 5 Kobterebz eine f 384 W wird Ar ebenem deem. 28 Fchlaf-Ammer Gelichtshaar e Bslesbad betr. 5 ge- II Warzen, 1 s Volksbad bleibt aßen Mangel on Heiz⸗ be Se- immer Som ſy 65 trie ſtoffen his auf 8 ö 1 en. Zeit der Wie⸗ flerren-IUmmer 5 Aera 4 am e 3 1 2 Pr 15 15 N statt, in welcher die Herren Lundtig 2 Bruch- leb aus ürgerſſteifte re Küchen- U sal, Eberhardt —Bandhofes und Lat Mann- 1 5 N 15 5 — J. V. Barg inle. 5 1 . heim sprecher werdeu. eee Ligke 2 ip- Vornehm gediegener Ausführung 3 l 1 7 7 C rennſtoffverſergung betr. 1375 und in allen Preislaren. Die Hitalieder sind zu zuhlreichem Erscheinen dringend eingelnden. 5 5 1 Tae 65 geſägten Brennholz erfolgt a Der Vorstand. n kann am Freitag, ber rmittags von 8—11 zsch A perschum, N — Aug Uhr ſund nachmittags vg 1 0 1 0 1. 1457, M, 6, 20. 5 8 Staa i eſchäftszimmer a 1 50 1 Ia: r kostet 5 —— Miet und Pace 2580 g f lung nach Hal 55 das Städt. nsmittelamt. 75 Rant . 1 5 (Abt. 5 allen Freunde erhältlich in der Heichältahelle I. 525 5 . nerd h h . . erſt! 5 7 5 Schönes Mußt . . i Familie Oe ſonomietat Sau n N 0 . 2 85 Ariſc rg. ö fachgemüss repariert 150 eißkra Bahn Wegen Reinigu os bleiben unſere — Lieferung tlicher Ersatzteile. — fl. 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