erscheint täglich wat ö 8 0 nahme der Sonv⸗ und 5 Peiertage. — Bezugspreis wionatlich 1.50 Mark mit Trägerlohn; durch die Poſt bezogen vierteljährlich 4.50 Mk., ohne Zuſtellungs⸗ gebühr. — Druck u. Verlag der Hof⸗ Buchdruckerei Karl Molitor Nachfolg. u Ludwig Nerlinger :: Ladenburg am Neckar. 6%... Anzeiger für Lader Amtliches Verkündi Schrieshe er g . Beilage: wöchenttich ein vierſeinges Illuſtriertes Sonntagsblatt, Anzeigen: die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 35 Pfg. Reklamen 120 Pfg. Redaktion: L. Nerlinger, Ladenburg. Poſtſcheckkonto Nr. 4081 Amt Karlsruhe. : Fernſprecher Nr. 185: eee 1 arhauſen. — 777 151 2 Tagesſchav. — 2 5 Aus Baden⸗Baden, Homburg und Wiesbaden werden 1 0 umfangreiche Grundſtückserwerbungen durch Franzoſen ge⸗ 1 eldet, ſo daß die Gefahr besteht, daß dieſe berühmten Heil⸗ eh ätten mehr und mehr in franzöſiſche Hand kommen. 10 ö . 1 75 15 000 e 5 22 werkſtätte und des Betriebsamtes in den Ausſtand getreten. m Sie veranſtalteten einen Demonſtrationszug nach dem Eiſen⸗ a Pahndirektionsgebäude, das ſie mit Gewalt in Beſitz nahmen, * als ihnen erklärt wurde, daß ihre Forderungen nicht ohne uf weiteres gebilligt werden könnten. * 10 nab Der über das Saargebiet verhängte Belagerungszuſtand e wurde aufgehoben. Die Arbeiter nahmen die Arbeit wieder 5 5 Ut Der Oberſte Rat hat eine Kommiſſion beauftragt, die 1 Maßnahmen zu prüfen, die nötig ſind, um die durch den trag von Verſailles vorgeſehene Räumung des den Po⸗ eng zugeſprochenen Gebiets und die Einrichtung Danzigs als t 0 eiſtadt unter Oberhoheit des Völkerbundes einzuleiten. ae Das Amtsblatt der franzöſiſchen Republik veröffentlicht n ein Geſetz, wodurch der Präſident der Republik ermächtigt rnit wird, den Frieden von Verſailles zu ratifizieren. Die Rati⸗ K N kation wird jedoch erſt vorgenommen werden, wenn die t abgeſchloſſenen Verträge die Unterſchriften der Könige von England und Italien tragen werden. Dieſe werden ſtünd⸗ Aich erwartet. Nach ihrem Eintreffen wird das offizielle Pro⸗ of oll darüber aufgeſtellt werden. Einer Meldung aus Genf zufolge verlangen der „Petit Pariſien“ und andere Pariſer Regierungsorgane zur Ein⸗ ſchüchterung Deutſchlands die Beſetzung von Frankfurt a. M. mud des Ruhrgebietes. Früher oder ſpäter müſſe man doch dahin kommen. Die lettiſchen Truppen hab en die in den Kämpfen mit der ruſſiſchen Weſtarmee gemachten Gefangenen, darunter anch einige Deut ſche, unter grauſamen Maxtern ermordet. 5 Reuter gibt amtlich bekannt, daß die Räumung von Nord⸗ rußland jetzt beendet iſt. Der letzte Transport iſt Montag aus Murmanu abgefahren. In Amerika erregt ein angeblicher Brief an die Senato⸗ ren grußes Aufſehen, wonach Präſident Wilſon au einer krankhaften Veränderung des Gehirns leide, was eine teil⸗ weiſe Geſichtslähmung zur Folge gehabt habe und ihn daran werhindere, weſentliches zu leiſten. „„ Newyork Herald“ meldet aus Waſhington, daß der Prinz bon Wales die Vereinigten Staaten nicht beſuchen werde, da Vilſon infolge ſeiner Erkrankung ihn nicht empfangen könne. Auch der Beſuch des belgiſchen Königspaares in Newyork wurde abgeſagt. f Nach Meldung des „Nieuw. Rotterd. Cour.“ aus New⸗ Pork wurde infolge Weigerung der zuſtändigen Stelle, eine Lohnerhöhung zu gewähren, der Streik aller Hafenarbeiter au der Küſte des atlantiſchen Ozeans verkündet. Man rech⸗ uet damit, daß der Streik ſich auch auf die Frachtſchiffe für Ueberſee ausdehnt. Im Newyorker Hafen liegen 500 000 Tonnen Lebeusmittel. a Laut Telegramm der Londoner Times aus Newyork ſind die Folgen des Hafenarbeiterſtreiks ſehr eruſt. Es ſind 35 000 Mann im Ausſtand. a Deutſchland. Ein Brief des früheren Kronprinzen. ö Berlin, 15. Okt. Die „Tägl. Rundſchau“ iſt in — Lage, einen Brief des früheren Kronprinzen an ſeinen langjährigen Ordonnanzoffizier zu veröffentlichen, in dem Die wichtigſten Stellen lauten: Sie erinnern ſich noch enſeres Geſpräches nach der Schlach an ber Marne, die nut durch die Kopfloſigkeit und durch Verſagen der damaligen Oberſten Heeresleitung zu einem ſo ernſten Mißerfolg wurde. Es war mir bereits im Herbſt 1914 klar, daß der Krieg rein ilitäriſch nicht mehr zu erſolgreichem Ende geführt weben önne. Meine Anſicht, daß ein baldiger Friede anzuſtteben ſei, habe ich oft genug zum Ausdruck gebracht. Wäre mein maliger Wunſch, Frieden mit Frankreich zu ſchließen, ber⸗ wirklicht worden, dann wäre es für Deutſchland nicht nur, ndern auch für das franzöſiſche Volk vielleicht glücklicher 8 das ſchließliche Reſultat des Krieges. Je länger der Krieg dauerte, umſo mehe mußte ich er⸗ ennen, daß die einfachſten Vorausſetzungen für eine glück⸗ ſche Beendigung des Krieges, nämlich eine zielbewußte Politiſche Leitung, fehlte. Ich habe auch einen vergeblichen Fampf gegen die meines Crachtens unrechte Behandlung unſerer öffentlichen Meinung gekämpft, denn ich ſah, daß Wir ſchon ange in einem Verzweiflungskampfe ſtanden. Man konnte ſich alſo meines Erachtens nicht über den ſchließlichen Zufſammenbruch wundern. Zum Schlaß betont der Kronprinz, daß Europa nu; zur Ruhe kommen könne, genn die Löſung gefunden würde, die im Intereſſe aller Dalionen ſoweit wie irgend möglich gerecht ſei und die Sicherheit gegen neue Kriege in ſich trüge. Der Brief it Natiert vom 16. Auguſt 1919. . Ein Verein für Volksernährung. 8 Te. München, 14. Oktober. In Bayern at ein Verein N für Volksernährung gegenüber den Landwirten die Wahrung 7 Aer Konſumentenintereſſen in die Haud genommen. Der ö Dorktzende verkündigte die Notwendigkeit die Tätigkeit des Vereins über alle deutſchen Länder zu verbreiten. gungsblatt für den Amtsbezirk Mlannhei 8 . Mittwoch, den 15. Glttober — — Der zweite Geiſelmordprozeß in München. W. T. B. München, 15. Okt. Vor dem Münchener Volks⸗ gericht begann geſtern morgen der zweite Geiſelmordprozeß. Angeklagt ſind: der Kellner Luitpold Debus, der Taglöhner Rudolf Greiner, der Hilfsarbeiter Alois Kammerſtetten und der ruſſiſche Staatsangehörige der Student Andres Stre⸗ lenkv. Die letzteren drei ſtehen unter der Anklage, gemein⸗ ſchaftlich miteinander vorſätzlich Menſchen getötet und die Tötung mit Ueberlegung ausgeführt zu haben. Debus iſt der Mittäterſchaft beim Verſuche des Mordes beſchuldigt. Der Staatsanwalt beantragte für Greiner, Kammerſtetten und Strelenko die Todesſtrafe, für Debus 15 Jahre Zucht⸗ haus. Das Urteil wird morgen gefällt werden. 1 0 Die Lage im Baltikum. Die Anwort der deutſchen Regierung. Tu Verlen, 14. Okt. Von einer dem Reichskanzler nahe⸗ ſtehenden Perſönkichkete erfährt die „Neue B. Z.“: Das Ka⸗ binett hat ſic) mit den Noten der Entente noch nicht befaßt. Das wird aber vielleicht ſchon heute geſchehen. Wahrſchein⸗ lich wird die Reg'erung beſchließen, beide Noten zu beaut⸗ worten, obwohl bie Entente auf die eine Note gar keine Ant⸗ wort verlangt. Eine Tendenzmeldung. W. T. B. Paris, 14. Okt. (Agence Havas.) „Echo de Pa⸗ ris“ gibt eine Nachricht des „Sundey Expreß“ wieder, der⸗ zufolge ſich von der Goltz in Niga befinden ſolle, von wo er ein Ultimatum an England gerichtet haben ſolle, in dem er freien Durchzug für ſeine Truppen verlangt, um auf Peters⸗ burg zu marſchieren, wo er unter dem Kommando eines ruſ⸗ ſiſchen Generals einziehen werde. Bombardement von Riga. T. U. Moskau, 14. Oki. Nach Meldungen des eſtniſchen Kriegsminiſtertums bombardieren die deutſchen Truppen Riga mit Artill⸗ rie und aus der Luft. Eſtniſche Panzerzüge beantworten das Fuer. Wie aus Helſingfors gemeldet wird, ingen : eſtuſſche Flotte und ein großer Teil des engliſch⸗ftanzöſiſchen Geſchwaders nach der Rigaer Bucht ab. Hilfe für die Letten? Tek. Stockholm, 18. Okt. Aus Helſingfors wird gemeldet, daß Ententetruppen in Begleitung von eſtniſchen Truppen am Freitag den Hafen von Reval verließen um nach Riga in See zu gehen. In unterrichteten Kreiſen verlautet, die engliſche Flottenaktion habe die Ueberführung eſtniſcher Hilfstruppen für die Letten, die ſich in ſchwieriger Lage befinden, zum Ziele. Die Lage in Rußland. 1 Denikins Ziel. 8 T. U. Warſchau, 14. Okt. Wie das ruſſiſche Blatt „Wieſ⸗ ſerny Wremja“ meldet, äußerte ſich General Denikin dahin, daß er eingeſehen habe, daß die rote Armee eine ſehr gut organiſierte Macht ſei. Sein Ziel ſei Moskau, und ſein Vor⸗ marſch durch die Ukraine erfolge nur, um auch die ukraini⸗ ſchen Bolſchewiſten niederzukämpfen. Ferner ſei es ſeine Abſicht, die kuſſiſche Grenze gegenüber Polen feſtzuſetzen. Er ſelbſt betrachte Polen als einen Verbündeten. Die Räumung Moskaus beginut. T. U. Mähriſch⸗Oſtrau, 14 Okt. Nach einem hier aufge⸗ nommenen Funkſpruch aus Sewaſtopol berichten Flüchtlinge aus Moskau, daß bereits Maßnahmen zur Räumung Mos⸗ kaus getroffen ſeien. Bei den Kämpfen um Worones wur⸗ den 13000 Mann Sowjettruppen gefangen genommen. Die Ukrainer gegen Denikin. W. T. B. Bern, 13 Okt. Wie das ukrainiſche Preſſebüro aus Kaminitz und Podolsk meldet, hat ſich die Bevölkerung der Umgebung von Kiew in großer Zahl dem Aufſtand gegen Denikin angeſchloſſen. Wie die in Kiew erſcheinende Zei⸗ tung „Slowo“ meldet, vernichtet Denikin ſyſtematiſch alles, was b ukrainiſcher Herkunft iſt, In Pomoſchno haben ſeine Truppen 40 UÜkrainerinnen erſchoſſen, weil ihre Männer in der ukrainiſchen Armee Dienſt tun. Im Gouvernement Poltowa wurden über 200 Ukrainer erſchoſſen. Die ukraini⸗ ſchen Aufſtände werden fieberhaft organiſiert. Waffen und Munition ſind nach der Verſicherung des ukrainiſchen Preſſe⸗ büros genügend vorhanden. Die Entente und der Frieden. Das Inkrafttreten des Friedensvertrags. 8 8 4 5 2 * . AT. Beru, 13. Okt. Nachdem der franzöſiſche Seuat den Friedensvertrag mit Deutſchland am Samstag natifiziert hat, tritt der Friede von Verſailles am Mittwoch, 15. Oktober in Kraft. Die britiſche Ratifizierungsurkunde iſt ebeuſo wie das italieniſche königliche Ratifizierungsdekret 137 1 N . 2 5 8 bereits in Baris deponiert worden Vor den Umtauſch der Ratifikalionsurkunden W. T. B. Verſailles 13. Ott. Laut „Journal“ ird Prä 1 B a St., 1 wird Prä⸗ ſident Poincag: e heute oder morgen die e unterzeichnen. Die Veröffentlichung durch das „Journal officiel. wird ſofort erfolgen. Wenn der Stagt den Kammer⸗ beſchlüſſen zuſtimmt, wird der Zeitpunkt der Veröffent⸗ lichung des Geſetzes über die Ratifizierung amtlich als das Eude der Feindſeligkeiten angeſehen worden. Hierauf müß⸗ ten die Alliierten Deutſchland benachrichtigen, daß drei geg⸗ neriſche Großmächte den Frieden ratifiziert hätten, und dann müßten Vertreetr dieſer drei Großmächte mit Vertre⸗ tern Deutſchlands die Ratifikationsurkunden austanſchen. a 0 Jahrgang Die Protokolle hierüber müßten die Vertreter der Mächte unterzeichnen und damit würde der Friedensvertrag 1 — Kraft treten. 4 Die iriſche Frage. 5 Tak. Kopenhagen, 14. Okt. Hier liegen Nachrichten vor, daß die britiſche Regierung verſuchen wolle, einen Geſetzes⸗ vorſchlag fertig zu ſtellen, um die iriſche Frage vor Zu ſammentritt des Parlaments zu löſen. Dieſ Nachrichten haben ſchwere Beunruhigung hervorgerufen Man erwartet ein zuſamengeflicktes Kompromiß aber keine Löſung der Frage im Sinne einer iriſchen Sel ſtändigkeit. Das Fiume⸗Problem. W. T B. Nom, 14. Okt. Die „Tribung“ erfährt, nach einer Beſprechung Tittonis mit dem engliſchen Botſchafter in Rom ſei jedes Mißverſtändnis mit den Alliierten beſei⸗ tigt worden. Man hoffe, daß die Alliierten genügend Erfah⸗ rungen geſammelt haben, um die Herzen des e Volkes nicht weiteren Geduldsproben auszuſetzen. Als Bo ſchafter in Rom wird in nächſter Zeit der frühere engliſ Botſchafter in Petersburg, Buchanan, eintreffen. N W. T. B. Paris, 14. Okt. (Agence Havas.)] „Echo de Pa⸗ ris“ glaubt zu wiſſen, daß gemäß der Löſung, die Tittons bezüglich der Fiumefrage dem Oberſten Rat vorſchlagen wird, ſich Italien der Proklamation Fiumes als unabhängi⸗ gen Staat anſchließen werde unter der Bedingung, daß die Hauptmannſchaft Voltera Italien zugewieſen wird, damit dasſelbe mit der unabhängigen Stadt in Berührung blei ann. die ſonſt völlig vom jugoflawiſchen Gebiete eingeſchloſ⸗ ſen märe. . Amſterdam, 14. Okt. Die „Times“ melden, daß italie⸗ niſche Pioniere damit begonnen haben, den Hafen von Fiume zu unterminieren. Sie drohen, ihn in die Luft zu ſprengen, wenn die Stadt nicht an Italien abgetreten werde. Der Kleinkrieg in Albanien im Aufleben. f Mailand, 14. Okt. Das ganze albaniſche Gebirge iſt voll von albaniſchen Aufſtändiſchen, der Kleinkrieg iſt auf allen Seiten im Gang, die Italiener erleiden namhafte Verluſte. Die Aufſtändiſechn begnügten ſich nicht mehr damit, italie⸗ niſche Transporte und marſchierende Abteilungen aufzu⸗ lauern, ſondern greifen ſogar befeſtigte militäriſche Lager an. Die Italiener greifen angeſichts des ſchonungsloſe Kleinkriegs der Albaner zu Abſchreckungsmaßnahmen un ſtecken durch ausgeſandte Streifexpeditionen ganze albaniſche Dörfer in Brand. Ernſte Lage im Kaukaſus. W. T. B. Amſterdam, 15. Okt. „Telegraaf“ meldet au London, daß die Lage im Kaukaſus immer ernſter wird. An⸗ geblich ſoll von türkiſchen Bolſchewiſten ſtark agitiert wor den ſein. Auf dem Feſt der amerikaniſchen Diviſion in ert kaſien wurden auf General Harbard zwei Schüſſe abgefener Es gelang dem General, verwundet zu entkommen. Der Urheber des Serajewoer Mordes? Montreal (Canada), 14. Okt. Graf Max Potocki, der als gefährlicher Anarchiſt betrachtet wird, und den man im Ver⸗ dacht hat, die Ermordung des Erzherzogs von Oeſterreich eingeleitet zu haben, wurde verhaftet, als er im Begriff ſtand. nach Europa zu reiſen, um dort für die Weltrevolution 3 agitieren. Generalſtreik in Breſt. Bern, 14. Oktober. Aus Paris wird gemeldet, daß i Breſt am Samstag der Generalſtreik ausgebrochen ſei, d einen ſtark revolutionären Charakter habe. Im Hafen ruh der ganze Verkehr. Deutſche Nationalverſammlung. 1 Berlin, 13 Okt. Eröffnung der Sitzung um 15 hr. Der Geſetzentwurf über die Aenderung des Geſetzes über das Brauntweinmonopol wird an den Sechſerausſchuß ver⸗ wieſen. . Es folgt die Interpellation des Abg. Löbe und Scheide⸗ mann wegen der Preisſteigerung der Häute, des Leders und der Schuhwaren infolge der Aufhebung der Zwangs wirtſchaft. 5 Abg. Becker⸗Oppeln (Soz.) begründet die Interpellation. Das Reichsverwertungsamt hat die Stelle der Verwertungs⸗ geſellſchaft mit Nichtfachleuten beſetzt. Ganze Wagenladun⸗ gen gehen über die Grenze. Die Polen ſind während der Zeit des polniſchen Aufſtandes in Oberſchleſien mit Tor⸗ niſtern, Sätteln und Patronentaſchen beliefert worden. Die Ausfuhrgenehmigung muß zentraliſiert werden. Miniſter Schmidt: Wir haben gewußt, daß die Aufhe⸗ bung der Zwangswirtſchaft die Preiſe ſteigern würde, den⸗ noch läßt ſich für die freie Bewirtſchaftung des Leders eine Reihe von ſtichhaltigen Gründen hervorbringen. Früher wurden zwei Drittel unſeres Bedarfes an Häuten und Fel⸗ len durch die Einfuhr gedeckt, für Schuhwaren ſpezziell 50 Prozent. Im Kriege wurde die Einfuhr unterbunden, der Bedarf aber entſprechend eingeſchränkt. Die Zwangswirt⸗ ſchaft konnte für Fabriken überhgupt nicht mehr liefern. Die Schuhwarenfabriken ſtellten ſich im großen und ganzen auf den Standpunkt, daß der freie Verkehr für ſie beſſer ſei, wenn zwei Drittel des Beſtandes an Häuten und Fel⸗ len durch Einfuhr gedeckt merden müſſen, ſo muß die Ein⸗ fuhr freigegeben werden. Daun muß aber auch der Preis der inländiſchen Häute und Felle ſteigen. Die Hanplfache war, erſt einmal die Proönktion zu fördern, zumal dieſe Produktion auch für den Ezport in Frage kommt. Die Pro- duktion iſt geſteigert. Wir haben erlaubt, daß die Einfuhr von Fellen und Häu en 75 Prozent davon in Leder wieder aus hren darf. Die Konttkolle der Grenze iſt im Oſte wie im Weſten ſehr ſchwierig, zumal wir von der Entente immer noch nicht erreicht haben, daß wir im Weſten an der Zollgrenze eine ſcharfe Kontrolle einrichten können 0 N n 8 5 9 alten 0 1 13 8 3 0 8