Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. — Bezugspreis monatlich 1.50 Mark mit Trägerlohn; durch die Poſt bezogen vierteljährlich 4.50 Mk., ohne Zuſtellungs⸗ Wat N gebühr. — Druck u. Verlag t 0 der Hof⸗ Buchdruckerei 0 Karl Molitor Nachfolg. : Ludwig Nerlinger :: Ladenburg am Neckar. 2 2 2 4. N Anzeiger für Badenburg, Schriesheim, Beddes Amtliches Verkündigungsblatt fü 0 Tadenbur 45 pienstag, den 14. Oktober 1919. er eim und Neckarhauſen. r den Amtsbezirk Mannheim. Beilage: wöchentlich ein vierſeitiges Illuſtriertes Sonntagsblatt, Anzeigen: die einſpaltige Petitzeile oder deren Raum 35 Pfg. Reklamen 120 Pfg. Redaktion: L. Nerlinger, Ladenburg. Poſtſcheckkonto Nr. 4031 mt Karlsruhe. : Fernſprecher Nr. 15: geeeeeeeeeste tee % %%% %%% %%% %% %%% %%% % %%% 50. Jahrgang 1 Tagesſchau. Der deniſchen Regierung iſt von der Enlente wegen der wirtſchaftlichen Abſchneidung Rußlands eine Note überreicht worden, in welcher die deutſche Regierung gebeten wird, den von den Neutralen gegenüber Rußland verhängten Maßnahmen ſich anzuſchließen. ö Die „Pfalzkontrolle“ meldet, bei Kundgebungen in Kai⸗ ſerslautern am 8. und 9. Oktober infolge von Verhaftungen von 5 Arbeitervertretern, die franzöſiſche Offiziere und Sol⸗ daten verprügelten, wobei ein Offizier ſchwer verwundet wurde, ſchoſſen die franzöſiſchen Truppen in die Menge, wo⸗ durch ein 19 jähriger Arbeiter einen Beckenſchuß erhielt und andere Perſonen, darunter verſchiedene nichtbeteiligte Frauen, mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Im Saargebiet iſt eine Entſpannung eingetreten. Die Arbeit wurde von den Eiſenbahnern und Metallarbeitern wieder aufgenommen. „Telegraaf“ meldet aus Brüſſel, daß die Leitung der In⸗ Duſtriebörſe beſchloſſen habe, daß ihre Mitglieder die unbe⸗ dingt erforderlichen Erzeugniſſe aus Deutſchland beziehe, wenn es ſich erweiſt, daß dieſe Erzeugniſſe anders woher nicht zu beſchaffen find. Es wird jedoch nicht geduldet, daß Kaufleute ihre direkten Handelsbeziehungen mit Deutſch⸗ land vorbereiten oder unterhalten, da ſonſt der Ausſchluß numittelbar erfolgen würde. Der franzöſiſche Senat hat den Friedensvertrag mit 217 Stimmen einſtimmig augenommen. Auch der Vertrag mit England und Frankreich wurde angenommen. Das Pariſer Journal meldet unterm 12. Oktober, der Friede werde heute oder morgen durch Poincare unter⸗ zeichnet. 5 e Times“ meldet aus Mexiko. daß die Japaner ich anſchicken, die amerikaniſchen Truppen, welche die ſibi⸗ riſche Eiſenbahn bewachen, abzulöſen. Die Regierung in Tokio hat eine entſprechende Note empfangen. Die Berner Eutentezentrale meldet über Laibach aus Dalmatien, daß das ganze Land im Aufſtand gegen die ita⸗ Aieniſchen Beſatzungstruppen iſt. Auch die ſonſt zu Italien neigende Bevölkerung von Skutari hat ſich der Bewegung angeſchloſſen Die Lage im Baltikum. Fahrverbot für deutſche Schiffe in der Oſtſee. Stettin, 11. Okt. Wie die Stettiner Abendpoſt aus beſonderer Quelle erfährt, ſoll heute (Sonnabend) von Eu⸗ uteſeite die ſogenaunte kleine Blockade wieder über Deutſchland verhängt worden ſein. Deutſche Schiffe dürfen in die Häfen weder ein⸗ noch ausfahren. Die Entente bezw. England nimmt das Recht für ſich in Anſpruch, die auf See befindlichen deutſchen iffe zu beſchlagnahmen. 5 Wie die Stettiner Abendpoſt weiter hierzu erfährt, wurde aus Berlin an die in Frage kommenden Dienſtſtellen im Oſtſeebereich folgendes Londoner Telegramm, das heute 7 980 bei der Reichsregierung eingetroffen iſt, weiterge⸗ Leitet: „Jufolge des Angriffs auf Riga wird die Freifahrt⸗ erlaubnis für alle deutſchen Schiffe in der Oſtſee vorüber⸗ gehend aufgehoben. Schiffe, die in der Oſtſee ſind, ſind zu⸗ rückzurufen und keinen anderen Schiffen iſt die Erlaubnis geben, in See zu fahren, ſolange dieſes Verbot dauert. e Schiffe, die in der Oſtſee befindlich angetroffen werden, kind der Beſchlagnahme durch die Alliierten unterworfen.“ Die Wirkungen der Oſtſeeblockade. T. U. Kiel, 13. Okt. Die Kieler Schiffahrt iſt durch die In Kraft getretene neue Blockade ſchwer betroffen worden. Alle Verbindungen mit den Küſtenplätzen, auch nach den Inſeln Fehmarn und Alſen, wird in Frage geſtellt. Ueber das Schickſal der in See befindlichen Schiffe iſt zur Stunde moch nichts bekannt. Erreichbar ſind ſie nicht, weil ſie keine Funkentelegraphie an Bord hatten. Das Auslaufen von Schiffen wird behördlicherſeits verhindert. In der weſt⸗ lichen Oſtſee ſind feindliche Kriegsſchiffe beobachtet worden. In Danzig. T.u. Danzig, 13. Okt. Die Blockierung der Oſtſee er⸗ regt hier außerordentlich großes Auſſehen, denn das Wirt⸗ aftsleben in Danzig iſt in ſehr erheblichem Maße auf den fenverkehr angewieſen. In den nächſten Tagen wurden große Kohlen⸗ und Heringstransporte erwartet, durch deren Ausbleiben die Danziger in große Schwierigkeiten kommen. a des Verbandes liegen ſeit 14 Tagen nicht mehr Die franzöſiſche Antwortnote. ö Berlin, 13. Okt. In der Frage des Baltikums hat die Entente der deutſchen Regierung die bereits mehrfach an⸗ gekündigte Note Fochs zugehen laſſen,. Zunächſt wird darin dir Zweckmäßigkeit der von der deutſchen Regierung einge⸗ leiteten Maßnahmen gebilligt, jedoch hinzugefügt, daß an⸗ geſichts der eingetretenen Verzögerung ſchwer ſei, nicht an⸗ zunehmen, daß dieſe Verzögerung beabſichtigt ſei. Die Note frägt weiter, warum die Rückberufung von der Goltz, die dreimal verlangt wurde, verweigert werde. Wenn dieſer ſeiner Inſtruktion entgegengehandelt habe, ſo hätte er für Deſe Inſubordination beſtraft werden müſſen. Die am 5 Oktober in Lettland begonnene deutſche Offenſive hätte die Tage dort erheblich verſchlimmert. Die verbündeten Regie⸗ Tungen erhielten deshalb das Prinzip der vollen Verant⸗ wortung der dentſchen Regierung und ihrer in dem Tele⸗ Rite gramm vom 27. September angekündigten C Maßregeln auf⸗ recht, wenn der Abtransport nicht endlich unternommen und in allergrößter Eile durchgeführt werde. Um die Ausfüh⸗ rung des Abtransports zu erleichtern, würden die Allfjerten Vertreter entſenden und am Platze ſelbſt in voller Aktions⸗ freiheit die wirkſame Kontrolle dieſer Maßregeln ausüben. Erſt wenn die Kommiſſion den normalen Abtransport der deutſchen Truppen aus dem Baltikum beſtätigen werde, wür⸗ den die Repreſſalien gegen Deutſchland aufgehoben werden. Ein Ultimatum Goltz'. . Berlin, 2. Okt. Wie wir hören, hat General Graf v. d. Goltz ſeine in Kurland befindlichen Truppen nunmehr in ultimativer Form aufgefordert, dem Räumungs befehl der deutſchen Regierung Folge zu leiſten. Man nimmt an, daß dieſe kategoriſche Aufforderung auf die Soldaten nicht ohne Eindruck bleiben und die noch zögernden Teile der deutſchen Freikorps bereitfinden wird, ſich den bereits ab⸗ marſchierenden Kameraden anzuſchließen. . Die Vorſtädte Rigas erobert. 14 Königsberg i. Pr., 10. Okt. Aus Libau wird gemeldet: Der Oberbefehlshaber der ruſſiſchen Truppen, Oberſt Awa⸗ low⸗Bermondt, hatte den lettiſchen Miniſterpräſidenten tele⸗ graphiſch aufgefordert, die ruſſiſchen Truppen durch Lettland an die Bolſchewiſtenfront durchziehen zu laſſen. Als darauf keine Antwort erfolgte, die Letten vielmehr die Demarka⸗ tionslinie überſchritten und Ueberfälle auf ruſſiſche 1 a lungen ausführten, gab Awalow den Angriffsbefehl. ſchweren Kämpfen im Sumpfgelände vor Riga eroberten, wie zuverläſſig verlautet, ſeine Truppen geſtern früh die Vorſtädte Rigas, ſtürmten heute morgen Thorensberg und beſetzten die Dünabräcken. Damit hat Awalow ſein vor⸗ läufiges Ziel erreicht, den Gegner hinter die Düna zurück⸗ zuwerfen, um eine geeignete militäriſche Operationsbaſis gegen Sowjetrußland zu ſchaffen. Awalow fordert erneut die Freigabe des Durchmarſches zur Bolſchewiſtenfront. Der „Lokal⸗Anzeiger“ erführt weiter, daß die auf der Reede von Riga verſammelte engliſche Flotte plötzlich die Anker gelichtet habe und mit unbekanntem Ziel in See ge⸗ gangen ſei. Das dürfte in Zuſammenhang ſtehen mit der ſogenannten kleinen Blockade, die von der Entente über das Oſtſeegebiet verhängt worden iſt. ö Die Sperre gegen Sowjetrußland. Wien, 12. Okt. Eine nach dem hieſigen Stgatsamt für Aeußeres zur Kenntnis gebrachte Note der Alliierten for⸗ dert die Regierungen von Schweden, Norwegen, Dänemark, Holland, Finnland, Spauien, Schweiz, Mexiko, Kolumbien, Venezuela, Chile und Argentinien auf, unverzüglich die ſtrengſten Maßregeln zu ergreifen, um ihre Staatsange⸗ hörigen zu verhindern, irgendwelche Handelsbeziehungen mit dem bolſchewiſtiſchen Rußland aufzunehmen. Drahtnachrichten. Vertagung der Nationalverſammlung wahrſcheinlich. T. U. Berlin, 13. Okt. Wie die „Neue B. 3.“ aus parla⸗ mentariſchen Kreiſen hört, wird ſich die Nationalverſamm⸗ lung demnächſt für die Dauer von 2 Wochen vertagen, um den Ausſchüſſen Gelegenheit zur Arbeit zu geben. Generalſtreik. W. T. B. Verſailles, 13. Okt. Nach der „Humanité“ iſt der Generalſtreik in Breſt effektiv. Der Streik verläuft ruhig. Schwere Niederlage Denikins. T. U. Stockholm, 13. Okt. „Politiken“ erfährt aus beſter Quelle, Denikin habe in der Ukraine eine ſchwere Niederlage durch die Sowjettruppen, die Kiew eroberten, er⸗ litten. Denikin verlor eine Menge Gefangene und Kriegs⸗ material. Kleine Nachrichten. 4½ Milliarden Arbeitsloſenunterſtützung. Nach einer amtlichen Berechnung ſind ſeit Ausbruch der Revolution bis zum 4. Oktober d. J. 4½ Milliarden in Deutſchland an Erwerbsloſe auf Grund der Arbeitsloſenunterſtützung zur Auszahlung gelangt. Die Ratifizierung des Friedensvertrags durch England. Der König ratifizierte den Friedensvertrag und ſchickte das diesbezügliche Dokument nach Paris. Die Gefangenen in Rußland und Aſien. (Korr.⸗Bur.) Die Freie Vereinigung der Mütter und Frauen von Kriegs⸗ gefanglenen in Rußland, Sibirien und Turkeſtan richtet an die Frauen der ganzen Welt einen eindringlichen Hilferuf, angeſichts des ſechſten Winters ſich des Loſes der 200 000 in Rußland, Sibirien und Turkeſtan noch immer gefangen ge⸗ haltenen Deutſch⸗Oeſtereicher anzunehmen und der Ver⸗ zweiflung ihrer Angehörigen eingedenk zu ſein. einigung bittet die Frauen nicht zu ſchweigen, bis der Frie⸗ densvertrag ratifiziert iſt, ſondern alles daran zu ſetzen, was in ihrer Macht ſteht, um zu helfen, das Gewiſſen der Oeffentlichkeit zu wecken. Zu den Unruhen im Sgargebiet. Als Opfer der Unruhen wurde von der Polizei eine große Anzahl Verwundeter N Der „Saarbrücker Zeitung“ ſind bis heute 400 zerſonen genannt worden, bei denen geraubte Gegenſtände gefunden wurden. Bei den Hausſuchungen wurden Waren aller Art im Werte von 15 Millionen Mark den Plünderern wieder abgenommen Kämpfe in Petere urg. Aus Helſingfors wird gemeldet, daß aus dort eingetroffenen ruſſiſchen Zeitungen zu enf⸗ nehmen iſt, daß es in Petersburg zn heftigen Kämpfen zwi⸗ — Die Ver⸗ der 1 — ſchen den Borſchewiſten und der weißen Garde gekommen iſt. Die Zeitungen melden, daß es den Gegenrevolukionä⸗ ren gelungen ſei, ſich in den Beſitz mehrerer Regierungs⸗ gebäude zu ſetzen. ö Kiew wieder von Bolſchewiſten eingenommen. Dem Lauſanner Ukrainiſchen Preſſebüro wird gemeldet, daß die Bolſchewiſten Kiew wieder eingenommen haben. Die Frei⸗ willigen Denikins zögen ſich in großer Auflöſung nach Nor⸗ den zurück. Deutſche Nationalverſammlung. Eröffnung der Sitzung um 1.20 Uhr. Tagesordnung: Fortſetzung der zweiten Beratung de Haushalts: 5 . Reichskolonialminiſterium. Abg. Nacken (Ztr.) berichtet über die Ausſchußverhan lungen und gibt dem Schmerze, ſowie dem Bedauern de Ausſchuſſes über den Verluſt der Kolonien Ausdruck. Miniſter Dr. Bell: Als vorausſichtlich auf längere Zei letzter Kolonialminiſter vertrete ich meinen Etat mit bittere Empfindungen. Das Miniſterium kann nicht von heute a morgen abgebaut werden wegen Ausführung des Frieden vertrages. Abwickelung der Schutztruppenangelegenheit Entſchädigung der Kolonia chen uſw. Es iſt Pflicht für dieſe Beamten zu ſorgen, zumal es ſich um einen tü tigen, geſchulten und zuverläſſigen Beamtenkörper bandelt⸗ Ich danke diefen Beamten auch hier für ihre treue Arbei (Bravo!) Die Durchführung des Geſetzes über die Rev lutionsſchäden muß erfolgen. Die gewalttätige Wegnahm unſerer Kolonien erfolgte, weil wir angeblich nicht fähi geweſen ſeien, koloniſatoriſche Arbeit zu leiſten. Dagege proteſtieren wir. (Beifall.) Die franzöſtſchen Sozialiſte erkannten ebenſo wie die neutralen an, daß dieſe Entziebun unſerer Abſatzgebiete und unſerer Rohſtoffwaren eine ſchlechte Handlung u. ein ſchlechtes Geſchäft geweſen ſei. Die Eingeborenen ſind uns bis zum letzten Augenblick treu ge⸗ blieben. Die Kameruner Eingeborenen wollten, aus Furcht⸗ in die Hände der Franzoſen zu fallen, unſer Schickſal 1 Als unſere Patronen ausgingen, wollten 600 000 Mann vo ihnen mit der Truppe über die ſpaniſche Grenze. Wir muß⸗ den ihnen abraten. Trotzdem gingen noch 67 000 mit. Möge ihnen aus ihrer Treue kein Nachteil erwachſen. Wir danke auch der Schutztruppe, den Beamten, den Kolonialdeutſch und den Eingeborenen. Die deutſche Kulturarbeit wird ſi nicht vernichten laſſen. (Beifall.) Abg. Dr. Böhmert (Dem.): Wir müſſen feſthalten an Anſpruch auf unſere Kolonien. Abg. Laverrenz (D. N.): Die Beamten des Kolonia miniſteriums müſſen möalichſt dem Miniſterium für de Wiederaufbau zugewieſen werden. Die Abfindung der nich unterzubringenden Beamten muß geſetzlich geregelt werden. Miniſter Dr. Bell: Das von dem Vorredner gewünſchte Geſetz iſt in Vorbereitung. Abg. Beuermann (D. V.): Unſere Vergewaltigung in den Kolonien wird keine dauernde ſein. Abg. Dr. Henke (U. S.): Das iſt natürlich nur Heuchelei und Profitſucht. wenn das Ententekapital dem deutſchen Ka⸗ pital unterſagen will, zu koloniſieren. Mit der Nationali⸗ ſterung hat das nichts zu tun. Wir ſind Gegner des kolo⸗ nialen Gedankens. Dem Dank an die Farmer und Pflan⸗ zer können wir uns nicht anſchließen. Miniſter Dr. Bell: Alle Parteien, die Verſtändnis für nationale Ehre haben, ſind einig im Proteſt gegen unſere⸗ Vergewaltigung durch die Entente. 55 5 Der Kolonialhaushalt wird erledigt. Es folgt der Haushalt der Reichspoſt⸗ und Telegraphen verwaltung. 1 Abg. Delius (Dem.) berichtet über die Ausſchußverhand⸗ ungen. Abg. Taubadel (Soz.): Es muß mit aller Energie darauf gedrungen werden, daß bei der Poſt endlich die alte Pünkt⸗ lichkeit und Zuverläſſigkeit wieder eintritt. Verwaltung und Betrieb müſſen verbeſſert werden. Abg. Nacken (Ztr.]: Der Miniſter iſt kein Fachmann. Aber deshalb nicht weniger geeignet, reformatoriſch in ſei⸗ nem Reſſort zu wirken wie ſeinerzeit Herr v. Podbielskt. Das Miniſterium muß ſich der Wohnungsfrage für ſeine Be⸗ amten annehmen. Bei Neubauten von Poſtgebäuden mu größte Sparſamkeit walten. Den Poſtagenten gebühren grö⸗ ßere Bezüge. . Abg. Dr. Pſeiffer (Ztr.) beſpricht die Briefmarken der Nationalverſammlung, die von der Konkurrenz noch die er⸗ träglichſten geweſen ſeien. a i Unterftaalsſekretär Dauske beſpricht die Gründe, die zu den Mindeſtleiſtungen der Poſt geführt haben, beſonders die Verwendung immer ſchlechter ausgebildeten Hilfsperſonals ſei daran ſchuld. Der Beraubung der Pakete habe man noch nicht Herr werden können. Die Erhöhung der Gebühren habe erfolgen müſſen, um den Etat zu entlaſten. Man könn wegen dieſer Erhöhung allein noch keine Beſſerung der Lei ſtungen erwarten. Für die Poſtagenten werden im Eta 1920 Mittel für Zulagen angefordert werden. Bei der neue Zuſammenſetzung des Verkehrsbeirates werden alle Wünſ nach Möglichkeit berückſichtigt werden. Dem Funkenbetrie ſchenken wir die arößte Aufmerkſamkeit. Abg. Delius (D. B.): Zu den Beratungen über die Ver einfachung des Betriebes müſſen Sachverſtändige aus den Betrieben hinzugezogen werden. Die Beamtenausſchüſſe müſſen mitwirken zur Hebung des Geiſtes der Beamten⸗ ſchaft, zur Wiedererweckung der alten Pflichttreue. Die alten Beamten, die ſich in die neue Zeit nicht finden könn ſollten die neuen günſtigen Penſions bedingungen benutze und abgeben. Im allgemeinen haben ſich die Vorgeſetzte ſchnell in den neuen Geiſt hineingefunden und arbeiten m ihrem Perſonal und den Angeſtelltenausſchüſſen aut