Erſcheint täglich wit Ausnahme der Sonv⸗ und Feiertage. — Bezugspreis monatlich 1.50 Mark mit Trägerlohn; durch die Poſt bezogen vierteljährlich 4.50 Mk., ohne Zuſtellungs⸗ gebühr. — Druck u. Verlag der Hof⸗ Buchdruckerei Karl Molitor Nachfolg. * Ludwig Nerlinger :: Ladenburg am Neckar. 569 %½%% %%% i 4 * * — 1 2 * — 7 2 2 2 — 2 2 2 * 2 2 2 2 2 2 a 1 %% 2 Anzeiger für Vadenb Sage schau. g In der geſtrigen Fraktionsſitzung der Deutſchen Demo⸗ kratiſchen Fraktion der Nationalverſammlung hat Abg. von erklärt. Kartoffeln rechtzeitig nach den Städten zu bringen. In Simonsſtadt bei Berlin ſowie in Spandau wurde triſche Strom abgeſchnitten. Der Straßenbahnverkehr, die Kanaliſation und vieles andere iſt ſtillgelegt. Manu erwartet techn iſche Hilfskräfte. In Elſaß⸗Lothringen finden neuerdings wieder Maſſen⸗ ausweiſungen ſtatt. Ein weſterer Zuzug von 10 000 Flüch!⸗ lingen aus dem Elſaß ſteht zu erwarten. In Oberbaden werden zu ihrer Aufnahme ſämtliche Kaſernen bereitgeſteilt. Nach einer Radiomeldung haben die Vereinigten Staaten es abgelehnt, ſich an der Aktion zur Auslieferung der ſchul⸗ digen deutſchen Offiziere zu beteiligen. Es iſt auch zu be⸗ achten, daß auf den von England, Frankreich und Belgien a 1 e Auslieſerungsbegehren Italien und Japan en. General Fayolle, der Befehlshaber einer Armee im Aheinland, ſoll an die Spitze der interalliierten militäriſchen Kommiſſion zur Entwaffnung Deutſchlands berufen werden. Nach dem „L.A.“ wurde in einer am Donnerstag in London unter Vorſitz Llond Georges ſtattgehabten Kabi⸗ nettsſitzung die iriſche Frage erneut geprüft. Es ſoll beah⸗ ſichtigt ſein, Irland eine den Dominions ähnliche freiheitliche Verfaſſung zu geben. Der Sozialiſtentag in Bologna nahm mit 40 000 gegen 18 000 Stimmen das maximaliſtiſche Programm an Dieſe fordert die gewaltſame Aufrichtung der proletariſchen Dikta⸗ tur mit Arbeiter⸗ und Soldatenräten als Mittel für die Einrichtung der kommuniſtiſchen Geſellſchaftsordnung. Nach dem „Petit Pariſien“ iſt in Paris nichts von einer Drohung Englands an Italien wegen Fiume bekannt. Die genzia Stefani“ müſſe Gerüchte als Tatſachen angenom⸗ men haben. a Beſſeres Verſtändnis für Eure heimgekehrten Söhne! a Ein Wort an die Eltern. a Als vor Monaten unſere Tapferen zur Heimat wieder⸗ ehrten, ging durch hunderttauſende von beſorgten Eltern⸗ herzen ein erlöſendes Aufatmen. Erhielten ſie doch ihre Söhne wieder, durften ſie doch nun mit Recht hoffen, daß das Band, das ſie zuſammenhielt, neu und feſter geknüpft werde, nachdem ſo lange die ſtete Gefahr beſtanden hatte, daß es plötzlich gewaltſam zerriſſen werde. Alle die Jahre des Krieges hindurch hatten die Angehörigen das Bild des Sohnes treu im Gedächtnis bewahrt; wie ſie ihn hatten ſortziehen ſehen, ſo lebte er weiter in ihrem Geiſte, und ſo hofften ſte ihn wieder zu erhalten. Nun ſind ſie daheim, lange ſchon; und mancher iſt als ein anderer zurückgekehrt! Wirft man heute einen Blick in das Leben mancher Familien, in denen früher ein ſo gutes und herzliches Verſtehen obwaltete zwiſchen Eltern und Sohn, ſo ſieht man leider recht oft, daß das ſich geän⸗ dert hat, daß etwas Fremdes zwiſchen dieſen Menſchen ſteht, daß ſie nicht mehr gegenſeitig den Weg finden zu ihren ple! gl. 1 rant titel; gat erzen. So traurig iſt das, und beide Teile leiden ſo furcht⸗ ue Har darunter. ſe W,. Was iſt denn aber geſchehen mit dieſen Menſchen? Worin kiegt die Schuld, daß ſie ſich fremd wurden? Betrachten wir uns die Eltern und betrachten wir uns den Sohn — wie ſie früher waren und wie ſie heute ſind! — Die Eltern haben ſo manche Sorge auf den Jungen ver⸗ wandt, bis er groß geworden war; keine Mühe hat die gute Mutter geſcheut, um ihn auf den rechten Pfaden zu lenken. t! nd er ließ ſich ja auch gerne führen von ihrer liebenden 5 Hand! Des Lebens Not kannte er nicht; hatte er doch ſtets 1 die Gewißheit, daß er in jeder Lage in ſeinem Elternhauſe ine Hilfe findet, und lernte er infolgedeſſen nicht, ſich ganz auf 1 ich ſelbſt und ſeine eigene Kraft zu verlaſſen. Unſelbſtändig 1 War er ſo geblieben, trotz ſeiner Jahre; und die Eltern kannten und wünſchten ſich ihn auch nicht anders. Da kam der Ruf des Vaterlandes an ihn. Aus der Ob⸗ hut des Elternhauſes wurde er herausgeriſſen und ſah nur ALoch Fremde um ſich. Und dann geriet er in Lagen, wo alle Menſchenhilfe ein Ende hat. Da draußen ſah er ſich allein, wie jeder es iſt, der dem Tod ins Auge ſchauen muß. In dieler herben Zeit wurde aus dem ſich gerne fügenden und keicht lenkbaren Jüngling ein Mann mit ſtarkem Geiſte, ein Mann, der aufrecht, ſelbſtbewußt im Leben ſteht. Da lernte er erkennen, daß nur der einen Platz im Leben aus⸗ 1 der die Kraft hat, ſich zu behaupten, bie Kraft, geſtützt E eiſernen Willen. So kehrte er heim! 8 2 — „Veltke i Abe . wild 4 der alten Liebe will ihn nun die Mutter umſorgen: ſte doch noch den Jungen in ihm, der ſo gerne zu ihr ihr ſeine kleinen Nöte zu klagen. Wie früher will ihn leiten und lenken mit ſeinen Belehrungen Ermahnungen, iſt er doch auch für ihn noch der junge He, der der väterlichen Zügel bedarf. In ihrer Liebe 8 em Eifer vergeſſen die Eltern, daß mit der Beendi⸗ des harten, ernſten Lebens da draußen nicht auch die 0 Eindrücke 1 ſind, die die Seele des fle: wicht. daß ein anderer zu Payer ſich zur Annahme des Vorſitzes in der Fraktion bereit Die Kohlennot in Deutſchland droht zu einer Kartoſſel⸗ got auszuarten, da es an Trausportmitteln fehlt, um die ö geſtern abend 6 Uhr von den Arbeitern der geſamte elek⸗ ö Verſtimmung und deſto mehr ſchmerzt für beide Teile die“ Freitag, den 10. Oktober 1919. Schriesheim, Beddesheim und Netkarhauſen. tliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim. Beilage: wöchentlich ein vierſettiges Illuſtriertes Sonntagsblatt, Anzeigen: die einſpaltige Petitzeſle oder deren Raum 35 Pfg. Reklamen 120 Pfg. Redaktion: L. Nerlinger, Ladenburg. Poſtſcheckkonto Nr. 4031 Amt Karlsruhe. : Fernſprecher Nr. 15: sees eee 4 . nen zurnckgerehrt iſt als ber, der dor Fahren auszog. Nicht als ein ſchlechter Menſch kam er wieder; o nein; er) iſt geläutert, er hat mehr als eine Probe beſtanden, nicht nur vor dem Feinde, ſondern auch vor ſich ſelbſt. Aber ein Anderer iſt er geworden und damit den Eltern ein Frem⸗ der in ſeinem Denken, Wollen und Handeln. Er hängt nicht mehr den Träumereien der Jugend nach, ſchwankend. bald hierhin, bald dorthin ſich neigend. Feſt ſteht er im Leben, Ziele hat er vor Augen, Ziele, die ihm wert erſchei⸗ nen, ſeine Kraft an ihnen zu erproben. Dieſen Zielen ſtrebt er nach unter Einſatz ſeiner ganzen Willenskraft, ſo, wie er es gelernt hat in der harten Schule des Lebens während der letzten Jahre. Einige Zeit verging. Die Eltern warteten darauf, daß der Sohn wie früher in allen Fragen vertrauensvoll zu ihnen komme, ſie um Rat bitte. Es geſchah nicht — und das war der erſte bittere Tropfen in dem Kelch der Freude. Der Sohn hat gelernt, ſelbſt zu entſcheiden, ſelbſt die Ver⸗ antwortung für ſein Handeln zu tragen und nun weiß er nicht, daß er dadurch den Eltern fremd geworde iſt. Die Mutter leidet darunter: jedoch ſtill drängt ſie en Kum⸗ mer über ſeine vermeintliche Verſchloſſenheit in ich zurück. Der Vater aber, den das Leben ſelbſt hart gemacht hat, ur⸗ teilt raſcher, ſchroffer. Er erblickt in dem Verhalten des Sohnes Unbotmäßigkeit, er ſieht neben ſeinem Willen einen andern und das duldet er nicht. So entſteht eine Span⸗ nung — und ſie entlädt ſich, ſobald irgend ein Konflikt ent⸗ ſteht. Dieſer Konflikt aber iſt unvermeidlich, hat doch der Sohn eine ganz andere Entwicklung hinter ſich, ſtrebt er doch ganz anderen Zielen nach als der Vater und ſchlägt auch andere Wege ein, um dieſe Ziele zu erreichen. Auch ſeine Ziele und ſeine Art, ihnen nachzuſtreben, ſind berech⸗ tigt, ſind gut; aber der Vater hat eben kein Verſtändnis dafür und verwirft ſte deshalb. Je mehr nun dieſe Ver⸗ ſchiedenheiten zum Ausdruck kommen, deſto tiefer wird die Zerrüttung des Familienfriedens. Der Vater ſieht ſich durch die Selbſtändigkeit ſeines Sohnes in ſeinen heiligſten Rech⸗ ten angegriffen; der Sohn dagegen fühlt ſich in ſeinem Streben gehemmt und erblickt die Urſache dieſer Hemmung an der Engherzigkeit des Vaters. Dazwiſchen ſteht die Mut⸗ ter, die wohl am meiſten unter dem Zerwürfnis leidet. Da⸗ bei iſt meiſt ſie allein es, die die Urſachen der Unſtimmig⸗ keiten mehr oder minder klar erkennt, denn ſie kennt die Eigenarten des Vaters, während ſie andererſeits wohl die Vorgänge in der Seele des Sohnes zu ahnen und zu ver⸗ ſtehen beginnt. Doppelt leidet ſie daher, weil ſie nicht die Hoffnung haben kann, daß einer von beiden ſeine Eigen⸗ Art aufgibt. So klafft in dem einſt ſo friedlichen und glück⸗ lichen Familienleben ein Riß, der immer tiefer und breiter Ne 8 ausgeprägter die ſich gegenüberſtehenden Charak⸗ Wer trägt nun die Schuld an dieſen Zuſtänden? Trägt de der Vater, der Sohn? Iſt da von einer Schuld im eigent⸗ lichen Sinne des Wortes überhaupt zu ſprechen? Von dem Sohne wird man fordern können, daß er die Anſichten des Vaters nicht einfach ſchroff zurückweiſt, daß er ein gegenſeitiges Sich⸗Verſtehen herbeizuführen ſucht. Das wird er wohl auch tun! Der Vater aber muß ſich ſeinerſeits auch hüten, in dem Sohne noch immer den folgſamen Jungen zu ſehen, der ſeine Anſichten kritiklos zu den eigenen macht. Er muß wohl bedenken, daß der junge Mann die Jahre der Hauptentwick⸗ Tung fern vom Vaterhauſe verlebte, daß die Umſtände dazu beitrugen, dieſe Entwicklung viel tieſgreifender zu geſtalten und daß deshalb der Sohn als ein völlig geänderter Menſch ihm zurückkehrte. Er beobachte erſt das Treiben des ö nes, er gebe ſich Rechenſchaft darüber, ob deſſen Handeln nicht doch gut zu nennen ſei, trotzdem es ſeinen eigenen An⸗ ſchauungen widerſpricht. Und erſt dann, wenn er klar ſieht, daß der Sohn irrt, dann urteile er, dann erſt mache er von ſeinen Vaterrechten im Sinne von Gewalt Anwendung. Wenn er dagegen ſieht, daß das Leben des Sohnes wirklich das eines Mannes mit feſten Grundſätzen iſt, ſo verbittere er dieſem nicht die Freude am Leben und an der Arbeit da⸗ durch, daß er ihn einengt und ihn als einen unreifen Men⸗ 5 1 9 5 Nicht Gewalt darf maßgebend ſein in der ehand des Jungen; ein gutes Verſtehen ſollte ihm der Vater entoegenbringen, nicht Herr, Gewalthaber darf er ſein, ſondern als ein Freund ſoll er dem Sohne zur Seite ſtehen. Dann wird ſich dieſer gerne beraten laſſen und er wird ſtets ein dankbarer Sohn bleiben. In der freu⸗ digen Schaffensluſt des fungen Mannes liegt etwas ſo Wertvolles und Köſtliches, daß ſie nicht durch gewaltſame Einengung in Verbitterung umgewandelt werden darf. 0 1 15 alen von neuem wieder in Erſchei⸗ uung treten: die Zeit iſt gekommen, die unſere Kriegsge⸗ ſangenen erlöſt. Auch ihnen bringe man Geduld entgegen ö auch bei ihnen bedenke man, welche harten Zeiten, welche Entbehrungen hinter ihnen liegen, wie auch ſie ihren Mann ſtellen mußten draußen in feindlichen Ländern all die lan⸗ gen Jahre hindurch. SN Arcen * 1 * Die Durchführung des Friedens Die Ratifizierung des Friedens vertrages durch Groß⸗ britannien. 0 0 London, 9. Okt. Wahrſechinlich wird die britiſche Regio⸗ rung binnen kurzem den Mächten die Ratifikation des Frie⸗ densvertrages durch das britiſche Reich mitteilen. Der Ver⸗ trag wurde durch die Parlamente aller Dominions, Auſtra⸗ lien, Neuſceland, Kauada. Neufundland und der füdafrikani⸗ ſchen Union ratifiziert. Die Zuſtimmung Indiens iſt eben falls vorhanden, da dort der Friedensvertrag nicht der Be⸗ gutachtung eines Paplaments unterbreitet werden muß G bleibt alſo nur noch hrig, den Friedensvertrag dem König 422 zur Unterſchriſt vorzulegen. Dieſe Zeremonſe wird wal ſcheinlich Ende der Woche Rattfinden n 50. Jahrgang Die Räumung des Baltikums. 25 T. U. Berlin 9. Okt. Ueber die Räumung des Balti⸗ kums durch die deutſchen Truppen wird von zuſtändiger Seite noch berichtet, daß ein Teil der Verbände den Befehlen der Regierung nicht ohne weiteres Folge leiſten will, weil die gemachten Verſprechungen nicht gehalten werden. 1 wollen deshalb von einer Rückkehr nichts wiſſen. Belagerungszuſtand über das Saargebiet. W. T. B. Saarbrücken, 9. Okt. General Andlauer erläßt in einem Maueranſchlag folgende Proklamation: Seit 4 Uhr nachmittags finden Unrußen in den Straßen Saarbrückens ſtalt. Verſchiedene Läden ſind geplündert wor⸗ den. Die Angeſtellten der Bahn ſtreiken. Einige Metall⸗ arbeiter haben ſich dem Streik angeſchloſſen. Nach einge⸗ gangenen Nachrichten ſoll morgen das ganze Saargebiet ſtreiken. Zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung verhängte der General als oberſter Verwalter des Saar⸗ gebietes zunächſt den Belagerungszuſtand über das Saar⸗ gebiet. Niemand darf ſich nach 9 Uhr abends auf der Straße aufhalten, es ſei denn, daß er nachweislich Dienſt . r Kleine Nachrichten. von der Goltz nach Deutſchland abgereiſt. Laut „B. 3. am Mittag“ iſt Graf von der Goltz aus dem Baltikum na Deutſchland abgereiſt. ö Uebergriffe belgiſcher Beſatzunastruppen. Wie der „Vor⸗ wärts“ meldet, überfielen in Aachen belgiſche Beſatzungs⸗ truppen die Büros einzelner gewerkſachftlicher Verbände und verhafteten die Angeſtellten. Hierauf wurde in vanda⸗ liſcher Weiſe eine Hausſuchung vorgenommen, bei der aus faſt allen Büros die Kaſſenbeſtände verſchwanden. Angeb⸗ lich handelte es ſich bei der Hausſuchung um die Suche nach bolſchewiſtiſchen Schriften. 4 Viehſchmuggel nach Holland. Wie das „Hamburger Frem⸗ denblatt“ von holländiſcher Seite hört, werden gegenwärtig deutſche Milchkühe, Pferde und Schweine in ſehr beträcht⸗ lichen Mengen nach Holland geſchmuggelt. 9 Das erſte Luftſchiff nach Stockholm. Das Luftſchiff „Bo⸗ denſee“, das am Mittwoch vormittag kurz nach 5 Uhr ſeine erſte Fahrt nach Stockholm antrat, iſt dort, wie ein Tel gramm meldet, um 12.30 Uhr wohlbehalten eingetroffen. Pariſer Senſation. In Paris war die Meldung v dem Tode Wilſons verbreitet, die aber nicht beſtätigt wird. Ebenſo iſt die Nachricht von einem Anſchlag auf d Annunzio der gerüchtweiſe aus Wien gemeldet wurde, auf der itali niſchen Botſchaft in Paris nicht bekannt. : Die Grippe in Frankreich. Eine ſoeben vom franzöſiſche Arbeitsminiſterium veröffentlichte Statiſtik ergibt, daß i Frankreich im Laufe des Jahres 1918 mehr als 20 000 Zivil perſonen an Grippe geſtorben ſind. Der große Todeszug de Grippe zeigt ſich weiter darin, daß für das 2. Halbiahr 191 473 000 Tote angegeben werden, wogegen es im 2. Halbiah 1917 nur 258 000 waren. Das Geſpenſt der Grippe. Laut einer Meldung au Buenos⸗Aires wird Argentinien zur Zeit von einer ſchwe⸗ ren Lungen⸗Grippe⸗Epidemie heimgeſucht. Die Krankhei hat einen überaus ernſten Charakter mit überragend tö lichem Ausgang. Die Spannung zwiſchen Italien und den Südſlawen. 8 Pariſer diplomatiſchen Kreiſen werden die Beziehungen zwiſchen Italien und den Südſlawen als ſehr geſpannt zeichnet. Die Kriegsgefahr werde jeden Tag ernſter. Eine neue Offenſive Koltſchaks. Laut Preſſebüro Radi meldet „Neuvork Herald“ aus Omsk, daß Koltſchak eine ne Offenſive begonnen und 15000 Gefangene gemacht habe. r en Drahtnachrichten. 5 Ein Anſchlag auf Abg. Haaſe. W. TB. Berlin 8. Okt. Wenige Minnten nach 1 Uhr gab bor dem Reichstagsgebände ein Ziviliſt ſechs Schüſſe auf den das Gebäude betretenden Abg. Haaſe ab. Abg. Haaſe iſt in den Unterleib, Unterſchenkel und am Unterarm getrof⸗ ſen. Der Täter wurde von der Polizei verhaftet und in das Reichstagsgebände gebracht. Ueber ſeine Perſönlichkeit ſteht noch nichts feſt, außer daß es ſich um einen Oeſter reicher 8 5 be Hertin, 9. Ott. Der Ziviliſt, der die Revolverſchüſſe auf Haaſe abgegeben hat, machte über ſeine Perſönlichkeit fol⸗ gende Angaben: Er ſei ein Wiener Lederarbeiter namens Johann Voß und 5˙ Jahre ali. Ueber die Beweggrund ſeiner Tat ſprach er ſich nicht aus, ſie dürften auf perſönliche Rache zurückzuführen ſein. Neue Forderungen der Entente. ö TK. Bern, 8. Okt. Der Oberſte Rat hat ſich am Diens⸗ tag morgen am Qugi d'Orſay verſammelt und von der Ant⸗ wort der deutſchen Regierung auf die Note des Verbandes wegen der Räumung des Baltikums durch die deutſchen Trup⸗ pen Kenntnis genommen. Der Oberſte Rat hat die abgege⸗ benen Erklärungen als ungenügend angeſehen und ſie als zu den ihm gewordenen Nachrichten in Widerſpruch ſtehend. Marſchall Joch iſt beauſtragt worden, für Mittwoch eine Antwort auf die deutſche Erklärung auszuarbeiten. Die Folgen der bei der Nichterfüllung der Forderungen der En⸗ tente ſind aufgeſtellt und die angedrohten Maßnahmen werden dann ausgeführt werden. Heute wird über die Entſendung der Kommiſſion in die baltiſchen Provinzen, die von Deutſch⸗ land vorgeſchlagen wurde, beraten. . a Kriegserklärung der ukrainiſchen Regierung au Denikin. Tu. Wien, 9. Okt. Der ukrainiſche Preſſedienſt melde aus Kamenes Podolsk: A Ben ühnnaen der ukrainiſchen