——i— 8 8 Der internatinnale Fernverkehr. Wie Tägl. Korreſp.“ aus Paris geſchrieben N die Meldung, man beabſichtige in Paris Bei lin aus dem europäiſchen Fernper⸗ kehr auszuſchalten, auf einer. irrtümlichen Auffaſſung. Es beſteht allerdings die Abſicht, die Fernverbindung Paris⸗Warſchau über Südveutſaland zu leiten, um gleichzettig eine intereuropaiſche un mit Prag zu ſchaffen. Eine Ausſchaltung Berlins iſt damit natür⸗ lich weder geſchaffen noch beabſichtigt. ganz abgeſehen davon, daß die deutſchen Siſenbahnen doch innerhalb der Grenzen des Deutſchen Reiches vollkommene Hand⸗ lungsfreiheit haben Uebe dies ist gleichzeitig eine Ver⸗ bindung Paris-⸗Brüſſel⸗ Köln Bezlin⸗Kaliſch⸗Warſchau ge⸗ plant; ferner iſt an einen durchgehenden Zug Paris⸗ Brüffel⸗Köln⸗Bremen⸗Hamburg⸗Vamdrup⸗ Kopenhagen ge⸗ dacht: die Verhandlungen über den Durchgangsvperkehr mit Schweden ſind noch nicht abgeſchloſſen; der Schnell⸗ zug Paris⸗Brüſſel⸗Koln⸗Berlin ſoll jedenfalls auch einen oder zwei Wagen für Stockholm mit ſich führen; doch macht die Umleitung in Berlin, wo die Züge von We⸗ ſten auf Bahohof Zoologiſcher Garten⸗Friedrichſtraße an⸗ kommen, nach Norden ſedoch vom Stettiner Bahnhof aus abgelaſſen werden, noch einige Schwierigkeiten. Aus dem Geſagten geht jedenfalls berei's mit aller Deut⸗ lichkeit hervor, daß Berlin nach wie vor dem Kriege einer der Mitlelpunkte des europäiſchen Schnellzugsver⸗ kehrs ſein wird, dor allem die wichtige Umſchlagſtelle für den Fernverkehr mit dem Oſten, Norden und — ſpä⸗ ter auch wieder — Nordoſten. 40 Jahre Reichsgericht. 1879 — 1. Oktober — 1919. Der erſte Oktober war für die deutſche Juriſten⸗ welt ein beſonderer Gedenktag. Mit dieſem Tag waren vier Jahrzehnte ſeit dem Inkrafttreten des deutſchen Gerichtsverfaſſungsgeſetzes vollendet, das im Reichsge⸗ richt zu Leipzig den oberſten deutſchen Gerichtshof ſchuf Nicht gerade mit vorbildlicher Eile hatte es ſich das junge Deutſche Reich angelegen ſein laſſen, ſeine bundes⸗ ſtaatlich arg zerſplilterte Rechtsverfaſſung zu vereinheit⸗ lichen Für Haudelsſachen war vorübergehend ein „Reichsoberhandelsgericht“ ins Leben gerufen worden, bis endlich das Gerichtsverfaſſungsgeſetz ſechs Jahre nach der Reichsgründung am 27. Jauuar 1877, dem Reichs⸗ tag vorgelegt werden konnte Deſſen in der Haupt⸗ ſache noch heute in Geltung befindliche Paragraphen 125 bis 141 beſtimmten als höchſten deutſchen Gerichtshof das Reichsgericht und regelten gleichzeitig Beſetzung und Zuſtändigkeit dieſes Gerichtshofes: An der Spitze ſollte ein Praſident ſtehen; jedes beratende Richterkollegium (Sena) ſollte ein Senatspräſident leiten. Die beiſttzen⸗ den Richter heißen Reichsgerichtsräte. Richter am Nechsgericht konnte nur werden, wer das 35. Lebens⸗ jahr vollendet und die Fähigkeit zum Richteramt in einem Bundesſtaate erlangt hatte. Der Vorſchlag zu Mitgliedern des Reichsgerichts ſollte vom Bundesrat beim Kaiſer eingereicht werden. Die Ernennung er⸗ folgte durch den Kaiſer. Sache des Reichskanzlers war es, die erforderliche Zahl von Zivil⸗ und Strafſenaten zu bilden. Die Beiziehung von Hilfsrichtern war zu⸗ Rächſt unzuläſſig Die Zuſtändigkeit des Reichsgerichts in bürgerlichen Streiligkeiten war vorerſt allgemein bei Anfechtung von Entſcheidungen der Oberlandesgerichte ge⸗ zeben Der Streitwert müßte mindeſtens 2500 Mark ſein. In Strafſachen war das Reichsgericht als erſte und einzige Inſtanz für Landesverrat und Hochverrat zuſtändig. insbeſondere wenn die Verbrechen gegen Kai⸗ er und Reich gerichtet waren, ſerner als Reviſionsin⸗ ſtanz gegen die Urteile der Schwurgerichte und jener Strafkammerſachen, für die als nächſthöhere Inſtanz nicht das Oberlandesgericht mehr zuſtändig war. Ein Ge⸗ nat beſteht regelmäßig aus einem Senatspräſidenten und Reichsgerichtsräten. In den Strafſachen wird we Anklagebehörde vom Oberreichsanwalt vertreten. Ein Geſetz vom 11. April 1877 beſtimmte Leipzig zum Sitz des Reichsgerichts: und am 1. Oktober 1875 dem Tage des Inkrafttretens des Gerichtsverfaſſungsge⸗ ſetzes ging das Reichsoberhandelsgericht an das Reichs⸗ gericht über. In der Folgezeit wurden freilich die ſtrengſten Be⸗ ſtimmungen der urſprünglichen Paragraphen 125 bis 141 GVG. mehrfach durchbrochen; die zunehmende Ueber⸗ laſtung des Reichsgerichts machte es im Intereſſe einer Beſchleunigung der Rechtspflege und damit einer Ent⸗ laſtung des höchſten Gerichtshofes einmal die Herauf⸗ ſetzung des Streitwerts in bürgerlichen Rechtsſtreitigkei⸗ ten von 2500 auf 4500 Mark notwendig; ferner erwies es ſich auch für erforderlich, zur Aufarbeitung der im⸗ mer zahlreicheren anhängigen Zivil⸗ und Strafſachen Hilfsrichter beizuziehen. Dies führte zu den Beſtimmun⸗ gen des Geſetzes vom 22. Mai 1910, das da heilend eingriff. Seit dem Beginn der Tätigkeit des oberſten deutſchen Gerichtshofes werden ſeine Entſcheidungen pebſt den Urteilsbegründungen, ſowohl für bürgerliches wie für Strafrecht geſammelt, um den nachgeordneten Ze⸗ richten Fingerzeige dafür zu geben, wie der höchſte Ge⸗ richtshof die geſetzlichen Beſtimmungen auszulegen pflegte. Um vo. einer früheren Auffaſſung eines Senates abzu⸗ weichen, iſt eine Geſamtentſcheidung ſämtlicher Senate (Plenarentſcheidung) notwendig. Hierdurch ſind — das wichtigſte Verdienſt des Reichsgerichts! — Schwankun⸗ gen in der Rechtsſprechung vermieden worden und die Einheitlichkeit in der Auslegung der Geſetze gewähr⸗ leiſtet. Dr. jur. J. M. Schoenthal. Die Mittelſtands bewegung. Die oberſten Grundſätze, nach denen einſt der De⸗ nokrat Schulz e⸗Delitzſch ſeine Genoſſenſchaflen auf; baute, waren: Selbſthilfe, Selbſtverantwortung und Selbſtverwaltung. Dieſe Leitgedanken kraftvoller Ge⸗ steinſchaftsarbeit ſind vom Handwerk leider nicht in dem don dem Vater der deutſchen gewerblichen Genoſſenſchafts⸗ bewegung erhofften Umfange befolgt worden. Es hat ich beſonders in der Zeit der ſtaatlichen Schutzpolitik diel zu ſehr auf die Hilfe der Geſetzgebung verlaſſen und darüber die Bildung eigener Kraft vernachläſſigt. Das hat man in führenden Kreiſen des Mittelſtandes ſchon vor dem Kriege erkannt. Heute, im Zeitalter der Demokratie muß der geſamte Mittelſtand dieſe Erkennt⸗ nis ſich zu eigen machen, wenn er ſich behaupten und Fortſchritte machen will. Auf der jüngſten Tagung des deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages kam der neue Geiſt der Mit⸗ telſtandsbewegung kraftvoll zum Ausdruck „Man hat,“ ſo erklärte ein Redner unter dem Beifall der Verſamm⸗ zung, „dem Handwerk in den vergangenen Jahren von der Regierung, von den Parteien, von allerhand Behör⸗ ben und, wer weiß von wem ſonſt noch, fortwährend verſprochen, man wolle ihm helfen! Als Handwerker hat man alle Kraft für ſein Geſchäft nötig. Außerdem hat man erfahren, wie ſchwierig es iſt, eine richtige Fachorganiſation aufzubauen. Wenn dann ſolche Stel⸗ len, denen man große Macht zuſpricht, ſagen: „Wir wol⸗ len dem Handwerk helfen,“ ſo hört man das ſehr gern Man hört überhaupt gern, wenn andere einem die Ar⸗ beit abnehmen wollen. Auch ich habe in meinen jungen Jahren wunders geglaubt, welch einen hohen Wert es hätte, wenn ein Regierungsmann oder ein Parteimann feierſich Hilfe an das Handwerk verkündeten. Ich habe in einem ſehr harten Arbeitsleben ein ſcharfes Urteil gewinnen müſſen über das Maß, in dem Hilfe an das Handwerk von außen überhaupt möglich iſt. Es iſt meine felſenſeſte Ueberzeugung, daß eine ſolche Hilſe überhaupt unmöglich iſt, ſolange das Handwerk ſich nicht ſelber hilft Ich habe einen tiefen Einblick be⸗ kommen, in welch' verheerendem Maße dieſe fortwäh⸗ renden Hilfeverſprechungen das Handwerk eingelullt und direlt verhindert haben, ſeine Kräfte zu gebrauchen, in tüchtiger, fachlicher Selbſtverwaltung von unten her zu entwickeln und Selbſtvertrauen zu gewinnen.“ Je ſchneller die Handwerker und Klein⸗ händler erkennen, daß nicht einmal der vergangene Obriakeitsſtaat ihnen in nennenswertem Umfang belfen Im Hauſe Dettinger. Eine Schweizer Familleugeſchichte bon Helkrich Köhle 25 (Nachdruck verboten. den autwortete darauf, daß es wohl unbe⸗ falls mit Fer das zu verlangen, man müſſe jeden⸗ 5 21 Mutter und dem Onkel darüber ſprechen. ſtil gab Sar keine Antwort, denn ſie ärgerte ſich 15 über den unverſchämten Vorſchlag ihrer ſicht ſter. Sie würde jedenfalls verſuchen, dieſe Ab⸗ ge „ aber das konnte ſie hier nicht ſo dielegenheit ſuchen, Anny an ihr Verſprechen, das ene vergeſſen zu haben ſchien, zu erinnern. g Ende 1 l baß . dc nude ſei . 5 r ermüdet ſei e wahrſcheinlich en ale der Ruhe bedürfe. damit 1 8 „„ 5 die Hanz n “rief Frau Lindner noch, Fritz ein 1 e webs immer, wohin Walter be⸗ inter dem Vorwande, die Gü 5 g zu 5 äſte in ihr Zimmer 5 Küche zleigte Gertrud ihr. Fritz blieb allein in wir ma 5 8 Durch die halboffene Tür hörte er, ſchritt, um dab Kind Zehenſpitzen durch das Zimmer er aus der leise nr nicht zu wecken. Plötzlich vernahm Gertruds entſc keen hegen Unterhaltung die Stimme „Morgen frit i R Was Dara 1 im Weinberg!“ nicht, aber er hörte 5 ortet wurde, verſtand Fritz „Ich will es! — Es 1. Frau noch einmal ſagen: „Zu wem ſprach ſie b. fed, ſein verabredete ſie dieſe frühzeſtſagte ſich Fritz Mit wem welche Frage! Mit wem 9 n Aber ie keine geheimni ſtdee fekte der Ran idee dre een 5 „ emp- — edürfnis, ſich das Derz zu ſagen hatte, brauchte Ste wollte ſo bald wie möglich die Als Gertrud in das erſte Stockwerk gen war, hörte ſie noch bis tief in die den Schritt ihres Gatten im Nebenzimmer! ae ene acht hinein Einen ungleichen, bald zögernden, bald beſchleunigten Schritt, den Schritt eines Menſchen, den die Aufregung nicht ſchlafen laßt. 18. Fritz Eberhardt hatte in der Tat in dieſer Nacht faſt gar nicht geſchlaſen, aber er war dennoch vor Tagesanbruch wieder auf den Füßen. Uebrigens war er daran gewöhnt, ſich zeitig zu erheben, da er ſeine Radtour nach Chur ſchon immer antrat, während ſeine Frau noch ſchlief. Aber heute hatte er es nicht ſo eilig, ins Geſchäft zu kommen, obwohl es Montag war. Es lagen ihm andere Gedanken im Kopfe. Er öffnete das Fenſter des Zimmers, aber nur ſo weit, daß er beobachten konnte, was draußen vorging, ohne — 0 geſehen zu werden. a es Häuschens ſchien noch im Schlummer zu liegen. Die friſche Morgenluft berührte erquickend ſeine heißen läfen. Soeben war die Sonne aufgegangen, und Vorläufig regte ſich nichts, die ganze Umgebung ein Streifen roſigen Lichtes verbreitete ſich über den Garten und die Weinanlagen, einen ſchönen, klaren Tag verheißend. Die Nebelſchleier, die ſich in der kühlen Nacht gebildet hatten, verſchwanden allmählich, vom nächſten Dorfe läutete die Frühglocke. Unten im Hofe ließ der Hahn ſein durchdringendes Kikeriki er⸗ ſchallen. i Dieſer Frieden in der Natur, der ganze friſche, leuchtende Morgen ſtand im ſcharfen Gegenſatz zu den Gefühlen, die durch des jungen Mannes Seele zogen, und der Angſt, die ihm die Bruſt zuſammenſchnürte. Die Erwartung machte ihn faſt fiebern. Er horchte eſpannt und glaubte jeden Augenblick, Schritte auf 891 Pflaſter zu hören. Aber es war nichts weiter als eine Täuſchung ſeiner überreizten Sinne. Viel⸗ leicht war der Vorgang am Abend vorher auch nichts weiter geweſen, und er hatte ſich nur eingebildet, die betreffenden Worte zu hören. Es war doch kaum möglich, daß Gertrud ihn ſo hintergehen konnte!. Wenn ſie ihm auch nicht ſo en 1 wie es in einer anten Ehe hätte ſe hatte er ſie „ 25 2 55 . f e 5 1 1 . 5 88 1 15 25 konnte, geschweige denn der demotratiſche Voltsſſeg der die Dinge anders anſieht, um ſo beſſer für ſie e eher kemmen ſie zur Entwicklung der eigenen igt was denn auch ganz von ſelbſt die Förderung hi e ſunden Beſtrebungen durch Geſetzgebung und Verwaltum zur Folge haben wird. Naturgemäß in dem Naß der natürlichen Grenzen, die dem Staat in ſeiner Wie ſamkeit gezogen ſind Mit Recht wies der Redner darauf hin, daß der ſelbſtändige Handwerker allen Grund hat, zu ſich fel ber Vertrauen zu haben. „Hat er nicht ſein Jach ge⸗ lernt, kann ex nicht Werkzeuge und Maſchinen hand haben, hat er ſich nicht geſchult, einen Gewerbeheteſeh ſelbſtändig zu leiten; Was fehlt ihm alſo, die Bedi niſſe des Volkes an Erzeugniſſen ſeines Berufes zu de⸗ friedigen? Er ſoll nur Vertrauen zu ſich ſelber un ſeinen Fachkollegen haben, die in derſelben Lage ſind In ſeiner Fachorganiſation ſoll er durch Gemeinſchaſtz⸗ hilfe ſich den Schutz und die Unterſtützung ſelber hper⸗ ſchaffen, deren er zur Leitung ſeines Gewerbetriebes be darf. Er wird finden, daß die erforderliche Kraft hier zu in ſeiner Fachgemeinſchaft entwickelt werden kaun Nicht anders iſt die Sache für den berufstüchtigen Kauf⸗ mann An einem ſolchen Bekenntnis zu krafwoller Selbſthilfe in der fachberuflichen Organiſation würde der alte Fortſchrittsmann Schulze⸗Delitzſch, wenn er noch lebte, ſeine helle Freude haben Haben ſich ſeil ſeinem Tode die Anſchauungen über das Weſen der Genoſſenſchaften und ihr Verhältnis zur Standesorgg⸗ niſation (Innung) zwar von Grund aus geändert, ſind doch die oberſten Grundſätze der Gemeinſchaftsgr beit im weſentlichen dieſelben, wie er ſie zu ſeiner Jen verfochten hat: Selbſthilfe, Selbſtverantwortung, Selbſt⸗ verwaltung, nur mit dem Zuſatz: unter Anerkennung des Gemeinwohls, dem ſich das Intereſſe der einzelnen Perſonen oder Gruppen unterzuordnen hat. N Badiſche Politik. Beſprechung des interfraktionellen Ausſchuſſes. 1 Karlsruhe, 7. Okt. Am Dienstag nachmitta inder im Landtagsgebäude eine Beſprechung des 1119 Nite der Fraktionen gebildeten interfraktionellen Ausſchuſſes mit Vertretern aller Eiſenbahnerorganifationen über die neue Teuerungszulage (Beſchaffungszulageſ ſtatt. Das Vorgehen Preußens, das ſeinen Beamten und Staatsarbeitern eine einmalige Zulage von 1000 Mark gewährte, hatte den füd⸗ deutſchen Eiſenbahnerverband ſchon im Auguſt ö. TJ. veran⸗ laßt, eine Eingabe an die Regierung um Gewährung einer Teuerungszulage in der gleichen Höhe zu richten. Der Bad. Beamtenbund hat, wie ſchon gemeldet, den gleichen Schritt unternommen. In Bayern wurde den Beamten und Stagts⸗ arbeitern eine einmalige Zulage von 500 Mark überwieſen. In Württemberg hat die dortige Regierung dem Landtag 4 ſoeben eine entſprechende Vorlage gemacht. Der Badiſche Bauernverein zum Abban der Zwangs⸗ wirtſchaft. f Freiburg, 6. Okt. Die Zwangswirtſchaft wird von alen Kennern des Wirtſchaftslebens und wohlmeinenden Volks freunden noch nicht für abbaufähig erklärt. Dieſen Stand⸗ punkt vertritt auch der Badiſche Bauernverein mit ſeine mehr als 90 000 Mitgliedern. In der neueſten Nummer ſei⸗ nes Vereinsblattes finden ſich in einem längeren Artikel an der Spitze des Blattes die folgenden ſehr bemerkenswerte Ausführungen: „Der Badiſche Bauernverein hat wiederholt bei der Ne⸗ den ang darauf hingewirkt, daß die Zwangswirtſchaft auf n hierzu geeigneten Gebieten raſchmöglichſt abgebaut wirz, Das iſt 4800 geſchehen beim Heu, Stroh, Häckſel, Obſt, Mais, Wicken, Lupinen, Hirſe, Sämereien, Bucheckern, Niiſſen, Gänſen, Fiſchen, Honig, Schilf, Weintreſter, Laubſtren, nahezu bei ſämtlichen Futtermitteln, bei Häuten, Leder, Ha⸗ fer und Buchweizen. Es bleibt demnach im weſentlichen nur beſtehen die Zwangswirtſchaft für unſere wichtigſten Lebens⸗ mittel. Ihre Aufhebung würde in jetziger Zeit bon den un⸗ glücklichſten Folgen begleitet ſein und weder die Regierung, noch die Landwirtſchaft könnte dafür die Verantwortung übernehmen. Es würde aber auch der plötzliche Abbau der Zwangswirtſchaft und der Ablieferungsſtreik, der von ver⸗ blendeten und unverantwortlichen Elementen ii der denen Bauernbewegung angedroht wurde, ganz und gar zicht zi doch immer für achtbar und tugendhaft gehalten zu konnte ihr eine ſolche Handlungsweiſe nicht zutrauen. Aber es konnte keine Täuſchung geweſen ſein, er hakte deutlich ihre Stimme die Worte ſagen hören; Morgen früh alſo im Weinberg! Ich will es!“ Was hate ie dem Doktor nur ſo eilig zu ſagen? Eine Geleges heit zu Mitteilungen hätte ſie doch auch nachher fh gefunden! In ſeiner maßloſen Eiferſucht verſtieg der gute Fritz ſich ſogar bis zu einem ſchweren Verdacht, Obgleich er von den Frauen ſehr wenig wußte, s hatte er doch gehört, daß es ſolche gibt, die in betreſf der Ehrbarkeit ein ziemlich weites Gewiſſen habe Gertrud hätte er freilich nie zu dieſen gezählt, gber ſie hatte ihn ja doch belogen, als ſie ihm verſſchertz, daß ſie ihn nicht aus Eigenſinn oder Trotz heirgtetg Da ſie ihn einmal getäuſcht hatte, ſo würde ſie auch wohl weiterer Täuſchungen fähig ſein. Sie liebte dieſeß Menſchen wahrſcheinlich ſo zärtlich, daß ſie es nicht erwarten konnte, mit ihm allein zu ſein. Während Fritz Eberhard ſich ſo mit tollen e danken herumſchlug, fuhr er plötzlich zuſammen, dent die Haustür öffnete ſich, und es trat jemand Freie. Gleich darauf ſah er Walter Lindner nach dei Garten gehen. Von Zeit zu Zeit blieb er ſtehen, um an einer Blume zu riechen und einen Blick um ſich zu werfen. Dann hatte er die von Kirſch⸗ und Aßfel⸗ bäumen gebildete Allee erreicht, ging die Terraſſe, auf der die Weinanlagen ſich befanden, entlang u verſchwand ſchließlich hinter der Laube. Was iſt ein alter Anzug wert? Ein Preis weer geht aus einem Aufruf der ſtädtiſchen Bekleidungsſtelle Frankfurt a. M. hervor, der an die Einwohner die drin⸗ gende Bitte richtet, entbehrliche Kleidungsſtücke käuflich ab⸗ zugeben. damit die unteren Schichten der Bevölkerung fis den Winter auch mit dem Nötigſten zu billigen Preiſen per ſeben werden können. Die Bekleidungsſtelle hat ihre bit herigen Preiſe bis zu 150 Prozent erhöht, Ein guterbal⸗ tener Sakto⸗Anzug wird mindeſtens mit 100, aber auch is 100 Mark bezahlt. Wenn es früher für einen halbwegs anſtändigen Winterüberzieher 4580 Mark gab, ſo bar dieſer Satz jetzt auf 115200 M. erhöht, Hier ſind ai . wenn man ſeine getragenen Kleider veräußern SSS Sas r 11S gal der. der wen fir! den wenn wat 2 nicht Lachen Men v Amun che N Lunger zun w dannter r gat ius ſon d Fe Lachen egen, Hane, le For wuungs Jeſund! kergeßt d