dag mehr koſten als früher? Wenigſtens in Amerika. 0 1 — 8 ——— . 8 2 * ——— Noch eins: Gewiſſenloſe Züchter und unwiſſende Laien haben Advendskohlarten, Kohlrabi ꝛc., die ſtatt Köpfe zu bilden, frübzeitig in Saat ſchoſſen, ſtehen laſſen und Samenträger verwende. Es ſind morgengroße Flächen ſolcher „Sanienzuchten“ beobachtet worden, die ſchwerlich nur den eigenen Bebgrf“ decken follen. Eine Ausrede, daß die Quariiere nicht für Samengewinnung ſtehen blieben, ſondern einfach „vergeſſen ſeien“, trifft auch nicht zu, denn es wurde wieder beobachtet, daß die Quartiere ſäuberlich gereinigt und ſogar die Sa⸗ menſtiele aufgebunden wurden. Auch dieſe Art der Samenzucht darf nicht einreißen, keine Pflanze, die nicht den normalen Wachstumsvorgang zeigt — von dieſen ſollen auch nur die beſteu zur Sanienzucht verwen⸗ det werden — d. h. ihre Aufgabe als Gemüſepflanze er⸗ füllt hat u. g. im vollendeten Stadium, iſt zum „Sg⸗ menträger“ geeignet. Unſere reellen Samenzüchtereien ſtehen ſeit Jahren auf dem Standpunkt, daß nur das Beſte zur Samenzucht gut genug iſt Immer wieder iſt dierch Wort und Schrift gelehrt worden, wie wichtig es iſt, zur Samenzucht eine ſachgemäße Ausleſe der edelſten Individuen als Samenträger vorzunehmen. Soll nun all dies Wiſſen, all dieſe Beſtrebungen mit Füßen getreten werden — der geſamte Samenhandel in ein alſches Licht gezogen werden? Alſo wer nicht die ele⸗ mentarſten Regeln der Samenzuchi kennt laſſe ſeine Finger davon und wer in gewiſſenloſer Gewinnſucht wiſſentlich wertloſen Samen in den Handel bringt, der muß unnachſichtlich an den Pranger in der Fachpreſſe geſtellt werden. Vermiſchtes. Ein Handtuch als — Scheck. Wie aus New⸗Nork berichtet wird, wurde kürzlich in einer amerjikaniſchen Bank ein Handtuch als Scheck vorgezeigt und, was viel⸗ leicht noch verwunderlicher iſt, anſtandslos eingelöſt. Die Sache hatte übrigens eine ganz einfache Aufklärung. Zu dem Beſitzer einer bedeutenden Wäſchefabrik war ein Herr gekommen, um ihm nahezulegen, er möge für einen beſtimmten wohltätigen Zweck elwas geben. Der Fabrikant aber kam auf den merkwürdigen Einfall, die Anweiſung, die über 2000 Dollar lautete, auf ein ſauber gewaſchenes Handtuch niederzuſchreiben. Daß er dabei nicht unklug handelte, wird jeder begreifen, der die amerikaniſche Preſſe kennt; denn am nächſten Tage ſchon ſtand in allen Blättern New⸗Norks als beſondere Neuigkeit vermeldet, daß der Fabrikant Xx X. den drolligen Einfall gehabt, auf eines der bei ihm herge⸗ ellten Handtücher einen Scheck auszuſchreiben. Mit 000 Dollar war dieſe glänzende Reklame für die Wäſche⸗ fabrik keineswegs zu teuer bezahlt. 8 Auch die — Küſſe werden teurer! Ja, warum eigentlich nicht, da doch alle Gegenſtände des täglichen Bedarfs — und iſt vielleicht ein Kuß kein Gegenſtand des täglichen Bedarfs? — im Preiſe ſteigen? Warum ſollen alſo die Küſſe, die „geſtohlenen“ Küſſe nickt Dort koſtete vor dem Krieg ein Küßchen, das man ſich ohne vorherige Erlaubnis von einer „Schönen“ Nunde raubte, 10 Dollar, ſoll heißen, das war die ü liche Strafe die ein Richter ausſprach, wozu dann freilich noch die keineswegs unerheblichen Koſten des Verfahren kamen. Bei zwei Küſſen kam der „Räuber“ zumeiſt ſogar etwas billiger weg, was ſich mit den kaufmänniſchen Grund⸗ ſätzen des „Großpreiſes“ — bei Mehrabnahme Preis⸗ ermäßigung! — ohne weiteres vereinbart. Aber jetzt 15 70 zwei Küſſe betrüblicherweiſe 25 Prozent, ſeit ein ichter in Chicago dieſe Preiserhöhung vorgenommen Nämlich. .. nämlich! Eine ſunge Dame, ein räulein Roſe Conroy, hatte den Kaſſierer eines Kaf⸗ Nee in Chicago bei der Polizei angezeigt. Vor dem Richter erzählte ſie dann die Geſchichte ihres Lei⸗ dens. Als ſie ihre Rechnung bezahlte, hatte der Kaſ⸗ terer ſte umfaßt und zweimal gegen ihren Willen ge⸗ jüßt. Der Richter — er hieß Gemmill — bemerkte dazu, daß es bisher üblich geweſen ſei, Küſſe mit 10 Dollar das Stück zu bewerten, und ſchlug vor, es bei nieſer Spruchpraxis auch her bewenden zu laſſen. Da ſprang aber entrüſtet der Vertreter der Klägerin, der Advokat Snebeck auf und redete alſo: „Herr Richter, haben Sie die Güte ſich zu erinnern, daß alles außer⸗ ordentlich in der jüngſten Zeit im Preiſe geſtiegen iſt, woraus doch wohl folgt, daß auch die Küſſe höher bewertet werden müſſen!“ — Und das der Richter vicht Salomo, ſondern Gammill hieß, verurteilte er den Zünder zu 25 Dollar und in die Koſten des Rechts ſtreits. Fragt ſich nur, ob die Küſſe wirklich ſo viel wert waren. Aber das kann nur der „Räuber“ wahr- hei gemäß beantworten. Muſik und Film. Wie aus New⸗Nork beriſtet wird, errichtete der amerikaniſche Filmkönig Fa ſt man in Rocheſter eine Stiftung von 3½ Mil'ionen Döltar Gum Friedenswert umgerechnet alſo 15 Millionen Mark! zum Zwecke der Aufführung eines muſikaliſchen Inſti⸗ tuts. In dieſer Rieſenkonzerthalle ſollen vor allem neben aus ſchließlich guter Muſik nur künſtleriſch wertvolle Filme geſpiel werden, um den Zuhörern und den Zu⸗ ſchauern in gleicher Weiſe Geſchmack für gute Muſik und künſtleriſchen Film beizubringen, wobei die Film⸗Maſe⸗ ſtät den hinſichtlich der Tonkunſt wenig achtungsvollen Ausſpruch getan haben ſoll: „Die Muſik iſt ſozuſagen die Pille und der Film der Zucker, der ſie viel leichter schlucken macht“ Häuſerfabrikation. Wie aus London geſchrieben wird, beſteht in England jetzt die Abſicht, der Woh⸗ zungsfrage tatkräſt'g zu Leibe zu gehen. Viel Aus⸗ let auf Verwirklichung hat der Vorſchlag des Gene⸗ talkommiſſionäörs für Briliſch⸗Kolumbia, Wade, in toßen Mengen, möglichſt in Hunderttauſenden (1) ſer⸗ gebaute, fabrikmäßig angefertigte Häuſer einzuführen. ie unmittelbar nach der Ankunft in England „aufge⸗ werden können Dieſe Häuſer werden aus dem beſten Holz der Welt hergeſtellt ſein; ſie können in Britiſch⸗Kolumbia zu Hunderltauſenden fabriziert wer⸗ und ſind — nicht teuer. Ein Haus mit einem heiz⸗ en Zimmer, Küche, Kammer, Bad, Nebenraum ꝛc. ſoll 0 Pfund, ein 8⸗Zimmerhaus mit anſprechendem Aeu⸗ eren: Veranda und Balkon nur 300 Pfund Sterling Klio nach ledenswert umgerechnet 6000 Mart) koſten⸗ vollem Umfange verantwortlich macht. Hüten Sie ſich vor kannteſten franzöſiſchen P vor Menſchen mit grauen rauen Augen] Einer der be⸗ yſiognomiker, Pactat, warnt Augen. Er hat zwei Schädel jetzt unterſucht, den des zwölffachen Frauenmörders Landru und den des oft genannten Mönchs am Zaren⸗ hoe, Rasputin. Er behauptet, daß beider Antlitz große Verwandtſchaft zeige. Auch ſonſt ähnelten ſich beide äußerlich wie innerlich Beide beſaßen eine ungeheure hypnot ſche Macht. Beide waren langſchädlich; beider Hirnform weist nach Lavater alle Zeichen von Grau⸗ ſamkeit, Machtſtreben und Ehrgeiz auf. Dabei iſt des zuſſiſchen Mönches Kopf noch ausgeprägter als der des franzöſiſchen Frauenmörders Gemeinſam haben beide graue, ſcharſe Augen von magnetiſchem Blick, die es, ihnen leicht machten, jeden beliebigen Menſchen zu hyp⸗ notiſieren. Der Unterſchied war nur der, das Raſputin eine ganze Verſammlung in Bann ſchlug, während Landru dies nur bei einzelnen gelang. Profeſſor Pac⸗ tat ſchließt ſeine Ausführungen mit der Behauptung, daß graue Augen immer gefährlich ſind, und man gut tue, ſich vor allen grauäugigen Menſchen ie acht zu nehmen. Ob der Mann recht hat, wiſſen wir nicht. Die grauäugigen werden jedenfalls aufs lebhafteſte dagegen Verwahrung einlegen. Solche allgemeine Verdächtigun gen ſind immer ein eigen Ding. Aehnlich verhält es ſich mit den Rothaarigen, die auch meiſt zu Unrecht der Falſchheit verdächtigt werden. Zur Sprachreinigung hat die ſächſiſche Regierung auf Anregung des Dresdener Zweigvereins des Allge⸗ meinen deutſchen Sprachvereins eine Verordnung eslaſſen, in der es unter anderem heißt: Die neue Staatsform ver⸗ langt in viel weiterem Umfange als früher die tätige Teilnahme des ganzen Volkes am öffentlichen Leben und an den Staatsgeſchäften. Um ſo wichtiger iſt es, daß die Verordnungen und Beſcheide der Behörden auch jedem Boltsgenoſſen leicht verſtändlich ſind. Das Minifteriun des Innern fordert deshalb alle Behörden auf, der Pfleg. des klaren und reinen deutſchen Ausdruckes beſonder Sorgfalt zu widmen, und erwartet bon den Beamten, de jeder an ſich arbeitet, um ſeine Schreibweiſe deutſch, richtig und der Schönheit unſerer Sprache würdig zu hallen. Daß die Sprachreinigung gerade von Sachſen zuerſt in Angriff genommen wird, iſt ein ſchöner Beweis von Selbſterkenntnis. . Die „Preſſe“. Die erſte der Flugſchriften, die der Berliner Verlag Ernſt Rowohlt unter dem Titel „Um⸗ ſturz und Aufbau“ herausgibt, bringt revolutionäre Schtziften und Briefe von Büchner, dem Dichter von Dantens Tod. Er macht ſich darin nicht wenig über die Demagogenriecher, die allenthalben heimliche Drucke⸗ reien vermuteten, luſtig. So erzählt er u. a.: Der Kommiſſar beſetzt das Haus, dringt ein, da er bei dem Darmſtädter Schreiner eine geheime Preſſe ent⸗ decken ſollte. „Guter Mann, es iſt alles aus, führ er mich nur an die Preſſe!“ Der Mann führt ihn an die Kelter. „Nein, Mann! Die Preſſel Die Preſſe!“ — Der Mann verſteht ihn nicht, und der Kommiſſar wagt ſich in den Keller. Es iſt dunkel „Gib Licht, Mann!“ „Das müſſen Sie kaufen, wenn Sie eins haben wol⸗ len.“ — Aber der Herr Kommiſſar ſpart dem Lande unnütze Ausgaben. Er rennt, wie Münchhauſen, an einen Balken, er ſchlägt Feuer aus ſeinem Naſenbein, er achtet nichts und — findet nichts. Unſer lieber Groß⸗ herzog wird ihm aus einem Zivilverdienſtorden ein Na⸗ ſenfutteral machen. 8 are Dr Ans Baden und ger Dachbargebieten Lebensmittelverſorgung. Die Fraktionen des Badiſchen Landtages werden ſich in ihren Sitzungen am Donnerstag mit der Verſorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln befaſſen. Pforzheim. 2. Okt. Pforzheim iſt die erſte Stadt Ba⸗ dens, die eine kommuniſtiſche Rathausfraktion hat. ** Schmwetzigen, 2. Okt. In einer hier abgehaltenen Bauernverſammlung beſchloſſen die Landwirte, den Kartof⸗ felbeziehern für den Zentner Kartoffeln einen Zuſchlag von 1.70 M. zu verlangen, der ausſchließlich als Sackgebühr und ſonſtige Arbeiten, wie Zufahren uſw., gedacht iſt. Falls die Bezieher dieſe Forderung ablehnten, würden die Landwirte die Karotffeln der Stadt abliefern und von jeder Abgabe gegen Bezugsſcheine geſchloſſen Abſtand nehmen. K. T. Baden⸗Baden. 1. Okt. Der Stadtrat hat beſchloſſen, auf ſtädtiſchem Gelände eine Kleinhausſiedelung zu errich⸗ ten und zwar ſollen vorläufig zehn Einfamlienhäuſer er⸗ ſtellt werden, die am 1. April 1920 bezogen werden können. Die Vorarbeiten ſind bereits eingeleitet und für die Bear⸗ beitung von Entwürfen ſind Privatarchitekten herangezogen worden. — Von den Arbeiterausſchüſſen der ſtädtiſchen Be⸗ triebe und Amtsſtellen iſt beim Stadtrat der, Antrag geſtellt worden, den ſtädtiſchen Arbeitern eine einmalige Teuerungs⸗ zulage zu bewilligen und zwar von 800 M. für männliche und 600 M. für weibliche Arbeiter. Als Begründung wird angeführt, daß bei den Tarifverhandlungen die von der Stadtgemeinde zu zahlenden Löhne erheblich niedriger als beim Staat feſtgelegt wurden. Die Angelegenheit wird von den zuſtändigen Stellen einer Prüfung unterzogen werden. Frieſenheim b. Lahr. 2. Okt. Da die Trauben ſeit einigen Tagen in allen Lagen teilweiſe ſtark zu faulen anfangen, wurde am Sonntag auf dem hieſigen Rathaus von den Bürgermeiſtern der weinbautreihenden Gemeinden des Bezirks Lahr beſchloſſen, mit der Weinleſe ſchon am 2. Ok⸗ tober zu beginnen. ** Lahr, 1. Okt. In dem Sägewerk wurden ſechs Treibriemen im Wert von 12000 P. geſtohlen. Infolge des Diebſtahls mußten drei der großen Sägen außer Betrieb geſetzt werden. Von den Dieben hat man noch keine Spur. 0 Freiburg, 2. Okt. Der hieſige Stadtrat beſchloß, um für alle Fälle Ernährungsſchwierigkeiten während der kom⸗ menden Winters⸗ und Frühlingszeit vorzubeugen, wird das Lehensmittelamt ermächtigt, hochwerlige Lebensmittel (Fett, Reis und kondenſierte Milch) im ungefähren Werte von 3½ Millionen Mark einzukaufen. Badenweiler, 1. Okt. Der Hotelbeſitzerverein Baden⸗ wekler hat in ſeiner Sitzung zu der Anordnung des Kom⸗ munalverbandes Müllheim, den Fremdenverkehr ab 15. Okt. zu ſperren, Stellung genommen und ließ, wie wir hören, dem Kommunalverband zufolge eines einſtimmig gefaßten Beſchluſſes die Mitteilung zugehen, daß er ihn für die aus ſeiner Verfügung entſtehenden wirtſchaftlichen Schaden in Zimber bei Hohberg 5 geſtellt iſt, die ſowohl ſchauſpleleriſch und geſanglich, wie auch platz iſt vor einigen Tagen die rühmlichſt bekannte Variete⸗ „Engen, I. Okt. Wie die „Neue Hegauer Ztg.“ aus zu⸗ verläſſiger Quelle erfährt, ſoll in der nächſten Zeit mit den Vorarbeiten zu der ſchon vor dem Krieg geplanten Ver⸗ e Engen⸗Aach⸗Bodenſee⸗Gürtel⸗Bahn begonnen erden. „ Konſtanz, 1. Okt. In dem Damenkonfektionsgeſchäft der Firma Spiegel und Wolf wurde ein Loch in ein Schau⸗ fenſter geſchnitten gerade ſo aroß, daß eine Perſon bindurch⸗ ſchlüpfen konnte. Es wurden für 12000 M. Waren entwen⸗ det. Vom den Dieben hat mau noch keine Spur. 4 Heidelberg, 2. Oktober. (Eine Autolinie Heidelberg Wilhelmsfeld) iſt am vergangenen Montag ins Leben getreten und damit einem dringenden Bedürfnis kleiner Ortſchaften, die . abſeits vom Verkehr liegen, abgeholfen worden. 1 Heidelberg, 2. Oktober. Schon lange beſchäftigen die Kriminalpolizei verſchiedene bisher noch unaufgeklärte Naubmorde und Raubanfälle. Nunmehr lüften ſich die Schleier, Im hieſi⸗ gen Gefängniſſe erhängte ſich geſtern der ledige Schneider Hel⸗ linger aus Leimen. Er war wegen eines Raubanfalles, den er an einer Dame verübt hatte, und da ihn dieſelbe wieder erkannte, eingebracht worden. Eine Unterſuchung in ſeiner Wohnung be⸗ wies die Richtigkeit der kriminaliſtiſchen Annahme, daß Hellinger auch noch für andere Raubanfälle verantwortlich zu machen ſei. Noch iſt es nicht ſo lange her, daß der an den Drei Eichen verübte Mord an der Elſa Stroh vergeſſen ſein könnte. Damals fand man am Tatort eine Uhr, die jebenfalls der Täter zurück⸗ ließ. Nunmehr konnte dieſe Uhr als dem Hellinger gehörend feſigeſtellt werden. Weiter fand man in ſeiner Wohnung die der Ermordeten geſtohlene Uhr. Hellinger iſt geiſtesgeſtört und war bereits längere Zeit zu ſeiner Beobachtung in der pfychtat⸗ riſchen Klinik. Er hatte auch im Jahre 1917 erwleſenermaßen den Mord an dem Kaufmann Wolf in Schlierbach begangen. Trotzdem erfolgte die Entlaſſung des Hellinger aus der pfychlat⸗ riſchen Klinik, ohne daß, wie uas mitgeteilt wird, die Kriminal⸗ polizei davon benachrichtigt worden war. Es iſt daher begreif⸗ lich, daß der Mörder der Elſa Stroh ſolange nicht gefunden werden konnte. Auf jeden Fall muß es befremden, daß ein Mann, deſſen geiſtige Qualifizierung und ſeine Gemeingefährlich⸗ keit zur Genüge bekannt iſt, aus der Klinik entlaſſen wer den konnte. Hellinger iſt übrigens der Sohn guter Eltern und mußte einer am Kopfe ſich zugezogenen Verwundung wegen ſchon verſchiedener Operationen am Kopfe ſich unterzlehen. Heidelberg, 2. Oktober. Wegen ſchweren Diebstahls feſtgenommen wurde geſtern vormittag Schütze Hinſchberger der Minenwerfer⸗Kompagnie des hieſigen Freiwilligen⸗Bataillons. Ein Untecofftzier des Bataillons ſollte ihn in die alte Kaſerne transportieren. Der Feſtgenommene wurde jedoch widerſpenſtlig und drohte dem Unteroffizier, indem er den Dolch auf ihn zückte. Nachdem jener ihn zweimal aufforderte, mitzukommen, und der Soldat eine drohendere Haltung einnahm, zog der Unteroffizier eine Browningpiſtole, und da der andere mit dem er hobenen Dolch auf ihn eindrang, brachte er dem Schützen einen 5 Schuß in die Bruſt bei, worauf dieſer ſofort zuſammenbrach 5 und der Tod des Soldaten innerhalb 2—3 Minuten eintrat. Die Leiche des Hinſchbergers wurde nach dem Garniſonslozarett gebracht. Schwetzingen, 1. Oktober. (Schweinemarkt.) Der hen⸗ tige Schweinemarkt war befahren mit 150 Milchſchweinen, die zu 40 bis 80 Mk. pro Stück und 85 Läufer, die zu einen Stückpreis von 100 bis 200 Mk. Abſatz fanden. Es wurde alles verkauft. * 3 Hokiales und Mllgemeines Ladenburg, ben 8. Oktober 1919. Die Wahlen zur evangeliſchen außerodent⸗ lichen Generalſynode. Gewählt ſind von der Liſte der poſttiven Vereinigung: v. Hollander, Eduard, Bürgern eiſter, Achtnich, Teodor, Stadtpfarrer, Sommer, Peter Andreas, Zand⸗ wirt, Schriesheim, Teutſch, Hermann, Pfarrer, Leutershauſen, Schäfer, Wilhelm, Hausvater, Pilgerhaus bei Weinheim, Beu⸗ zinger, Herm., Verſicherungsbeamter, Feudenheim; der liberalen Vereinigung: Janzer, Dr. Ludwig, Regierungsrat, v. Schöpffer, Adolf, Dekan. Schopf, Karl, Hauptlehrer; der landeskirchlichen Vereinigung: Klein, Paul, Stadtfarrer, Janſon, Maria, Haupt⸗ lehre in. Tegernſeer Bauerntheater. Das bereits angekün⸗ digte Gaſtſplel des berühmten Tegernſee'r Bauerntheaters bringt uns im Ladenburger Gaſthaus zum „Schiff“ morgen Samstag nachmittag halb 4 Uhr als einmalige Kindervorſtellung zu er⸗ mäßigten Preiſen (1.— und 1.50 Mk.) das fünfaktige Mär⸗ chen mit Geſang und Tanz „Die Knuſperhexe“ von H. Trummer und abends halb 8 Uhr das weltbekannte fünfaktige Volksſtück mit Geſang und Tanz „Almen rauſch und Edelweiß“ von Louis Ströhl, was ſicherlich große Anzieh⸗ ungskraft ausüben wird. Uebermorgen Sonntag finden zwei Abſchledsvorſtellungen ſtatt. Nachmittags halb 4 Uhr kommt als Fremden⸗Gala⸗Vorſtellung das berühmte nud überaus luſtige vieraktige Volksſtück mit Geſang und Tanz „Jägerblut“ von Benno Rauchenegger und Courad Dreher zur Aufführung, während abends halb 8 Uhr als unwiderruflich letzte Vorſtellung die bekannte draſtiſch⸗komiſche dreiaktige Geſangspoſſe mit Tanz „Der Amerika⸗Seppl“ von Benno Rauchenegger und Conrad Dreher gegeben wird, die am Mannheimer National⸗ Theater ſtets große Lacherfolge erzielt hat. Es werden alſe ſehr intereſſante Vorſtellungen für das Ladenburger Publikum in Ausſicht geſtellt, umſomehr als bekanntlich das Tegernſee'r Bauerntheater aus nur wirklich erſtklaſſigen Kräften zuſammen⸗ inſtrumental-muftkaliſch durch Zitherſpleler ganz hervorragendes leiſten, was ja die großen Erfolge zur Genüge beweiſen, die überall errungen worden find. — Es ſei daber der Beſuch die⸗ ſes zweitägigen Gaſtſpiels des Tegernſee'r Bauerntheaters wärmſtens empfohlen. Der alleinige Vorverkauf findet uur am Büfett im Gaſthaus zum Schiff ſtatt. ö Variele und Turmſeilkünſtler. Auf dem Markt⸗ Welt⸗Schau D. Traber eingetroffen. Von dem brillanten Pre. gramm iſt zu erwähnen, Herr Renz und Frau als Parterre⸗ künſtler, Herr Keller mit ſeiner auffehenerreg enden Flucht durchs